Obervisse

Obervisse
Obervisse (Frankreich)
Obervisse (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle
Kanton Boulay-Moselle
Gemeindeverband Houve-Pays Boulageois
Koordinaten 49° 9′ N, 6° 35′ OKoordinaten: 49° 9′ N, 6° 35′ O
Höhe 327–411 m
Fläche 4,4 km²
Einwohner 160 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 36 Einw./km²
Postleitzahl 57220
INSEE-Code

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Kirche St. Hubert

Obervisse (deutsch Oberwiese) ist eine französische Gemeinde mit 160 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Geographie

Die Gemeinde liegt in Lothringen, 34 Kilometer östlich von Metz, acht Kilometer südöstlich von Boulay-Moselle (Bolchen) und 15 Kilometer westlich des Grenzortes Freyming-Merlebach (Freimengen-Merlenbach) an der Grenze zum Saarland.

Geschichte

Schon zu gallo-römischer Zeit gab es hier eine Siedlung. Im Süden der Gemeinde verläuft eine ehemalige Römerstraße. Der Ort wurde 1391 erstmals als Haud-Veize erwähnt und lag auf dem Territorium des Heiligen Römischen Reichs.

Um 1871 war das Dorf Oberwiese ein Ortsteil der Gemeinde Niederwiese im Kreis Bolchen im Bezirk Lothringen des Reichslandes Elsass-Lothringen.[1][2]

Durch Verordnung des Bezirkspräsidenten zu Metz vom 13. Dezember 1880 wurde Oberwiese vom 1. Januar 1881 ab zur selbständigen Gemeinde erhoben.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt, und der Ort stand bis 1944 unter deutscher Verwaltung.

Demographie

Im Jahr 1880 hatte Oberwiese eine Gemarkungsfläche von 440 Hektar, 44 bewohnte Häuser und 201 ausschließlich römisch-katholische Einwohner.[4] 1895 wurden 312 Einwohner gezählt.[5]

Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2019
Einwohner 111 114 109 104 119 126 154 160

Wappen

Die drei Eicheln im Gemeindewappen zeugen von der früheren Abhängigkeit vom Benediktinerkloster Glandern in Longeville-lès-Saint-Avold; Geweih und Kreuz sind die Attribute des Heiligen Hubertus, des Schutzpatrons der Dorfkirche. Die grüne Grundfarbe symbolisiert den Ortsnamen (Oberwiese).[6]

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche St. Hubert aus dem 19. Jahrhundert
  • Überreste der Maginot-Linie
  • Nachbildung der Lourdes-Grotte

Literatur

  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 120 (google-books.com).
Commons: Obervisse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 353 (google-books.com).
  2. Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 120 (google-books.com).
  3. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen (Hrsg.): Ortschafts-Verzeichniß für Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Friedrich Bull, Straßburg 1884; Vorbemerkung, Ziffer 5 (google-books.com).
  4. Statistisches Büro des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen (Hrsg.): Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 98, Ziffer 1125 (google.books.com)
  5. Uebersicht über das endgiltige Ergebniß der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 in Elsaß-Lothringen. In: Beiblatt zum Central- und Bezirks-Amtsblatt für Elsaß-Lothringen, Straßburg, den 21. November 1896, S. 305 (books.google.de).
  6. Wappenbeschreibung auf genealogie-lorraine.fr (französisch)