Nick Proschwitz

Nick Proschwitz
im Trikot von Eintracht Braunschweig (2019)
Personalia
Geburtstag 28. November 1986
Geburtsort WeißenfelsDDR
Größe 192 cm
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
1. FC Michelau
1. FC Lichtenfels
0000–2003 SV Hallstadt
2003–2004 SpVgg Greuther Fürth
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2004–2005 TSG 1899 Hoffenheim II 2 0(0)
2005–2006 Hamburger SV II 22 0(0)
2007–2008 VfL Wolfsburg II 36 (16)
2008–2009 Hannover 96 II 33 (11)
2009–2010 FC Vaduz 29 (23)
2010–2011 FC Thun 31 0(8)
2011 FC Luzern 0 0(0)
2011–2012 SC Paderborn 07 33 (17)
2012–2014 Hull City 29 0(3)
2014 → FC Barnsley (Leihe) 14 0(4)
2014–2015 FC Brentford 18 0(1)
2015 → Coventry City (Leihe) 9 0(1)
2015–2016 SC Paderborn 07 19 0(5)
2016–2017 VV St. Truiden 22 0(4)
2017–2018 Sparta Rotterdam 7 0(3)
2017–2018 Jong Sparta 4 0(0)
2018–2019 SV Meppen 27 (14)
2019–2021 Eintracht Braunschweig 62 (12)
2021–2023 TSG 1899 Hoffenheim II 58 (31)
2022 TSG 1899 Hoffenheim 1 0(0)
2023– VfB Eppingen 5 0(1)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2023–0000 TSG 1899 Hoffenheim U-17 (Co-Trainer)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 16. Juli 2024

Nick Proschwitz (* 28. November 1986 in Weißenfels) ist ein deutscher Fußballspieler und -trainer.

Sportliche Laufbahn

Jugend

In der Jugend spielte Proschwitz für den 1. FC Michelau, den 1. FC Lichtenfels, den SV Hallstadt und die SpVgg Greuther Fürth.

Anfänge in den zweiten Mannschaften der Bundesliga

In der Saison 2004/05 war er für die zweite Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim aktiv. Von 2005 bis Ende 2006 spielte er in der zweiten Mannschaft des Hamburger SV in der Regionalliga, und ab 2007 hatte er einen Vertrag bei der Oberliga-Mannschaft des VfL Wolfsburg, mit der er in die Regionalliga aufstieg. Nach der Spielzeit 2007/08 wechselte Proschwitz im Sommer 2008 zum Ligarivalen Hannover 96 II, für den er auf 33 Einsätze kam und elf Tore schoss.

Karriere in der Schweiz

Am 16. Juli 2009 gab er schließlich sein Debüt für den FC Vaduz in Liechtenstein, der in der Saison 2009/10 als Absteiger aus der Schweizer Super League in der zweithöchsten Spielklasse, der Challenge League, spielte.

Ende Mai 2010 unterschrieb Nick Proschwitz einen Dreijahresvertrag beim FC Thun.[1] Der Verein wurde in der Saison 2009/10 Challenge-League-Meister und stieg in die Super League auf.[2] Proschwitz trat somit erstmals in der höchsten Liga eines Landes an und erzielte für Thun bis Anfang April 2011 acht Tore.

SC Paderborn 07

Vor der Saison 2011/12 wechselte Proschwitz zunächst zum FC Luzern und unterschrieb einen Dreijahresvertrag,[3] wechselte jedoch – nach einem Trainerwechsel in Luzern – noch vor Saisonstart zurück in sein Heimatland und unterschrieb beim Zweitligisten SC Paderborn. Sein erstes Punktspiel für den SC bestritt er am 17. Juli 2011 unter Trainer Roger Schmidt beim 2:1-Auswärtssieg bei Hansa Rostock, er erzielte dabei in der 81. Minute den Siegtreffer. Insgesamt kam er in der Saison 2011/12 auf 33 Spiele für die Paderborner, in denen er 17 Treffer erzielte, womit er zusammen mit Alex Meier und Olivier Occéan Torschützenkönig der zweiten Liga wurde.

Wechsel nach England

Zur Saison 2012/13 wechselte er zum englischen Zweitligisten Hull City.[4] Proschwitz unterschrieb beim Verein aus Kingston upon Hull einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2015 und kostete 3,3 Millionen Euro Ablöse.[5] Sein Pflichtspieldebüt im Trikot von Hull gab er in der ersten Runde des englischen Ligapokals 2012/13 gegen Rotherham United am 8. August 2012.[6] Mit seinem neuen Verein aus der Grafschaft East Riding of Yorkshire setzte sich der Stürmer erst im Elfmeterschießen mit 7:6 durch, einen der Elfmeter konnte Proschwitz verwandeln. In der Liga debütierte er eine Woche später am 1. Spieltag der Saison gegen Brighton & Hove Albion, bevor er in der 73. Spielminute durch Corry Evans ersetzt wurde.[7] Schließlich stieg er mit Hull zur Spielzeit 2013/14 in die Premier League auf. Im Januar 2014 wurde Proschwitz bis zum Saisonende an den Zweitligisten FC Barnsley verliehen,[8] mit dem er am Ende der Saison auf dem vorletzten Tabellenplatz landete.

Zur Saison 2014/15 ging Proschwitz zum Zweitliga-Aufsteiger FC Brentford, bei dem er einen Einjahresvertrag erhielt.[9] Am 27. Februar 2015 wechselte er auf Leihbasis bis zum Saisonende zum Drittligisten Coventry City.

Rückkehr nach Paderborn

Zur Saison 2015/16 kehrte Proschwitz ablösefrei zu seinem ehemaligen Verein SC Paderborn zurück. Er unterschrieb einen leistungsbezogenen Zweijahresvertrag.

Der Verein suspendierte Proschwitz am 25. Januar 2016 vom Trainings- und Spielbetrieb wegen seines Verhaltens während eines Trainingslagers im türkischen Belek. Proschwitz soll nach Darstellung des Vereins in der Nacht zum 24. Januar unter anderem im öffentlichen Raum des Mannschaftshotels seine Hose heruntergelassen haben und darunter vollständig nackt gewesen sein. Eine angebliche sexuelle Belästigung einer einige Meter entfernten Frau dementierte diese, jedoch widersprechen sich die Angaben von Augenzeugen dieses Geschehens. In einer Pressekonferenz am 25. Januar 2016 erklärte Vereinspräsident Wilfried Finke, Proschwitz werde „das Trikot des SC Paderborn 07 nicht wieder überstreifen“. Finke „verurteile und verabscheue dieses Vorgehen“[10] Proschwitz’ und verband seine Kritik mit dessen Verhalten während der gesamten Zeit des Trainingslagers.[11]

Wechsel nach Belgien und in die Niederlande

Am 1. Februar 2016 wurde Proschwitz’ Vertrag aufgelöst. Er wechselte nach Belgien zum VV St. Truiden,[12] der zur Saison 2015/16 in die erste Liga aufgestiegen war. In seinem ersten Spiel erzielte er zwei Treffer.[13] Nachdem Proschwitz seit dem 1. Juli 2017 vereinslos gewesen war, unterschrieb er im September 2017 beim niederländischen Erstligisten Sparta Rotterdam.[14] Zum Saisonende, nach dem Abstieg von Sparta, wurde sein Vertrag nicht verlängert.

Zurück in Deutschland

Am 19. Oktober 2018 unterschrieb Proschwitz, nachdem er bereits mehrere Wochen am Mannschaftstraining teilgenommen hatte, einen Zweieinhalb-Jahres-Vertrag beim Drittligisten SV Meppen.[15] Bei den Emsländern wurde er mit 14 Saisontoren zum treffsichersten Torschützen.

Zur Saison 2019/20 verblieb er in der 3. Liga, löste seinen Vertrag in Meppen jedoch auf und unterschrieb einen Zweijahresvertrag bei Eintracht Braunschweig.[16] Mit Braunschweig gelang ihm am Ende der Spielzeit der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Am 9. August 2021 löste Proschwitz, in Einvernehmen mit dem Verein, seinen Vertrag auf.

Der Stürmer schloss sich anschließend der zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim an. Dort wurde er im Spieljahr 2021/22 mit 20 Toren in 34 Spielen Torschützenkönig der viertklassigen Regionalliga Südwest. Am letzten Spieltag in dieser Saison debütierte er im Alter von 35 Jahren in der Bundesliga, als er von Sebastian Hoeneß bei einer 1:5-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach im Laufe der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Es blieb sein einziger Erstligaeinsatz.[17] In seiner letzten Runde als aktiver Kicker im höherklassigen Fußball gelangen ihm noch einmal elf Treffer in 24 Partien. Seit Spätsommer 2023 lässt der frühere Profi seine Laufbahn in der Verbandsliga Baden beim VfB Eppingen ausklingen.

Erfolge

FC Vaduz
SC Paderborn 07
Hull City
Eintracht Braunschweig
1899 Hoffenheim II

Trainerlaufbahn

Parallel zu seiner Rückkehr als Spieler zur TSG Hoffenheim schnupperte Proschwitz als Individualcoach in die Trainertätigkeit rein. Ab Sommer 2023 nahm er als Co-Trainer der Hoffenheimer U-17 den nächsten Schritt auf der Karriereleiter.

Commons: Nick Proschwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ASL-Aufsteiger Thun holt Proschwitz: Vaduzer Goalgetter zu Thun. Neue Zürcher Zeitung, 4. Juni 2010.
  2. Lugano stolpert – Thun steigt auf. Schweizer Fernsehen, 15. Mai 2010, archiviert vom Original am 18. Mai 2010; abgerufen am 19. März 2011.
  3. Proschwitz wechselt zum FC Luzern. sportalsports.com, 12. April 2011, archiviert vom Original am 18. April 2011; abgerufen am 12. April 2011.
  4. Torjäger Proschwitz geht zu Hull City. (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) Mitteilung des SC Paderborn 07, 18. Juli 2012.
  5. City Complete Proschwitz Deal. (Memento vom 22. Juli 2012 im Internet Archive) Hull City, 19. Juli 2012.
  6. Hull 1-1 Rotherham, Hull win 7-6 on penalties. BBC Sport, 11. August 2012, abgerufen am 3. Februar 2016.
  7. Hull 1:0 Brighton. BBC Sport, 18. August 2012, abgerufen am 3. Februar 2016.
  8. Nick Proschwitz seals loan with Barnsley. Barnsley FC, 23. Januar 2014, abgerufen am 3. Februar 2016.
  9. Chris Wickham: Brentford sign Nick Proschwitz. Brentford FC, 7. August 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2016; abgerufen am 9. August 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.brentfordfc.co.uk
  10. Proschwitz wird nicht mehr für den SCP spielen. (Memento vom 26. Januar 2016 im Internet Archive) Meldung des SC Paderborn 07, 25. Januar 2016, abgerufen am 26. Januar 2016.
  11. Paderborn-Vorfall: Spieler suspendiert – Effenberg darf bleiben. sueddeutsche.de, 25. Januar 2016.
  12. SCP löst den Vertrag mit Nick Proschwitz auf. SC Paderborn 07, 1. Februar 2016, abgerufen am 3. Februar 2016.
    Nieuwe spits Nick Proschwitz voorgesteld. Meldung des VV St. Truiden, 2. Februar 2016, abgerufen am 4. Februar 2016 (niederländisch).
  13. Proschwitz feiert Traum-Debüt. Sport1.de, 7. Februar 2016.
  14. transfermarkt.de: Neuer Klub für Proschwitz: Unterschrift bei Sparta Rotterdam, abgerufen am 4. September 2017
  15. Ehemaliger Premier League-Stürmer zum SV Meppen, svmeppen.de, abgerufen am 19. Oktober 2018
  16. Eintracht Braunschweig verpflichtet Nick Proschwitz (Memento des Originals vom 29. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eintracht.com, eintracht.com, abgerufen am 29. Mai 2019
  17. Matthias Arnhold: Nick Proschwitz - Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF.org, 29. Mai 2024, abgerufen am 30. Mai 2024 (englisch).
  18. Challenge League 2009/2010: Torschützenliste. Website der Swiss Football League, abgerufen am 3. Februar 2016.