RĂ©pondez-moi
RĂ©pondez-moi | |
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Gjonâs Tears | |
Veröffentlichung | 4. MÀrz 2020 |
LĂ€nge | 2:59 |
Genre(s) | Pop |
Autor(en) | Gjon Muharremaj, Alizé Oswald, Xavier Michel, Jeroen Swinnen |
Produzent(en) | Jeroen Swinnen, Pele Loriano |
Label | Musikvertrieb AG |
RĂ©pondez-moi (französisch fĂŒr Antwortet mir) ist ein französischsprachiger Popsong, der vom Schweizer SĂ€nger Gjonâs Tears interpretiert wurde. Mit dem Titel sollte er die Schweiz beim Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam vertreten.
Hintergrund und Produktion
Das Schweizer Radio und Fernsehen rief bereits im zweiten Halbjahr 2019 Interpreten und Komponisten dazu auf, sich fĂŒr 2020 zu bewerben. Der Titel werde intern zur HĂ€lfte aus Zuschauern und Juroren bestimmt.[1] Insgesamt wurden 515 Songs eingereicht.[2]
Am 4. MĂ€rz 2020 gab man bekannt, dass Gjonâs Tears die Schweiz beim Eurovision Song Contest mit dem Titel RĂ©pondez-moi vertreten werde. Er schrieb ihn zusammen mit AlizĂ© Oswald, Xavier Michel und Jeroen Swinnen.[3] Letzterer fĂŒhrte mit Pele Loriano die Produktion. Abgemischt wurde der Song von Werner Pensaert.[4]
Musik und Text
RĂ©pondez-moi wird vom Musikverlag als mystisch und intensiv beschrieben.[5] Der Text ist vollstĂ€ndig in Französisch. Zuletzt sang Michael von der Heide einen französischsprachigen Song fĂŒr die Schweiz beim Grand Prix.
FĂŒr den SĂ€nger sei das Thema des Liedes sehr persönlich, aber universell und spreche jeden an:
«Jeder fragt sich doch, warum wir genau hier sind, woher wir kommen, wohin wir gehen. Besonders fĂŒr Menschen mit Migrationshintergrund sind das essenzielle Fragen. Meine Eltern stammen aus Albanien und aus dem Kosovo. Auch wenn ich in der Schweiz aufgewachsen bin und hier meine Heimat ist, sind das Themen, die mich sehr beschĂ€ftigen.»
Die Instrumentierung ist in der ersten Strophe und der ersten Wiederholung des Refrains zurĂŒckgehalten. Zur zweiten Strophe setzt das Schlagzeug ein und die Streicher werden intensiver. In der Bridge wird Gjonâs Tears nur vom Klavier begleitet, ehe in der letzten Wiederholung des Refrains der Chor zur Begleitung einsetzt. Der SĂ€nger stellt in den Strophen verschieden existenzielle Fragen und bittet im Refrain um Antworten und âkeine leeren Phrasenâ.[6]
Beim Eurovision Song Contest
Die Schweiz hÀtte im zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contest 2020 mit diesem Lied auftreten sollen.[7] Aufgrund der fortschreitenden COVID-19-Pandemie wurde der Wettbewerb jedoch abgesagt.[8] Die Choreografie sollte von Sacha Jean-Baptiste entwickelt werden.[9]
Rezeption
Laut Philippe Zweifel des Tages-Anzeigers sei RĂ©pondez-moi âein gut geschmiertes ESC-Powerliedchenâ. WĂ€hrend die französische Sprache ein Nachteil sei, könne die Abstammung des Interpreten wiederum einen Vorteil darstellen.[10] Stefan KĂŒnzli von der Aargauer Zeitung beschreibt den Song als âGegenstĂŒckâ zu Luca HĂ€nnis She Got Me, nĂ€mlich als âlangsamer, mystischer und melancholischer Titel mit Balkan-Flairâ. Der Interpret habe eine âausserordentlich schöne, hohe Stimme und wechselt gekonnt zwischen Kopf- und Bauchstimmeâ. Der Song lebe von seiner raffinierten Dynamik, höre aber unvermittelt und ĂŒberraschend auf.[11]
Der Fanblog ESCXtra sagt, man könne das Lied am besten genieĂen, wenn man weinend unter der Dusche stehe. Die Entdeckung einens KĂŒnstlers und Liedes wie im Falle der Schweiz sei, wie im Lotto zu gewinnen.[12] Laut Eurovisionary sei es schade, dass der Beitrag nach der Absage des Eurovision Song Contest âverschwendetâ worden sei. Man hoffe, dass Gjonâs Tears im Folgejahr mit einem genauso guten Lied zurĂŒckkomme. Auf der anderen Seite wurde kritisiert, dass das Lied erst zum Ende toll werde, es aber dann schon zu spĂ€t sei.[13] ESC Kompakt meint, dass der SĂ€nger das Lied ganz alleine tragen mĂŒsse und dies ausgezeichnet mache. Ein Rezensent schreibt wiederum, er habe den Beitrag beim ersten Hören âsogar als schlimm und anstrengendâ fĂŒr seine Ohren empfunden und kritisierte die âweinerliche Stimme, besonders in den hohen Bereichenâ. Ebenfalls könne man die Kritik zu Arcade aus dem letzten Jahr wiederholen, welche den Song als âselbstmitleidiges Kopfstimmen-Gewimmer zu einem bisweilen modernen Soundâ beschrieb.[14]
Veröffentlichung
Titel und Musikvideo wurden am 4. MĂ€rz 2020 vorgestellt. Es wurde unter der Regie von Janine Piguet gedreht, welche auch das Drehbuch schrieb. Das Video ist in schwarz-weiĂ gehalten. Man habe sich am Werk von Andrei Tarkowski inspiriert. Ein Teil des Videos wurde in der Bibliothek von Freiburg im Ăechtland gedreht. Die Regisseurin Ă€uĂerte sich zur Wahl des Drehortes wie folgt:
âAnd we chose to direct a part of this clip in the library because there are so many books and when you have questions, where do you go? You go in a library and you try to answer. So you walk in the book shelves and ⊠I don't know. Maybe you pick up something. You wonder if maybe this is going to answer your questions.â
âWir haben uns entschlossen, einen Teil des Videos in der Bibliothek zu drehen, weil es hier so viele BĂŒcher gibt und wohin geht man, wenn man Fragen hat? Man geht in eine Bibliothek und versucht, Antworten zu finden. Man bewegt sich zwischen den BĂŒcherregalen und vielleicht nimmt man hier ein Buch. Man fragt sich, ob es seine Fragen beantworten wird.â
Im Video sind auĂerdem die Eltern sowie der Bruder und die GroĂmutter des SĂ€ngers zu sehen.[16]
Am 26. MĂ€rz veröffentlichte Gjonâs Tears eine Akustikversion.[17]
Kommerzieller Erfolg
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Wochen |
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![]() | 42 (2 Wo.) | 2 |
Weblinks
Einzelnachweise
- â Sanjay Jiandani: Switzerland: SRF confirms participation in Eurovision 2020. In: esctoday.com. 11. Juli 2019, abgerufen am 21. Juli 2020 (englisch).
- â @srfesc: Tweet. In: Twitter. 16. September 2019, abgerufen am 21. Juli 2020 (englisch).
- â a b Das ist unser ESC-Kandidat: Gjonâs Tears. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 4. MĂ€rz 2020, abgerufen am 21. Juli 2020.
- â Credits. In: Tidal. Abgerufen am 21. Juli 2020.
- â Switzerlandsâ Eurovision Song Contest candidate. In: Musikvertrieb AG. 4. MĂ€rz 2020, abgerufen am 21. Juli 2020 (englisch).
- â RĂ©pondez-moi (Antwortet mir). In: Schweizer Radio und Fernsehen. Abgerufen am 21. Juli 2020.
- â Which country performs in which Eurovision 2020 Semi-Final? In: eurovision.tv. 28. Januar 2020, abgerufen am 26. MĂ€rz 2020.
- â Eurovision 2020 in Rotterdam is cancelled. In: eurovision.tv. 18. MĂ€rz 2020, abgerufen am 26. MĂ€rz 2020 (englisch).
- â Stefano Casellini: Switzerland: Sacha Jean-Baptiste creative director for âRĂ©pondez-moiâ. In: esctoday.com. 12. MĂ€rz 2020, abgerufen am 21. Juli 2020 (englisch).
- â Philippe Zweifel: So klingt der neue Schweizer Eurovision-Beitrag. In: Tages-Anzeiger. 4. MĂ€rz 2020, abgerufen am 22. Juli 2020.
- â Stefan KĂŒnzli: Mit Balkan-Flair nach Rotterdam: Das ist der Mann, der die Schweiz am Eurovision Song Contest vertritt. In: Aargauer Zeitung. 5. MĂ€rz 2020, abgerufen am 22. Juli 2020.
- â Rigmo Kannike: Xtra Insider 2020: We Review Switzerland! In: ESCXtra. 8. Mai 2020, abgerufen am 22. Juli 2020 (englisch).
- â Theo Vatmanidis: Eurovision 2020 entries: Switzerland â we are discussing RĂ©pondez-Moi by Gjonâs Tears. In: Eurovisionary. 16. April 2020, abgerufen am 22. Juli 2020 (englisch).
- â ESC-Songcheck kompakt (35) â Schweiz: âRĂ©pondez-moiâ von Gjonâs Tears. In: ESC Kompakt. 24. April 2020, abgerufen am 22. Juli 2020 (englisch).
- â Gjonâs Tears: Making-Of RĂ©pondez-moi. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 10. Mai 2020, abgerufen am 23. Juli 2020.
- â Switzerland picks Gjon's Tears with French 'Repondez-moi' for Rotterdam. In: eurovision.tv. 4. MĂ€rz 2020, abgerufen am 22. Juli 2020 (englisch).
- â ESC 2020 UPDATE WITH GJONâS TEARS. In: Musikvertrieb AG. 27. MĂ€rz 2020, abgerufen am 23. Juli 2020 (englisch).
- â Charts Schweiz
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