Viersbrücken

Viersbrücken
Stadt Overath
Koordinaten: 50° 55′ N, 7° 18′ OKoordinaten: 50° 54′ 44″ N, 7° 18′ 6″ O
Höhe: 191 m ü. NHN
Viersbrücken (Overath)
Viersbrücken (Overath)
Lage von Viersbrücken in Overath
Bild von Viersbrücken

Viersbrücken ist ein Ortsteil von Marialinden in der Stadt Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Lage und Beschreibung

Viersbrücken an der Grenze zum Rhein-Sieg-Kreis ist von dem alten Wallfahrtsort Marialinden über die Eulenthaler Straße zu erreichen. Eine schmale Straße führt durch Felder den Hang hinunter zu einem Campingplatz mit 180 Stellplätzen für Campingwagen und Mobilhomes.[1] In der Nähe findet sich das unter Naturschutz stehende Naafbachtal mit dem namensgebenden Naafbach.[2] Einzelne Gebiete der Gegend zählen darüber hinaus zu Vogelschutzgebieten, zu Gewässerschutzzonen und zum europäischen Fauna-Flora-Habitat.[3] Die Gegend gehört naturräumlich betrachtet zum Marialinder Riedelland, das wiederum zu den Agger-Sülz-Hochflächen zählt. In den Wäldern, Gewässern und Feuchtgrünflächen finden seltene Pflanzen und Tiere, wie Eisvögel, Rotmilane, Groppe oder Bachneunaugen Lebensraum.

Geschichte

Der Ortsteil bekam seinen Namen nach einem Hof, der zwischen zwei Bächen lag, die in den Naafbach mündeten. Über jeden Bach führten offensichtlich zwei Brücken.[4]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Steinbach, belegt, dass der Wohnplatz bereits 1715 drei Hofstellen besaß, die als Fischbrucken beschriftet sind. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Visbrucken. Aus ihr geht hervor, dass der Ort zu dieser Zeit Teil der Honschaft Heiliger im Kirchspiel Overath war.[5]

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1817 als Fischbrügge verzeichnet. Die Preußische Uraufnahme von 1845 zeigt den Wohnplatz unter dem Namen Fischbrücken. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist der Ort auf Messtischblättern regelmäßig als Viersbrücken verzeichnet.

1822 lebten 24 Menschen im als Hof kategorisierten und als Viersbröcken bezeichneten Ort, der nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Administration und deren Ablösung zur Bürgermeisterei Overath im Kreis Mülheim am Rhein gehörte.[6] Für das Jahr 1830 werden für den als Viersbröcken bezeichneten Ort 28 Einwohner angegeben.[7] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Hof kategorisierte und als Viersbrücken bezeichnete Ort besaß zu dieser Zeit fünf Wohngebäude mit 25 Einwohnern, alle katholischen Bekenntnisses.[8] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Viersbrücken 1871 mit sechs Wohnhäusern und 34 Einwohnern auf.[9] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Viersbrücken sechs Wohnhäuser mit 27 Einwohnern angegeben.[10] 1895 besitzt der Ort fünf Wohnhäuser mit 26 Einwohnern und gehörte konfessionell zum katholischen Kirchspiel Marialinden,[11] 1905 werden drei Wohnhäuser und 25 Einwohner angegeben.[12]

Einzelnachweise

  1. Karin Grunewald: Camping Paul. Ein Vermieter für 180 Parteien.
  2. Naturschutzgebiet „Naafbachtal“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 21. Februar 2017.
  3. Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat)
  4. Jörg Poettgen (Redaktion): 950 Jahre Overath (1064–2014) / Straßennamen erzählen Geschichte. Hrsg.: Bergischer Geschichtsverein Overath e. V., Overath 2014.
  5. Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794. Bonn 1898.
  6. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5. Karl August Künnel, Halle 1823.
  7. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  8. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  9. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  11. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  12. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
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