Panzerbrigade 108 (Wehrmacht)
Panzer-Brigade 108 | |
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Aktiv | Juli 1944 bis November 1944 |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Panzertruppe |
Typ | Panzer-Brigade |
Truppenteile | Panzer-Abteilung 2108, Panzergrenadier-Bataillon 2108, Brigade-Einheiten 2108 |
Stärke | 2012 (Sollkampfstärke)[1] |
Schlachten | Schlacht um Aachen |
Die Panzer-Brigade 108, auch Panzerbrigade 108 war während des Zweiten Weltkriegs ein gepanzerter Kampfverband der Wehrmacht.
Geschichte
Die Aufstellung der Panzer-Brigade 108 wurde im Juli 1944 befohlen und erfolgte auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr im Wehrkreis XIII.
Der eigentlich vorgesehene Stab der Brigade wurde aber zum Stab der SS-Panzer-Brigade Gross. Im August 1944 ersetzte der Stab des Panzer-Regiments 39 der 17. Panzer-Division den fehlenden Brigade-Stab.
Der zugehörige Panzerverband wurde zur Panzer-Abteilung 2108, deren 1. bis 3. Kompanie mit 36 Panzerkampfwagen V und 3 Flakpanzern IV (3,7-cm) ausgerüstet wurden. Die Grenadier-Abteilung wurde als gepanzertes Panzergrenadier-Bataillon 2108 mit Schützenpanzerwagen Sd.Kfz. 251 ausgestattet. Nach einer kurzen Einweisung und Ausbildung erfolgte am 16. September 1944 eine übereilte Verlegung der noch in Aufstellung befindlichen Einheit nach Gerolstein. Es fehlte die gesamte 4. Kompanie/Panzer-Abteilung 2108, für die 11 Panzer IV/70 (V) vom Heereszeugamt erst am 19. September 1944 zum Transport gebracht wurden.[2] Die Unterstellung erfolgte bei Venlo stehend unter die 1. Fallschirm-Armee in die Heeresgruppe B. Im Oktober kam die Brigade bei Aachen zur 7. Armee.
Der Einsatz der Brigade erfolgte ab September 1944 am Westwall. Am 19. September 1944 wurde die Panzer-Brigade 108 für ein Gefecht im Raum Halsdorf vorbereitet. Der Vorbereitungsraum befand sich auf einem Hügel, welcher durch den Gegner gut eingesehen werden konnte.[3] Es folgte ein feindlicher Angriff, welcher den Verlust von 12 Panzern bedeutete. Auch die nachrückenden Panzergrenadiere erlitten dabei schwere Verluste.[4] Ab Anfang Oktober 1944 waren Teile der Panzer-Brigade 108 u. a. gemeinsam mit Teilen der 1. SS-Panzer-Division im Raum Reichswald aktiv.[5] Am 10. Oktober 1944 wurde die Brigade nach Aachen zurückgezogen.[6] Hier war die Brigade in die Schlacht um Aachen eingebunden.
Im November 1944 wurde die Brigade aufgelöst. Der Stab wurde wieder der Stab des Panzer-Regiments 39. Die Panzer-Abteilung 2108 diente zur Aufstellung des Panzer-Regiments Coburg und das Panzergrenadier-Regiment 2108 gliederte sich in die 116. Panzer-Division ein. Die noch vorhandenen und bis dahin nicht eingesetzten 10 Panzer IV/70 (V) wurden der Panzerjäger-Abteilung 228 überlassen.[7]
Brigadekommandeure
- Oberstleutnant Friedrich Heinrich Musculus
Gliederung
- Panzer-Abteilung 2108 mit vier Kompanien
- Panzergrenadier-Bataillon 2108 mit fünf Kompanien
- Brigade-Einheiten 2108
Literatur
- Joachim Baschin, Martin Block: Nuts & Bolts 38 - Jagdpanzer IV - Part 2 - L/70 (Sd.Kfz. 162/1) (Vomag & Alkett). 1. Auflage. Nuts & Bolts Eigenverlag, Neumünster 2017.
- Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe * 1943–1945 * Band 2. 1. Auflage. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1999, ISBN 3-7909-0624-7.
- Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände 1935-1945. 1. Auflage. Nebel Verlag (Dörfler Edition), Eggolsheim 2003, ISBN 3-89555-102-3, S. 300–302.
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. In: Die Landstreitkräfte : Namensverbände, Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände). Flakeinsatz im Reich 1943 - 1945. Band 6. Biblio-Verlag, 1972, ISBN 3-7648-0872-1, S. 217.
- Wehrmacht (Hrsg.): Richtlinien für Führung und Kampf der Panzerbrigade, Kriegsstärkenachweis der Panzerbrigade 108. Akte 10. Unterlagen der Ia-Abteilung der Panzerbrigade 108: Richtlinien für die Führung und den Kampf der Panzerbrigade, Solltabelle für deren Ausrüstung. 17. September 1944 (Scan bei germandocsinrussia.org).
Einzelnachweise
- ↑ Kriegsstärkenachweis der Panzerbrigade 108. Wehrmacht, 1944, abgerufen am 4. Juni 2022 (Scan).
- ↑ Baschin/Block: Jagdpanzer IV - Part 2 2017 S. 44
- ↑ Thomas Anderson: The History of the Panzerwaffe: Volume 2: 1942–45. Bloomsbury Publishing, 2017, ISBN 978-1-4728-1449-4, S. 247 (google.de [abgerufen am 5. Juni 2022]).
- ↑ Thomas Anderson: The History of the Panzerwaffe: Volume 2: 1942–45. Bloomsbury Publishing, 2017, ISBN 978-1-4728-1449-4, S. 248 (google.de [abgerufen am 5. Juni 2022]).
- ↑ Francis Harry Hinsley: British Intelligence in the Second World War. Cambridge University Press, 1979, ISBN 978-0-521-35196-6, S. 393 (google.com [abgerufen am 5. Juni 2022]).
- ↑ Francis Harry Hinsley: British Intelligence in the Second World War. Cambridge University Press, 1979, ISBN 978-0-521-35196-6, S. 394 (google.com [abgerufen am 5. Juni 2022]).
- ↑ Baschin/Block: Jagdpanzer IV - Part 2 2017 S. 44