Mascarenhas (Vera Cruz)
Mascarenhas | ||
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Daten | ||
Fläche | 0,70 km²[1] | |
Einwohnerzahl | 5.665 (2022)[2] | |
Chefe de Suco | Rui E. Araújo (Wahl 2016) | |
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | |
Aldeia 03 | 720 | |
Alto Balide | 2137 | |
Alto P.M. | 665 | |
Baixo Balide | 474 | |
Baixo P.M. | 658 | |
Manu Cocorec | 1174 | |
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Mascarenhas (Mascarinhas) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Vera Cruz (Gemeinde Dili), in der Landeshauptstadt Dili.
Geographie
Mascarenhas | ||
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Orte | Position[3] | Höhe |
Balide | 8° 33′ 57″ S, 125° 34′ 26″ O | 7 m |
Bispo Medeiros | 8° 33′ 52″ S, 125° 34′ 42″ O | 11 m |
Mascarenhas | 8° 34′ 2″ S, 125° 34′ 43″ O | 24 m |
Der Suco liegt im Norden des Verwaltungsamts Vera Cruz. Nördlich befindet sich der Suco Caicoli, westlich der Suco Vila Verde und südlich der Suco Lahane Ocidental. Im Osten grenzt Mascarenhas an das Verwaltungsamt Nain Feto mit seinen Sucos Santa Cruz und Lahane Oriental.[4][5] Mascarenhas hat eine Fläche von 0,70 km².[1] Administrativ teilt sich Mascarenhas in sechs Aldeias. Baixo P.M. (Bispo Medeiros?) und Aldeia 03 im Nordosten, Baixo Balide, Manu Cocorec und Alto P.M. im Zentrum und im Südwesten Alto Balide.[5][6]
Im Norden liegen die Stadtteile Bispo Medeiros (benannt nach António Joaquim de Medeiros) und Rumbia und im Nordosten der Stadtteil Mascarenhas. Balide erstreckt sich einmal quer durch den Suco, entlang der Avenida de Balide bis in die Nachbarsucos. Der Nordteil des Sucos ist dichter besiedelt, als der Süden, der noch über freie Flächen verfügt und mit Hügeln bereits deutlich höher liegt.[7]
Einwohner
In Mascarenhas leben 5.665 Einwohner (2022), davon sind 2.825 Männer und 2.840 Frauen. 4.870 von ihnen wohnen in einer urbanen Umgebung, 795 im ländlichen Teil des Sucos. Im Suco gibt es 962 Haushalte.[2] Fast 96 % der Einwohner geben Tetum Prasa als ihre Muttersprache an. Minderheiten sprechen Tetum Terik, Baikeno, Mambai, Lakalei oder Makasae.[8]
Geschichte
In Balide befindet sich das ehemalige Gefängnis Comarca, das noch aus der portugiesischen Kolonialzeit stammt. Während der indonesischen Besetzung wurden hier politische Gefangene gefoltert. Die letzten Insassen wurden im September 1999 befreit. Unter der Verwaltung durch die UN wurde das verlassene Gebäude ab Januar 2002 renoviert und ab dem 17. Februar 2003 zum Sitz der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (CAVR).[9]
Im September 1999 wurde der Chefe de Suco Guido Ximenes Goviea während der Unruhen um das Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor ermordet. Die mutmaßlichen Mörder Aje Pareira und Beni Ludji, Mitglieder von Aitarak, einer pro-indonesischen Miliz, wurden im April 2003 an der Grenze von Osttimor verhaftet.[10]
Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten
Der Suco verfügt über die Sekundarschule 4 de Setembro, die Hochschule Instituto Superior Cristal (ISC), zusammen mit der zugehörigen Grund-. Prä-Sekundar- und Sekundarschule Cristal (Kristal Balide) und die Universidade de Díli (UNDIL).[7][11] Der Hauptsitz der nationalen Frauenrechtsorganisation Alola Foundation ist ebenso in Mascarenhas,[12] wie das indonesische Kulturzentrum und das Convento das Madres Canussianas.
Das Gefängnis Comarca ist zu einem Museum umgewandelt. 65 Graffiti von osttimoresischen Künstlern erzählen von der Zeit der Besatzung. Die acht Einzelhaftzellen wurden im Originalzustand belassen. Außerdem gibt es eine Bibliothek und das Centro Nacional Chega!, dass die Ergebnisse der CAVR verwaltet. Seit Ende der Arbeit der CAVR führt die Erinnerungsstätte die Vereinigung ehemaliger politischer Gefangener (ASSEPOL).[9]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Rui Ilidio de Araujo zum Chefe de Suco gewählt.[13] Bei den Wahlen 2009 gewann Mateus de Jesus Valente[14] und 2016 Rui E. Araújo.[15]
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Mascarenhas (tetum; PDF; 8,1 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Mascarenhas (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Vera Cruz (tetum)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
- ↑ Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 ( vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- ↑ Timor-Leste GIS-Portal ( vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- ↑ a b Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Dili, abgerufen am 21. Dezember 2020.
- ↑ Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 ( vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- ↑ a b UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 597 kB)
- ↑ Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Mascarenhas (tetum; PDF; 8,1 MB)
- ↑ a b Monika Schlicher: Osttimor stellt sich seiner Vergangenheit, missio 2005, ISSN 1618-6222, missio-hilft.de, abgerufen am 28. Januar 2019.
- ↑ Master of Terror: ( vom 6. Januar 2011 im Internet Archive) Eurico Guterres
- ↑ Stadtplan von Dili ( vom 30. Juni 2007 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB)
- ↑ Alola Foundation
- ↑ Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados ( vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados ( vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.