Nolwenn Leroy

Nolwenn Leroy bei den NRJ Music Awards 2013

Nolwenn Leroy [ˈnɔlvɛn lɘˈʀwɑ] (* 28. September 1982 in Saint-Renan, Bretagne, als Nolwenn Le Magueresse) ist eine französische Sängerin, Songwriterin, Musikerin und Schauspielerin.

Leben

Nolwenn Leroy 2011 beim Festival de Cornouaille

Leroy ist Tochter von Muriel Leroy und des Fußballprofis Jean-Luc Le Magueresse. Sie erhielt während ihrer Schulzeit Geigenunterricht. Als sie elf Jahre alt war, ließen sich ihre Eltern scheiden. Nolwenn lebte fortan mit ihrer 1990 geborenen Schwester Kay bei der Mutter. Deren Nachnamen nahm sie später an, um Verwechslungen mit der französischen Sängerin Nolwen zu vermeiden.[1][2]

Sie besuchte das Collège des Célestins in Vichy.[3]

1998 verbrachte sie ein Jahr als Austauschschülerin in den USA (Cincinnati, Ohio) und schrieb sich nach ihrer Rückkehr am Musikkonservatorium in Vichy ein. 2001 begann sie an der Universität von Clermont-Ferrand ein Jurastudium. Animiert durch die Fernsehsendung Star Academy, einer französischen Variante der Castingshows Anfang der 2000er Jahre, nahm sie Gesangsunterricht bei der durch die Show bekannt gewordenen Gesangslehrerin Armande Altaï. Sie nahm 2002 an der zweiten Staffel der Star Academy teil und gewann den Wettbewerb.

Ihrer erste Single Cassé platzierte sich französischen und Schweizer Charts platzieren. Ihr erstes Album Nolwenn[4] war erfolgreich in französischsprachigen Ländern, es erreichte Platz 1 und Doppel-Platin in Frankreich (mehr als 600.000 verkaufte Tonträger) und Platz 2 in der Schweiz und Belgien. 2004 wurde sie bei den NRJ Music Awards als „Französischsprachiger Newcomer“ ausgezeichnet.

Nach einer ausgedehnten Tour und Veröffentlichungen auch im französischsprachigen Teil Kanadas kehrte sie 2006 mit einem erneuten Nummer-eins-Hit Nolwenn Ohwo! zurück, der von Alain Souchon und Laurent Voulzy geschrieben worden war. Laurent Voulzy produzierte außerdem das wenig später erschienene zweite Album Histoires Naturelles. Für den Verkauf von über 400.000 Tonträgern erhielt sie erneut Platin. Die Songs aus Histoires Naturelles und Nolwenn wurden bei der Histoires Naturelles Tour 2006 dargeboten. Das erste Live-Album Nolwenn Leroys wurde Ende Oktober 2007 veröffentlicht.

Le Cheshire Cat & Moi war ein Projekt, das im Jahr 2007 gestartet wurde. Die Songs stammen hauptsächlich von Leroy und Teitur Lassen, mit weiteren Beiträgen von Jonatha Brooke, Rupert Hine, Michelle Featherstone und Mike Errico. Teitur Lassen produzierte das Album, aufgenommen wurden die Songs in Schweden und den Färöern. Es entstand ein komplett akustisches Album, welches im Dezember 2009 veröffentlicht wurde. Die Tour Le Cheshire Cat & Vous startete 2010.

Leroys Album Bretonne (2010) mit vorwiegend traditionellen Liedern aus der Bretagne, Großbritannien und Irland wurde Leroys erfolgreichstes Album, mit über 1,2 Millionen verkauften Exemplaren.[5] Neben Platz 1 in Frankreich und Belgien erreichte eines ihrer Alben erstmals auch die deutschen Charts und machte sie über den französischsprachigen Raum hinaus bekannt. Die Bretonne Tour (über 100 Konzerte)[6] startete 2011.

Ihr fünftes Studioalbum war 2012 Ô Filles de l'eau, produziert von Jon Kelly,[7] es folgten 2018 das Album Folk und 2021 La cavale.

Nolwenn Leroy ist seit 2012 in der Liste der beliebtesten Persönlichkeiten der Franzosen, die von die Journal du dimanche veröffentlicht wird.[8]

Im November 2021 verkaufte sie mehr als 4 Millionen Platten.[9]

Im Jahr 2023 war sie Mitglied der Jury des Wettbewerbs Miss France 2024.[10][11][12][13]

Am 16. Juli 2024 nimmt sie an der 5. Veranstaltung des Brest Maritime Festivals teil.[14]

Persönliches

Seit Januar 2008 führt sie eine Beziehung mit dem ehemaligen französischen Tennisspieler Arnaud Clément. Sie haben einen gemeinsamen Sohn.[15]

Diskografie

Nolwenn Leroy auf einem von SOS Racisme ausgerichteten Konzert

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[16][17]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 FR  BEW  CH  DE
2003 Nolwenn / Nolwenn Leroy FR1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(56 Wo.)FR
BEW1
Platin
Platin

(14 Wo.)BEW
CH2
Gold
Gold

(12 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 4. März 2003
2005 Histoires Naturelles FR3
Platin
Platin

(69 Wo.)FR
BEW7
Gold
Gold

(43 Wo.)BEW
CH44
(9 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 5. Dezember 2005
2009 Le Cheshire Cat et Moi FR26
Gold
Gold

(17 Wo.)FR
BEW32
(16 Wo.)BEW
Erstveröffentlichung: 7. Dezember 2009
2010 Bretonne FR1
Doppeldiamant
×2
Doppeldiamant

(175 Wo.)FR
BEW1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(79 Wo.)BEW
CH20
Gold
Gold

(27 Wo.)CH
DE13
(17 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 6. Dezember 2010
2012 Ô filles de l’eau FR5
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(83 Wo.)FR
BEW5
Gold
Gold

(61 Wo.)BEW
CH35
(10 Wo.)CH
DE60
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 26. November 2012
2017 Gemme FR3
Gold
Gold

(42 Wo.)FR
BEW3
(29 Wo.)BEW
CH15
(4 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 1. September 2017
2018 Folk FR6
Gold
Gold

(41 Wo.)FR
BEW5
(25 Wo.)BEW
CH28
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 2. November 2018
2021 La Cavale FR8
(12 Wo.)FR
BEW7
(13 Wo.)BEW
CH45
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 12. November 2021

Livealben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 FR  BEW  CH
2007 Histoires Naturelles Tour FR25
(7 Wo.)FR
BEW21
(7 Wo.)BEW
Erstveröffentlichung: 27. Oktober 2007
2014 Ô Tour de l’eau FR26
(19 Wo.)FR
BEW36
(21 Wo.)BEW
Erstveröffentlichung: 1. Dezember 2014

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[16][17]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 FR  BEW  CH
2003 Cassé
Nolwenn
FR1
(17 Wo.)FR
BEW1
Gold
Gold

(13 Wo.)BEW
CH4
(16 Wo.)CH
Une Femme Cachée
Nolwenn
FR40
(20 Wo.)FR
BEW23
(13 Wo.)BEW
CH78
(8 Wo.)CH
Suivre Une Etoile
Nolwenn
FR12
(19 Wo.)FR
BEW24
(8 Wo.)BEW
CH44
(12 Wo.)CH
2004 Inévitablement
Nolwenn
FR31
(11 Wo.)FR
BEW26
(5 Wo.)BEW
2006 Nolwenn Ohwo!
Histoires Naturelles
FR1
(19 Wo.)FR
BEW3
(13 Wo.)BEW
CH29
(13 Wo.)CH
Histoire Naturelle
Histoires Naturelles
FR30
(11 Wo.)FR
BEW39
(5 Wo.)BEW
Mon Ange
Histoires Naturelles
2007 J’aimais Tant L’Aimer
Histoires Naturelles
Reste Encore
Histoires Naturelles
2009 Faut-il, Faut-il Pas ?
Le Cheshire Cat et Moi
2010 Textile Schizophrénie
Le Cheshire Cat et Moi
Suite Sudarmoricaine
Bretonne
Mná na h-Éireann
Bretonne
Women Of Ireland
La Jument de Michao
Bretonne
FR36
(9 Wo.)FR
2011 Tri martolod
Bretonne
FR51
(12 Wo.)FR
BEW29
(8 Wo.)BEW
Brest
Bretonne
BEW42
(2 Wo.)BEW
Moonlight Shadow
Bretonne (Deluxe Edition)
FR48
(5 Wo.)FR
BEW32
(4 Wo.)BEW
2012 Juste Pour Me Souvenir
Ô Filles de l’Eau
FR43
(23 Wo.)FR
BEW13
(6 Wo.)BEW
2013 Sixième Continent
Ô Filles de l’Eau
J’ai volé le lit de la mer
Ô Filles de l’Eau
2014 La ballade nord-irlandaise
La bande a Renaud (Kompilation)
FR142
(3 Wo.)FR
Lucie
FR193
(1 Wo.)FR
2016 Un enfant assis attend la pluie
Balavoine(s) (Kompilation)
FR135
(1 Wo.)FR
2017 Gemme
Gemme
FR28
(25 Wo.)FR
Bien plus précieux
Gemme
FR92
(1 Wo.)FR
Trace ton chemin
Gemme
Ce que je suis
Gemme
FR95
(1 Wo.)FR
Quelque chose de Tennessee
On a tous quelque chose de Johnny
FR98
(1 Wo.)FR
2021 Brésil, Finistère
La Cavale
BEW45
(1 Wo.)BEW
Erstveröffentlichung: 2. Juli 2021

Filmografie

Ehrungen

Seit Oktober 2012 wird bei Musée Grévin in Paris eine Wachsfigur von Nolwenn Leroy gezeigt.[18]

Literatur

  • Patrick Castells, Christophe Abramowitz: Nolwenn Leroy. Editions SW Télémaque, Paris 2005, ISBN 2-7533-0024-0 (französisch).
Commons: Nolwenn Leroy – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nolwenn Leroy – Passeport artiste. Radio France Internationale, 2017, abgerufen am 20. Januar 2018 (französisch).
  2. Sébastien Catroux: Il y a eu Nolwen avant Nolwenn. Le Parisien, 4. März 2003, abgerufen am 20. Januar 2018 (französisch).
  3. Quand Nolwenn Leroy soutient la candidature de Vichy au patrimoine mondial de l'UNESCO. 23. April 2019, abgerufen am 10. August 2024 (französisch).
  4. Aufgrund der Namensgleichheit mit der Sängerin Nolwen wurde das Album nachträglich in Nolwenn Leroy umbenannt
  5. Prix Bro Gozh 2012. Nolwenn Leroy incontournable. Le Télégramme, 6. Juni 2012, abgerufen am 20. Januar 2018 (französisch).
  6. Véronique Constance: Un live de Nolwenn Leroy tourné vendredi à Saint-Brieuc! Ouest-France, 28. Januar 2014, abgerufen am 20. Januar 2018 (französisch).
  7. „Ô Filles de l’eau“: Nolwenn Leroy hat neues Album veröffentlicht. Universal Music Group, 29. März 2013, abgerufen am 20. Januar 2018.
  8. https://www.programme-television.org/news-tv/Personnalites-preferees-des-francais-decouvrez-l-integralite-du-Top-50-4653222
  9. Prisma Média: EXCLU – Nolwenn Leroy : pourquoi elle ne s'interdit aucune direction artistique - Gala. 13. November 2018, abgerufen am 10. August 2024 (französisch).
  10. Stéfi Celma, Adriana Karembeu, Nolwenn Leroy... Le jury Miss France 2024 composé uniquement de femmes. Abgerufen am 16. Dezember 2023 (französisch).
  11. Clémentine LE RIDÉE: Qui est Nina Métayer, la meilleure pâtissière du monde qui fait partie du jury de Miss France 2024 ? 16. Dezember 2023, abgerufen am 16. Dezember 2023 (französisch).
  12. Miss France 2024 EN DIRECT : Miroir, miroir, quelle candidate décrochera la couronne ?… 16. Dezember 2023, abgerufen am 16. Dezember 2023 (französisch).
  13. Miss France 2024 : téléspectateurs, jury... comment sera élue la gagnante. Abgerufen am 16. Dezember 2023 (französisch).
  14. Mickaël LOUËDEC, Chloé CROCHU, Aurore TOULON, Julia TOUSSAINT, Emma VILLEROY, Guillaume SALIGOT, Thierry CREUX, Sarah KHELIFI et Alan LOQUET: Nolwenn Leroy rencontre ses fans, polémique du navire russe... Un mardi agité aux Fêtes maritimes. 16. Juli 2024, abgerufen am 28. Juli 2024 (französisch).
  15. Anthony Verdot-Belaval: Nolwenn Leroy et Arnaud Clément: une belle histoire d’amour. Paris Match, 14. Juli 2017, abgerufen am 20. Januar 2018 (französisch).
  16. a b Chartquellen: FR BE CH DE
  17. a b Auszeichnungen für Musikverkäufe: BE CH FR FR2 (Memento vom 24. Mai 2020 im Internet Archive) FR3 FR4 FR5
  18. Nolwenn Leroy rejoint Elton John et Brad Pitt au musée Grévin. Le Parisien, 9. Oktober 2012, abgerufen am 20. Januar 2018 (französisch).