Schloss Zeil

Pfarrkirche St. Maria
Schloss Zeil
Eingangstor
Moränenlandschaft um Schloss Zeil
Luftbild des Schlosses Zeil von Westen

Schloss Zeil ist die Residenz der Nachfahren der Fürsten von Waldburg-Zeil in Leutkirch im Allgäu.

Der 752 m hoch gelegene Standort des Schlosses auf einer eiszeitlichen Endmoräne war schon in der Hallstattzeit besiedelt. Im Mittelalter wurde durch die Truchsessen von Waldburg eine kleine Burg errichtet, die 1598 abgebrochen wurde. Unter Truchsess Froben von Waldburg-Zeil wurde von 1599 bis 1614 das heutige vierflügelige Schloss im Stil der Renaissance errichtet. Schon vorher hatte er eine Kirche und ein Hauskloster errichten lassen. Die umgebende Gartenanlage der Renaissancezeit wurde im Barock, im 19. Jahrhundert und im 20. Jahrhundert dem Geschmack der jeweiligen Zeit angepasst, seit den 1930er Jahren jedoch wieder im Sinne der Renaissance verändert.

1945 diente das Schloss kurzzeitig als Unterkunft von Mitgliedern des Vichy-Regimes mit Marschall Pétain, nachdem diese aus Sigmaringen, wo sie als französische Exilregierung fungierten, evakuiert worden waren.

Im Innenhof des Schlosses befindet sich ein in den Jahren 1982 bis 1989 von Maximilian Rueß geschaffener Brunnen.

Heutiger Besitzer ist Erich Fürst von Waldburg zu Zeil und Trauchburg. Das als Privatwohnung der Familie und durch die Liegenschaftsverwaltung genutzte Schloss kann nicht besichtigt werden. Der Park und die Aussichtsterrasse sind jedoch ganzjährig für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Großteil des Schlosses wird als einzelne Wohneinheiten vermietet.

Teil der Schlossanlage ist die Pfarrkirche St. Maria (Mariä Himmelfahrt). Schloss Zeil ist auch ein amtlich benannter Gemeindeteil der Stadt Leutkirch im Allgäu.

Die kleine Josefskapelle im Wald nordöstlich des Schlosses wurde 1858 aus Holz errichtet.

Aussicht

Die Lage des Schlosses hoch über dem Unterallgäu erlaubt einen weiten Blick auf den Alpenbogen: Von Karwendel und Wettersteingebirge im Südosten über Allgäuer und Lechtaler Alpen, Verwall, Lechquellengebirge, Rätikon und Alpstein im Süden bis zu den Glarner, Urner und Berner Alpen sowie dem 165 km entfernten Pilatus im Südwesten.

Literatur

  • Hans Ulrich Rudolf (Hrsg.), Berthold Büchele, Ursula Rückgauer: Stätten der Herrschaft und Macht – Burgen und Schlösser im Landkreis Ravensburg. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2013, ISBN 978-3-7995-0508-6, S. 308–313.
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Koordinaten: 47° 51′ 58″ N, 9° 59′ 39″ O