Tunu Bibi

Tunu Bibi
Tunu Bibi (Osttimor)
Tunu Bibi (Osttimor)
Tunu Bibi
Koordinaten 8° 59′ S, 125° 9′ OKoordinaten: 8° 59′ S, 125° 9′ O

Karte des Sucos Tapo/Memo
Basisdaten
Staat Osttimor
Gemeinde Bobonaro
Verwaltungsamt Maliana
Suco Tapo/Memo
Höhe 132 m
Einwohner 773 (2015)
Stützpunkt Mozon der UPF
Stützpunkt Mozon der UPF
Stützpunkt Mozon der UPF

Tunu Bibi (Tunubibi, Tonobibi, Tonabibie) ist eine osttimoresische Aldeia im Suco Tapo/Memo (Verwaltungsamt Maliana, Gemeinde Bobonaro).[1] Der Name des Ortes bedeutet wörtlich übersetzt „gegrillte Ziege“. 2015 lebten in der Aldeia 773 Menschen.[2]

Geographie und Einrichtungen

Tunu Bibi liegt im Westen des Sucos Tapo/Memo. Nordwestlich befindet sich die Aldeia Manu Aman und südwestlich die Aldeia Lepuguen. Im Norden umschließt Tunu Bibi im Süden und Osten die zum Suco Holsa gehörende Aldeia Secar. Im Nordosten grenzt Tunu Bibi an die Sucos Odomau und Ritabou. Hier ist der Sosso der Grenzfluss. Im Südwesten markiert der Malibaca (auch Mathiaca) die Grenze zum indonesischen Westtimor. Beide Flüsse gehören zum Flusssystem des Nunura.[1][3]

Das Dorf Tunu Bibi liegt an der Überlandstraße von Maliana nach Balibo. Der nordwestliche Teil des Ortes liegt im Suco Holsa. Im Teil, der zu Tapo/Memo gehört befinden sich der Busterminal Tunu Bibi, das Immigrationsbüro, die Kapelle São Francico Xavier, das Klarissenkloster Mosteiro de Santa Clara und eine Grundschule. Südlich des Ortes ist der Stützpunkt Mozon der Kompanie Alpha der Unidade de Patrulhamento de Fronteira (UPF). Weiter im Norden steht eine Sendeanlage der Telkomcel.[1][4][5]

Geschichte

Am 19. September 2003 erschoss der osttimoresische Polizist Agustini Barros den aus Osttimor stammenden Indonesier Vegas Biliatu im Grenzgebiet zwischen Tunu Bibi und dem indonesischen Turiskain (Distrikt Raihat, Regierungsbezirk Belu). Laut Angaben der indonesischen Polizei war das Opfer durch die Polizeipatrouille gewarnt worden, osttimoresisches Gebiet zu betreten, woraufhin Vegas seine Pfeile auf die Polizisten richtete. Zu diesem Zeitpunkt war der Grenzverlauf in diesem Bereich bereits durch die Nachbarstaaten definiert, aber noch nicht klar markiert worden.[6]

Am 6. Januar 2006 wurden drei Indonesier an der Grenze bei Turiskain auf dem Malibaca von osttimoresischen Polizisten erschossen. Laut indonesischen Militärquellen waren die drei Opfer beim Fischen, als ohne Vorwarnung auf sie das Feuer eröffnet wurde. Jakarta protestierte heftig.[7] Nach dem Vorfall kam es zu Vergewaltigungen von osttimoresischen Frauen.

Am 2. Dezember 2020 zerstörte ein kleiner Tornado Teile der Schule von Tunu Bibi.[8]

Einzelnachweise

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Bobonaro, abgerufen am 25. September 2022.
  2. Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento vom 23. September 2019 im Internet Archive), abgerufen am 23. November 2016.
  3. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  4. Regierung Osttimors: Vice-Ministro do Interior visita postos fronteiriços de Bobonaro, 30. Juli 2020, abgerufen am 19. September 2020.
  5. Instituto do Petroleo e Geologia, Instituto Publico IPG: Atividade refere mós hetan akompañamentu husi 𝑼𝒏𝒊𝒅𝒂𝒅𝒆 𝒅𝒆 𝑷𝒂𝒕𝒓𝒖𝒍𝒉𝒂𝒎𝒆𝒏𝒕𝒐 𝒅𝒆 𝑭𝒓𝒐𝒏𝒕𝒆𝒊𝒓𝒂𝒔 (𝑼𝑷𝑭) Postu Mozon, Tunu-Bibi no Postu Nunura, atividade ne’e hahú husi loron 21 Jullu to’o 01 Agostu 2021, 27. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.
  6. ETAN, 25. September 2003, Shooting may speed up border supervision Abgerufen am 23. September 2020 (englisch).
  7. Tempointeractive, 6. Januar 2006, Three Indonesians Shot by Timor Leste Police (Memento vom 18. Januar 2012 im Internet Archive)
  8. Lusa: Pequeno tornado atinge escola na zona de Maliana, em Timor-Leste, 2. Dezember 2020, abgerufen am 2. Dezember 2020.