Bankhaus Marcuard & Cie
Die Privatbank Marcuard & Cie war ein bis 1919 bestehendes Bankhaus in Bern.
Geschichte
Wie viele Privatbanken der Vormoderne hat auch die Privatbank Marcuard ihren Ursprung in der Handelstätigkeit. Der im Indiennehandel (Verkauf von bedruckter Indienne und Import von arabischem Gummi und Indigo) tätige Johann Rudolf Marcuard (1721–1795) spezialisierte den damit zusammenhängenden internationalen Zahlungsverkehr immer mehr zum eigentlichen Wertschriftenhandel. 1746 eröffnete er mit einem Partner die Privatbank 'Marcuard & Morel', die ab 1755 'Jean Rodolphe Marcuard & Cie' hiess. Unter der Leitung von Samuel Friedrich Marcuard (1755–1820) und Johann Konrad Beuther entwickelte sich die Bank, die von 1775 bis 1825 unter 'Marcuard, Beuther & Cie' bekannt war, zu einem der bedeutendsten Bankhäuser im 18. Jahrhundert mit Korrespondenten in europäischen Metropolen wie Wien.[1] Die Bank befand sich bis 1821 an der Amtshausgasse 14. Dann siedelte sie – ab 1826 'Marcuard & Cie' genannt – in die Marktgasse 1 über, bevor sie sich ab der Mitte des 19. Jh. an der Marktgasse 51 befand. Von der Jahrhundertwende an bis 1919, als sie von der Schweizerischen Kreditanstalt mitsamt Personal und Portfolio übernommen wurde, hatte sie ihren Sitz an der Christoffelgasse 4.[2]
Literatur
- Rudolf Buser-van Dyck: Zur Geschichte des Bankhauses Marcuard u. Co. Bern 1913.
- Samuel Rodolphe Walthard: Walthard, Samuel Rodolphe. In: Neues Berner Taschenbuch. Band 32. Bern 1926, S. 175–191.
- Albert Schaufelberger: Die Entwicklung des bernischen Bankwesens : ein Beitrag zur bernischen Heimatgeschichte. Thun 1948.
- Bernard Marcuard: Marcuard : période bernoise : (1745–1982). 1983, S. 58.
- Berchtold Weber: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern. Bern 2016.
Weblinks
- Firmenarchiv Marcuard & Cie im Katalog der Burgerbibliothek Bern
Einzelnachweise
- ↑ Rebekka Horlacher: Sämtliche Briefe an Johann Heinrich Pestalozzi. Band 5, August 1817-1820 : Kritische Ausgabe. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-030443-5, S. 226.
- ↑ Berchtold Weber: Historisch-Topographisches Lexikon der Stadt Bern. Bern 2016.