Neuer Zollhof

Gesamtansicht
Neuer Zollhof Nr. 2
Nachtansicht mit Bürogebäude Stadttor im Hintergrund
Blick über die Hafenbrücke

Der Neue Zollhof ist ein Gebäudeensemble im Düsseldorfer „Medienhafen“, das am 19. Oktober 1999[1] eingeweiht wurde. Die Gebäude sind nach ihrem Architekten und Designer Frank Gehry auch als Gehry-Bauten bekannt.

Geschichte

Anfang 1990 wurde ein Wettbewerb für einen Neubau auf dem Gelände des abzubrechenden Zollhofes ausgeschrieben, den Zaha Hadid zwar gewann, deren „dekonstruktiver Entwurf“[2] schließlich aber nicht ausgeführt wurde.

Von 1996 bis 1998 wurden stattdessen nach Entwürfen von Frank Gehry und Beucker, Maschlanka und Partner für etwa 120 Millionen D-Mark[3] drei dekonstruktivistische Bauten errichtet.[4] Als Bauherr fungierte die Philipp Holzmann AG und die Düsseldorfer Werbeagentur Rempen & Partner.[1]

Die drei Gebäude zeigen weder Gesimse noch Sockel.[5] Auffallend ist die Krümmung der Fassade mit einer „fließend[en], gewellte[n] Oberfläche“.[5][6] Die Aufteilung auf drei Baukörper und die Freihaltung von fußläufigen Zwischenräumen war bei dem Projekt dem Ziel geschuldet, für das angrenzende Wohnquartier einen Zugang zum Hafen freizuhalten.[7]

Das Gebäude ist offiziell im Besitz eines Luxemburger Fonds, jedoch enthüllten im Februar 2021 die Recherchen investigativer Journalisten im Rahmen des Projekt OpenLux, dass der eigentliche Eigentümer der Sohn des indonesischen Palmöl-Magnaten Sukanto Tanoto ist. Die Eigentümerschaft Andre Tanotos wurde anscheinend durch das Zwischenschalten mehrerer Briefkastenfirmen in Luxemburg verschleiert, um auf diesem Weg Steuern zu vermeiden.[8]

Literatur

Commons: Der Neue Zollhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Für Querdenker. Neuer Zollhof in Düsseldorf eröffnet. Artikel vom 20. Oktober 1999 im Portal baunetz.de, abgerufen am 5. Juli 2013
  2. Stadtplanungsamt Düsseldorf: Der Neue Zollhof (Gehry-Bauten) (Memento vom 2. April 2016 im Internet Archive)
  3. Gehrys schunkelnde Neubauten am Rhein. In: RP-Online. 26. März 2015, abgerufen am 28. Februar 2019.
  4. Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer, Berlin 2001, ISBN 3-496-01232-3, S. 76, Objektnr. 105
  5. a b Roland Kanz, Jürgen Wiener (Hrsg.): Architekturführer Düsseldorf. Dietrich Reimer, Berlin 2001, ISBN 3-496-01232-3, S. 83, Objektnr. 114
  6. Heike Werner, Mathias Wallner: Architektur und Geschichte in Deutschland. Heike Werner, München 2006, S. 156.
  7. Michael Brockerhoff: Gehry baute das Symbol der modernen Stadt. Artikel vom 5. Juli 2013 im Portal rp-online.de, abgerufen am 5. Juli 2013
  8. Sven Giegold: Düsseldorf in den “OpenLux”-Enthüllungen: Steuervermeidung mit dem “roten Gehry” Gebäude im Düsseldorfer Medienhafen. 9. Februar 2021, abgerufen am 9. Februar 2021.

Koordinaten: 51° 12′ 58,3″ N, 6° 45′ 27,7″ O