Mintraching

Wappen Deutschlandkarte
Mintraching
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mintraching hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 57′ N, 12° 15′ OKoordinaten: 48° 57′ N, 12° 15′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Regensburg
Höhe: 335 m ü. NHN
Fläche: 53,88 km2
Einwohner: 4988 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 93 Einwohner je km2
Postleitzahl: 93098
Vorwahl: 09406
Kfz-Kennzeichen: R
Gemeindeschlüssel: 09 3 75 170
Gemeindegliederung: 26 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Friedenstraße 2
93098 Mintraching
Website: www.mintraching.de
Erste Bürgermeisterin: Angelika Ritt-Frank (SPD)
Lage der Gemeinde Mintraching im Landkreis Regensburg
KarteLandkreis Amberg-SulzbachLandkreis ChamLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis EichstättLandkreis KelheimLandkreis LandshutLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis Pfaffenhofen an der IlmLandkreis SchwandorfStraubingLandkreis Straubing-BogenRegensburgForstmühler ForstKreuther ForstBrunn (Oberpfalz)AlteglofsheimAltenthannAufhausenBach an der DonauBarbingBeratzhausenBernhardswaldBernhardswaldBrennbergBrunn (Oberpfalz)DeuerlingDonaustaufDuggendorfHagelstadtHemauHolzheim am ForstKallmünzKöferingLaaberLappersdorfMintrachingMötzingNeutraublingNittendorfObertraublingPentlingPettendorfPfakofenPfatterPielenhofenRiekofenRegenstaufSchierling (Oberpfalz)SinzingSünchingTegernheimThalmassingWenzenbachWiesent (Gemeinde)Wörth an der DonauWolfsegg (Oberpfalz)Zeitlarn
Karte

Mintraching (nordbairisch Minikin) ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Regensburg in Bayern.

Geografie

Lage

Der Ort Mintraching liegt etwa 17 km südöstlich von Regensburg. Einst lag der Ort der Mitten in der Mintrachinger Au, einem Feuchtgebiet der Pfatter. Noch heute ist die Erde um Mintraching besonders schwarz, was auf einen feuchte Gegend hindeutet.

Ortsansicht von Mintraching

Nachbargemeinden

An Mintraching grenzen (von Norden im Uhrzeigersinn): Barbing, Pfatter, Riekofen, Aufhausen, Hagelstadt, Alteglofsheim, Köfering, Obertraubling und Neutraubling.

Gemeindegliederung

Es gibt 26 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp und die Einwohnerzahl angegeben):[2][3][4]

Jägerhaus, Kleingilla, Neuallkofen und Neusengkofen wurden erst in der Zeit nach dem 1. Mai 1978 und vor dem 25. Mai 1987 zu amtlich benannten Gemeindeteilen.[5][6]

Es gibt die Gemarkungen Mangolding, Mintraching, Moosham, Rosenhof, Scheuer, Sengkofen und Tiefbrunn.[7]

Figur des hl. Georg auf dem Rathausplatz in Mintraching

Geschichte

Eingemeindungen

Mintraching wurde 768 erstmalig als Villa Munttrahinga erwähnt. Nach der Einteilung des Herzogtums Niederbayern in Ämter wurde Mintraching 1255 zum Amt ernannt, obwohl davon auszugehen ist, dass zu dieser Zeit noch keine Burg in Mintraching existierte. Dieses Amt entwickelte sich zum Landgericht Haidau weiter, das seinen offiziellen Sitz auf der Burg Haidau in Mangolding hatte, die Gerichtssitzungen wurden aber dennoch im Unteren Schloss Mintraching abgehalten.[8] Nachdem dieses Schloss im 18. Jahrhundert verfallen war, wurde der Gerichtssitz ins Schloss Pfatter verlegt. Neben den bayerischen Herzögen waren die Lerchenfelder und das Stift Niederalteich Grundbesitzer im Ort. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Mangolding, Moosham (mit dem im Jahr 1946 eingemeindeten Ort Tiefbrunn[9]) und Sengkofen sowie Gebietsteile der Gemeinden Köfering (Scheuer, Scheuermühl) und Rosenhof eingegliedert.[10][11]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3591 auf 4823 um 1232 Einwohner bzw. um 34,3 %.

Dialekt

In Mintraching wird ein umfangreicher Mischdialekt aus mittelbayrischem und nordbayrischem Dialekt gesprochen, wobei die Mintrachinger nicht wie das restliche südliche Regensburger Umland, laut Josef Fendl, zum Mittelbayrischen, sondern zum Nordbayrischen tendieren und dadurch der Zwielaut ou sehr stark ausgeprägt ist.

Religion

Mit 78,2 % oder in absoluten Zahlen 3691 Einwohnern stellt die römisch-katholische Kirche die größte Religionsgemeinschaft in der Gemeinde Mintraching dar. Im Ort Mintraching selbst ist der römisch-katholische Glaube mit 90,4 % im Jahre 2022 (absolute Zahlen: 1906 von 2109 Einwohnern) noch stärker vertreten. Die nächstgrößere Religionsgemeinschaft sind mit 6,8 % der Einwohner, so die Statistik von Citypopulation, die Angehörigen der Evangelisch-lutherischen Kirche, die der Pfarrei Neutraubling angehören.

Politik

Gemeinderatswahl 2020[12]
(in %)
 %
30
20
10
0
29,22
27,25
18,78
13,77
10,99
WV M/S/T
FWG M/R
FWG M/S
aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat Mintraching (15. März 2020)
     
Insgesamt 16 Sitze
  • CSU: 5
  • SPD: 4
  • WV M/S/T: 3
  • FWG M/R: 2
  • FWG M/S: 2

Gemeinderat

Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 haben von den 3904 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Mintraching 2640 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 67,62 % lag.[12]

Bürgermeister

Erste Bürgermeisterin ist seit dem 1. Mai 2014 Angelika Ritt-Frank (SPD).[13] Bei den Kommunalwahlen vom 15. März 2020 wurde sie mit 69,43 % der Stimmen wiedergewählt.[14]

Zeitraum Name Partei/Wählergruppierung
2008 bis 2014 Kurt Senft Freie Wähler
ab 1. Mai 2014 Angelika Ritt-Frank SPD

Wappen

Wappen der Gemeinde Mintraching
Wappen der Gemeinde Mintraching
Blasonierung: „Schild gespalten von Gold und Rot, vorn ein grüner Dreiberg im Schildfuß, hinten ein silberner Schrägbalken.“[15]
Wappenbegründung: Das Wappen setzt sich aus den zwei Wappen der ehemaligen Grundherren von Mintraching zusammen. Das Hochstiftswappen, ein silberner Schrägbalken im roten Feld, leitet sich vom Bischof Sigirich von Regensburg ab und der grüne Dreiberg im goldenen Feld der Benediktiner von der Abtei Niederalteich.

Das Wappen wird seit 1953 geführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

St. Mauritius in Mintraching

Kirchen

  • Die Ortsmitte Mintraching wird durch die Pfarrkirche St. Mauritius (erbaut Ende des 17. Jahrhunderts) und die Kapelle St. Leonhard (erbaut im Pestjahr 1713) geprägt. Die Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert besitzt eine klassizistische Ausstattung (Seitenaltäre von 1730) und eine Spiegeldecke. Neben dem Hochaltar jüngeren Datums stehen die Figuren des Heiligen Johannes Nepomuk und des Heiligen Franz Xaver aus der Barockzeit. Bemerkenswert sind auch die Holzfiguren aus dem 18. Jahrhundert. 1922 schuf der Maler Josef Wittmann einen Freskenzyklus.
  • Im Pfingstwinkel nahe dem Ort befindet sich ein Pestgrab mit 43 Toten aus dem Pestjahr 1713.
  • Die Wallfahrtskirche St. Maria in Scheuer aus der Zeit der Gotik besitzt eine Ausstattung aus Barock- und Rokokozeit.

Seen und Weiher

  • Almer Weiher
  • Baggersee Sankt Gilla
  • Roither See

Burgen und Schlösser

Bodendenkmäler

Weitere Bauwerke und Bodendenkmäler

Verkehr

Bahnlinie bei Mangolding

Der Bahnhof Mangolding liegt an der Bahnstrecke Regensburg–Passau. Er ist ein reiner Betriebsbahnhof: Die Züge halten nicht zum Ein- und Aussteigen.

Personen

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Literatur

  • Herbert Folger: Mintraching: Dorf- und Pfarrgeschichte 768-1968. In: Festschrift 1200-Jahrfeier Mintraching 1968. 1968 (pfarrei-mintraching.de [PDF; 83 kB; abgerufen am 2. September 2022]).
  • Monika Seidel: Mintraching: Heimatgeschichte in Wort und Bild. 2. Auflage. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1998, ISBN 3-89570-473-3.
Commons: Mintraching – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Mintraching in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. November 2017.
  3. Gemeinde Mintraching, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Einwohnerübersicht (Stand: 31.12.2023), Gemeinde Mintraching
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns (Volkszählung vom 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Mai 1978). München 1978, S. 128 (Digitalisat)
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 271 (Digitalisat).
  7. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 13. September 2022, abgerufen am 8. September 2023.
  8. Diethard Schmid: Regensburg II. In: Historischer Atlas von Bayern: Altbayern. Band 66. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2014, ISBN 978-3-7696-6558-1, S. 198 (google.de [PNG; 194 kB; abgerufen am 2. September 2022]).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 555.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 658 und 659 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  11. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 81–82, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnoten 17,19 und 14).
  12. a b https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375170/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_66_Gemeinde_Gemeinde_Mintraching.html
  13. Begrüßung. Gemeinde Mintraching, abgerufen am 25. September 2020.
  14. https://wahlen.landkreis-regensburg.de/kommunal2020/20200315/09375170/html5/index.html
  15. Eintrag zum Wappen von Mintraching in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 6. August 2020.