Kunstgewerbeschule Dresden

Neubau der Kunstgewerbeschule und des Kunstgewerbemuseums an der Güntzstraße. Ansicht über den Eliasfriedhof und entlang der heutigen Gerokstraße um 1915 (Foto: Hugo Engler)

Die Kunstgewerbeschule Dresden wurde im Oktober 1875[1] unter dem Namen „Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule“ gegründet und entwickelte sich um die Jahrhundertwende zu einer der bedeutendsten deutschen Ausbildungsstätten für angewandte Künste.[2] Ihre Blütezeit erlebt sie im Neubau an der Eliasstraße, der heutigen Güntzstraße.

Am 1. Oktober 1920 wurde die „Königliche Kunstgewerbeschule in Dresden“ in eine Staatliche Akademie für Kunstgewerbe umgewandelt.[3] Sie wurde damit als Akademie im Rang der Dresdner Kunstakademie gleichgestellt. Im Jahr 1950 wurde die Kunstgewerbeschule der Hochschule für Bildende Künste Dresden angeschlossen.

Geschichte

Gebäude der Technischen Bildungsanstalt am Antonsplatz, Sitz der „Königlichen Schule für Modellieren, Ornament- und Musterzeichnen“

Königliche Schule für Modellieren, Ornament- und Musterzeichnen

Im Oktober 1814 wurde in Dresden eine Industrieschule für den Unterricht in den künstlerischen Belangen des Handwerks und des Gewerbes eingerichtet. Die Schule war zunächst Bestandteil der Kunstakademie und wurde danach der 1828 gegründeten Technischen Bildungsanstalt, der späteren Polytechnischen Schule, angegliedert. 1865 erhielt die Industrieschule als „Königliche Schule für Modellieren, Ornament- und Musterzeichnen“ eine selbständige Verwaltung. An der Industrieschule unterrichteten unter anderem von 1839 bis 1863 Michael Wentzel und von 1863 bis 1881 Carl Gotthelf Krumbholz (1819–1907). 1875 zählte die Königliche Schule für Modellieren, Ornament- und Musterzeichnen 45 Schüler.[1]

Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule

Um dem gestiegenen Bedarf an Musterzeichnern und Entwerfern im Zuge der Industrialisierung Rechnung zu tragen, kam es durch das Königliche Ministerium des Innern zu einer Reorganisation der Schule und im Oktober 1875 zur Umwandlung in die „Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule“, die ihren Sitz im Gebäude der Polytechnischen Schule am Antonsplatz hatte. Als Direktor wurde 1874 der Architekt Carl Ludwig Theodor Graff aus Wien berufen. Graff trat am 1. Oktober 1874 sein Amt in Dresden an. Graff war vorher als Architekt an der Umsetzung der Weltausstellung 1873 in Wien beteiligt gewesen, die sich insbesondere mit den Themen des Industriezeitalters und des Kunstgewerbes auseinandergesetzt hatte.

Im Januar 1876 wurde der Kunstgewerbeschule eine neu gegründete öffentliche Kunstgewerbebibliothek und im September 1876 das Kunstgewerbemuseum Dresden angegliedert. Unter der Leitung von Graff entwickelte sich die Kunstgewerbeschule Dresden zu einer bedeutenden deutschen Ausbildungsstätte für angewandte Künste.

1875 wurden Herrmann Beck und Max Rade als Lehrkräfte berufen. Das Ausbildungsangebot der Kunstgewerbeschule wurde im Oktober 1876 mit der „Abteilung für figürliches Modellieren“, im Oktober 1878 mit der „Abteilung für architektonisches Kunstgewerbe“, im Mai 1881 mit der „Abteilung für allgemeine und Theaterdekoration“ und im April 1883 mit der „Abteilung für Metalltechnik“ erweitert. Im Oktober 1885 folgten die „Unterklasse für Dekorationsmaler und Musterzeichner“ und im Oktober 1886 die „Abteilung für Buntdruck, Lithographie und Porzellanmalerei“. Ab dem Oktober 1889 wurden Abendkurse angeboten. Im November 1893 wurde ein „Atelier für kunstgewerbliche Entwürfe“ eingerichtet. 1898 gelang es Graff mit Karl Groß einen der führenden Münchner Vertreter der modernen Reformbewegung nach Dresden zu holen.

Treppenhaus in der Kunstgewerbeschule von Lossow und Viehweger
Schmuckhof

Graff machte den Vorschlag aus Platzgründen an der Güntzstraße einen neuen Gebäudekomplex für Kunstgewerbeschule und Kunstgewerbemuseum Dresden zu bauen. Bereits 1899 begann eine langwierige Planungsphase, in der Fachleute aus dem Innen- und Finanzministerium, Max Hans Kühne und Carl Graff beteiligt waren. Nach einem zweiten Wettbewerb zur Fassadengestaltung erhielt das Architekturbüro Lossow und Viehweger den Auftrag und 1901 konnte der Bau beginnen, der 1908 fertiggestellt wurde.

Am 11. September 1899 erteilte das Innenministerium seine grundsätzliche Zustimmung und am 4. Juli 1900 den konkreten Auftrag, dass im geplanten Neubau der Kunstgewerbeschule auch eine „weibliche Abteilung mit gesonderten Unterrichtsräumen“ vorzusehen sei. Aufgrund der mehrjährigen Bauzeit wurde die Eröffnung der Schülerinnenabteilung nicht vor Herbst 1906 geplant.[4] Die Aufnahme in die Schülerinnenabteilung der Kunstgewerbeschule erfolgte aufgrund einer Aufnahmeprüfung. Die Kandidatinnen mussten eine zweijährige berufliche Vorbildung vorweisen. Das Mindestalter für den Eintritt betrug 18 Jahre. Die Dauer der Ausbildung an der Kunstgewerbeschule wurde auf drei Jahre festgelegt.

1902 wurde Wilhelm Kreis an die Abteilung für Raumkunst berufen. Dieses neu eingeführte Lehrfach wurde in einem schon fertiggestellten Trakt des Kunstgewerbeschulneubaus unterrichtet. Es wurden immer mehr Lehrkräfte aus dem Bereich der modernen Reform- und Stiltendenzen (Jugendstil) verpflichtet. Ab 1904[5] leitete Otto Rennert die neu geschaffene Abteilung für Glasmalerei. Auf Veranlassung von Karl Groß wurden zwei Brennöfen angeschafft, um die praktische Ausbildung in Glas- und Porzellanmalerei zu stärken.

1905 erfolgte die Anstellung von Richard Guhr als Lehrer für Figurenmalen und -zeichnen. Ende September 1905 schied Carl Graff aus und Max Rade übernahm kommissarisch die Direktionsaufgaben.

Am 1. Juli 1906 trat William Lossow als neuer Direktor sein Amt an. Unter Lossow wurden weitere reformorientierte Lehrkräfte eingestellt. Josef Goller löste 1906 Otto Rennert ab. Im Oktober 1906 wurden drei Stellen für die im Januar 1907 im Neubau der Königlichen Kunstgewerbeschule neu eingerichtete allgemeine Schülerinnenabteilung ausgeschrieben.[6] Eingestellt wurden Erich Kleinhempel für das allgemeine Kunstgewerbe, Max Frey für die grafische Klasse und Margarete Junge für die Textilfachklasse.[7] Johannes Türk unterrichtete Aktzeichnen in allen drei Klassen.[7]

Durch die verbesserte Raumsituation konnten die praktischen Werkstätten erweitert werden. 1909 entstand eine Versuchswerkstatt für Metall und Keramik. Außerdem wurden zusätzliche Webstühle für die Umsetzung der textilen Entwürfe angeschafft. Die Kunstgewerbeschule war an der für die Reformbewegung zentralen Dritten Deutschen Kunstgewerbeausstellung 1906 in Dresden vertreten und beteiligte sich am IV. Internationalen Kongress für Kunstunterricht, Zeichnen und angewandte Kunst 1912 in Dresden. Arbeiten und Entwürfe der Schüler wurden regelmäßig in den führenden Fachzeitschriften publiziert und über Preisausschreibungen prämiert.

Nach dem Tode von Lossow im Jahr 1914 wurde Karl Groß als Direktor der Kunstgewerbeschule eingesetzt. Groß war einer der Hauptexponenten der Reformbewegung in Dresden und in allen für das Kunstgewerbe wichtigen Verbänden wie dem Dresdner Kunstgewerbeverein, der Zunft oder der Künstlervereinigung Dresden maßgeblich involviert. Unter der Leitung von Groß wurden 1914 die Kunstgewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum verwaltungstechnisch getrennt. 1915 wurde die allgemeine Schülerinnenabteilung aufgehoben und fortan Schülerinnen und Schüler gemeinsam unterrichtet.[8]

1918 wurden mit Arthur Winde für die Leitung der Werkstatt für Holzbearbeitung, mit Rudolf Born für Plastik und mit Carl Rade für die Fachklasse für Porzellanmalerei drei neue Lehrkräfte angestellt.

Staatliche Akademie für Kunstgewerbe

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde am 1. Oktober 1920 die „Königliche Kunstgewerbeschule in Dresden“ in eine Staatliche Akademie für Kunstgewerbe umgewandelt.[3] Sie wurde damit als Akademie im Rang der Dresdner Kunstakademie gleichgestellt. Karl Groß arbeitete auch an Strukturplänen für einen Zusammenschluss von kunstgewerblicher und akademischer Ausbildung. Diese Vorstellungen stießen aber bei den Schülern und Lehrern der Dresdner Kunstakademie auf Unverständnis und Widerstand.

Unter Karl Groß wurde die Verknüpfung der Schule mit der Praxis stark ausgebaut. Außer einem Jahreskurs gab es an der Akademie eine Abendabteilung, die „den in der Praxis stehenden Kunstgewerbetreibenden“ Gelegenheit gab, "ihre Ausbildung im Zeichnen, Malen und Modellieren zu vervollständigen".[9] Auf Anfrage führte die Akademie Auftragsarbeiten aus. Industrie und Unternehmen rief man zur Veranstaltung von Preisausschreiben und Wettbewerben in der Kunstgewerbeschule auf. 1924 wurde Walter Nitschke für die Glaswerkstatt berufen, ein Jahr später folgte Walter Flemming als Leiter der Metallwerkstatt.

Karl Groß führte die Schule durch die wirtschaftlich schwierigen 1920er- und 1930er-Jahre. Unter dem Druck der Weltwirtschaftskrise wurde am 1. September 1931 per Notverordnung die Zusammenlegung der beiden Akademien verfügt. Karl Groß und Georg Lührig als Direktor der Akademie für bildende Künste einigten sich im Juni 1932 auf einen gemeinsamen Organisationsplan und Satzungen. Die Umsetzung des Vorschlags scheiterte aber erneut am Widerstand des Kollegiums der Kunstakademie. 1933 wurde Richard Müller Rektor der Kunstakademie. Müller war ein scharfer Gegner einer Zusammenlegung.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden Vorwürfe gegen Groß und die Ausrichtung der Akademie erhoben, worauf dieser auf den 1. Oktober 1933 sein Amt niederlegte. Das Sächsische Wirtschaftsministerium, Abteilung für Handel und Gewerbe, ernannte daraufhin Albert Walther[10] zu dessen Nachfolger unter gleichzeitiger Erteilung eines Lehrauftrages in Zeichnen und Malen. Walther hatte an der Kunstakademie Dresden studiert und war danach als Kunstmaler in Leipzig tätig.

Die Zusammenlegung der Akademien wurde vorerst zurückgestellt. Sie erfolgte am 23. Februar 1940 auf Verordnung des Reichsstatthalters. Zum ersten Rektor der neuen Staatlichen Kunsthochschule Dresden, Hochschule für freie und angewandte Kunst wurde Wilhelm Kreis berufen.[11] Gleichzeitig kam es zur Neugründung einer Staatlichen Meisterschule des Handwerks.

Staatliche Hochschule für Werkkunst

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1945 die ehemalige Kunstgewerbeschule als Staatliche Hochschule für Werkkunst unter der Leitung des Ministerial-Direktors Will Grohmann neu gegründet und am 17. April 1947 mit der Akademie der bildenden Künste zusammengefasst. Nachdem Will Grohmann mit anderen Lehrkräften wie Stehphan Hirzel die DDR verlassen hatte, wurde 1948 Mart Stam zu deren Rektor berufen.[12] Am 7. Juni 1950 erfolgte die Vereinigung der Staatlichen Hochschule für Werkkunst und der Staatlichen Akademie der bildenden Künste zur Hochschule für Bildende Künste Dresden unter der Direktion von Fritz Dähn. Das Kunstgewerbemuseum Dresden hat seit 1964 seinen Sitz im Schloss Pillnitz.

Ehemalige Lehrer und Professoren

Diese Zusammenstellung ist unvollständig. Grundlage bildet die tabellarische Übersicht des Lehrpersonals an der Dresdner Kunstgewerbeschule zwischen 1914 und 1933 nach Gamke.[13]

Name, Vorname Eintritt Austritt Lehrgebiet
Albiker, Karl 1920 1933 Fachklasse für angewandte Plastik
Anger, Alvin 1894 1924 Jahreskurs allgemeine Abteilung; Schattenlehre, Perspektive und Architektur
Balzer, Wolfgang 1926 1931 Vorträge und Seminare zum Thema Kunstgeschichte
Baranowsky, Alexander 1913 1933 Fachklasse für dekorative Theatermalerei; Fachklasse für Textilkunst; Ornament- und Naturmalen, Musterzeichnen und Dekorationsmalerei
Barth, Friedrich Wilhelm 1884 1893 Schattenlehre, Perspektive, Skizzierübungen und Architektur
Beck, Herrmann 1875 Musterzeichnen; Malen nach der Natur
Berling, Karl 1892 Direktorial-Assistent; Direktor des Kunstgewerbemuseums; Allgemeine Formenlehre, Geschichte der Kleinkunst, Kunstgeschichte und Mythologie
Beyer, P. 1899 Freie Perspektive
Bibrowicz, Wanda 1931 Werkstatt für Weberei
Biesold, Cesar 1905 1913 Figürliches Zeichnen und Malen an der Abendabteilung
Böckelmann, Walter 1934 Studienassessor für die Zeichenlehrerabteilung
Böhme, Paul 1892 1899 Architektonisches Zeichnen, Schattenkonstruktion, Formenlehre
Börner, Emil Paul 1937 1945 Zeichnen und Malen
Bondi, Felix 1911 1914 Justizrat; Vorträge über Rechtsschutz in der angewandten Kunst
Born, Rudolf 1918 Fachklasse für angewandte Plastik; Werkstatt für Steinbearbeitung
Brandt, Marianne 1949 Holz, Metall und Keramik
Bürckner, Richard 1906 1920 Allgemeine Abteilung
Crodel, Charles 1947
Dämmig, Kurt 1923 Abendabteilung, plastische Übungen
Diethe, Alfred 1867 1905 ca. Figurenmalen und -zeichnen
Dittrich, Hermann 1909 1933 Plastische Anatomie des Menschen (zeitgleich an der Kunstakademie)
Donadini, Ermenegildo Antonio 1881 Abteilung für figürliches und kunstgewerbliches Modellieren; Theatermalerei
Drescher, Arno 1909 1939 Fachklasse für angewandte Grafik; Werkstatt für Buchbinderei
Eckert, Hermann 1879 1917 Jahreskurs allgemeine Abteilung; Musterzeichnen (Spitzen, Gardinen, Tapeten etc.)
Ellenberger, Wilhelm 1890 Wurde 1879 zum Professor an die Tierarzneischule Dresden berufen. Hielt Vorlesungen zur Tieranatomie an der Kunstakademie und an der Kunstgewerbeschule.
Elssner, Felix 1897 Kunstgewerbliches Zeichnen
Elssner, Karl 1919 1925
Enderlein, Karl 1913 1947 Allgemeine Abteilung, Abendabteilung (zeichnerisches und malerisches Darstellen)
Enking, Ottomar 1919 Vorträge und Seminare zum Thema Literatur und Sprache
Erler, Georg 1913 1937 Fachklasse für angewandte Grafik; Werkstatt für Druckerei
Eye, August von 1875 1879
Fanto, Leonhard 1913/1914 1915 Vorträge
Feldbauer, Max 1916 1918
Fichtner, Fritz 1926 1934 Zeichenlehrerabteilung
Flemming, Walter 1925 1945 Werkstatt für Metallbearbeitung
Frey, Max 1907 1934 ca. Fachklasse für angewandte Grafik; Zeichenlehrerabteilung
Geissler, Max 1888 1922 Jahreskurs allgemeine Abteilung; Zeichenlehrerabteilung; Bildhauer für Modellieren
Goesch, Heinrich 1926 1930 Jahreskurs zur Erziehung des Schönheitssinns; Vorträge und Seminare zum Verhältnis von Kunst und Handwerk, Nationalökonomie
Goller, Josef 1906 1928 Fachklasse für angewandte Malerei; Klasse für Glasmalerei; Plakatentwerfen
Götz, Edmund 1924 Mal- und Zeichenklasse der Abendabteilung; später Lehrer für Grafik
Grohberger, Bernhard 1887 1919 Jahreskurs allgemeine Abteilung; Zeichenlehrerabteilung
Groß, Karl 1898 1933 Fachklasse für angewandte Plastik; Werkstatt für Keramik
Guhr, Richard 1905 1934 Fachklasse für dekorative und Theatermalerei; Figurenmalen und -zeichnen, Materialkunde
Halbreiter, Adolf 1878 Leiter der „Modellir- und Ciseleurabtheilung“
Haebler, Oskar 1914 1931 Allgemeine Abteilung; Werkstatt Weberei
Hähnel, Heinrich Julius 1862 1889 Ornament-Modellieren (Bildhauerei)
Herrmann, Paul 1908 1933 Fachklasse für angewandte Grafik; Zeichenlehrerabteilung
Hohrath, Alexander 1908 1913 Architekt; Raumkunst
Holfert, (?) 1899 Mathematik
Hopp, Hanns 1946 1946
Junge, Margarete 1907 1933 Fachklasse für Mode und weibliche Handarbeiten
Kleinhempel, Erich 1907 1912 Allgemeines Kunstgewerbe
Klemm, Jorg 1923 1933 Zeichenlehrerabteilung
Kreis, Wilhelm 1902 1908 Wird 1908 als Direktor an die Kunstgewerbeschule Düsseldorf berufen. Ab 1940 Rektor an der Staatlichen Kunsthochschule Dresden, Hochschule für freie und angewandte Kunst; Raumkunst
Kriebel, Hilmar 1888 1891 ca. Kalligraphie und Schriftmalerei
Kropp, Ernst 1926 Fachklasse für Möbel und Raumkunst
Krumbholz, Carl Gotthelf 1863 1881
Kumsch, Emil 1876 „Zerlegen der Gewebe und Patroniren“
Langner, Reinhold 1948 1949 Angewandte Plastik
Lippmann, Richard 1905 Allgemeine Abteilung; Abendabteilung (Schrift); Jahreskurs zur Erziehung des Schönheitssinns
Lührig, Georg 1910 1916 Schülerinnenabteilung. Ab 1916 Lehrer an der Kunstakademie, 1932 bis 1933 Rektor der Kunstakademie. 1934 schied er aus dem Akademiebetrieb aus.
Malke, Otto 1884 ca. Musterzeichnen; Projektionslehre; (Erwähnungen im Jahrbuch 1880/81 und 1881/83)
Mebert, Richard 1891 1922 Abteilung für Dekorationsmalen; Abteilung für Textil- und Flächenkunst; Musterzeichnen, Naturmalen
Menzel, Oskar 1913 1938 Fachklasse für Architektur und Raumkunst
Meyer, Wilhelm 1906 Architekt; Architektonisches Zeichnen
Meyer-Waldeck, Wera 1946 1948 Innenausbau
Müller, Karl Kurt 1921
Müller, Woldemar 1886 1924 Abteilung für grafisches Kunstgewerbe und Porzellanmalen
Naumann, Paul 1875 1916 Jahreskurs allgemeine Abteilung; Architektonisches Kunstgewerbe; Abteilung für grafisches Kunstgewerbe und Porzellanmalen
Nitschke, Walter 1924 Werkstatt für Glasbearbeitung
Pape, Jean 1878 1915 Abteilung für architektonisches Kunstgewerbe; Allgemeine Abteilung
Preißler, Paul 1888 1924 Jahreskurs allgemeine Abteilung; Zeichenlehrerabteilung
Rade, Carl 1918 1933 Bereits 1909 erstmals als Lehrer für Aktzeichnen an der Abendabteilung nachweisbar.[14] Ab 1918 Fachklassen für Porzellanmalerei, Textilkunst, Mode und weibliche Handarbeiten; Abendabteilung (Klasse für Schneider, Schneiderinnen und Modistinnen); Zeichnen- und Malsaal
Rade, Max 1875 1912 Ornament und dekorative Malerei; Musterzeichnen
Rakebrand, Hilde 1946 1949 Malerei, Graphik und Keramik
Rennert, Otto 1904 1906 Abteilung für Glasmalerei
Richter, Harald 1883 1898 Bildhauer und Ciseleur für Metalltechnik
Rößler, Paul 1913[15] 1940 Aquarellieren und Malen; Fachklasse für dekorative und Theatermalerei; Fachklasse für Textilkunst
Schakowsky, Heinrich 1872 1887 Freihandzeichnen
Schmeil, Martha 1929 Werkstatt für Färberei und chemische Ätztechniken für Gewebe, Papier und Leder
Schmelzer, Reinhard 1911 Museumsinspektor; Webunterricht
Schmidt, Paul Ferdinand 1913/1914 1923
Schreitmüller, Johannes Daniel 1884 ca. Figürliches und kunstgewerbliches Modellieren; (Erwähnungen im Jahrbuch 1880/81 und 1881/83)
Schu, Barbara 1934 Mode und weibliche Handarbeiten
Schuchardt, Edmund 1948 1950 Materialkunde
Seibt, Maximilian 1934 Maler für die Zeichenlehrerabteilung
Seyffert, Oskar 1885 1927 Jahreskurs allgemeine Abteilung; Figurenzeichnen, geometrisches Flächenornament
Siedamgrotzky, Otto 1886 1890 Plastische Anatomie der Tiere (zeitgleich an der Kunstakademie)
Simmang, Karl 1901[16] Fachklasse für Möbel und Raumkunst; Abendabteilung (zeichnerische Übungen für Tischler, Schlosser und Zeichner); Zeichenlehrerabteilung
Sinkwitz, Paul 1931 1945 Allgemeine Abteilung; Abendabteilung; Grafische Abteilung (ab 1937)
Sonnenschein, Adolf 1910 Jahreskurs zur Erziehung des Schönheitssinns; Modeliersaal; Werkstatt für Keramik
Spieler, Hugo 1885 1919 Abteilung für figürliches und kunstgewerbliches Modellieren
Starke, Albert Bildhauerei
Steche, Richard 1879 1893 Vorträge; Geschichte der Kleinkunst
Stirl, Reinhold Walther 1885 1901 Naturzeichnen und Malen
Terpitz, Herbert 1938 Fachklasse für Architektur und Raumkunst
Thieme, Oskar 1882 1899 Kunstgeschichte und Mythologie
Turgas, Hedwig 1912 Kunststickerin; Weibliche Handarbeiten
Türk, Johannes 1901 1924 Unterbruch der Lehrtätigkeit um ca. 1905 „um eine längere Studienreise ausführen zu können“.[5] Neueintritt 1907. Abteilung für figürliches und kunstgewerbliches Modellieren; Allgemeine Abteilung
Wagner, Ernst 1929 1936 Vorträge und Seminare zum Thema Kulturwissenschaft
Walther, Albert 1933 Leitung der Akademie; Lehrauftrag in Zeichnen und Malen
Wentzel, Michael 1839 1863
Weisse, Richard Ludwig 1878 1910 Architektonisches Zeichnen und kunstgewerbliches Entwerfen
Wieynck, Heinrich 1914 1931 Fachklasse für angewandte Grafik; Werkstatt für Buchbinderei; Allgemeine Abteilung
Wissel, Bernhard 1883 1890 Musterzeichnen für Blumenmalen
Winde, Arthur 1918 1933 Fachklasse für angewandte Plastik; Werkstatt für Holzbearbeitung
Witte, Robert 1928 1931 Vorträge und Seminare zum Thema christliche Kunst
Zschiesche, Erich 1919 Fachklasse für Möbelentwurf und Möbelbau; Werkstatt für Möbelbau; Zeichnen- und Malsaal; Allgemeine Abteilung

Literatur

  • Gisela Haase: Institutionen des Kunstgewerbes in Dresden. In: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstgewerbemuseum (Hrsg.): Jugendstil in Dresden. Aufbruch in die Moderne. Edition Minerva, 1999, DNB 958114323, S. 44–50.
  • Petra Klara Gamke: Karl Groß. Tradition als Innovation? Dresdner Reformkunst am Beginn der Moderne. Deutscher Kunstverlag, München 2005, ISBN 3-422-06488-5.
  • Andreas Dehmer, Birgit Dalbajewa: Tradition und Handwerk. Die künstlerische Ausbildung in Dresden nach 1900. In: Birgit Dalbajewa (Hrsg.): Neue Sachlichkeit in Dresden. Sandstein Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-57-4, S. 66–75 (Enthält ergänzende Informationen zur tabellarischen „Übersicht des Lehrpersonals an der Dresdner Kunstgewerbeschule zwischen 1914 und 1933“ von Gamke).
  • Joseph Kürschner (Hrsg.): König Albert und Sachsenland. Eine Festschrift zum 70. Geburtstage und 25jährigen Regierungsjubiläum des Monarchen. Schwarz, Berlin 1898, S. 301 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Berichte über die Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum. (Digitalisate – Für die Jahre 1880–1885).
  • Berichte über die Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum. (Digitalisate – Für die Jahre 1885–1901).
  • Berichte über die Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum. (Für die Jahre 1901–1913).
  • Die Staatliche Akademie für Kunstgewerbe Dresden. Bericht über die Jahre 1914–1925.
  • Staatliche Akademie für Kunstgewerbe Dresden. Bericht über die Jahre 1926–1930.
  • Bericht der Staatl. Akademie für Kunstgewerbe Dresden. 1931–1934.
Commons: Kunstgewerbeakademie Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Joseph Kürschner (Hrsg.): König Albert und Sachsenland. Eine Festschrift zum 70. Geburtstage und 25jährigen Regierungsjubiläum des Monarchen. Schwarz, Berlin 1898 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Gisela Haase: Institutionen des Kunstgewerbes in Dresden. In: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstgewerbemuseum (Hrsg.): Jugendstil in Dresden. Aufbruch in die Moderne. Edition Minerva, 1999, S. 44.
  3. a b Petra Klara Gamke: Karl Groß. Tradition als Innovation? Dresdner Reformkunst am Beginn der Moderne. Deutscher Kunstverlag, München 2005, ISBN 3-422-06488-5, S. 75.
  4. Eine weibliche Abteilung an der Königlichen Kunstgewerbeschule zu Dresden. In: Ausstellungs-Zeitung der 3. Deutschen Kunstgewerbeausstellung Dresden 1906. April, Nr. 7. Verlag Wilhelm Baensch, Dresden 1906, S. 109–110.
  5. a b Bericht über die Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum zu Dresden auf die Schuljahre 1903/1904 und 1904/1905. (Der Jahresbericht enthält widersprüchliche Angaben zu Otto Rennert: in der Tabelle des Lehrpersonals wird Otto Rennert mit einem Eintrittsdatum von 1904 gelistet. Im beschreibenden Text der Neuzugänge wird als Eintrittsdatum Oktober 1905 angegeben. Gamke (2005) listet 1904 als Eintrittsdatum).
  6. Dekorative Kunst. Beilage. X. Jahrgang, 1, Oktober. Bruckmann, München 1906, S. VII („Für die im Winter neu einzurichtende Schülerinnen Abteilung der Kgl. Kunstgewerbeschule werden Lehrkräfte für weibliche Handarbeiten, malerische Abteilung (erwünscht Praxis für keramisches Malen) und kunstgewerbliches Entwerfen gesucht.“).
  7. a b Cordula Bischoff: Die erste Frauenklasse der Königlich-Sächsischen Kunstgewerbeschule Dresden. In: Marion Welsch und Jürgen Vietig (Hrsg.): Margarete Junge. Künstlerin und Lehrerin im Aufbruch in die Moderne. Sandstein Verlag, Dresden 2016, ISBN 978-3-95498-218-9, S. 84–103.
  8. Petra Klara Gamke: Karl Groß. Tradition als Innovation? Dresdner Reformkunst am Beginn der Moderne. Deutscher Kunstverlag, München 2005, ISBN 3-422-06488-5, S. 77.
  9. Adressbuch für Dresden und Vororte 1930, Teil II, S. 21
  10. Walther, Albert. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 119 (biblos.pk.edu.pl).
  11. Petra Klara Gamke: Karl Groß. Tradition als Innovation? Dresdner Reformkunst am Beginn der Moderne. Deutscher Kunstverlag, München 2005, ISBN 3-422-06488-5, S. 87.
  12. Kunstgewerbeschule. Stadtwiki Dresden. Abgerufen am 14. Januar 2016.
  13. Petra Klara Gamke: Karl Groß. Tradition als Innovation? Dresdner Reformkunst am Beginn der Moderne. Deutscher Kunstverlag, München 2005, ISBN 3-422-06488-5, S. 425–427.
  14. Bericht über die Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum zu Dresden auf die Schuljahre 1909/1910 und 1919/1911. (Gamke (2005) listet 1918 für Carl Rade als Eintrittsdatum).
  15. Bericht über die Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum zu Dresden auf die Schuljahre 1911/1912 und 1912/1913.
  16. Bericht über die Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum zu Dresden auf die Schuljahre 1901/1902 und 1902/1903. (Karl Simmang wird erstmals mit Eintrittsdatum 1901 gelistet. Später wird selbiges mit 1903 angegeben, was einen Unterbruch der Lehrtätigkeit zwischen 1901 und 1903 nahelegt).

Koordinaten: 51° 3′ 10″ N, 13° 45′ 33,1″ O