Russikon
Russikon | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | ZĂŒrich (ZH) |
Bezirk: | PfÀffikon |
BFS-Nr.: | 0178 |
Postleitzahl: | 8322 GĂŒndisau 8322 Madetswil 8332 Rumlikon 8332 Russikon |
UN/LOCODE: | CH MDL (Madetswil) CH RSS (Russikon) |
Koordinaten: | 701096 / 250277 |
Höhe: | 608 m ĂŒ. M. |
Höhenbereich: | 544â820 m ĂŒ. M.[1] |
FlĂ€che: | 14,21 kmÂČ[2] |
Einwohner: | 4567 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 321 Einw. pro kmÂČ |
AuslĂ€nderanteil: (Einwohner ohne Schweizer BĂŒrgerrecht) |
14,6 % (31. Dezember 2023)[4] |
GemeindeprÀsident: | Philip Hirsiger (parteilos) |
Website: | www.russikon.ch |
Lage der Gemeinde | |
Russikon ist eine politische Gemeinde im Bezirk PfĂ€ffikon des Kantons ZĂŒrich in der Schweiz. Zu Russikon gehören auch die Ortschaften Rumlikon und Madetswil sowie die Weiler Sennhof, Wilhof, GĂŒndisau, Ludetswil. Der Mundartname fĂŒr Russikon ist Rusike, fĂŒr Madetswil Madetschwiil.[5]
Wappen
- In Gold ein steigender, widersehender schwarzer, rotbewehrter Löwe
Geographie
Die Gemeinde Russikon liegt zwischen dem Kempttal und dem Tösstal an der Verbindungsstrasse FehraltorfâTurbenthal in der hĂŒgeligen Landschaft des ZĂŒrcher Oberlands. Mit seiner Lage auf der Allmenkette des Tössberglands liegt es auch auf der Höhenstrassen-LĂ€ngsachse WaldâBĂ€retswilâHittnauâRussikonâWeisslingenâKyburg ZH.
Die GemeindeflÀche dient zu 49,4 % der Landwirtschaft, 35,9 % sind bewaldet, 9,8 % sind Siedlungs- und 3,5 % VerkehrsflÀche, 0,1 % sind GewÀsser und 1,3 % unproduktive FlÀche (Stand 2018).[6]
- FlÀche 1'427 ha, davon 512 ha Wald (Stand 2018)
- Höchster Punkt: TĂ€mbrig/Hochwacht, 820 m ĂŒ. M.
- Tiefster Punkt: Tobelbach, 545 m ĂŒ. M. an der Grenze zum Bezirk Winterthur
Russikon weist mit Ausnahme hoher Nagelfluhfelsen (Gubel) alle landschaftlichen Merkmale des Tössberglandes auf: bewaldete BergrĂŒcken, gerodete HĂ€nge und sanfte TĂ€lchen, Moore, Weiher, tief eingeschnittene Tobel. Besiedelung mit verschiedenen Weilern als Tal-, Hang- und Terrassensiedlungen rund um den Hauptort und Einzelhöfen im Streusiedlungsgebiet dazwischen.
Das Gemeindegebiet entwĂ€ssert sich auf beide Seiten der Allmenkette: mit Furtbach und MĂŒlibach-Tobelbach nach Nordosten in die Töss, mit Rohrbach-Staldenweiher-Wildbach gegen SĂŒdwesten in die Kempt, die ihrerseits vor der Winterthurer Stadtgrenze auch in die Töss mĂŒndet. Das Abwasser wird im Zweckverband mit der Gemeinde Fehraltorf in der ARA Fehraltorf-Russikon vor der Einleitung in die Kempt gereinigt.[7]
Geschichte
Auf dem Plateau des FurtbĂŒels haben 1991 archĂ€ologische Sondierungen eine bronzezeitliche Wallanlage nachgewiesen mit einer grossen Menge von Keramikscherben, Knochenresten und Schlacke, datiert auf ca. 1300 v. Chr. Auch der Fund einer Bronzenadel unterstĂŒtzt die Datierung einer so frĂŒhen Besiedlung Russikons.[8]
Bevölkerung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1634 | 512 |
1710 | 981 |
1850 | 1876 |
1900 | 1272 |
2000 | 3886 |
2005 | 3862 |
2010 | 4096 |
2015 | 4282 |
2020 | 4409 |
2022 | 4511 |
Wirtschaft
- Anzahl BeschÀftigte (Stand 2021): 1'243 Personen
- Anzahl Landwirtschaftsbetriebe (Stand 2021): 28
- Arbeitslose (Stand 2021): 31
Verkehr
Ăffentlicher Verkehr
Die Gemeinde Russikon wird von mehreren Postautolinien bedient:
825 PfĂ€ffikon ZH â Russikon, Dorf â Madetswil â Ehrikon â Wildberg â Turbenthal
826 PfĂ€ffikon ZH â Russikon, Gemeindehaus â Rumlikon â Theilingen
831 PfĂ€ffikon ZH â Russikon, Gemeindehaus â Rumlikon â Fehraltorf
832 Fehraltorf â Russikon, Gemeindehaus â Rumlikon â Theilingen â Weisslingen â Kollbrunn
Ab den Bahnhöfen PfÀffikon ZH und Fehraltorf besteht Anschluss an folgende S-Bahn-Linien:
S 3 (BĂŒlach â) HardbrĂŒcke â ZĂŒrich HB â Stadelhofen â Effretikon â Wetzikon
S 19 (Koblenz â Baden â) Dietikon â ZĂŒrich HB â Wallisellen â Effretikon (â PfĂ€ffikon ZH)
Ab den Bahnhöfen Turbenthal und Kollbrunn an folgende S-Bahn-Linien:
S 11 Aarau â Lenzburg â Dietikon â ZĂŒrich HB â Stettbach â Winterthur â Seuzach/Sennhof-Kyburg (â Wila)
S 26 Winterthur â Bauma â RĂŒti ZH
Individualverkehr
Durch Russikon fĂŒhrt die Hauptstrasse 354 Hegnau ZHâTĂ€gerschen TG, die den Ort mit Fehraltorf im westlichen Kempttal und im Osten mit dem Tösstal in Turbenthal verbindet. In dieser Richtung bestehen auch Verbindungen ĂŒber Schalchen nach Wila und Saland. Als Dorf auf der Allmenkette liegt Russikon auch an deren LĂ€ngsachse, an der Höhenstrasse KyburgâBĂ€retswilâBachtel.
Politik
GemeindeprÀsident war von 2006 bis 2014 der parteilose Eugen Wolf und von 2014 bis 2022 Hans Aeschlimann (SVP). Seit 2022 ist Philip Hirsiger (parteilos) als GemeindeprÀsident gewÀhlt. VizeprÀsidentin ist Barbara Schmid (SVP).[10]
Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die WĂ€hleranteile in Russikon: SVP 42,85 % (+2,59), FDP 13,91 % (â1,30), glp 9,73 % (â4,04), SP 9,70 % (+1,43), Mitte 8,05 % (+2,80), GrĂŒne 5,45 % (â3,17), EVP 3,95 % (â0,21), EDU 2,19 (â0,49).[11]
Museum
Im Weiler GĂŒndisau steht ein landwirtschaftliches Museum mit einer Sammlung von Traktoren der JahrgĂ€nge 1922 bis 1961.[12] Sie wurde vom EigentĂŒmer Stefan StĂ€hli aufgebaut und wĂ€hrend 20 Jahren stets erweitert. PrimĂ€r handelt es sich um Schweizer Fabrikate wie HĂŒrlimann, BĂŒhrer, Vevey, Meili, aber auch weniger bekannte Exponate der Marken Grunder und Bösch. Als Exoten gelten die zwei amerikanischen Cletrac-Exponate, einer davon mit Raupenantrieb. Alle ausgestellten Traktoren sind fahrtĂŒchtig. Die Sammlung enthĂ€lt auch MotorsĂ€gen aller Epochen, Einachser-MĂ€her und viele HandgerĂ€te. Ein öffentlich zugĂ€ngliches Ortsarchiv oder Ortsmuseum gibt es in Russikon nicht.
SehenswĂŒrdigkeiten
Gubel und Giessen
MĂŒlibach-Giessen im Steinland Schalchen, Fallhöhe 10 m, Koord. 703605/252170
Tobelbach-Giessen
- Oberer, 9 m, Koord. 703099/253121
- Unterer, 4,5 m, Koord.703065/252170[13]
SchĂŒrhof-Giessen Madetswil, 4 m, Koord. 701780/252470
Persönlichkeiten
- Johann Jakob Wolfensberger (1797â1850), Maler
- Lukas RĂŒegg (* 1996), Radrennfahrer
Literatur
- Hans Martin Gubler: Die KunstdenkmĂ€ler des Kantons ZĂŒrich. Band III: Die Bezirke PfĂ€ffikon und Uster. Russikon (= Die KunstdenkmĂ€ler der Schweiz. Band 66). Hrsg. von der Gesellschaft fĂŒr Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1978, ISBN 978-3-7643-0991-6, S. 246â267 (Digitalisat).
- Hans Keller: Chronik der Gemeinde Russikon. Teil 1: Urzeit bis 1798. Gemeinde Russikon
- Fritz Hauswirth: Chronik der Gemeinde Russikon. Teil 2: 1798 bis 1997. Gemeinde Russikon
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Russikon
- Statistische Daten der Gemeinde Russikon
- Martin Illi: Russikon. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Auslegeordnung von bedeutsamem Kulturerbe der Gemeinde Russikon
Einzelnachweise
- â Generalisierte Grenzen 2024. Bei spĂ€teren Gemeindefusionen FlĂ€chen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- â Generalisierte Grenzen 2024. Bei spĂ€teren Gemeindefusionen FlĂ€chen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- â StĂ€ndige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei spĂ€teren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- â StĂ€ndige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei spĂ€teren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- â Heinz Gallmann: ZĂŒrichdeutsches Wörterbuch (= Grammatiken und WörterbĂŒcher des Schweizerdeutschen in allg. verstĂ€ndl. Darstellung, begleitet vom Verein Schweizerdeutsch. Band III). 1. Auflage. Verlag Neue ZĂŒrcher Zeitung, ZĂŒrich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 669–670.
- â GemeindeportrĂ€ts. Russikon. FlĂ€chen. Statistisches Amt des Kantons ZĂŒrich, 2018.
- â ARA Fehraltorf-Russikon, Fehraltorf. (PDF; 204 kB) Kanton ZĂŒrich, Baudirektion, Amt fĂŒr Abfall, Wasser, Energie und Luft, 2019, abgerufen am 30. Januar 2022.
- â Gianna F. Schaeren: Höhensiedlungen der Bronzezeit und der Hallstattzeit auf dem FurtbĂŒel bei Russikon. Hrsg.: Direktion der öffentlichen Bauten des Kantons ZĂŒrich, Abteilung KantonsarchĂ€ologie. Nr. 13. Fotorotar, ZĂŒrich/Egg ZH 1996, ISBN 3-905647-66-4, S. 153–192.
- â Quellen: 1634/1710: HLS, 1850â1950: Eidgenössische VolkszĂ€hlungen, danach: GemeindeportrĂ€ts. Russikon. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons ZĂŒrich, 2000â2022.
- â Gemeinderat. Website der Gemeinde Rissikon.
- â Eidgenössische Wahlen 2023, NR â Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt fĂŒr Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024.
- â Geschichte der Aussenwachten. Website der Gemeinde Russikon, abgerufen am 1. Oktober 2023.
- â Rudolf Bolliger: Giessen im Tösstal. 1. Auflage. Eigenverlag, Weisslingen ZH 2020, ISBN 978-3-03307989-2, S. 45, 98â99, 125.