Paris

Wappen Karte
Wappen Paris
Basisdaten
Region: Île-de-France (chef-lieu)
Département: Paris (75)
Fläche: 105,40 km² (Stadt)
14.518 km² (Ballungsgebiet)
Einwohner: 2.138.551 (Stadt)
11.564.680 (Ballungsgebiet)
(Stand 1. Januar 2005)
Bevölkerungsdichte:
(Einwohner/km²)
20.290 (Stadt)
797 (Ballungsgebiet)
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 65 m ü. NN
Postleitzahlen: 75001-75020 und 75116
Vorwahl: 00331
Kfz-Kennzeichen: 75
UN/LOCODE: FR PAR
Stadtgliederung: 20 Arrondissements
Offizielle Website: www.paris.fr
Politik
Oberbürgermeister: Bertrand Delanoë (PS)
Satellitenfoto von Paris

Paris (dt. [paˈʁiːs], frz. [paˈʀi]) ist die Hauptstadt Frankreichs und der Region Île-de-France. In älteren, meist lateinischen Texten wird Paris auch Lutetia bzw. Lutezia genannt. Der Fluss Seine teilt die Stadt in einen nördlichen Teil (rive droite „rechtes Seineufer“) und einen südlichen Teil (rive gauche „linkes Seineufer“). Paris hat im separat verwalteten Stadtgebiet offiziell 2.138.551 Einwohner, in der Agglomeration leben 11.564.680 Menschen (Stand jeweils 1. Januar 2005).

Die außerhalb der Ringautobahn (französisch boulevard périphérique, umschließt die 20 arrondissements) liegenden Ortschaften der Banlieue sind selbständig verwaltet und zählen dadurch nicht zur Stadt Paris im verwaltungsrechtlichen Sinne. Paris ist eine der bedeutendsten Weltstädte und das überragende politische, wirtschaftliche sowie kulturelle Zentrum eines zentralistisch organisierten Landes und sein größter Verkehrsknotenpunkt (unter anderem mit drei Flughäfen und sechs Kopfbahnhöfen). Paris ist auch Sitz der UNESCO.

Geografie

Geografische Lage

Region Île-de-France mit Paris

Die Stadt liegt im Zentrum des Pariser Beckens durchschnittlich 65 Meter über dem Meeresspiegel. Sie ist umgeben von großen Wäldern, die der Bevölkerung als Naherholungsgebiete dienen.

Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 105,4 Quadratkilometer. Das entspricht weniger als zwölf Prozent der Fläche Berlins. Die Metropolregion hat eine Bodenfläche von 14.518 Quadratkilometer. Das entspricht etwa der Fläche Schleswig-Holsteins.

Die höchste natürliche Erhebung innerhalb der Stadtgrenzen ist der Hügel Butte Montmartre mit einer Höhe von 129 Metern. Auf den Hügel fährt eine Standseilbahn, die Funiculaire de Montmartre. Am Hang liegt auch der einzige Weinberg von Paris.

Geologie

Das Pariser Becken bildet eine große Schichtstufenlandschaft. Schüsselförmig liegen hier die Schichten des Mesozoikums und des älteren Tertiärs ineinander und sind von der Abtragung zu einer weitgespannten Stufenlandschaft ausgearbeitet worden, deren Stufen sich jeweils nach außen richten.

Nur im östlichen Teil herrschen am Abfall dieser Stufen gegen die Saône-Furche tektonische Bruchlinien vor. Sie bewirken die steilen Abfälle des Plateaus von Langres und der Côte d'Or (bis 636 Meter), die ebenfalls berühmte Weinbaugebiete sind, da sie im Regenschatten der Leeseite größere Sonnenscheindauer haben und zudem noch die Vorteile der Südexposition genießen.

Eine gewisse Ungleichförmigkeit besteht insofern, als die Schichtenfolge im nordöstlichen Teil vollkommener ist als im Westen. Die etwas stärkere Heraushebung des Ostflügels hat auch allgemein größere Höhenunterschiede und eine markantere Herausbildung der Stufen mit sich gebracht. Beckeneinwärts ragt als bedeutende Stufe die der Eozänen-Kalke auf, in deren Inneren die Île-de-France, das Ballungsgebiet von Paris, eingebettet liegt.

Stadtgliederung

Karte der Arrondissements

Im Jahre 1790 wurde Paris Verwaltungssitz des Départements Seine (75). Seit der Neugliederung der Départements der Île-de-France im Jahre 1968 ist Paris gleichzeitig Stadt und Département. Die Stadt ist in 20 nummerierte Gebiete aufgeteilt, die Arrondissements genannt werden und die Postleitzahlen 75001 bis 75020 tragen.

Sie durchziehen Paris spiralförmig von innen nach außen. Die Spirale beginnt im historischen Stadtkern, der Gegend von Louvre, Palais-Royal und Forum des Halles, und endet nach zweieinviertel im Uhrzeigersinn verlaufenden Umdrehungen im Osten der Stadt, dem Arrondissement des Friedhofs Père Lachaise. Jedem Arrondissement steht ein Unterbürgermeister (Maire d'Arrondissement) vor, der im Rathaus des Stadtbezirks (Mairie de l'Arrondissement) residiert. Sie bestehen aus jeweils vier Quartiers.

Die Arrondissements von Paris sind: Louvre, Bourse, Temple, l'Hôtel de Ville, Panthéon, Luxembourg, Palais Bourbon, l'Élysée, l'Opéra, l'Entrepôt, Popincourt, Reuilly, Gobelins, l'Observatoire, Vaugirard, Passy, Batignolles-Monceaux, Butte-Montmartre, Buttes-Chaumont und Ménilmontant.

Klima

Klimadiagramm Paris

Paris befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 10,6 Grad Celsius und die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge 639 Millimeter.

Der wärmste Monat ist der Juli mit 18,0 Grad Celsius im Mittel, der kälteste der Januar mit durchschnittlich 3,4 Grad Celsius. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Juni mit 65 Millimeter im Mittel, der wenigste im Februar und April mit jeweils durchschnittlich 45 Millimeter.

Seit 1873 finden in Paris regelmäßige meteorologische Messungen statt. Die tiefste bisher festgestellte Temperatur betrug -23,9 Grad Celsius und stammt vom 10. Dezember 1879. Der Hitzerekord beträgt 40,4 Grad Celsius und wurde am 28. Juli 1947 im Parc Montsouris gemessen.

Geschichte

Antike

Lutuhezi
Lutetia

Die Stadt entwickelte sich seit Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. aus der keltischen Siedlung Lutuhezi des Stammes der Parisier auf der Seine-Insel, die heute Île de la Cité heißt. Der erste Bestandteil des Namens stammt von der keltischen Wurzel luta „Sumpf“, so dass der gesamte keltisch-römische Name Lutetia Parisiorum, also „Sumpfebene der Parisier“ bedeutet. Der Hinweis auf den Sumpf ging im Laufe der Zeit verloren. Nach der Eroberung der Siedlung durch die Römer unter Titus Labienus im Jahre 52 v. Chr. brannten die Parisii ihr Inselfort nieder und überließen es den Römern. Diese bauten die Stadt als Lutetia wieder auf und dehnten die nunmehr befestigte Stadt auf das linke Seineufer aus. Dort entstanden Thermen, ein Forum und ein Amphitheater. Die Stadt wurde im römischen Reich als Civitas Parisiorum oder Parisia bekannt, blieb aber im besetzten Gallien zunächst recht unbedeutend.

Im 3. Jahrhundert brachten der Heilige Dionysius von Paris (Saint-Denis) und dessen Gefolgsleute das Christentum in die Stadt. Dionysius ist 250 n. Chr. während der Christenverfolgungen unter Kaiser Decius auf Anordnung des römischen Gouverneurs als erster Bischof von Paris zusammen mit dem Priester Rusticus und dem Diakon Eleutherius auf dem Montmartre (frz. „Märtyrerberg“) enthauptet worden. Nach der Enthauptung soll Dionysius mit dem Kopf in seinen Händen sechs Kilometer nördlich gelaufen sein, bis er die Stelle erreichte, wo er begraben werden wollte. An diesem Platz baute der fränkische König Dagobert I. im 7. Jahrhundert die nach dem Heiligen benannte Abtei mit der Basilika Saint-Denis, welche den französischen Königen als Grablege diente.

280 ist Lutetia von germanischen Invasoren heimgesucht und durch Brände zerstört worden. Im 4. Jahrhundert war die Stadt von großer militärischer Bedeutung für den Norden Galliens. Sie war Winterquartier mehrerer Soldatenkaiser, die von dort versuchten die römischen Grenzen zu verteidigen und die Vorstöße der Germanen einzudämmen. Im März 360 wurde der Präfekt Galliens, Julian Apostata, in Lutetia zum Kaiser ausgerufen und die Stadt in Paris umbenannt. 486 besiegten die Truppen der Merowinger unter König Chlodwig I. (466-511) die römischen Legionen unter Heerführer Syagrius bei Soissons, 100 Kilometer nördlich von Paris, und beendeten damit die römische Herrschaft im nördlichen Gallien und der Stadt Paris.

Frühmittelalter

Im Jahre 508 ist Paris Hauptstadt des Fränkischen Reiches geworden. Chlodwig I. ließ die Basilika Apostel Petrus und Paulus errichten, die im 9. Jahrhundert den Namen „Abtei Sainte-Geneviève“ erhielt, benannt nach der Schutzpatronin der Stadt, Genoveva von Paris (422-502). Der Legende nach soll sie durch die Kraft ihrer Gebete den Angriff der Armee des Hunnenkönigs Attila auf Paris abgewendet haben. Die Hunnen wurden schließlich 451 von den römischen Truppen unter dem Feldherrn Flavius Aëtius mit Hilfe des Salfranken Merowech, den Burgunden und Westgoten in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern, zwischen Chalons-sur-Marne und Troyes, 160 Kilometer östlich von Paris geschlagen. Nach Chlodwigs Ableben 511 wurde die Stadt unter seinem Sohn Childebert I. (497-558) zu einem fränkischen Teilkönigreich Paris. Nach dem Tod von Charibert I. (517-567) teilten seine Brüder sein Reich unter sich auf. Im Jahre 586 zerstörte der „Große Brand“ fast alle Gebäude der Stadt.

Der strenge Winter 763/764 - die Seine gefror bis auf den Grund - war die Ursache für eine Hungersnot in Paris. 794 machte Karl der Große (748-814) Aachen zur Residenzstadt des Fränkischen Reiches und Paris verlor an Bedeutung. Während der Karolingerherrschaft überfielen die Wikinger im 9. Jahrhundert (845, 858, 861 und 869) wiederholt die Stadt. Sie wurde dabei vollständig niedergebrannt. Von 885 bis 886 kam es zur fünften und letzten Belagerung. Graf Odo von Paris verteidigte die Stadt erfolgreich und hielt der Belagerung 13 Monate stand. Die ungeschützten Teile von Paris außerhalb der Île de la Cité wurden dabei zerstört. Nach dem Sieg über die Wikinger entthronte Odo von Paris den Karolinger Karl den Dicken 888 und regierte als König bis 898. Nach dem Tod von Ludwig V., dem letzten Karolinger, wurde Hugo Capet, der Graf von Paris und Herzog von Frankreich, 987 zum König gewählt. Capet machte Paris zur Hauptstadt Frankreichs und gründete das Geschlecht der Kapetinger, dessen Herrschaft in direkter Linie bis 1328 andauerte.

Hochmittelalter

Paris 1180

Zwischen 1021 und 1040 litt die Bevölkerung erneut unter einer Hungersnot. Der Historiker Rodulfus Glaber berichtete über mehrere Fälle von Kannibalismus. 1037 vernichtete eine Feuersbrunst Teile der Stadt und 1105 forderte eine Grippeepidemie zahlreiche Tote. 1129/1130 starben zahlreiche Bewohner am Antoniusfeuer, einer epidemienartigen Vergiftung, die durch den Konsum von mit Mutterkorn befallenem Roggen verursacht wurde.

1163 begann der Bau der Kathedrale Notre-Dame de Paris. König Philipp II. Augustus (1165-1223) ließ die Stadt befestigen. 1181 ist die erste überdachte Markthalle eröffnet worden. Zwischen 1190 und 1197 führten langanhaltende Regenfälle zu zahlreichen Überschwemmungen und Hungersnöten. Das Hochwasser vom März 1197 zerstörte die Brücken der Stadt. Die strengen Winter in den 1220er Jahren lösten Hungersnöte und Epidemien aus. Trotz der vielen Katastrophen blühte Paris unter der Herrschaft der Karpetinger auf.

1190 wurden eine Mauer am rechten Ufer der Seine und im Jahre 1210 ein Wall am linken Ufer errichtet. Zu jener Zeit gab es am rechten Seineufer zahlreiche Händler. Auf Veranlassung Philipp II. entstand am westlichen Stadtrand der Louvre. Am 26. April 1248 wurde unter König Ludwig dem Heiligen auf der Île de la Cité die Sainte-Chapelle eingeweiht. Das mittelalterliche Paris war gespalten zwischen einem von der Wirtschaft, der Politik und der Religion dominierten rechten Flußufer der Seine, und einem linken Flußufer, das zu einer Hochburg intellektueller Dissidenten wurde. Der bekannteste von ihnen, Robert von Sorbon, gründete dort 1257 ein Gymnasium (Collège de Sorbonne), den Vorgänger der berühmten Universität Sorbonne.

Spätmittelalter

Paris 1493

Nach dem Fall Jerusalems 1291 ließen sich die Tempelritter in Paris nieder. Anfänglich an der Seine gelegen, wurde das Ordensgebiet Anfang des 14. Jahrhunderts etwas weiter nördlich außerhalb der damaligen Stadtmauern neu errichtet. 1305 wurden die Mitglieder des Ordens schließlich der Ketzerei (so soll man - so wurde verbreitet, in ihrer Aufnahmezeremonie in den Orden angeblich dreimal auf das Kreuz spucken und auch die Auferstehung Jesu Christi leugnen) und der Sodomie (im Sinne homosexueller Handlungen) angeklagt. Am 13. Oktober 1307 wurden alle Komturen der Tempelritter (und eine große Zahl dienender Brüder) verhaftet und die Ordenszentrale, der Temple in Paris, geschlossen. Am 22. März 1312 löste Papst Klemens V. auf dem Konzil von Vienne (Frankreich) unter dem Druck von König Philipp dem Schönen den Orden auf. Am 19. März 1314 wurde der letzte Großmeister des Templerordens, Jacques de Molay, zusammen mit dem Komtur der Normandie, Geoffroy de Charnay, in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Nach dem strengen Winter 1325/1326 schwemmte das Hochwasser sämtliche Brücken der Île de la Cité weg, die Insel musste für fünf Wochen mit Booten versorgt werden. Zwischen 1348 und 1350 starben während einer großen Pestepidemie etwa ein Viertel der Bewohner. Die Folge war eine Stagnation der Stadtentwicklung bis etwa 1450. Im Jahre 1358 kam es zum Aufstand der Stände unter Führung von Étienne Marcel, dem Vorsteher der Kaufmannsgilde. Die Stände verlangten vom Thronfolger (Dauphin) die Kontrolle der königlichen Verwaltung. Der Aufstand wurde vom Adel niedergeschlagen. König Karl V. (1338-1380) ließ am linken Seineufer die Mauer zum Schutz der Stadt vor den Engländern erneuern. 1370 ist auf seine Veranlassung am rechten Ufer, wo heute die grands boulevards verlaufen, ebenfalls eine Mauer errichtet worden.

Anfang des 15. Jahrhunderts litten die Bewohner unter mehreren strengen Wintern. Während des Hundertjährigen Krieges fielen am 29. Mai 1418 die mit England verbündeten Burgunder in Paris ein und übernahmen die Herrschaft über die Stadt. 1431 ließ sich Heinrich VI. von England in Notre-Dame de Paris zum König von Frankreich krönen. Nachdem 1435 der Herzog von Burgund das Bündnis mit England aufgegeben hatte, waren die französischen Truppen auf dem Vormarsch. Der seit 1436 mündige, aber leicht beeinflussbare Heinrich VI. von England vermochte dem nichts entgegenzustellen. Am 15. April 1436 erfolgte die Rückeroberung von Paris, trotz des französischen Adelsaufstandes der Praguerie unter einem der wichtigsten französischen Feldherrn und Diplomaten: Johann von Dunois.

Reformation und Glaubensspaltung

Königlich-Botanischer Garten (Jardin du roi) 1636
Paris 1740

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts starben zahlreiche Bewohner an Seuchen und Pestepidemien, die alle paar Jahre auftraten. Unter der Herrschaft von Franz I. (1494-1547) kam es zu einer bedeutenden Entwicklung von Kunst und Kultur. Über Agenten ließ der König viele Werke italienischer Künstler wie Michelangelo, Tizian und Raffael aufkaufen und legte so den eigentlichen Grundstock der königlichen Gemäldesammlung die heute im Louvre ausgestellt ist. Sein wichtigstes Bauvorhaben war die Erweiterung des Schlosses Fontainebleau nahe bei Paris, das bald zu seinem beliebtesten Aufenthaltsort wurde. Er gründete unter anderem auch das immer noch bestehende Collège de France in Paris unter dem Namen Collège des trois Langues (Schule der drei Sprachen), da dort zunächst Latein, Griechisch und Hebräisch unterrichtet wurden.

Während der Hugenottenkriege zwischen 1562 und 1598 blieb die Stadt in katholischem Besitz. In der Bartholomäusnacht am 24. August 1572 und den Tagen danach wurden zwischen 3.000 bis 10.000 Hugenotten, darunter wichtige protestantische Persönlichkeiten, in Paris ermordet. Die Mutter des französischen Königs Karl IX. und Regentin Katharina von Medici veranlasste den Pogrom, nachdem ein Mordanschlag am 21. August 1572 auf den Anführer der Hugenotten, den Calvinisten Gaspard de Coligny fehlgeschlagen war. 1598 wurden im Edikt von Nantes die Hugenottenkriege beendet. Die Hugenotten erhielten eine beschränkte religiöse Toleranz. Sie wurden Bürger zweiter Klasse und von allen kirchlichen und staatlichen Pfründen ausgeschlossen.

Unter Ludwig XIII. (1601-1643) ging es wirtschaftlich wieder aufwärts; er ließ das Viertel Marais und die Vorstädte Saint-Honoré und Saint-Germain errichten. Etwa zur gleichen Zeit wurden auch das Palais du Luxembourg auf Anweisung von Maria von Medici, das Val-de-Grâce durch Königin Anna von Österreich und das Palais Cardinal (das heutige Palais Royal) durch Kardinal Richelieu fertiggestellt. Die königliche Druckerei (1620), der Jardin des Plantes (Botanischer Garten) im Jahre 1626 und die Académie Française (1635) verstärken die kulturelle Bedeutung der Hauptstadt.

Während der Regierung von Ludwig XIV. (1638-1715) sind auf seine Veranlassung Straßenbeleuchtungen angebracht, die Wasserversorgung modernisiert und die Krankenhäuser „Invalides“ und „Salpêtrière“, der Säulengang des Louvre, der Invalidendom und das Observatorium erbaut worden. Er ließ die Stadtmauern von Paris abtragen und an deren Stelle die „Großen Boulevards“ errichten. Die prunkvolle Architektur stand im Gegensatz zum Elend der übervölkerten Hauptstadt.

Zwischen 1648 und 1653 war Paris Austragungsort blutiger Kämpfe der Fronde, einem Bündnis des französischen Hochadels, der hohen Richterschaft der Parlements und von Teilen des Volkes, gegen Kardinal Jules Mazarin und den Hof. Ziel war es, unter Ausnutzung eines Momentes der Schwäche der Monarchie, die Feudalrechte des Adels und die Einspruchsrechte der Parlements wiederherzustellen, die unter Ludwig XIII. und seinem Minister Kardinal Richelieu stark beschnitten worden waren; der Bürgerkrieg scheiterte.

Am 6. Mai 1682 wurde die Residenz des Königs nach Versailles verlegt. Dennoch blieb Paris das politische Zentrum Frankreichs, was auf seine hohe Bevölkerungszahl und seine führende wirtschaftliche Rolle im Land zurückzuführen war. Die starke Zunahme der Cafés wie beispielsweise das bekannte Procope und die zahlreichen literarischen und philosophischen Veranstaltungen verstärkten den kulturellen Ruf von Paris, das sich zum Zentrum freiheitlichen Gedankenguts entwickelt hatte. Der strenge Winter 1708/1709 - die Temperatur fiel auf -26 Grad Celsius - war Ursache der folgenden Hungersnot. Beim anschließenden Hochwasser stieg der Pegel der Seine auf knapp neun Meter. 1722 erfolgte die Einrichtung der ersten Feuerwehr und 1738 des ersten Postamts.

Revolution und Restauration

Sturm auf die Bastille 1789
Barrikade in der Rue Soufflot am 24. Juni 1848

Mit dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 begann die Französische Revolution in Paris. Die Revolutionäre wollten dem Absolutismus ein Ende setzen, der unter Ludwig XIV. seine Blütezeit erreicht hatte. Am 3. September 1791 wurde eine neue Verfassung mit Frankreich als einer konstitutionellen Monarchie verabschiedet. Bei der Erstürmung des Tuilerienschlosses am 10. August 1792, bei der sie die Schweizergarden des Königs bezwangen, floh Ludwig XVI. in das Gebäude der Nationalversammlung und wurde dort unter dem Druck der Sansculotten von dieser des Amtes enthoben, da diese bei der Plünderung der Tuilierien Dokumente fanden, die den Verrat des Königs an der Revolution bewiesen. Am 21. Januar 1793 wurde Ludwig XVI. vor den Augen des Volkes auf der „Place de la Revolution“, der heutigen „Place de la Concorde“, hingerichtet.

Während der Befreiungskriege marschierten am 31. März 1814 alliierte Truppen, an der Spitze der russische Zar Alexander I., in Paris ein. Ein zweites Mal besetzten am 22. Juni 1815 die verbündeten Armeen nach der endgültigen Abdankung von Napoléon Bonaparte als Kaiser die Stadt. Die Julirevolution vom 27. bis 29. Juli 1830, die in einem dreitägigen heftigen Straßenkampf in Paris gipfelte, hatte den endgültigen Sturz der Bourbonen in Frankreich und die erneute Machtergreifung des Bürgertums unter König Ludwig Philipp zur Folge.

Die Regierungszeit des Königs (1830-1848) war geprägt von einer sich verstärkenden Abkehr vom Liberalismus, zunehmenden Skandalen und Korruptionsfällen. Das französische Bürgertum war schließlich zusehends enttäuscht von der Politik Ludwig Philipps. Vor allem das Zensuswahlrecht, das dem Bürgertum einen seiner Stärke entsprechenden Einfluss bei der Gesetzgebung verwehrte, verstärkte die Wut auf den König. Auch in der Arbeiterschaft gärte die Unzufriedenheit über ihre problematische soziale Lage, die durch eine Agrar- und Handelskrise 1847 noch verschärft worden war, zu einer revolutionären Stimmung.

Nachdem der König ein geplantes Bankett zur Reform des Wahlrechts verboten hatte, kam es ab dem 21. Februar 1848 zu öffentlichen Protesten in Paris, die sich schnell zu Unruhen ausweiteten und eine revolutionäre Entwicklung annahmen. Während der Februarrevolution 1848 kam es vorübergehend zur Vereinigung von Arbeitern und Bürgern. Am 23. und 24. Februar 1848 folgten heftige Straßen- und Barrikadenkämpfe zwischen den Aufständischen und den königlichen Truppen. Am 24. Februar 1848 sah sich der verhasste großbürgerliche Ministerpräsident Francois Pierre Guizot zum Rücktritt gezwungen. Kurz darauf dankte König Ludwig Philipp selbst ab und floh ins Exil nach England. Daraufhin wurde eine provisorische Regierung unter dem liberalen Politiker Alphonse de Lamartine eingesetzt und die Republik ausgerufen. Am 24. Juni 1848 kam es zu einem erneuten Aufstand der Arbeiterschaft anlässlich der Schließung der französischen Nationalwerkstätten, die den Arbeitslosen Beschäftigungsmöglichkeiten erschlossen hatten. Der Pariser Juniaufstand wurde jedoch bald nach heftigen Kämpfen von der französischen Armee und der Nationalgarde blutig niedergeschlagen. Am Ende waren 3.000 Arbeiter tot, etwa 15.000 wurden in die Straflager der Kolonien verbannt.

Die moderne Stadt

Gustave Caillebotte: Place de l'Europe, Regenzeit (Ende des 19. Jahrhunderts)
Haupteingang der Weltausstellung 1900

Napoléon III. (1808-1873) hatte die von Ludwig XIV. und Napoléon Bonaparte begonnene großzügige Stadtgestaltung weitergeführt. Der Präfekt und Architekt Georges-Eugène Haussmann ließ die engen Gassen durch breite Alleen ersetzen, die in einem rechtwinkeligen Muster angeordnet waren, von Bäumen und prachtvollen Bauten gesäumt wurden und auf denen sich die neuen Verkehrsmittel bewegten; Gärten und Parks wurden angelegt. 1844 wurde zu Verteidigungszwecken an Stelle des heutigen Boulevard Périphérique eine neue Stadtbefestigung errichtet. Diese hatte eine Länge von 39 Kilometern und war mit ihren 94 Bastionen und 16 Forts die größte Befestigungsanlage der Welt. Paris war in den Jahren 1855, 1867, 1878, 1889, 1900 und 1937 Veranstaltungsort von sechs Weltausstellungen, welche die kulturelle und politische Bedeutung der Stadt unterstrichen.

Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 wurde Paris nach der Gefangennahme Napoleons III. und der Proklamierung der Dritten Republik von deutschen Truppen eingeschlossen (1870) und musste 1871 kapitulieren. Am 18. März 1871 versuchte der französische Premierminister Adolphe Thiers, die verteidigungsbereite Nationalgarde von Paris entwaffnen zu lassen. Dies führte zu einem Aufstand der Arbeiter, Handwerker und Kleinbürger.

Am 26. März 1871 übernahm in Paris eine Revolutionsregierung die Macht, die Pariser Kommune. Die republikanische Übergangsregierung wurde als abgesetzt erklärt. Die bewaffnete Milizen der Pariser Kommune wurden erst im Mai 1871 von der neu geordneten konterrevolutionären französischen Armee im Straßenkampf in Paris besiegt. In der Blutigen Woche vom 21. bis 28. Mai gab es 25.000 Tote. Es folgten 38.000 Verhaftungen und 7500 Deportationen. Insgesamt kamen fast ein Viertel der Arbeiterbevölkerung von Paris bei den Kämpfen und den darauffolgenden Massenexekutionen ums Leben.

Paris erlebte zwischen 1871 und 1914 eine Blütezeit in der belle époque und wurde zu einem in der Welt anerkannten intellektuellen und künstlerischen Zentrum; vor allem das Viertel Montmarte zog bekannte Maler und Schriftsteller an. Am „Gare de Lyon“, der „Pont Alexandre III.“ und den U-Bahnstationen ist der Stil dieser Zeit beispielhaft zu erkennen. 1921 hatte die Hauptstadt mit knapp drei Millionen die höchste Einwohnerzahl ihrer Geschichte erreicht. Der städtische Wohnungsbau konnte mit der Nachfrage nicht mehr Schritt halten.

Zweiter Weltkrieg

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Amerikanischer Panzer im befreiten Paris 1944

Während des Zweiten Weltkrieges besetzte die deutsche Wehrmacht am 14. Juni 1940 die Hauptstadt. Am 16. Juli 1942 wurden die rund 13.000 noch in Paris verbliebenen Juden verhaftet und in die osteuropäischen Konzentrationslager transportiert. Nach der alliierten Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 und dem schnellen Vorstoß Richtung Paris traten seit dem 10. August 1944 die Mitarbeiter der Pariser U-Bahn, sowie der Gendarmerie und der Polizei in den Streik, dem sich später auch die Postboten anschlossen. Die Deutschen reagierten und erschossen in der Nacht des 16. August 35 randalierende französische Jugendliche beim Carrefour des Cascades. Als sich auch weitere Arbeiter der Streikbewegung anschlossen, kam es am 18. August, am Tag, als alle Partisanen zur Mobilmachung aufgefordert wurden, zum Generalstreik und Aufstand, woraufhin französische Widerstandskämpfer einige Straßen und Gebäude, so auch das Rathaus, besetzten.

Am 22. August begann die Schlacht um Paris, in deren Verlauf die alliierten Truppen und französischen Widerstandskämpfer am 25. August 1944 die Stadt einnahmen. Etwa 10.000 deutsche Soldaten gerieten in alliierte Kriegsgefangenschaft. Rund 1000 Widerstandskämpfer waren gefallen und weitere 1500 verwundet. In der Nacht des 26. auf den 27. August 1944 warfen deutsche Kampfflieger Bomben über Paris ab. Knapp 500 Häuser gingen in Flammen auf. Durch den Bombenangriff kamen weitere 50 Menschen ums Leben, während circa 500 verwundet wurden.

Entwicklung ab 1945

Nach dem Wiederaufbau der zerstörten Häuser in Paris wurden ab 1958 die ersten Bauten in der Vorstadt La Défense errichtet, darunter das „Centre National des Industries et des Techniques“ (CNIT). 1962 erstellte der französische Kulturminister André Malraux (1901-1976) Sanierungsprogramme für die innerstädtischen Problemviertel (beispielsweise Marais); zugleich begann der Bau der vielen Satellitenstädte von Paris (unter anderem Créteil, Marne-la-Vallée, Nanterre und Sarcelles).

1968 kam es in Paris zu Studentenrevolten und Massenstreiks. Die sogenannten Mai-Unruhen, die im Mai 1968 zunächst wegen der Räumung einer Fakultät der Pariser Universität Sorbonne ausbrachen, führten am Ende in Frankreich zu einem wochenlangen Generalstreik, der das ganze Land lahmlegte. Die Demonstranten errichteten Barrikaden und lieferten sich tagelang Straßenschlachten mit der Polizei. Als Folge der Unruhen wurde die Sorbonne 1968 in 13 eigenständige Bereiche aufgeteilt. Fünf von ihnen lagen außerhalb der Stadt. Staatliche Stellen sahen die Studenten und somit ihre Institution Universität pauschal als potenzielle Unruhestifter an. Sie sollten aus dem unübersichtlichen, "sensiblen" Stadtzentrum vertrieben werden.

Die Präsidenten der Fünften Republik Charles de Gaulle und Georges Pompidou hinterließen mit zahlreichen Bauwerken in der Hauptstadt ihre Spuren. Besonders während der vierzehnjährigen Amtszeit (1981-1995) von Präsident François Mitterrand wurden in Paris viele monumentale Bauten errichtet, die einerseits zu Polemiken, andererseits auch zu Enthusiasmus Anlass gaben: die Glaspyramide des Louvre, die Pariser Oper, die Französische Nationalbibliothek und die Grande Arche in der Vorstadt La Défense.

2005 kam es zu Ausschreitungen von Randalierern in den Vororten der Hauptstadt. Bei den gewalttätigen Unruhen in Paris im Oktober und November des Jahres handelte es sich um eine Serie von zunächst unorganisierten Sachbeschädigungen und Brandstiftungen sowie gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei in den Vorstädten von Paris, die am 27. Oktober 2005, nach dem Unfalltod zweier Jugendlicher, begannen. Zunächst beschränkten sich die Ausschreitungen auf den Heimatort der Jugendlichen, den Pariser Vorort Clichy-sous-Bois. Im Laufe der folgenden Tage weiteten sich die Unruhen zunächst auf das Pariser Umland wie Seine-et-Marne oder Val-d’Oise, später auch auf andere französische Städte aus.

Religionen

Saint-Eustache

Etwa 80 Prozent der Einwohner sind getauft, rund 75 Prozent bekennen sich zum Katholizismus, die meisten paktizieren den lateinischen Ritus, einige wenige auch den armenischen und ukrainischen Ritus. Der Erzbischof von Paris ist für die Katholiken der östlichen Riten zuständig. Insgesamt gibt es in Paris innerhalb der politischen Grenzen der Stadt 94 katholische Gemeinden, des weiteren 15 griechisch- und russisch-orthodoxe Kirchen, sieben Synagogen für die etwa 220.000 Juden und zwei Moscheen für die rund 50.000 Muslime, überwiegend Sunniten. Nur knapp zwölf Prozent der Christen und etwa 15 Prozent der Juden sind praktizierende Gläubige.

Die Region Île-de-France ist auch ein Zentrum arabisch-islamischen Lebens in Europa. Im Laufe des 20. Jahrhunderts ist die Zahl der Muslime in der Metropolregion auf schätzungsweise eine Million (zehn Prozent der Einwohner) gestiegen. Besonders seit Anfang der 1960er Jahre kamen zahlreiche Einwanderer aus Nordafrika (Algerien, Marokko und Tunesien) in die Vorstädte von Paris. War das Verhältnis zwischen Christen, Juden und Muslimen bis Anfang der 1980er Jahre kaum von Konflikten geprägt, haben die Spannungen zwischen den Religionsgemeinschaften seitdem erheblich zugenommen.

Nach den Wahlerfolgen der rechtsradikalen Front National (FN) von Jean-Marie Le Pen bei den Kommunalwahlen 1983 erfasste die Region und weite Teile des Landes eine Welle rassistischer Gewalt gegen Muslime nordafrikanischer Herkunft. Besonders nach dem Aufflammen des Nahostkonfliktes im Herbst 2000 und den Anschlägen vom 11. September 2001 in New York ist ein weiterer Anstieg rassistischer und antisemitischer Straftaten wie Propaganda mit Anstiftung zum Hass, Beleidigung, Bedrohung, Körperverletzung sowie Brandanschläge auf Gebäude (Moscheen, Synagogen, Kultur- und Bildungseinrichtungen) zu verzeichnen. Auch die Schändung von jüdischen, muslimischen und christlichen Friedhöfen, von Denkmälern für die in den Kriegen gefallenen Soldaten verschiedener religiöser Herkunft sowie von Mahnmalen zur Erinnerung an die Verfolgung der Juden durch die deutsche Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg nahm zu.

Einwohnerentwicklung

Quartier de Grenelle
Datei:2004-LaDefense.jpg
La Défense

Der immer wiederkehrende Rückgang der Bevölkerung in der Antike und im Mittelalter ist auf die zahlreichen Kriege, Epidemien und Hungersnöte zurückzuführen. So starben noch 1832 bei einer Choleraepidemie rund 20.000 Menschen. Erst die Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte zu einem starken Anstieg der Bevölkerung. 1846 lebten in Paris rund eine Million Menschen, bis 1876 verdoppelte sich diese Zahl auf zwei Millionen. 1921 hatte die Einwohnerzahl von Paris mit knapp drei Millionen ihren historischen Höhepunkt erreicht. Gegenwärtig leben etwas über zwei Millionen Menschen in der Hauptstadt. Seit 1954 hat eine dreiviertel Million Einwohner Paris verlassen.

Einige sind in die Provinz gezogen, aber die überwiegende Mehrheit in die zahlreichen Vororte. So hat sich die Bevölkerungzahl der Metropolregion, zu der neben Paris auch die Region Île-de-France gehört, von 5,85 Millionen im Jahre 1946 auf 11,6 Millionen im Jahre 2005 verdoppelt. Der Hauptgrund für die Abwanderung waren die ständig steigenden Kauf- und Mietpreise der Wohnungen. Aber auch die Dezentralisierung einiger Industriebranchen und der Bau von vielen Bürogebäuden haben eine wichtige Rolle für den Bevölkerungsverlust der Hauptstadt gespielt.

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Paris zu einer multikulturellen, kosmopolitischen Stadt. Kamen anfangs noch Italiener, so gibt es mittlerweile eine kulturelle Vielfalt, die in einigen Gegenden die Quartiers dominiert. Sehr bekannt sind vor allem das ostasiatisch-chinesisch geprägte 13. Arrondissement und das afrikanisch-maghrebinisch geprägte 18. Arrondissement. Darüber hinaus gibt es auch jüdisch, japanisch und tamilisch dominierte Viertel. Der Hauptteil der Immigranten kommt aus Algerien, Portugal und Spanien. Insgesamt leben etwa 40 verschiedene Nationalitäten in Paris (von Nordafrika über Südamerika bis Indochina).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1784 handelt es sich um Schätzungen der Historiker Jacques Dupâquier und Alfred Fierro, von 1790 bis 1999 um Volkszählungsergebnisse und 2005 um eine Berechnung.

        Jahr         Einwohner
150 80.000
363 20.000
510 30.000
1000 20.000
1180 110.000
1250 215.000
1365 275.000
1500 200.000
1589 300.000
1637 415.000
1675 500.000
1700 600.000
1784 660.000
1790 524.186
1796 556.304
1801 546.856
        Jahr         Einwohner
1807 580.609
1817 713.966
1831 785.862
1836 909.126
1841 935.261
1846 1.053.297
1851 1.053.262
1856 1.174.346
1861 1.696.141
1866 1.825.274
1872 1.851.752
1876 1.988.813
1881 2.239.928
1886 2.260.945
1891 2.447.957
1896 2.536.834
Jahr Einwohner
24. März 1901 2.714.068
4. März 1906 2.763.393
5. März 1911 2.888.110
6. März 1921 2.906.472
7. März 1926 2.871.429
8. März 1931 2.891.020
8. März 1936 2.829.746
10. März 1946 2.725.374
10. Mai 1954 2.850.189
7. März 1962 2.753.014
1. März 1968 2.590.771
20. Februar 1975 2.317.227
4. März 1982 2.188.918
5. März 1990 2.152.423
8. März 1999 2.125.246
1. Januar 2005 2.138.551

Entwicklung der Wohnsituation

Blick vom Eiffelturm auf Paris
Avenue des Champs-Élysées

Seit Anfang der 1960er Jahre begann man in Paris mit einer großangelegten Stadtsanierung und städtebaulichen Entwicklung. Im östlichen und südöstlichen Teil der Hauptstadt wurden ganze Viertel durch den Abriss von baufälligen Häusern und die Errichtung von Neubauten renoviert. Nahe der modernisierten und neu gebauten Bahnhöfe „Gare de Lyon“ und „Gare de Montparnasse“ entstanden neue Stadtteile um Dienstleistungszentren.

Durch diese Eingriffe wurden aber auch viele historische Gebäude zerstört, was den Protest von zahlreichen Bewohnern hervorrief. Die städtebauliche Entwicklung führte zum Entstehen von Vierteln in Betonbauweise und der Errichtung von Hochhäusern aus Glas und Stahl, wodurch Paris zahlreichen Großstädten der Welt immer ähnlicher wurde. Die nun teuren Wohnungen waren für die ärmeren Bewohner nicht mehr bezahlbar, sie wanderten in die Vororte (Banlieue) ab, während die wohlhabenden Bevölkerungsschichten in die Stadt zogen. Auch zahlreiche Einwanderer vor allem nordafrikanischer und schwarzafrikanischer Herkunft sind in den letzten Jahrzehnten in die Betonsiedlungen am Stadtrand gezogen.

In Frankreich wurde über Jahrzehnte die Einwanderung von Millionen Menschen aus dem außereuropäischen Raum gefördert, ohne die Folgen zu analysieren und zu bewältigen. Die immer wieder auftretenden Gewaltausbrüche in den Vorstädten von Paris sehen Experten als einen Ausdruck für die lange aufgestaute Wut vieler Jugendlicher über die herrschende relative Armut, den Rassismus, Perspektivlosigkeit, Massenarbeitslosigkeit und damit verbundene Resignation, Langeweile und Bandenkriminalität sowie fehlende Integrationsmöglichkeiten (Ghettoisierung), die besonders die Migranten in den Trabantenstädten betreffen.

Politik

Das Rathaus (Hôtel de Ville)

Seit 18. März 2001 ist Bertrand Delanoë von der Sozialistischen Partei Bürgermeister von Paris. Delanoë war der erste linke Politiker, der in das bisher konservativ regierte Rathaus der Hauptstadt einzog. Er konnte in dem aus 163 Mitgliedern bestehenden Stadtrat alle 92 Stimmen seiner rot-grünen Liste auf sich vereinen. Der einzige Gegenkandidat war der scheidende Bürgermeister Jean Tiberi, der nur zwölf Stimmen erhielt. Paris wurde bislang traditionell von der gaullistischen RPR-Partei beherrscht; der konservative Staatspräsident Jacques Chirac war von 1977 bis 1995 selbst Bürgermeister der Hauptstadt. Die rechten Parteien waren jedoch zerstritten in die Kommunalwahlen gegangen und verminderten so ihre Chancen auf einen Sieg.

Der erste Bürgermeister der Hauptstadt Jean-Sylvain Bailly wurde am 15. Juli 1789 von der während der französischen Revolution gebildeten Pariser Selbstverwaltung eingesetzt. Da die Kommune an der diktatorisch organisierten Schreckensherrschaft (terreur) beteiligt war, wurde sie 1794 von zwölf getrennten und dezentralisierten Gemeindeverwaltungen ersetzt. Der Staat übernahm die Kontrolle über die Stadt und schuf das Amt des Präfekten der Seine (Préfet de la Seine). Während der Bürgerlichen Revolution von 1848 und der Pariser Kommune von 1870/1871 regierte für wenige Monate ein Bürgermeister die Stadt.

Am 20. März 1977 wurde Jacques Chirac der erste frei gewählte Bürgermeister von Paris. Die bisher einem von der Regierung ernannten Präfekten unterstende Hauptstadt erhielt den gleichen Status wie alle übrigen Gemeinden in Frankreich. Eine Ausnahme bildet die Polizei, die weiterhin dem Polizeipräfekten untersteht. Ein Gesetz von 1982 etablierte dann die Ratsversammlungen der Arrondissements (Bezirke). Diese sind beratende Organe, die über begrenzte Befugnisse verfügen. Der Gemeinderat (Conseil de Paris) und der Bürgermeister (Maire de Paris) werden jeweils für sechs Jahre gewählt. Die nächsten Kommunalwahlen finden 2007 statt.

Bürgermeister von Paris waren: Jean Sylvain Bailly (15. Juli 1789-18. November 1791), Jérôme Pétion (18. November 1791-15. Oktober 1792), Philibert Borie (7.Juli 1792-13. Juli 1792), René Boucher (15. Oktober 1792-2. Dezember 1792), Nicolas Chambon (8. Dezember 1792-2. Februar 1793), Jean-Nicolas Pache (14. Februar 1793-10. Mai 1794), Jean-Baptiste Fleuriot-Lescot (10. Mai 1794-17. Juli 1794), Louis-Antoine Garnier-Pages (24. Februar 1848-5. März 1848), Armand Marrast (9. März 1848-19. Juli 1848), Étienne Arago (4. September 1870-15. November 1870), Jules Ferry (15. November 1870-5. Juni 1871), Jacques Chirac (20. März 1977-16. Mai 1995), Jean Tiberi (22. Mai 1995-24. März 2001), Bertrand Delanoë (ab 25. März 2001)

Städtepartnerschaften

Paris unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften. In Klammern das Jahr der Etablierung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die französische Hauptstadt beherbergt eine Vielzahl sehenswerter kirchlicher und weltlicher Bauwerke, Straßen, Plätze und Parks, etwa 160 Museen, rund 200 Kunstgalerien, circa 100 Theater, über 650 Kinos und mehr als 10.000 Restaurants. Das Angebot an kulturellen Veranstaltungen ist mit zahlreichen Konzerten, Ausstellungen, Musik- und Filmfestivals, Modenschauen sowie der Austragung sportlicher Wettbewerbe reichhaltig. Die Schlossanlage in Fontainebleau wurde 1979, das Schloss in Versailles 1981 und die Uferpromenade der Seine in Paris 1991 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Siehe auch: Sehenswürdigkeiten in Paris

Theater

Comédie-Française (Salle Richelieu), Ende des 18. Jahrhunderts
Opéra Garnier

Die wichtigsten Musical- und Theaterensembles des Landes haben ihren Sitz in Paris. Die Comédie-Française oder Théâtre français ist ein Nationaltheater mit vorwiegend klassischem Repertoire in der Tradition von Molière. Es entstand 1680; berühmte Schauspieler waren unter anderem Sarah Bernhardt und Jean-Louis Barrault.

Das Moulin Rouge wurde 1889 für Joseph Oller erbaut, der bereits das Varieté L'Olympia besaß. Am 6. Oktober 1889 wurde das Haus eröffnet. Der Name geht auf die markante Nachbildung einer roten Mühle auf dem Dach zurück. Zunächst wurde das Moulin Rouge für Bälle (frz. Bals) genutzt, bei denen Tänzerinnen vor allem den Cancan und Chahut tanzten. Später fanden auch Aufführungen von Operetten und Revuen statt. Auch als Kino wurde es zeitweise benutzt.

Das Théâtre des Bouffes-Parisiens wurde am 5. Juli 1855 von Jacques Offenbach gegründet. „Opéra-bouffe“ – „Komische Oper“, so nannten sich viele Werke Offenbachs und danach nannte er das von ihm gegründete Theater auch „Les Bouffes Parisien“. Im Theater werden hauptsächlich zeitgenössische Komödien aufgeführt.

Die Pariser Oper (heutiger offizieller Name Opéra National de Paris) und ihre Vorgängerinstitute spielen in der Geschichte der Oper durch stilprägende Uraufführungen eine bedeutende Rolle. Das 1875 eröffnete Pariser Opernhaus, die nach ihrem Architekten benannte Opéra Garnier (auch Palais Garnier), wird seit 1989 hauptsächlich für Ballettaufführungen des Paris Opera Ballet und klassische Opern genutzt. Mit einer Fläche von 11.237 Quadratmetern ist die Pariser Oper das größte Theater der Welt, wird aber an Plätzen von der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper übertroffen.

Das Théâtre des Champs-Élysées erregte Anfang des 20. Jahrhunderts durch seine Architektur und vor allem durch skandalumwitterte Aufführungen Aufsehen. Auguste Perret errichtete von 1911 bis 1913 das ursprünglich von Henry van de Velde konzipierte Theater. Noch heute ist es eine Spielstätte des Musiktheaters und eines der bekanntesten Konzerthäuser der Stadt. Das Théâtre des Champs-Élysées ist Heimstätte des Orchestre National de France und des Orchestre Lamoureux sowie Stützpunkt der Wiener Philharmoniker in Frankreich.

Das Zénith ist eine Konzerthalle für Rockkonzerte, Sport- und andere Veranstaltungen im Parc de la Villette. Sie gilt als die wichtigste Konzerthalle in Frankreich. Das Zénith wurde 1983 auf Initiative des damaligen Kulturministers Jack Lang erbaut und nach Plänen der Architekten Philippe Chaix und Jean-Paul Morel am 12. Januar 1984 mit einem Konzert des französischen Sängers Renaud eingeweiht.

Die Arena von Lutetia (frz. Arènes de Lutèce) gilt als ältestes noch erhaltenes Bauwerk der Hauptstadt. Das römische Amphitheater befindet sich in der Rue Monge, im 5. Arrondissement. Die Arena stammt aus dem 1. Jahrhundert und wurde bis zum Ende des 3. Jahrhunderts genutzt. Circa 17.000 Personen konnten den Theatervorstellungen, aber auch Kämpfe auf Leben und Tod, beiwohnen. Mit dem Aufkommen des Christentums verloren die römischen Zirkusse allgemein an Bedeutung und als im 3. und 4. Jahrhundert die germanischen Stämme in das römische Gallien einfielen, wurde die Arena von Lutetia stillgelegt und ihre Steine für den Bau der Stadtmauern und anderen Befestigungsanlagen verwendet.

Museen

Datei:Paris louvrepyramid.jpg
Louvre, mit dem Eingang - der umstrittenen Pyramide - im Mittelpunkt
Musée d'Orsay, Innenansicht

Der 1793 eröffnete Louvre beherbergt eine Sammlung von über 30.000 Exponaten von der Antike bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Die frühere französische Königsresidenz Louvre ist heute das weltweit größte Museum (frz. Musée du Louvre), dessen Sammlungen neben dem British Museum in London und dem Museumsensemble auf der Museumsinsel in Berlin zu den weltweit bedeutendsten gehören. Das Gebäude liegt im Zentrum von Paris zwischen dem rechten Seineufer und der Rue de Rivoli. Sein Innenhof liegt in einer Linie mit der Avenue des Champs-Élysées und bildet damit den Ursprung der sogenannten historischen Achse.

In einem ehemaligen Bahnhof befindet sich das Musée d'Orsay. Das Kunstmuseum entstand aus dem alten Bahnhof Gare d'Orsay. Es liegt am südlichen Ufer der Seine gegenüber den Tuileriengärten. Der Bahnhof Gare d'Orsay wurde 1900 von Victor Laloux für die Verbindung Paris–Orléans gebaut. Da das fortschreitende Wachstum der Stadt immer längere Züge erforderte, waren die Bahnsteige schnell zu kurz. Der Bahnhof wurde 1939 geschlossen und im Jahre 1978 als historisches Bauwerk eingestuft. Unter Leitung der Architektin Gae Aulenti wurde das Gebäude von 1980 bis 1986 unter behutsamer Wahrung der alten Bausubstanz zum Museum umgebaut. Weltweit einzigartig ist seine Sammlung französischer Impressionisten. Aber auch die anderen Sammlungen von Gemälden, Skulpturen und anderer Kunstobjekte fast aller Stilrichtungen und von vielen Einzelkünstlern aus der Zeit zwischen 1848 und 1914 sind sehr umfangreich und von herausragender Qualität.

Das 1977 nach Plänen der Architekten Renzo Piano, Richard Rogers und Gianfranco Franchini eröffnete Centre Pompidou (Centre National d’Art et de Culture Georges-Pompidou) ist eine der touristischen Hauptattraktionen der Stadt. Das Centre Pompidou wurde als Informationsbasar für die französische Bevölkerung konzipiert, das freien Zugang zu Wissen garantieren soll. Es beherbergt die Bibliothèque Publique d'Information und das Musée National d'Art Moderne mit einer hervorragenden Sammlung von Kunstwerken des 20. Jahrhunderts, vor allem Werke des Surrealismus, Fauvismus, Kubismus und des Abstrakten Expressionismus. Organisatorisch ist es verbunden mit dem IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique).

Das Musée Picasso gehört zu den bedeutenden Museen von Paris. Im Museum sind circa 250 Werke des Künstlers Pablo Picasso aus allen Perioden seines Lebens, vor allem Gemälde und Skulpturen, ausgestellt. Zu den Museumsbeständen gehört auch die einstige private Kunstsammlung Picassos mit den Gemälden unter anderem von Georges Braque, Paul Cézanne, Henri Matisse, Joan Miró und Amedeo Modigliani. Das Museum befindet sich im Palast Hôtel Salé. Er wurde in den Jahren 1656-1659 für Pierre Aubert, einen Einnehmer der Salzsteuer, gebaut. Von dieser Funktion des Bauherrns wird der Spitzname Salé („gesalzenes“) abgeleitet.

Centre Georges Pompidou

Das Musée national du Moyen Âge (der Name bis zum Jahr 1980: Musée de Cluny) gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Paris. Es beherbergt eine große Sammlung mittelalterlicher Gerätschaften und Kunstgegenstände. In den Jahren 1485 bis 1490 entstand der Palast Hôtel de Cluny. Er verbindet einige Stilelemente der Spätgotik und der Renaissance. 1842 wurde das Ensemble zum Staatsbesitz, 1844 dann das Museum eröffnet. Im September 2000 legte man neben dem Hôtel de Cluny der Mittelalterliche Garten (fr. Le jardin médiéval) mit einer Fläche von circa 5.000 Quadratmeter an.

Das Grand Palais entstand nach Plänen der Architekten Henri Deglane (1851-1932) und Albert Louvet (1860-1936) und war Ausstellungshalle zur Weltausstellung 1900 in Paris. Es besitzt eine 240 Meter lange und 20 Meter hohe Fassade mit ionischen Säulen. Im Gebäude finden bedeutende Kunst- und Gemäldeausstellungen statt. Im Westflügel ist ein naturwissenschaftliches Museum, das zu praktischen Erkundungen einlädt, der sogenanne "Palast der Entdeckung" (Palais de la Découverte), untergebracht.

Gleich daneben befindet sich das zur gleichen Zeit errichtete Petit Palais.

Bauwerke

Straßen und Plätze

Blick über die Avenue de la Grande Armée nach La Défense

Die Avenue des Champs-Élysées ist die wahrscheinlich berühmteste Straße der Welt. Der 71 Meter breite Boulevard bildet das Rückgrat einer einzigartigen südöstlich-nordwestlichen Sichtachse, die beim Louvre und den Tuilerien beginnt, der Place de la Concorde und den Arc de Triomphe umfasst und bis zur Grande Arche im neuen westlichen Stadtteil La Défense reicht.

Der Place de la Concorde ist der größte und letzte der Königsplätze von Paris. Ab 1755 errichtet, war während der Revolutionszeit auf dem in Place de la Révolution umbenannten Platz die Guillotine aufgestellt. Seit 1836 wird der Platz vom Obelisk von Luxor dominiert. Neben dem 23 Meter hohen Obelisken befinden sich zwei aufwändig gestaltete Brunnen.

Der Place des Vosges ist ein unter Heinrich IV. angelegter quadratischer Platz im Stadtteil Marais. Der Platz bietet heute ein einzigartig geschlossenes Ensemble von Bauten des frühen 17. Jahrhunderts. Das Ensemble der Place Vendôme wurde für den „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. zwischen 1690 und 1720 erbaut. Der von einem geschlossen erhalten gebliebenen, harmonisch angeordneten Palais umfasste Platz wird heute von einer 44 Meter hohen Triumphsäule dominiert, die Napoléon Bonaparte 1806 errichten ließ.

Auf dem Place Igor Strawinsky neben dem Centre Pompidou sieht man den bekannten Strawinsky-Brunnen von Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle. In einem flachen Becken stehen 16 bewegliche und wasserspeiende Skulpturen. Ihre Gestaltung bezieht sich auf die wichtigsten Kompositionen des russischen Musikers.

Weltliche Bauwerke

Eiffelturm bei Sonnenaufgang

Das Wahrzeichen der Stadt ist der Eiffelturm, eine Konstruktion aus dem Jahre 1889, die für die Weltausstellung eigentlich nur temporär errichtet werden sollte. Der Stahlfachwerkturm ist nach seinem Erbauer Alexandre Gustave Eiffel benannt. Er ist eine der größten Touristenattraktionen mit mehr als sechs Millionen Besuchern jährlich. Im Jahr 2002 wurde der insgesamt 200-millionste Besucher empfangen.

Der Triumphbogen wurde von 1806 (unter Napoléon) bis 1836 (unter Louis-Philippe) errichtet. Als Inspiration diente der allerdings deutlich kleinere Titusbogen in Rom. Er steht im Zentrum des Place de l'Étoile, der seit 1970 Place Charles de Gaulle - Étoile heißt, auf dem Chaillot-Hügel am westlichen Ausläufer der Avenue des Champs-Élysées. Er ist Teil der Axe historique (dt.: „historischen Achse“), einer Reihe von Monumenten und großen Straßen, die aus Paris herausführt.

Über das ganze Stadtgebiet von Paris verteilt, hauptsächlich auf den meistbenutzten Fußgängerwegen, befinden sich die Wallace-Brunnen. Die öffentlichen Trinkwasserspender in Form kleiner gusseiserner Skulpturen sind nach dem Engländer Richard Wallace benannt, der ihre Errichtung finanzierte. Ihrer herausragenden Ästhetik wegen gelten sie weltweit als ein Wahrzeichen der Stadt.

Das Panthéon, errichtet von 1764 bis 1790, wechselte mehrmals seine Bestimmung: Als Kirche konstruiert, wurde der Kuppelbau nach der französischen Revolution 1789 zur nationalen Ruhmeshalle erklärt. Nach mehreren Umwidmungen im 19. Jahrhundert ist sie seit 1885 erneut Ruhmeshalle Frankreichs. Entsprechend illuster ist die Liste der hier beigesetzten Personen: Voltaire, Victor Hugo, Émile Zola, Jean-Jacques Rousseau, Marie Curie. 1849 gelang dem Physiker Foucault mit dem nach ihm benannten Pendel hier der empirische Nachweis der Erdrotation. Das Pendel befindet sich heute in der Kapelle des Musée des arts et métiers. Im ausgehenden 19.Jahrhundert entstand auch der so typische Pariser Haussmann-Stil.

Arc de Triomphe

Die Sorbonne ist die älteste Universität nördlich der Alpen. Sie wurde im 13. Jahrhundert im Quartier Latin gegründet. An der Universität studierten und lehrten einige der bedeutendsten Philosophen des Mittelalters. Der heutige Bau der Sorbonne wurde 1885 bis 1901 errichtet.

Im seit Ende der 1950er Jahre im Westen von Paris entstandenen Büro- und Geschäftsviertel La Défense, in dem Wolkenkratzer dominieren, befindet sich als westliche Fortführung der berühmten Pariser Achse die so genannte Grande Arche. Der gigantische, 110 Meter hohe Kubus des dänischen Architekten Johann Otto von Spreckelsen wurde 1989 eingeweiht.

Das Hôtel de Ville ist das Rathaus von Paris. Es befindet sich im gleichnamigem 4. Arrondissement am Place de Grève und an der Rue de Rivoli. Das Gebäude im Stil des Klassizismus mit 146 Statuen auf der Fassade wurde in den Jahren 1874-1882 gebaut und von den Architekten Théodore Ballu (1817-1885) und Pierre Deperthes (1833-1898) entworfen.

Paris ist auch bekannt für seine vornehmen und eleganten Hotels, die hauptsächlich um die „Tuilerien“ und die „Place Vendôme“ angesiedelt sind. Hier findet man beispielsweise das berühmte „Hotel Ritz“, das „George V“ oder aber das „Hotel Intercontinental“ mit seinem repräsentativen Patio. Natürlich befinden sich in der Stadt aber Hotels und Unterkünfte in fast allen Preisklassen. Besonders reizvoll sind die kleinen Stadthotels mit dem berühmten Pariser Charme, auf die man oft ganz unverhofft trifft. Für all diejenigen, die für mehr als drei Monate nach Paris kommen, bietet sich die Anmietung eines „möblierten Appartements“ an.

Adelspaläste

Élysée-Palast
Schloss Fontainebleau

Paris hat eine Reihe kunstgeschichtlich bedeutender Adelspaläste, ehemalige Stadtresidenzen bedeutender Adliger, Prälaten und Ministerialen. Erhalten sind zahlreiche Bauwerke aus dem späten 15. bis 18. Jahrhundert, insbesondere in den Distrikten Marais und St-Germain-des-Près.

Der Élysée-Palast benannt nach der nahegelegenen Avenue des Champs-Élysées im Herzen von Paris, ist der Amtssitz des französischen Staatspräsidenten. Er steht nördlich der Seine im Stadtteil Faubourg Saint-Honoré - rund 1,5 Kilometer südöstlich des Triumphbogens und etwas mehr als zwei Kilometer nordöstlich des Eiffelturms auf der anderen Flussseite. Erbaut wurde der Elysée-Palast in den Jahren von 1718 bis 1722 nach den Plänen des Architekten Armand-Claude Mollet, der das umliegende Grundstück kurz zuvor an den Grafen von Evreux, Henri-Louis de la Tour d'Auvergne, verkaufte und von diesem nun zum Bau einer Residenz für ihn beauftragt wurde. Nach seinem Tod im Jahre 1753 erwarb Jeanne-Antoinette Poisson, besser bekannt als die Marquise de Pompadour, den Palast und ließ ihn durch ihren Architekten im Inneren stilvoll herrichten. Der Garten wurde nach ihren Vorstellungen hin vergrößert und um Säulengänge und Lauben, sowie einem Labyrinth erweitert.

Das Palais du Luxembourg ist ein Schloss im 6. Arrondissement und diente den französischen Regenten als Wohnsitz. Umgeben von einer ursprünglich rein barocken Parklandschaft aus dem frühen 17. Jahrhundert, genannt Jardin du Luxembourg, dient es seit 1852 als Sitz des französischen Senats. Das Palais wurde im florentinischen Stil, ganz nach dem Geschmack der französischen Königin Maria von Medici, Fürstentochter aus der Toskana und Mutter Ludwigs XIII., erbaut. Sie fühlte sich im Louvre, der Residenz der französischen Könige, nicht wohl und ließ sich anstatt dessen eine eigene Residenz errichten. Im Laufe der Jahrhunderte waren zahlreiche Architekten mit dem Schloss befasst, unter anderem Salomon de Brosse, Germain Boffrand und Jean-François-Thérèse Chalgrin.

Der Palais Royal befindet sich im 1. Arrondissement, circa 150 Meter nördlich des Louvre. Er wurde in den Jahren 1627–1629 vom Architekten Jacques Le Mercier für den Kardinal Richelieu gebaut. Nach dem Tod des Kardinals wurde der Palast zum königlichen Besitz. Dort ist Ludwig XIV. als Kind aufgewachsen. Im Jahr 1636 wurde in einem Anbau das Palasttheater geöffnet. In den Jahren 1660 bis 1673 spielte dort das Theater von Molière. Nach seinem Tod diente das Gebäude bis zum Jahr 1763 für diverse Operaufführungen, dann brannte es aus. Zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Anlage wiederaufgebaut, seit dem Jahr 1786 dient sie als Sitz für Comédie Française. Gegenwärtig haben das französische Kultusministerium (im Ostflügel), der Staatsrat (fr. Conseil d'Etat; im Südflügel) und der Verfassungsrat (fr. Conseil Constitutionnel; im Westflügel) ihren Sitz im Palais Royal.

Das Schloss Fontainebleau ist ein bedeutendes Schloss in Fontainebleau in der Nähe von Paris. Es beherbergte häufig bedeutende Personen der französischen Geschichte, insbesondere Könige und Kaiser. Weiterhin hat es über mehrere Epochen hinweg immer wieder Künstler in seiner Nähe und seinem Inneren gebündelt. Die Anlage wurde unter Franz I. und Heinrich II. an der Stelle eines Jagdschlosses gebaut. Der Architekt war Philibert Delorme (1510-1570), der auch andere Gebäude für das französische Königshaus errichtete. Bauanfang war 1528, Château Fontainebleau hat fünf Höfe, eine Kapelle, Prunkräume, Fresken und Stukkaturen. Die Arbeiten für das Schloss wurden ab 1530 von italienischen Künstlern wie Rosso Fiorentino ausgeführt. Diese brachten manieristische Stilelemente und italienisches Formengut nach Frankreich. Ludwig XIV. ließ in den Gärten ein neues Barockparterre, einen großen Kanal und einen neuen Park anlegen.

Schloss Versailles

Das Schloss Versailles ist ein Prachtschloss der französischen Könige und liegt in Versailles, einem Vorort von Paris. Es ist seit dem 17. Jahrhundert lange Zeit das Vorbild zahlreicher Schlösser europäischer Fürsten gewesen. Gebaut als Jagdschloss von Ludwig XIII. wurde es ab 1661 unter Ludwig XIV. von André Le Nôtre, Louis Le Vau und Charles Lebrun renoviert und ausgebaut. Die ganze Gartenfront (barock-klassizistisch, entworfen von Le Nôtre) des mittleren Schlossflügels nehmen die große Galerie (Galerie des Glaces, auch Galerie de Louis XIV. genannt) und die Salons des Krieges und des Friedens ein, welche mit ihren Plafondgemälden, Spiegeln, Säulen, Pilastern etc. einen überwältigenden Eindruck machen. In der Mitte der Spiegelgalerie beginnt der Übergang zum Schlafzimmer Ludwigs XVI., Ort der berühmten Zeremonien des Lever und des Coucher, des Aufstehen und Schlafengehens des Königs, der hier, im Mittelpunkt des Schlosses, gleichsam dem Mittelpunktes seines Reiches, nächtigte. Nach diesem Ensemble verdienen die Galerie des Batailles (die Schlachtengalerie mit Gemälden des 19. Jahrhunderts), der Salon Oeil de boeuf (Ochsenaugensaal), die Kapelle, die Oper etc. Erwähnung. Zudem existieren noch diverse Teile der historischen Apartements.

Siehe auch: Adelspaläste in Paris

Kirchen

Notre-Dame de Paris

Die Kathedrale Notre-Dame de Paris auf der Île de la Cité ist eine der frühesten und größten gotischen Kathedralen Frankreichs. Sie ist Maria, der Mutter Jesu, geweiht (frz.: notre Dame = Unsere Liebe Frau). Der Bau wurde im Jahr 1163 unter Bischof Maurice de Sully begonnen und erst 1345 fertiggestellt. Die beiden Türme sind 69 Meter hoch, der Dachreiter 90 Meter. Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch. 9.000 Personen finden in der Kirche Platz.

Die Kirche Sainte-Chapelle gegenüber von Notre-Dame, wurde in den 1240er Jahren erbaut, um die Reliquien „Christi Dornenkrone“ und Teile des „Wahren Kreuzes“ aufzunehmen. Sie gehört zu den schönsten Baudenkmälern der Gotik. Der größte Teil ihrer Wände wird von kostbaren Buntglasfenstern eingenommen, wodurch der hohe Raum von unirdisch wirkendem Licht durchflutet wird. Sie gilt als beispielhaft für den gotischen style rayonnant aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.

Die Abteikirche St. Germain-des-Prés wurde im Jahre 557 vom König Childebert I., einem Sohn der merowingischen Königs Chlodwig I., gegründet. Die erhaltene Bausubstanz der Kirche entstammt dem 11. bis 17. Jahrhundert; einige Wandmalereien dem 19. Jahrhundert. Als besonders sehenswert gilt der im Jahre 1163 vom Papst Alexander II. geweihte Chor mit Fresken von Hyppolyte Flandrin.

Die Basilika Saint-Denis ist eine ehemalige Abteikirche in der Stadt Saint-Denis nördlich von Paris und die Grabstätte der französischen Monarchen, welche seit dem Ende des 10. Jahrhunderts nahezu alle hier begraben liegen. Die Kirche hat seit 1966 den Status einer Kathedrale. Der 1136 begonnene Chor gilt als das erste gotische Gebäude der Welt.

Die Kirche Saint-Sulpice im Stadtteil Saint-Germain-des-Prés ist dem heiligen Sulpicius II. von Bourges geweiht. Das erste romanische Kirchengebäude an derselben Stelle entstammte dem 12. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert wurde es abgerissen. Mit dem Bau der heute existierenden Kirche begann man im Jahre 1649. Aufgrund politischer und finanzieller Schwierigkeiten wurden die Arbeiten erst im 18. Jahrhundert abgeschlossen. Die Fassade im Stil des Klassizismus wurde nach einem Entwurf vom Giovanni Servandoni aus dem Jahr 1732 errichtet.

Der Invalidendom (frz. Dôme des Invalides) ist eine Bischofskirche in Paris. Diese von 1670 bis 1691 erbaute Kuppelkonstruktion steht neben der Eglise (=Kirche) Saint-Louis-des-Invalides und ist ein Teil des Hôtel des Invalides, welches sich am linken Seineufer befindet (Les Invalides = Die Verwundeten). Der Invalidendom zählt heute zu den bedeutendsten barock-klassizistischen Sehenswürdigkeiten von Paris. Die prächtige Kuppelkirche dient als Grabstätte bedeutender französischer Feldherren, darunter Napoléon, der 1840 hierher überführt wurde.

Mit dem Bau der Kirche La Madeleine wurde 1764 nach dem Entwurf des Architekten Pierre Contant begonnen. Die Arbeiten wurden im Dezember 1791 aufgrund der Französischen Revolution unterbrochen. Die Bauarbeiten wurden von dem Architekten Jacques-Marie Huvé (1783-1852) im Jahre 1842 abgeschlossen; am 9. Oktober 1845 wurde das Gebäude zur Pfarrkirche. Die Innenausstattung der Kirche entstammt vorwiegend den Jahren 1830-1840. Als besonders sehenswert gilt die Statue der Maria Magdalena von Carlo Marochetti. Die Orgel des bedeutenden französischen Orgelbauers Aristide Cavaillé-Coll (1811-1899) gilt als eine der klangvollsten Orgeln der Stadt.

Die Basilique du Sacré-Cœur (Basilika vom Heiligen Herzen) ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche auf dem Hügel von Montmartre und bildet den höchstgelegenen Punkt der Stadt nach dem Eiffelturm. Der Bau der Kirche im „Zuckerbäckerstil“ wurde 1875 vom Architekten Paul Abadie begonnen, der sich in einem Wettbewerb gegen 78 Mitbewerber durchgesetzt hatte und dessen Entwurf deutlich durch den römisch-byzantinischen Stil alter Kirchen wie der Hagia Sophia und des Markusdoms in Venedig inspiriert wurde. Abadie verstarb bereits 1884, als der Bau erst begonnen war. Ihm folgten bis zur Fertigstellung 1914 sechs Architekten in der Bauleitung nach.

Friedhöfe

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Montparnasse

Zu den bekanntesten religiösen Bauwerken zählen in Paris auch die neuen Friedhöfe, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts die alten ersetzten. Außerhalb der damaligen Grenzen der Hauptstadt wurden der Cimetière de Montmartre im Norden, der Cimetière du Père Lachaise im Osten, der Cimetière du Montparnasse im Süden, sowie im Zentrum der Stadt der Cimetière de Passy angelegt. Die Bekanntheit dieser Friedhöfe beruht im Wesentlichen darauf, dass hier eine große Anzahl von berühmten Persönlichkeiten beerdigt sind.

Père Lachaise ist der größte Friedhof von Paris und einer der berühmtesten Friedhöfe der Welt. Er ist nach François d'Aix Lachaise benannt, auf dessen Gärten der Friedhof errichtet wurde. Das Konzept des Père Lachaise wurde 1808 dem neoklassischen Architekten Alexandre-Théodore Brongniart anvertraut, der zu dieser Zeit Generaloberinspekteur der zweiten Sektion für Öffentliche Arbeiten im Département Seine und der Stadt Paris war. Brongniart entwarf die großen Achsen sowie die Grabmonumente, von denen aber nur das für die Familie Greffuhle im neogotischen Stil realisiert wurde.

Parks

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Parc de la Villette
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Disneyland

Einer der bekanntesten städtischen Parks ist der Jardin du Luxembourg im Quartier Latin. Er wurde im Jahre 1612 angelegt und beherbergt das Palais du Luxembourg, den Sitz des Senats, der zweiten Kammer der französischen Parlaments. Der Garten umfasst streng geometrisch angelegte Partien, aber auch freier gestaltete Zonen. Im Jardin du Luxembourg befindet sich außerdem eine zwei Meter hohe Kopie der New Yorker Freiheitsstatue. An den Gittern des Parks sind regelmäßig Foto-Ausstellungen zu sehen.

Der Parc de la Villette stellt mit 25 Hektar die zweitgrößte Grünfläche (nach dem Friedhof Père Lachaise) der französischen Hauptstadt dar. Der Park wird vom Fluss Ourcq durchflossen. Die vom Architekten Bernard Tschumi entworfene Parkanlage entstand 1986 anstelle des alten, 1974 geschlossenen Schlachthofs von La Villette. Bereits 1984 wurde das Zenith eröffnet, an dessen Gestaltung sich die später errichteten Gebäude orientierten. Sämtliche Elemente des Parks sind in futuristischem Stil gebaut. Der Park beherbergt, neben anderem, die Cité des sciences et de l'industrie (ein Technikmuseum, ähnlich dem schweizerischen Technorama), das kugelförmige IMAX-Kino Géode, die Cité de la musique, das Zénith und das Unterseeboot l'Argonaute.

Das Palais des Tuileries war das frühere Stadtschloss der französischen Herrscher, ungefähr 500 Meter vom Louvre entfernt. Es wurde 1871 zerstört; heute erinnert nur noch der prächtige, mit vielen Bildsäulen geschmückte Garten der Tuilerien (Jardin des Tuileries) an das ehemalige Schloss. Er erstreckt sich am rechten Seine-Ufer vom Louvre bis zum Place de la Concorde. Hier befindet sich auch das Museum Jeu de Paume.

Der Bois de Boulogne im Westen von Paris, in der Nähe des Vorortes Boulogne-Billancourt, ist mit einer Fläche von 8,5 Quadratkilometern der größte Park der Stadt. Dort befand sich seit jeher eine große Waldfläche, der Bois de Rouvray. Bereits der Frankenkönig Dagobert I. kam im 7. Jahrhundert hierher, um zu jagen. 1848 übernahm der Staat den Wald und übertrug ihn 1852 der Stadt Paris. Im Zuge der Umgestaltung von Paris unter Napoléon III. durch Haussmann wurde der Wald unter der Leitung des Gartenarchitekten Jacques Hittorff zu einem bewaldeten Park umgebaut. Es entstanden Wege und künstliche Wasserflächen.

Der Bois de Vincennes ist ein Wald und Park im Stil englischer Landschaftsarchitektur. Der Wald war seit jeher königliches Jagdrevier, weshalb auch das Jagdschloss und spätere Château Vincennes hier gebaut wurde. 1860 überließ Napoléon III. den Bois de Vincennes der Stadt Paris mit dem Auftrag, ihn ähnlich dem Bois de Boulogne im englischen Stil neu zu gestalten. Der Landschaftsarchitekt Jean-Charles Alphand ließ das Gelände aufforsten und mit künstlichen Hügeln und drei Seen versehen. Für die Olympischen Sommerspiele von 1900 wurden Sportanlagen gebaut und die Wege für diesen Zweck ausgebaut.

Das Disneyland Resort Paris ist ein 1943 Hektar großer Vergnügungspark circa 30 Kilometer östlich von Paris in Marne-la-Vallée. Es wurde am 12. April 1992 nach vierjähriger Bauzeit unter dem Namen Euro Disney Resort eröffnet. Am 1. Oktober 1994 erfolgte die Umbenennung in Disneyland Paris und am 12. März 2002 in Disneyland Resort Paris. Das Resort verfügt heute über zwei Themenparks, den Disneyland Park und den Walt Disney Studios Park, eine Einkaufszone, zehn Hotels und einen Campingplatz. Es zählt etwa zehn Millionen Besucher jährlich und ist damit das meistbesuchte Touristenziel Europas.

Inseln

Île des Cygnes

Die Île de la Cité ist eine seit der Antike besiedelte Insel in der Seine und der älteste Teil der Hauptstadt. In der Seine benachbart liegt die Île Saint-Louis. Die Verbindung zu den Seine-Ufern stellt unter anderem die "Neue Brücke" (Pont Neuf) her, die älteste in Paris erhaltene Brücke. Die Spitze der Insel, die damals aus drei sumpfigen Inseln bestand, ließ Heinrich III. 1584 miteinander verbinden und damit die Fläche der Cité vergrößert, an dieser Stelle einen Platz anlegen (die heutige Place Dauphine) und Häuser errichten, aus deren Verkauf er das zum Bau der Brücke notwendige Geld beschaffte. Insgesamt hat sich die Insel im Laufe der Jahrhunderte von ursprünglich 8 auf 17 Hektar vergrößert.

Die Île Saint-Louis ist neben der Île de la Cité die kleinere der beiden mitten in Paris gelegenen Seineinseln. Genau genommen bestand sie aus zwei benachbarten, durch einen Seine-Arm jedoch voneinander getrennten Inselchen, die man "Île aux Vaches" und "Île Notre Dame" nannte. Im Jahre 1614 beauftragte schließlich Ludwig XIII. den Bauunternehmer Christophe Marie mit der Erschließung des Geländes. Die beiden kleinen Inseln wurden mit einer Kaimauer umfasst, der sie trennende Seinearm zugeschüttet und Brücken zu den Flußufern errichtet. Während die Île de la Cité bereits früh besiedelt wurde, blieb ihre Nachbarinsel bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts unbebaut. Das Gelände wurde ab circa 1618 zunächst mit Häusern für Handwerker und Kaufleute bebaut. Ab 1638 begannen auch die Adligen, luxuriöse Stadtpaläste errichten zu lassen. Die Bebauung erfolgte nach einem festen Grundplan mit geraden Straßen, der noch heute erkennbar ist.

Die Île des Cygnes (Schwaneninsel) ist eine kleine Insel in der Seine unweit des Eiffelturms. Auf ihr befindet sich eine 11,50 Meter hohe Kopie der Freiheitsstatue. Sie schaut nach Westen, in Richtung des Atlantiks und damit zu ihrer „großen Schwester“ im New Yorker Hafen. Ein auffälliges Bauwerk auf der Île des Cygnes ist auch eine 380 Meter lange Brücke. Sie besteht aus verschiedenen Teilen: einer 114 Meter langen Brücke über den Hauptarm der Seine, dem Abschnitt auf der Insel, einer 90 Meter langen Brücke über den Nebenarm der Seine sowie den beiden „Zufahrtsviadukten“ der Pariser Metro.

Sport

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Prinzenparkstadion

Paris ist Gastgeber bedeutender Großveranstaltungen: beispielsweise die Ankunft der Tour de France im Radsport, der Paris Marathon, die French Open im Tennis, der „Prix de l'Arc de Triomphe“ im Pferdesport, das „Meeting Gaz de France“ in der Leichtathletik, die „Trophée Lalique“ im Eiskunstlauf und das Sechs-Nationen-Turnier im Rugby. Die Hauptstadtregion beherbergt zahlreichen Sportstätten von nationalem und internationalem Rang.

Das Stade de France (Stadion von Frankreich) befindet sich in Saint-Denis, einem Vorort nördlich von Paris. Das 80.000 Zuschauer fassende Fußballstadion und Nationalstadion von Frankreich wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich erbaut und ging als Endspielort des ersten französischen Weltmeistertitels in die Geschichte ein. Das französische Fußballteam und die französische Rugby-Nationalmannschaft tragen ihre Heimspiele im Stade de France aus.

Das Prinzenparkstadion (Parc des Princes) ist eine traditionelle Wettkampfstätte in der Hauptstadt, die überwiegend vom Fußballklub FC Paris St. Germain genutzt wird und für rund 49.000 Zuschauer konzipiert wurde. Seit dem Bau des neuen Nationalstadions (Stade de France) hat der Prinzenpark an Bedeutung verloren, gehört aber weiterhin zu den modernsten Stadien Europas. Die UEFA verlieh der Sportstätte vier Sterne.

Die Pferderennbahn Longchamp ist die wichtigste Pferderennsportanlage in Paris. Das heutige Hippodrom wurde 1857 auf den Mauern der bei der französischen Revolution zerstörten Abtei Longchamp errichtet. Neben Pferderennen finden auch Springturniere und andere Sportveranstaltungen statt. Dazu gehört unter anderem der Prix de l'Arc de Triomphe, ein Galopprennen über 2.400 Meter für über dreijährige Rennpferde. Neben dem Epsom Derby und dem Kentucky Derby ist der Prix de l'Arc de Triomphe eines der prestigeträchtigsten internationalen Pferderennen seiner Kategorie. Das Rennen wird seit dem 3. Oktober 1920 alljährlich am ersten Sonntag im Oktober ausgetragen. Eingeführt wurde es während einer Feier zum Ende des Ersten Weltkrieges.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Basilique du Sacré-Cœur auf dem Butte Montmartre

Im Januar findet in Paris die Internationale Modenschau Prêt à Porter in Porte de Versailles und das Festival zeitgenössischer Musik (Festival de création musicale) im Maison de Radio France statt. Im März wird das Blues- und Jazzfestival Banlieues Bleues im Viertel St. Denis sowie Ende März/Anfang April das Festival du Film de Paris im Cinéma Gaumont Marignan veranstaltet.

Im April findet auch der Paris Marathon statt. Er beginnt an der Avenue des Champs-Élysées und endet in der Avenue Foch. Ende Mai wird das renommierteste Pferderennen in Frankreich, das Grand Steeplechase de Paris im Hippodrome d'Auteuil und Ende Mai/Anfang Juni die French Open, das zweite Tennisturnier der Grand Slam-Serie, im Roland-Garros-Stadion, ausgetragen. Ende Juni findet die Gay Pride Parade auf dem Place de la Rpublique und der Bastille sowie weiteren Veranstaltungsorten statt.

Im September werden in den Pariser Parks und öffentlichen Gärten überall in der Stadt kostenlose Konzerte, Ausstellungen und Theatervorführungen (Fête des Jardins de Paris) veranstaltet. Im Oktober gibt es im einzigen Weinanbaugebiet von Paris, im Stadtteil Montmartre, zum Beginn der Ernte eine farbenfrohe Parade, zahlreiche Partys und Weinproben. Im Dezember wird im noblen Hotel Crillon der elegante Debütantinnenball Le Bal Crillon des Débutantes veranstaltet.

Gastronomie

Restaurant „Jo Goldenberg“ im Stadtteil Marais

Die weltweit ersten Restaurants im heutigen Sinn entstanden mit der französischen Revolution in Paris, in der auch das alte Zunftrecht aufgehoben wurde, nach dem beispielsweise Suppenküchen und Pastetenbäcker streng getrennt waren. Namensgeber des Restaurants war der Wirt einer Suppenküche in Paris, Boulanger, der laut Eigenwerbung „göttliche Restaurants“, besonders stärkende Bouillons, anbot. 1765 erstritt er sich die Genehmigung, trotz der Zunftregeln neben Suppen auch Hammelfüße mit Sauce zu servieren. Von da an nannte er sich „Restaurateur“ und seine Bouillon wurde zum Namensgeber der Restaurants, die verschiedene Speisen anboten.

„Restaurateure sind diejenigen, welche die echten Brühen, genannt Restaurants, herstellen und außerdem alle möglichen Crèmes, Suppen mit Reis und Nudeln, Eier Makkaroni, Hähnchen, Konfitüren, Kompott und andere gesunde und appetitliche Gerichte anbieten... Der Preis jedes Gerichts ist fest, und sie werden zu jeder Zeit am Tag serviert. Damen dürfen dort verkehren und sich Speisen zubereiten lassen.“ (Almanach Dauphin des Jahres 1777; nach Fritz Ruf, 1989)

Vor der Revolution gab es in Paris noch weniger als hundert Restaurants, aber schon um 1800 waren es etwa 500 bis 600. Es wurde Sitte, dass sich zugezogene Abgeordnete, die oft wenig repräsentativ wohnten, und wohlhabend gewordene Bürger zu geschäftlichen Besprechungen und privaten Verabredungen im Restaurant trafen. Die Pariser Restaurants wurden mehrheitlich von Köchen und deren Brigaden betrieben, denen nach der Flucht ihrer adligen Arbeitgeber ins Ausland nichts anderes übrigblieb, als sich selbständig zu machen. Dabei brachten sie einen aufwändigen Kochstil mit, der Bürgerlichen bis dahin nicht zugänglich war. So verband sich die Haute Cuisine im Restaurant mit den informellen, die adlige Etikette geringschätzenden, bürgerlichen Umgangsformen. Heute gibt es in Paris Tausende von Restaurants, die dem Gast Speisen der Französischen Küche wie auch internationale Gerichte anbieten.

Einkaufen

Große Halle im „Galeries Lafayette“

Paris beherbergt eine Vielzahl an Kaufhäusern, Einkaufszentren und Märkten. Eines der bekanntesten Kaufhäuser ist das Galeries Lafayette. Die große Zentralhalle mit ihrer Glaskuppel ist ein Baumonument und Denkmal. Alle bekannten Hersteller von Mode, Parfüm und Eau de Toilette wie unter anderem Ungaro, Thierry Mugler, Jean-Paul Gaultier und Fiorucci sind hier vertreten. Nur wenige Meter vom Galeries Lafayette entfernt befindet sich das Kaufhaus Au Printemps, deren zentrale Halle ebenfalls mit einer Glaskuppel geschmückt ist. Beide Kaufhäuser bieten Ihren Kunden eine einzigartige Auswahl und Vielfalt an Produkten.

In der Nähe der Opéra Bastille liegt der Flohmarkt Marche d'Aligre. Das Angebot reicht von Kleidung, Obst, Keramik und Bildern bis zu Lebensmitteln und Blumen. Der Markt ist täglich außer Montags geöffnet. Überwiegend Kleidung aus allen Bereichen aber auch moderne Kunstgegenstände hat der Puces de la Porte de Montreuil nahe der Metrostation Porte de Montreuil im Angebot. Kleidung und Haushaltswaren kann man auf dem Marche de la Porte Vanves nahe der Metrostation Vanves erwerben. Der Puces de Saint-Quen-Clignancourt besteht aus einer Anzahl mehrerer Märkte, die miteinander verbunden sind. Die meisten der dortigen Händler haben sich auf hochwertige Kunstgegenstände spezialisiert, aber auch preiswerte Artikel sind im Angebot.

Das Le Louvre des Antiquaires nahe des Palais Royal gehört zu den größten und bekanntesten Antiquitätengeschäften in Paris. In rund 250 Räumen und auf drei Etagen werden zahlreiche Waren aus der ganzen Welt angeboten. Neben Möbeln, Gemälden und Teppichen kann man Kristall, Waffen, Spielzeug, Uhren und Schmuck käuflich erwerben. Antiquarische und gebrauchte Bücher werden an den vielen Buchhändlerständen (Bouquinistes) an der Seine verkauft.

Paris berhebergt zahlreiche Mode-Boutiquen, die auch Prêt-à-porter bekannter Modehäuser verkaufen. Haute Couture kann man bei Chanel in der Rue Cambon, bei Dior in der Avenue Montaigne und bei Christian Lacroix in der Rue du Faubourg-St-Honore sowie in der Avenue Montaigne erwerben. Laufstegmoden bekommt man bei Gianni Versace in der Rue des Saint Peres, bei Jean-Paul Gaultier in der Nähe der Metrostation Bourse und bei Cerruti 1881 nahe der Metrostation Madelaine.

Paris im Film

Moulin Rouge

Paris war in vielen Filmen Drehort und Filmkulisse. Der Film Hotel du Nord (1938) von Marcel Carné spielt im „Hotel am Canal“. Obwohl der überwiegende Teil der Szenen nicht im Hotel gedreht wurde, zeigt der Film das Lebensgefühl im Paris der 1930er Jahre. In Funny Face (1956) von Stanley Donen singt Audrey Hepburn mit Fred Astaire in Paris „Bonjour Paree“ vor dem Eiffelturm, auf der Avenue de Champs-Elysées und anderen Orten der Stadt.

In Außer Atem (A Bout de Souffle, 1960) von Jean-Luc Godard schlägt sich Michel mit kleinen Gaunereien durchs Leben. Er flüchtet nach Paris und schließt Freundschaft mit einer US-amerikanischen Studentin. Die Drehorte befanden sich in der Rue de Berri Nummer 21 nahe der Avenue des Champs-Élysées und in der Rue de Campagne-Première im Stadtteil Montparnasse.

Zazie dans le Métro (1960) von Louis Malle zeigt das Leben des kleinen Mädchens Zazie in Paris. Der Eiffelturm spielt dabei eine wichtige Rolle. In Belle de jour – Schöne des Tages (1967) von Luis Buñuel bricht Catherine Deneuve aus dem bourgeoisen Leben aus, indem sie der Prostitution nachgeht. Buñuel sagte zu dem Film: „Was mich vor allem interessiert, ist das innere Drama dieser jungen Frau. Der moralische Konflikt, der masochistische Charakter ihrer Impulse und Triebe.“

In Der letzte Tango in Paris (Ultimo tango a Parigi, 1972) von Bernardo Bertolucci versucht Marlon Brando die ganze Zeit Maria Schneider auf dem Weg zu einem Rendezvous zu treffen - in einem Appartement mit Aussicht auf die Métrostation „Passy“ und die Bir-Hakeim-Brücke. Der Film Die letzte Metro (Le Dernier Métro, 1981) von François Truffaut spielt im Paris des Jahres 1942 während der deutschen Besatzung. In Subway (1985) von Luc Besson wurden mehrere Szenen mit Christopher Lambert und Isabelle Adjani in den RER-Stationen „La Défense“ und „Les Halles“ gedreht. Hass (La Haine, 1995) von Mathieu Kassovitz wurde überwiegend in Chanteloup-les-Vignes, einem Vorort von Paris gedreht. In der dortigen Galerie „Gilbert Brownstone“ trifft sich regelmäßig die künstlerische Szene von Paris.

Weitere wichtige Filme, die in Paris spielen, sind: Der Frauenmörder von Paris (Landru, 1962) von Claude Chabrol, Pariserinnen (Les parisiennes, 1962) von Marc Allegret, Die Kameliendame (La Dame aux camélias, 1981) von Mauro Bolognini, Der Bulle von Paris (Police, 1985) von Maurice Pialat, Forget Paris (1995) von Billy Crystal, Paris was a Woman (1995) von Greta Schiller, 9 1/2 Wochen in Paris (Love in Paris, 1997) von Anne Goursaud, American Werwolf in Paris (An American Werewolf in Paris, 1998) von Anthony Waller, Die fabelhafte Welt der Amélie (Le fabuleux destin d'Amélie Poulain, 2001) von Jean-Pierre Jeunet und Moulin Rouge (2001) von Baz Luhrmann

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Blick vom Triumphbogen auf La Défense
Blick von der Austerlitz-Brücke auf Paris

Paris ist das bedeutendste Wirtschaftszentrum Frankreichs. In der Metropolregion Paris hat sich etwa ein Viertel der Produktionsbetriebe des Landes niedergelassen. Durch den riesigen Absatzmarkt, den die Stadt bietet, übt sie seit jeher große Anziehungskraft auf Hersteller von Konsumgütern aus. Paris ist bekannt für die Produktion von Luxusgütern (Haute Couture und Schmuck). Zu den wichtigsten Erzeugnissen der Stadt zählen chemische Produkte, Elektrogeräte, Kraftfahrzeuge und Maschinen.

Traditionell ist die Wirtschaftspolitik von vergleichsweise starken staatlichen Eingriffen gelenkt. Hier spielt die historische Rolle des Merkantilismus – im Speziellen des Colbertismus – eine Rolle. Die gelenkte Volkswirtschaft, wurde in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert. Die Schlüsselindustrien, besonders Energiewirtschaft, sind bislang unter staatlicher Kontrolle.

Fast alle großen Dienstleistungsunternehmen Frankreichs, insbesondere Banken und Firmen des Finanzwesens, haben ihren Sitz in Paris. Seit den 1990er Jahren werden vermehrt Anstrengungen unternommen, multinationale Konzerne anzusiedeln. Die Stadt ist heute eine der wichtigsten Handelsmetropolen in Europa.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist die Lage der Stadt inmitten einer der fruchtbarsten Agrarlandschaften in Europa. Die Landwirtschaft war deshalb schon in den früheren Jahrhunderten die bedeutendste Wirtschaftsgrundlage der Region und sicherte die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung in der Stadt.

Die Hauptstadtregion hat dank der starken Konzentration nationaler und internationaler Unternehmen einen Anteil von etwa einem Drittel am Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes. Sie gehört zu den wohlhabendsten Regionen Europas. Ein Problem ist die Arbeitslosigkeit, die in etwa dem nationalen Durchschnitt entspricht. Seit Anfang der 1990er Jahre verlor Paris rund eine viertel Million Arbeitsplätze. Ein Grund ist der Abbau von Arbeitsplätzen in der Industrie und die Verlagerung wirtschaftlicher Aktivitäten in benachbarte Gemeinden wie das Geschäftszentrum La Défense.

Verkehr

Fernverkehr

Reisezeiten für Züge von Paris

Paris ist über ein Netz von Autobahnen und Schnellstraßen mit dem ganzen Land verbunden. Eine bedeutende Rolle spielt dabei der Boulevard Périphérique. Diese achtspurige Stadtautobahn leitet den Verkehr rund um Paris und in die Stadt hinein. Fast alle wichtigen französischen Autobahnen führen auf Paris zu und münden aus allen Richtungen in den Boulevard Périphérique: Die A 1 aus Lille, die A 4 aus Reims, die A 5 aus Dijon, die A 6 aus Lyon, die A 77 aus Nevers, die A 10 aus Orléans, die A 13 aus Rouen und die A 16 aus Amiens.

Paris besitzt den zweitgrößten Binnenhafen in Europa und ist Knotenpunkt des Eisenbahn- und Straßenverkehrsnetzes in Frankreich. Am Stadtrand befinden sich drei internationale Flughäfen. 48,3 Millionen Passagiere sind im Jahre 2003 auf dem Flughafen „Charles de Gaulle“ abgefertigt worden – dies war die dritthöchste Zahl aller Flughäfen in Europa. Mit 23,1 Millionen Passagieren nimmt Orly den neunten Platz ein. Der dritte Flughafen ist Paris-Beauvais.

Wichtigste Eisenbahnverbindungen sind die Fernstrecken zu den Großstädten Frankreichs wie Marseille, Lyon, Bordeaux, Toulouse, Straßburg und Rennes, die zum Teil mit TGV-Zügen befahren werden. Außerdem gelten die Strecken des Eurostar nach London und des Thalys nach Köln und Amsterdam über Brüssel als bedeutende europäische Verbindungen. Die wichtigsten Personenbahnhöfe sind Gare d'Austerlitz, Gare de l'Est, Gare de Lyon, Gare Montparnasse, Gare du Nord und Gare Saint-Lazare. Dem Eisenbahngüterverkehr dienen die Rangierbahnhöfe Villeneuve-Saint-Georges, Le Bourget und Achères in den gleichnamigen politisch selbständigen Vororten, die durch die Große Ringbahn (Grande Ceinture) untereinander verbunden sind.

Nahverkehr

Schild der Pariser Metro
Verkehr auf der Avenue de l'Opéra 1905

Der Verkehr in Paris wird überwiegend über die U-Bahn abgewickelt. Die Métro Paris ist nach London (1863), Glasgow und Budapest (beide 1896) die viertälteste U-Bahn Europas. Die erste Métrolinie wurde am 19. Juli 1900 eröffnet. Das Pariser U-Bahnnetz besteht aus 14 Linien und ist mit 212,5 Kilometer Gesamtlänge eines der größten Netze der Welt. Sie wird täglich von rund fünf Millionen Menschen genutzt.

An das Métro-Netz angeschlossen sind die Schnellbahnen Réseau Express Régional (RER), die Paris mit den Vororten (Banlieues) verbinden. Der jetzige RER hat seine Ursprünge in den von der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft SNCF oder ihren Vorgängern stillgelegten Vorortbahnen, von denen eine Linie (der heutige südliche Abschnitt des RER B) schon 1937 von der Pariser Métro übernommen wurde.

Am 21. November 1853 fuhren in Paris die ersten Pferdestraßenbahnen, es waren die ersten in Europa. Mit der Elektrifizierung des Straßenbahnnetzes begann man am 6. November 1881. Der Betrieb wurde am 14. August 1938 eingestellt. Nach 54 Jahren Unterbrechung verkehrt seit dem 6. Juli 1992 wieder eine Straßenbahn durch die Vororte. Heute befahren zwei Linien ein 23 Kilometer langes Streckennetz, eine dritte nach Paris ist in Planung.

Paris ist auch von einem dichten Netz aus Buslinien durchzogen. Die Busse mit den dreistelligen Nummern fahren in die Vororte, die Busse mit zweistelligen Nummern verkehren nur innerhalb der Stadt. Die meisten Omnibusse fahren zwischen 6.30 Uhr und 20.30 Uhr. Die Busse, die mit "Autobus du nuit" gekennzeichnet sind, verkehren bis 1 Uhr nachts. Die Nachtbusse "Noctambus" fahren die ganze Nacht.

Trolleybusse fuhren zum ersten Mal während der Weltausstellung in Paris zwischen dem 15. April 1900 und dem 12. November 1900, ein weiteres Mal zwischen 1912 und 1914 sowie nach einer Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg vom 7. April 1925 bis 8. Juli 1935. Nach einer siebeneinhalbjährigen Pause wurde der Betrieb noch während des Zweiten Weltkrieges am 18. Januar 1943 wieder aufgenommen und am 1. April 1966 dann endgültig eingestellt.

Medien

Verlagshaus „Le Figaro“

Die meisten französischen Fernseh- und Radiosender sowie die größten Medienkonzerne des Landes („Vivendi Universal“, „Groupe Lagardère“, „Groupe TF1“) haben ihren Sitz in Paris. Die Stadt ist Erscheinungsort international bedeutender Tageszeitungen („Le Figaro“, „Le Monde“, „Libération“) und bedeutendstes internationales Zentrum des Verlagswesens.

Le Figaro ist eine konservative Tageszeitung. Das in Paris herausgegebene überregionale Blatt gilt neben Le Monde als die wichtigste meinungsbildende Zeitung Frankreichs. Der Figaro wurde 1825 in namentlicher Anlehnung an Rossinis Oper Il Barbiere di Siviglia (Der Barbier von Sevilla) gegründet. Seit 1866 erscheint die Zeitung täglich. Frühe Redakteure waren unter anderem Albert Wolff, Émile Zola und Jules Claretie.

Le Monde („Die Welt“) ist eine linksliberale Tageszeitung. Die 1944 von Hubert Beuve-Méry gegründete und überregional erscheinende Zeitung gilt neben dem Figaro als die wichtigste meinungsbildende Zeitung Frankreichs. Le Monde ist indirekt auch verbunden mit Le Monde diplomatique, einer linksgerichteten Zeitung, die in deutscher Übersetzung monatlich eigenständig und als Beilage der taz erscheint.

Die Libération ist eine linksliberale Tageszeitung. 1973 gegründet und in Paris herausgegeben, gilt die Libération nach Le Monde und Le Figaro als eine der wichtigsten überregionalen Zeitungen Frankreichs. Die Libération entstand im Frühjahr 1973 als Sprachrohr der französischen 68er-Bewegung. Frühe Mitarbeiter waren unter anderem Michel Foucault und der Zeitungsgründer Jean-Paul Sartre. Im Laufe der Jahre bewegte sich das Blatt vom linken Rand des politischen Spektrums in eine linksliberale Position, die in der deutschen Presse vielleicht mit der Haltung der Frankfurter Rundschau vergleichbar ist.

Vivendi Universal ist der größte französische Medienkonzern mit Hauptsitz in Paris, der mit Universal Music, die weltweit größte Plattenfirma und via die Universal Studios-Holding eines der sechs Major-Studios in Hollywood kontrolliert. Der Konzern ist in den Branchen Musik, Fernsehen, Film, Verlagswesen, Telekommunikation und Internet teilweise international tätig.

Bildung

Eingang der Sorbonne
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Französische Nationalbibliothek

Die Gegensätze zwischen Paris und dem Rest des Landes werden besonders im Bereich Bildung deutlich. Denn die angesehensten Bildungsstätten Frankreichs befinden sich in Paris. Die 1257 gegründete Sorbonne ist die älteste Universität in Frankreich. Die Gründung als Theologenschule wird auf Robert von Sorbon († 1274), den Hofkaplan Ludwigs des Heiligen, zurückgeführt; die Bestätigungsbulle Klemens' IV. datiert von 1268. Ursprünglich ein Alumnat für arme Studenten der Theologie, gelangte die Sorbonne (welchen Namen die Anstalt erst seit dem 14. Jahrhundert erhielt) durch berühmte Lehrer, welche an ihr wirkten, sowie durch reiche Ausstattung gegenüber anderen ähnlichen Kollegien zu immer größerem Ansehen. Im Jahre 1968 wurde die Universität von Paris durch eine umfassende Reform in 13 unabhängige Teile aufgegliedert. Fünf von ihnen liegen außerhalb der Stadt.

Die Académie française ist eine der ältesten Institutionen Frankreichs im Bereich des geistigen Lebens und zugleich die prestigereichste. Sie residiert seit 1801 im Collège des Quatre Nations gegenüber dem Louvre; dort hat auch der auf Lebenszeit gewählte und wohlbeamtete Secrétaire perpétuel seine Dienstwohnung. Die Académie française ist hervorgegangen aus einem Pariser Literatenzirkel, der sich seit 1629 bei dem heute praktisch unbekannten Autor Valentin Conrart traf und 1634 durch den regierenden Minister Kardinal de Richelieu auf 34 Mitglieder aufgestockt und am 2. Januar 1635 durch Ludwig XIII. zu einer staatlichen Institution erhoben wurde. Die von Richelieu vorgesehenen Statuten und Regelungen wurden 1637 vom Obersten Pariser Gerichtshof, dem Parlement, registriert und damit rechtskräftig. Seit dem Jahre 1803 gehört die Akademie dem Institut de France an.

Weitere höhere Bildungseinrichtungen sind das im Jahre 1530 eröffnete Collège de France, die École Polytechnique (eröffnet 1794), das Institut Catholique (eröffnet 1875) und die École du Louvre (eröffnet 1882). Auch die Elitehochschule ENA ist in Paris vertreten.

Von den zahlreichen Bibliotheken in Paris ist die Französische Nationalbibliothek (Bibliothèque Nationale de France) die größte. Sie wurde 1368 von König Karl V. auf Basis seiner persönlichen Bibliothek im Louvre gegründet und umfasste zu Beginn 911 Manuskripte. Damals war es allerdings üblich, die Dokumente des Königs nach seinem Tod zu vernichten, so dass die eigentliche Bibliothekssammlung erst mit König Ludwig XI. aufgebaut wurde, der mit diesem Brauch brach. Am 14. Juli 1988 kündigte der französische Staatspräsident François Mitterrand den Neubau des Bibliotheksgebäudes an, der im Dezember 1990 begann. Die neue Bibliothek wurde nach Plänen des Architekten Dominique Perrault entworfen und am 20. Dezember 1996 der Öffentlichkeit übergeben. Die moderne Bibliothek enthält alle Publikationen, die in Frankreich verlegt werden, und umfasst mehr als zehn Millionen Bände.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Paris war Geburts- und/oder Sterbeort zahlreicher bekannter Persönlichkeiten. Dazu gehören unter anderem der Schriftsteller Honoré de Balzac, der Komponist Georges Bizet, der Maler François Boucher, der Komponist Frédéric Chopin, der Metallbauingenieur Gustave Eiffel, der Architekt Charles Garnier, der deutsche Schriftsteller Heinrich Heine, der Schauspieler und Regisseur Mathieu Kassovitz, der US-amerikanische Sänger und Lyriker Jim Morrison (The Doors) sowie der irisch-englische Literat Oscar Wilde und Diana Frances Spencer.

Siehe auch: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Paris

Literatur

Wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Werke

  • Hanno Ballhausen: Chronik der Metropolen. Paris. Wissen Media Verlag GmbH, Gütersloh 2004, ISBN 3577145994
  • Jean Firges: Die Stadt Paris. Geschichte ihrer Entwicklung und Urbanisation. Sonnenberg-Verlag, Annweiler am Trifels 2002, ISBN 3933264006
  • Herbert R. Lottman: Der Fall von Paris 1940, Piper, München 1994, ISBN 3492035310
  • Giovanna Magi, Rita Bianucci, Hubert Bressonneau: Kunst und Geschichte von Paris und Versailles. Besichtigung aller bedeutenden Monumente und Museen., Konrad-Theiss-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3806216975
  • Gerhard Sälter: Polizei und soziale Ordnung in Paris., Vittorio-Klostermann-Verlag, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3465032985
  • Klaus Schüle: Paris. Die politische Geschichte seit der Französischen Revolution., Gunter-Narr-Verlag, Tübingen 2005, ISBN 382336183X
  • Richard Wunderer: Paris - Sittengeschichte einer Weltstadt., Weltspiegel-Verlag, Stuttgart 1967, ISBN B0000BU9UC

Paris in Romanen und Erzählungen

  • E.T.A. Hoffmann: Das Fräulein von Scuderie. Hörgut! Verlag, Hamburg 2005, ISBN 393823007X
  • Conrad Ferdinand Meyer: Das Amulett. Dtv, München 1998, ISBN 3423026464
  • Dan Brown: Sakrileg. Gustav-Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach 2004, ISBN 3785721528
  • Patrick Süßkind: Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Diogenes Verlag, Zürich 2000, ISBN 3257228007

Reiseliteratur

  • Ralf Nestmeyer: "Paris". Ein Reisehandbuch. Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2005, ISBN 3-89953-197-3
Commons: Paris – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Paris – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen