Lithiumdisilicat
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Keine Zeichnung vorhanden | |||||||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Lithiumdisilicat | ||||||||||||||||||
Summenformel | Li2Si2O5 | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 150,04 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Lithiumdisilicat (Li2Si2O5) ist eine chemische Verbindung, die als Glas-Keramik klassifiziert wird. Es wird aufgrund seiner Festigkeit, Bearbeitbarkeit und Transluzenz häufig als zahnärztliche Keramik verwendet.
Verwendung
Lithiumdisilicat hat in der Zahnmedizin Anwendung als zahnärztliches Keramikmaterial für Zahnrestaurationen wie Kronen, Brücken und Verblendschalen gefunden. Lithiumdisilicat weist eine ungewöhnliche Mikrostruktur auf, die aus vielen zufällig orientierten, kleinen und ineinandergreifenden, plattigen nadelartigen Kristallen besteht. Diese Struktur bewirkt, dass Risse abgelenkt, abgestumpft und/oder verzweigt werden, was das Wachstum von Rissen verhindert[2]. Lithiumdisilicat hat eine biaxiale Biegefestigkeit im Bereich von 360 MPa bis 400 MPa; zum Vergleich liegt dieser Wert für Zirkoniumdioxid bei ungefähr 1200 MPa und für Leuzit-Glaskeramik bei etwa 150 bis 160 MPa. Es kann so hergestellt werden, dass es in seinem Aussehen sehr nah an natürlichen menschlichen Zähnen ist.
Lithiumdisilicat wird auch als nicht leitende Dichtung, Emaille oder Durchführungsisolator in Nickel-Superlegierungen oder Edelstahl verwendet, da es eine hohe thermische Ausdehnung aufweist.[3][4]
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Einzelnachweise
- ↑ harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von Ceramic materials and wares, chemicals im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 23. Februar 2025. Für diesen Stoff liegt noch keine
- ↑ Shenoy A, Shenoy N: Dental ceramics: An update. In: J Conserv Dent. 13. Jahrgang, Nr. 4, 2010, S. 195–203, doi:10.4103/0972-0707.73379, PMID 21217946, PMC 3010023 (freier Volltext) – (englisch).
- ↑ Wolfram Holand, George H. Beall: Glass-Ceramic Technology. John Wiley & Sons, 2019, ISBN 978-1-119-42369-0 (englisch, google.com).
- ↑ Steve Dai: Reduction-oxidation Enabled Glass-ceramics to Stainless Steel Bonding Part I: screening of doping oxidants. In: Sandia Journal Manuscript; Not Yet Accepted for Publication. OSTI, September 2015 (englisch, osti.gov [abgerufen am 2. März 2020]).