Passee

Wappen Deutschlandkarte
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Passee
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Passee hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 57′ N, 11° 46′ OKoordinaten: 53° 57′ N, 11° 46′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Nordwestmecklenburg
Amt: Neukloster-Warin
Höhe: 90 m ü. NHN
Fläche: 16,2 km2
Einwohner: 184 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner je km2
Postleitzahl: 23992
Vorwahl: 038429
Kfz-Kennzeichen: NWM, GDB, GVM, WIS
Gemeindeschlüssel: 13 0 74 060
Adresse der Amtsverwaltung: Hauptstraße 27
23992 Neukloster
Bürgermeister: Adolf Wittek
Lage der Gemeinde Passee im Landkreis Nordwestmecklenburg
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Karte

Passee ist eine Gemeinde im äußersten Nordosten des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Neukloster-Warin mit Sitz in der Stadt Neukloster verwaltet.

Geografie

Das Gemeindegebiet Passees grenzt im Norden und Osten an den Landkreis Rostock und liegt in einem Endmoränengebiet, das sich von der Ostseeküste bei Kühlungsborn bis in das Gebiet der oberen Warnow erstreckt. Die Gemeinde ist etwa 25 Kilometer von der Hansestadt Wismar und 25 Kilometer vom Ostseebad Rerik entfernt. Die Umgebung ist durch ausgedehnte Wälder, Moorlandschaften und sehr hügeliges Gelände geprägt. Der im Gemeindegebiet liegende Lünenberg (118 m ü. NHN) ist die höchste Erhebung des Landkreises Nordwestmecklenburg. Auch die sich in unmittelbarer Nähe befindlichen Erhebungen (Fuchsberg, Butterberg, Passberg, Krähenberg und Schafwäscheberg) erreichen Höhen über 110 m ü. NHN. Ein Funkturm der Telekom steht auf dem Butterberg.

Umgeben wird Passee von den Nachbargemeinden Satow im Nordosten und Osten, Jürgenshagen im Südosten, Glasin im Süden, Züsow im Südwesten sowie Carinerland im Nordwesten.

Zu Passee gehören die Ortsteile Alt Poorstorf, Goldberg, Höltingsdorf und Tüzen.

Geschichte

Passee wurde 1318 erstmals urkundlich erwähnt. Auf der Gemarkung entwickelte sich ein kleiner Gutsbesitz im landesherrlichen Eigentum. In der Mitte des 15. Jahrhunderts verpfändete der Herzog Heinrich von Mecklenburg der Familie von Oertzen, seinem Rat Sivert von Oertzen auf Roggow[2], das höchste Gericht in Passee und dem Nachbardorf Pustohl.[3] Nachfolgend kommt die Familie von Bibow nach Passee. Über mehrere Generationen hatte sie den Gutsbesitz inne.[4] Es waren dies Arend von Bibow, Jürgen von Bibow-Berenshagen[5] und Martin von Bibow-Berenshagen. Danach ist ein mehrfacher Besitzerwechsel zu konstatieren, zwischenzeitlich auch wieder die von Bibow. Ab 1679 gehörte Passee dem Doberaner Amt. 1834 und 1851 wird Passee erneut als fiskalisches Eigentum geführt.[6] Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb die briefadelige Familie von Meibom das Gut, die Domäne, in Passee. Heinrich Christian von Meibom, dann seine Witwe[7] Margarete, geb. Bockholdt, sind die Pächter[8] resp. Besitzer.[9] Als Verwalter des Restgutes 1928 mit einer Größe von 102 ha agierte Heinrich jun. von Meibom.[10]

Am 1. Juli 1950 wurden die bisher eigenständigen Gemeinden Alt Poorstorf und Goldberg eingegliedert.

Passee war Gegenstand eines Rechtsstreits, als 1992 ein Immobilienmakler aus Ostholstein Grundstücke des Dorfes und die Gemeinschaftsgebäude wie Dorfladen, Gemeindeverwaltung und Kläranlage auf dem Grundstück erworben hatte. Eine Änderung des Bundesgesetzes im Jahr 1994 gab der Gemeinde Recht, sodass die Gebäude nicht automatisch auf den Eigentümer des Grundstückes übergingen, und weiter wie bisher genutzt werden konnten. Eine Dokumentation aus dem Jahr 2024 fasste dies und weitere Streitigkeiten in einem Film für den NDR zusammen.[11]

Politik

Gemeindevertretung und Bürgermeister

Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus 6 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[12]:

Partei/Bewerber Prozent Sitze[13]
Wählergruppe Passee 100,00 6

Bürgermeister der Gemeinde ist Adolf Wittek, er wurde mit 76,77 % der Stimmen gewählt.[12]

Wappen, Flagge, Dienstsiegel

Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE PASSEE • LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG“.[14]

Sehenswürdigkeiten

Die gotische Kirche in Backsteinbauweise stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts.

Der Schutzpark für seltene und gefährdete Haustierrassen ist ein interessantes Ausflugsziel für Touristen etwas abseits der Küstenorte. Nordöstlich von Passee liegt ein ausgedehnter Laubwald, der Hügelgräber und slawische Siedlungsplätze aufweist.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Ortsteil Goldberg wird ein Sägewerk betrieben, im Ortsteil Tüzen ein Kieswerk.

Verkehrsanbindung

Nahe Passee kreuzt die Straße von Neukloster nach Kröpelin die zur A 20 parallel verlaufende Landstraße von Wismar nach Rostock.

TV-Beiträge

Audio

Literatur

  • Neukloster-Warin, Neukloster, Glasin, Lübberstorf, Passee, Zurow, Züsow, Warin, Bibow, Jesendorf, Informationsbroschüre des Amtes, Hrsg. Amt Neukloster-Warin, Mering mediaprint infoverlag gmbh, Neukloster 2017. DNB
  • Friedrich Schlie: Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin, Band III, Hrsg. Commission zur Erhaltung der Denkmäler, Bärensprung, K. F. Köhler Leipzig, Schwerin 1899, S. 498 f. Das Kirchdorf Passee.
Commons: Passee – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Herrenhaus Roggow, ältester Stammsitz der Familie von Oertzen
  3. Georg Christian Friedrich Lisch, Ernst Saß: Urkundliche Geschichte des Geschlechts von Oertzen. Urkunden vom Jahre 1400 bis zum Jahre 1600. Nachträge, Nr. 1464. In Commission Stiller, Schwerin 1860, S. 201 ff. (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 15. Mai 2023]).
  4. Georg Schmidt: Das Geschlecht von Veltheim. II. Die Stammreihe des Geschlechts von der Teilung der Linien an., Die Ahnentafeln der angeheirateten Damen. Buchdruckerei des Waisenhauses, Halle a. S. 1912, S. Tafel Veltheim (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 15. Mai 2023]).
  5. auf Gut Berendshagen bei Satow
  6. Großherzoglich-Mecklenburg-Schwerinscher Staats-Kalender. 1834. Hofbuchdruckerei, Schwerin 1834, S. 142 (google.de [abgerufen am 15. Mai 2023]).
  7. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1907. In: GGT. 1. Auflage. Meibom. Justus Perthes, Gotha 1906, S. 520 f. (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 15. Mai 2023]).
  8. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1922. In: GGT. 16. Auflage. Meibom. Justus Perthes, Gotha 1921, S. 589 f. (archive.org [abgerufen am 15. Mai 2023]).
  9. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg-Schwerin und – Strelitz. 1928. In: Paul Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe. 4. Auflage. Band IV. Niekammer`s Güter-Adreßbuch GmbH, Leipzig 1928, S. 229 (g-h-h.de [abgerufen am 15. Mai 2023]).
  10. Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler, Hans Friedrich von Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser 1968 B. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA. Band VIII, Nr. 41. C. A. Starke, 1968, ISSN 0435-2408, S. 238 f.
  11. Jette Studier, Carolin Kock: Passee – eine ostdeutsche Dorfgeschichte. In: ndr.de. 28. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024.
  12. a b Wahlergebnisse auf www.amt-neukloster-warin
  13. Reihenfolge nach Stimmenanteil
  14. Hauptsatzung § 1