Zaspy Wielkie

Zaspy Wielkie
?
Zaspy Wielkie (Polen)
Zaspy Wielkie (Polen)
Zaspy Wielkie
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Białogard
Gmina: Tychowo
Geographische Lage: 54° 1′ N, 16° 12′ OKoordinaten: 54° 1′ 0″ N, 16° 12′ 0″ O
Einwohner: 160
Postleitzahl: 78-220
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZBI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 167: KoszalinOgartowo
Eisenbahn: (kein Bahnanschluss)
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów

Zaspy Wielkie (deutsch Groß Satspe) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es liegt im Powiat Białogardzki (Belgard) und gehört zur Gemeinde Tychowo (Groß Tychow).

Geographische Lage

Zaspy Wielkie liegt an der Ostgrenze des Powiats Białogardzki und ist über die Woiwodschaftsstraße 167 Koszalin (Köslin) – Ogartowo (Jagertow) zu erreichen. Zur Kreisstadt Białogard sind es 15 Kilometer auf einer Nebenstraßenverbindung über Zaspy Małe (Klein Satspe) und Buczek (Butzke). Die nächste Bahnstation war bis 1945 das Dorf Słonino (Schlennin) an der Strecke Białogard – Świelino (Schwellin) der Köslin–Belgarder Bahnen.

Geschichte

Groß Satspe (Gr. Satspe) südlich der Stadt Köslin und östlich der Stadt Belgard auf einer Landkarte von 1910
Dorfstraße in Groß Satspe

Jahrhundertelang war das Gut Groß Satspe im Besitz derer von Münchow.

Die Landgemeinde Groß Satspe gehörte zum Kreis Fürstenthum und kam bei dessen Aufteilung 1872 zum neugebildeten Kreis Bublitz. Bei der Auflösung des Kreises Bublitz kam Groß Satspe 1932 zum Kreis Belgard. In der Gemeinde bestanden neben Groß Satspe die benannten Wohnplätze Sophienhof und Tannehof.[1]

Im Jahre 1939 lebten in Groß Satspe 305 Einwohner in 74 Haushalten. Der überwiegende Teil der Menschen lebte von der Landwirtschaft, Handel und Handwerk waren nur wenig vorhanden.

Bis 1945 gehörte Groß Satspe zum Amtsbezirk Neu Buckow, zum Standesamtsbezirk Buckow und zum Amtsgerichtsbereich Bublitz. Der Oberlandjäger aus Neu Buckow versah die polizeilichen Aufgaben.

Beim Einmarsch der Truppen der Roten Armee im März 1945 haben in Groß Satspe keine Kämpfe stattgefunden. Das Dorf blieb unzerstört. Nach der Besetzung durch Sowjettruppen wurde das Dorf zusammen mit der Region nach Kriegsende unter polnische Verwaltung gestellt. Groß Satspe wurde in Zaspy Wielkie umbenannt. Die Dorfbewohner, die anfangs versucht hatten zu flüchten, kehrten zurück, wurden jedoch später von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.

Heute ist Zaspy Wielkie der Landgemeinde Tychowo zugeordnet.

Kirche

Groß Satspe gehörte bis 1945 zum Kirchspiel Seeger (heute polnisch: Zegrze Pomorskie) im Kirchenkreis Köslin der Kirchenprovinz Pommern der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Pfarrer vor dem Krieg war Werner Grude. Das Kirchenpatronat für das Dorf Groß Satspe im Kirchspiel Seeger übte zuletzt der Ortsbauernführer Karl-Heinz Kaeding aus.

Heute gehört Zaspy Wielkie zur Parochie Koszalin (Diözese Pommern-Großpolen) der polnischen Evangelisch-Augsburgischen Kirche.

Literatur

  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien zu Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 594–595, Nr. 102.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. III. Teil, 1. Band, Anklam 1867, S. 425–426.
  • Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein (Hrsg.): Der Kreis Belgard. Aus der Geschichte eines pommerschen Heimatkreises. Heimatkreisausschuß Belgard-Schivelbein, Celle 1989.
  • Das Evangelische Pommern, 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine, Stettin, 1940

Fußnoten

  1. Gemeinde Groß Satspe (Memento des Originals vom 21. Dezember 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gemeinde.gross-satspe.kreis-belgard.de im Informationssystem Pommern.