Pirquitasit
Pirquitasit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1980-091[1] |
IMA-Symbol |
Pi[2] |
Chemische Formel | Ag2ZnSnS4 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
II/C.06 II/C.06-120 2.CB.15a 02.09.02.07 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | 42 oder 4 |
Raumgruppe | I42m oder I4 |
Gitterparameter | a = 5,786 Å; c = 10,829 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Formeleinheiten | Z = 2 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Zwillingsbildung | polysynthetisch |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4 |
Dichte (g/cm3) | 4,822 (berechnet) |
Spaltbarkeit | fehlt |
Farbe | braun-grau |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | opak |
Glanz | metallisch |
Pirquitasit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag2ZnSnS4 und bildet bis zu 0,5 mm große, unregelmäßig geformte Körner von braun-grauer Farbe, die mit anderen Mineralen verwachsen sind.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde erstmals 1982 von Z. Johan und P. Picot in der Pirquitas-Lagerstätte in der argentinischen Provinz Jujuy gefunden. Sie benannten es nach dem Fundort.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Pirquitasit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Es wird zu den Sulfiden mit einem Verhältnis vom Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. In der achten Auflage bildete es mit Barquillit, Briartit, Černýit, Famatinit, Ferrokësterit, Hocartit, Kësterit, Kuramit, Luzonit, Permingeatit, Petrukit, Sakuraiit, Rhodostannit, Stannit, Toyohait und Velikit eine Gruppe. In der neunten Auflage werden die Sulfide zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort bildet Pirquitasit mt Černýit, Ferrokësterit, Hocartit, Idait, Kësterit, Kuramit, Mohit, Stannit, Stannoidit und Velikit eine Untergruppe der Metallsulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 und Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.
In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Stannit, Černýit, Briartit, Kuramit, Hocartit, Sakuraiit, Velikit, Kësterit, Ferrokësterit und Barquillit die Stannit-Untergruppe der Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[3]
Modifikationen und Varietäten
Pirquitasit und Hocartit bilden eine Mineralserie, in der Zink gegen Eisen ausgetauscht wird.
Bildung und Fundorte
Pirquitasit bildet sich durch hydrothermale Mineralisation. Es ist vergesellschaftet mit Hocartit, Pyrit, Markasit, Wurtzit, Franckeit, Miargyrit, Aramayoit, Chalkostibit, Stannit, Kësterit, Rhodostannit und Kassiterit.
Neben der Typlokalität in Argentinien sind nur zwei weitere Fundorte, der Cerro Rico bei Potosí in Bolivien und die Toyoha-Mine bei Sapporo in Japan bekannt.
Kristallstruktur
Pirquitasit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I42m (Raumgruppen-Nr. 121) oder I4 (Nr. 82) mit den Gitterparametern a = 5,786 Å und c = 10,829 Å, sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com
Literatur
- Z. Johan, P. Picot: La pirquitasite, Ag2ZnSnS4, un nouveau membre du groupe de la stannite. In: Bull. Minéral. 1982, 105, S. 229–235 (Abstract in American Mineralogist, S. 1249; PDF; 638 kB).
- Pirquitasit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).