Oberthalhausen

Oberthalhausen
Gemeinde Ludwigsau
Koordinaten: 50° 57′ N, 9° 38′ OKoordinaten: 50° 56′ 35″ N, 9° 37′ 34″ O
Höhe: 304 m ü. NHN
Fläche: 7,6 km²[1]
Einwohner: 93 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 12 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Eingemeindet nach: Ludwigseck
Postleitzahl: 36251
Vorwahl: 06670

Oberthalhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Ludwigsau im Nordosten Hessens im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im östlichen Teil des Knülls. Der Ort liegt, von Wald umgeben, im oberen Rohrbachtal. Zum Nachbarort Niederthalhausen führt die Kreisstraße 65. In Ortsnähe liegt am 417 m hohen Gernkopf ein ehemaliger Basaltsteinbruch, der heute unter Naturschutz steht.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort, soweit bekannt, im Jahre 1335.[2] Die Kirche wurde im Mittelalter erbaut. Das Gericht „in der Rohrbach“ (später Gericht Ludwigseck) bestand 1538 aus den Dörfern Beenhausen, Gerterode, Heierode, Rohrbach, Ober- und Niederthalhausen sowie Tann. Teilweise werden auch Ersrode, Trunsbach und die Wüstung Schöpbach dazugezählt. Die Gerichtsstätte befand sich im Dorf Tann. Das Gericht gehörte ab 1579 zum Amt Rotenburg, welches von 1627 bis 1835 Teil der Rotenburger Quart war.[3]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Beenhausen, Ersrode, Hainrode und Oberthalhausen zur neuen Gemeinde Ludwigseck.[4] Diese wurde bereits am 1. August 1972 aufgelöst und kam zur Gemeinde Ludwigsau.[5] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Ludwigsau wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Oberthalhausen 96 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 81 Einwohner unter 18 Jahren, 207 zwischen 18 und 49, 144 zwischen 50 und 93 und 162 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 69 Haushalten. Davon waren 9 Singlehaushalte, 9 Paare ohne Kinder und 15 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 21 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

Oberthalhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
164
1840
  
178
1846
  
145
1852
  
170
1858
  
161
1864
  
158
1871
  
131
1875
  
137
1885
  
126
1895
  
117
1905
  
123
1910
  
113
1925
  
110
1939
  
109
1946
  
164
1950
  
147
1956
  
112
1961
  
112
1967
  
107
1970
  
112
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
96
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[7]

Religion

Zur evangelischen Kirchengemeinde Niederthalhausen gehört auch der Ort Oberthalhausen. Diese Kirchengemeinde wiederum gehört zum Kirchspiel Beenhausen.

Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: 126 evangelische (= 100 %) Einwohner[2]
• 1961: 105 evangelische (= 93,75 %), 7 katholische (= 6,25 %) Einwohner[2]

Politik

Für Oberthalhausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Oberthalhausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 kam kein Ortsbeirat zustande.

Infrastruktur

Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus. Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die ÜWAG Bus GmbH mit der Linie 320 ab Niederthalhausen sicher.

Einzelnachweise

  1. a b Ortsteil Oberthalhausen In: webauftritt der Gemeinde Ludwigsau, abgerufen im März 2022.
  2. a b c d Oberthalhausen, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. In der Rohrbach, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 19. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 397 und 406 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 109 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Ludwisgau, abgerufen im März 2022.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 20 und 76, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.