Steinbach (Starnberger See)

Steinbach
Unterlaufname: Ostersee-Ach[1]
veraltet: Seeshauptsbach
Ostersee-Ach nördlich des Ursees bei Seeshaupt

Ostersee-Ach nördlich des Ursees bei Seeshaupt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 1646
Lage Alpenvorland

Bayern

Flusssystem Donau
Abfluss über Starnberger See → Würm → Amper → Isar → Donau → Schwarzes Meer
Ursprung östlich Obersöchering
47° 44′ 40″ N, 11° 14′ 15″ O
Quellhöhe 667 m ü. NHN[4]
Mündung in den Starnberger See bei SeeshauptKoordinaten: 47° 49′ 17″ N, 11° 19′ 21″ O
47° 49′ 17″ N, 11° 19′ 21″ O
Mündungshöhe 584 m ü. NHN[5]
Höhenunterschied 83 m
Sohlgefälle 4,9 ‰
Länge 16,8 km[6]
Einzugsgebiet 56,44 km²[6]
Abfluss am Pegel Seeshaupt[7]
AEo: 55,9 km²
Lage: 300 m oberhalb der Mündung
NNQ (02.08.2006)
MNQ 1979/2012
MQ 1979/2012
Mq 1979/2012
MHQ 1979/2012
HHQ (18.06.1979)
110 l/s
361 l/s
1,02 m³/s
18,2 l/(s km²)
5,28 m³/s
11 m³/s
Linke Nebenflüsse Lanzenbach
Rechte Nebenflüsse Bodenbach
Gemeinden Obersöchering, Antdorf, Iffeldorf, Seeshaupt
Einzugsgebiet des Steinbachs (Ostersee-Ach). Die wichtigsten Moränenzüge und Drumlins sind hellbraun getönt dargestellt. Anstehende Vorlandmolasse ist mittelbraun und Faltenmolasse dunkelbraun gekennzeichnet.

Einzugsgebiet des Steinbachs (Ostersee-Ach). Die wichtigsten Moränenzüge und Drumlins sind hellbraun getönt dargestellt. Anstehende Vorlandmolasse ist mittelbraun und Faltenmolasse dunkelbraun gekennzeichnet.

Der Steinbach (im Unterlauf auch Ostersee-Ach genannt, veraltet Seeshauptsbach[8]) ist ein fast 17 km langer Zufluss des Starnberger Sees in Oberbayern. Er durchfließt mehrere der Osterseen.

Verlauf

Der Steinbach entsteht im Gebiet der Gemeinde Obersöchering in der Flur Filzlache bei Reinthal. Er fließt zunächst in östliche Richtung durch den Fernweiher, dann nach Nordosten durch die Gebiete der Gemeinden Antdorf und Iffeldorf. Nahe dem Weiler Steinbach mündet der Lanzenbach ein. Der Steinbach fließt von Süden her in den Großen Ostersee, den er unter der Bezeichnung Ostersee-Ach nach Norden verlässt. Die Ostersee-Ach durchfließt nun der Reihe nach weitere Seen der Osterseenkette, nämlich den Breitenauer See, den Ameissee, den Stechsee, den Gröbensee, den Gartensee und den Ursee. Grundwassereinträge in die Seen (u. a. Quelltöpfe wie die Blaue Gumpe) führen im Unterlauf der Ostersee-Ach zu einem mittleren Abfluss von ca. 1 m³/s. Kurz vor ihrer Mündung in den Starnberger See bei Seeshaupt nimmt die Ostersee-Ach noch den von Süden kommenden Bodenbach auf.

Charakter und Umgebung

Der Steinbach entwässert ein Gebiet im Süden des würmeiszeitlich geprägten Eberfinger Drumlingebiets. Anfangs ist der Steinbach ein teils begradigter, abschnittsweise auch verrohrter Wiesenbach, der in kleinen Weihern (u. a. Fernweiher) aufgestaut ist. Im weiteren Verlauf fließt er in einem Tal durch die teils bewaldete Moränenlandschaft. In diesem Abschnitt fällt das kiesige Bachbett im Sommer häufig trocken. Kurz vor Erreichen des Großen Ostersees erhält der Steinbach (Ostersee-Ach) den Charakter eines Moosbaches, der durch die Schilfbestände fließt, die die Osterseen umgeben. Diesen Charakter behält der Bach, bis er Seeshaupt erreicht. Das Gebiet der Osterseen ist ein Naturschutzgebiet der IUCN-Kategorie IV und ein ausgewiesenes Geotop.

Einzelnachweise

  1. Unterlaufname nach den Stammdaten des Steinbachs beim Gewässerkundlichen Dienst Bayern, gestützt auch durch den Straßennamen An der Ach in Seeshaupt.
  2. Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 188/194 Kaufbeuren/Mittenwald. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1993. → Online-Karte (PDF; 6,4 MB)
  3. Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 189/195 Tegernsee. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1994. → Online-Karte (PDF; 5,2 MB)
  4. Höhe abgefragt (mit Rechtsklick) auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  5. Höhe abgelesen auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  6. a b Länge und Einzugsgebiet nach: Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Isar, Seite 69 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 2,5 MB)
  7. Hochwassernachrichtendienst des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (Hinweise)
  8. Joseph Anton Eisenmann, Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. Band 1: A–L. Palm und Enke, Erlangen 1840, S. 849 (Digitalisat – Erstausgabe: 1831).

Literatur

  • R. K. F. Meyer, H. Schmidt-Kaler: Wanderungen in die Erdgeschichte. Band 9. Auf den Spuren der Eiszeit südlich von München – westlicher Teil. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 1997, ISBN 3-931516-10-5.
Commons: Steinbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien