Nachtjasmin

Nachtjasmin

Nachtjasmin (Cestrum nocturnum)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Gattung: Hammersträucher (Cestrum)
Art: Nachtjasmin
Wissenschaftlicher Name
Cestrum nocturnum
L.
Blütenstand
Fruchtstand

Der Nachtjasmin (Cestrum nocturnum, Syn.: Cestrum suberosum Jacq.) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Hammersträucher (Cestrum) in der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Diese in der Karibik[1] und in Zentralamerika beheimatete Art ist in vielen tropischen und subtropischen Ländern verwildert.[2] Nachtjasmin wird auch als Zierpflanze verwendet, besonders wegen des starken Dufts, den sie hauptsächlich nachts und in den Abendstunden[3] verbreitet.

Beschreibung

Der Nachtjasmin ist ein gelegentlich kletternder Strauch mit schlanken Zweigen, der Wuchshöhen von bis zu 5 Metern erreicht. Die Pflanze ist schwach flaumhaarig behaart und stark beblättert.

Die wechselständigen, ganzrandigen Laubblätter werden 6 bis 15 cm lang und 2 bis 4,5 cm breit. Sie sind zugespitzt oder spitz, die Basis ist abgerundet oder stumpf. Zunächst sind die teils drüsigen, lederigen Blätter fein behaart, verkahlen jedoch. Die Blattstiele sind 0,8 bis 2 cm lang. Es sind „Pseudonebenblätter“ vorhanden.

Die meist vielblütigen, herabhängenden, kurzen, meist rispigen oder traubigen Blütenstände stehen endständig oder in den Achseln. Es sind wenige Tragblätter vorhanden. Die Blütenstiele sind von kleinen Deckblättern begleitet und werden 2 bis 3 mm lang. Die zwittrigen Blüten duften nachts sehr stark. Die fünf Kelchblätter sind zu einem glockenförmigen, etwa 2 mm langen Kelch verwachsen mit fünf kurzen, spitzen Zipfeln, die sich an der Frucht leicht vergrößern, gerippt und stachelspitzig werden. Innen- und Außenseite des Kelchs sind fein behaart. Die schmal trichterförmige Krone mit kurzen Zipfeln ist grünlich oder gelblich-weiß, cremefarben bis gelb gefärbt. Die Kronröhre hat eine Länge von 14 bis 20 mm und ist außen und meist innen kahl. Die eiförmigen Zipfel sind am Rand gefaltet und am Rand außen behaart. Die fünf kurzen, freien Staubblätter in der oberen Kronröhre sind gleichgestaltig, die Staubfäden mit kleinem Anhängsel am Grund sind etwa auf 3 mm Länge frei. Die breite Narbe steht leicht über die Krone hinaus. Der kahle Fruchtknoten ist oberständig und es ist ein Diskus vorhanden.

Die Frucht ist eine weiße, rundliche bis elliptische, mehrsamige Beere von etwa 0,8–1 cm Länge, die nur bis zu 8 texturierte, ungleichförmige Samen enthält.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[4]

Vorkommen und Standorte

Der Nachtjasmin ist auf den Antillen sowie in Teilen Mittelamerikas beheimatet. Der Standort des Typusexemplars ist Jamaika. In vielen Gärten der gesamten tropischen Region wird die Art oft wegen ihres starken Duftes als Zierpflanze gezogen.

Die Pflanze wächst an feuchten und nassen Standorten in Dickichten und Wäldern, nur gelegentlich auch an offenen Standorten. Sie findet sich in Höhenlagen unterhalb 1800 m.

Systematik

Cestrum nocturnum ist die Typusart der Gattung der Hammersträucher (Cestrum).

Literatur

  • William D’Arcy: Flora of Panama (Family 170. Solanaceae). In: Annals of the Missouri Botanical Garden. Band 60, Nummer 3, 1973, S. 573–780.
  • Johnnie L. Gentry, Paul C. Standley: Flora of Guatemala. Fieldiana Botany, Band 24, Teil X, Nummer 1 und 2. Field Museum of Natural History, Chicago, 1974.
  • Zhi-Yun Zhang, Anmin Lu, William G. D’Arcy: Solanaceae In: Z. Y. Wu und P. H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Band 17. Science Press, Peking und Missouri Botanical Garden Press, St. Louis, 1994, S. 300–332.
  • J. H. Wiersema, B. León: World Economic Plants. CRC Press, S. 123, 1999, ISBN 0-8493-2119-0.
Commons: Nachtjasmin (Cestrum nocturnum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Carl von Linnaeus: Species Plantarum 1: 191. 1753.
  2. Global Invasive Species Database, Cestrum nocturnum.
  3. Lillian Overland: American Journal of Botany. Vol. 47, No. 5, 1960, S. 378–382.
  4. Cestrum nocturnum bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis