St. Petri (Ketzin/Havel)
Die evangelische Stadtkirche St. Petri ist eine Saalkirche in Ketzin/Havel, einer Stadt im brandenburgischen Landkreis Havelland. Die Kirchengemeinde gehört der evangelischen Kirchengemeinde St. Petri Ketzin im Kirchenkreis Nauen-Rathenow der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz an. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Baubeschreibung
Die Kirche steht im Stadtkern von Ketzin an der Kreuzung Rathausstraße/Albrechtstraße/Am Markt.
Es handelt sich um einen verputzten Saalbau, der von 1758 bis 1763 errichtet wurde und seitliche Annexen sowie hohe Segmentbogenfenster besitzt. Die Kirche wurde in den Jahren 1871 und ab 2004 saniert. Der quadratische Westturm ist noch spätgotisch und besteht im unteren Drittel aus Mischmauerwerk mit einem flachbogigen Backsteinportal unter einer Spitzbogenblende. Das Turmobergeschoss besteht aus Backstein und hat spitzbogige Schallöffnungen zwischen kleineren Blenden. Der Turm schließt mit einem hohen, achteckigen Helm ab.
Das Innere der Kirche überspannt eine Flachdecke über steiler Voute. Eine umlaufende Empore auf Holzsäulen schließt den Kanzelaltar ein und springt in der Mitte der Langseiten vor. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der stattliche Kanzelaltar wurde im Jahr 1712 von C. Frentsche geschaffen und besitzt seitliche Akanthuswangen sowie hohe korinthische Säulen. Das verkröpfte Gesims der Säulen rahmt den polygonalen Schalldeckel, der von einer aufwendigen Baldachindraperie mit Putten gekrönt wird. Der fünfseitige, geschwungene Kanzelkorb ist mit Girlanden und Rocailledekor verziert und stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1763. Gleichzeitig wurde auch die runde, konkav geschwungene hölzerne Taufe auf drei Volutenfüßen geschaffen. Das Becken ist mit Lisenen mit Blütengehängen und Rocaillerahmungen verziert.
Der fünfteilige Orgelprospekt stammt aus dem Jahr 1840 und wurde von Albert Hollenbach gefertigt und steht gesondert unter Denkmalschutz. Die Glocke wurde im Jahr 1555 von N. Dietrich aus Lothringen gegossen und ist ebenfalls gesondert geschützt.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Bearbeitet von Gerhard Vinken, durchgesehen und erweitert von Barbara Rimpel; Deutscher Kunstverlag 2012, S. 531 f.
Weblinks
- Stadtkirche St. Petri in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Stadtkirche St. Petri auf der Website des Kirchenkreises Nauen-Rathenow
- Website der Evangelischen Kirchengemeinde St. Petri
Koordinaten: 52° 28′ 32,5″ N, 12° 50′ 28,6″ O