Ljuberzy

Stadt
Ljuberzy
Люберцы
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Moskau
Rajon Ljuberzy
Bürgermeister Wladimir Michailow
Erste Erwähnung 1621
Stadt seit 1925
Fläche 53 km²
Bevölkerung 172.525 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 3255 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 130 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 495, 496 und 498
Postleitzahl 140000–140014
Kfz-Kennzeichen 50, 90, 150, 190, 750
OKATO 46 231 501
Website www.luberadm.ru
Geographische Lage
Koordinaten 55° 40′ N, 37° 55′ OKoordinaten: 55° 40′ 0″ N, 37° 55′ 0″ O
Ljuberzy (Europäisches Russland)
Ljuberzy (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ljuberzy (Oblast Moskau)
Ljuberzy (Oblast Moskau)
Lage in der Oblast Moskau
Liste der Städte in Russland

Ljuberzy (russisch Лю́берцы) ist eine russische Großstadt mit 172.525 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Oblast Moskau. Sie liegt rund 20 km südöstlich von Moskau, unmittelbar vor dessen Stadtgrenze. Weitere benachbarte Städte sind Kotelniki und Dserschinski, außerdem grenzen die Siedlungen Tomilino und Kraskowo an Ljuberzy an.

Geschichte

Die ersten Erwähnungen des Ortes gab es in Dokumenten des Jahres 1621; dort wurde Ljuberzy als ein Dorf namens Liberizy geführt, was wiederum vom Vornamen Liber abgeleitet werden könnte. Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein war die Ortschaft landwirtschaftlich geprägt. Im Laufe der Zeit wechselte das dortige Land seine Besitzer und gehörte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts dem Militär und Staatsmann Alexander Menschikow, später zeitweise dem Zaren Peter III.

Der Hauptbahnhof von Ljuberzy

Eine nennenswerte Entwicklung erfuhr Ljuberzy ab dem späten 19. Jahrhundert, als einerseits die Bevölkerung Moskaus stark anstieg und gleichzeitig das nahe an Moskau gelegene Ljuberzy mit der Verlegung der strategisch wichtigen Eisenbahnlinie Moskau–RjasanKasan eine günstige Verkehrsanbindung erhielt. Seitdem entwickelte es sich zu einer Satellitenstadt von Moskau, in der neben zahlreichen Sommerdatschen auch große Wohnviertel und mehrere Industriebetriebe entstanden.

Den Stadtstatus erhielt Ljuberzy im Jahr 1925. In den 1930er-Jahren wurden zudem mehrere angrenzende Ortschaften nach Ljuberzy eingemeindet. Gegen Ende der 1980er-Jahre war die Stadt das Zentrum der Ljubery, einer aggressiv-antiwestlichen Bewegung.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1926 10.000
1939 46.491
1959 93.255
1970 139.401
1979 159.563
1989 165.478
2002 156.691
2010 172.525

Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)

Wirtschaft

Die Stadt gilt heute weniger als Datschenvorort, sondern vielmehr als große Industriestadt. Unter den zwei Dutzend Industrieobjekten in Ljuberzy sind vor allem Betriebe des Maschinenbaus zu nennen (darunter ein Hubschrauberwerk des Konstruktionsbüros Kamow sowie mehrere Fabriken, die sich auf die Herstellung landwirtschaftlicher Anlagen spezialisiert haben), ferner Betriebe der Holzverarbeitung und der Leicht- und Nahrungsmittelindustrie. Ebenso spielt auch die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle in Ljuberzy, darunter der Agrargroßbetrieb Belaja Datscha. Eine beträchtliche Zahl der Stadtbewohner arbeitet im nahe gelegenen Moskau.

Verkehr

Die Stadt verfügt über direkte Anbindungen an die Fernstraße M 5 und an die Moskauer Ringautobahn MKAD, über die auch Anschluss an eine Reihe weiterer Magistralen besteht. Zudem gilt Ljuberzy als Eisenbahnknotenpunkt, da im Bereich der Stadt die viel befahrene Bahnstrecke nach Arsamas (die manchmal als Teilabschnitt der Transsibirischen Eisenbahn genutzt wird) von der Strecke nach Kasan abzweigt. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet vier Personenbahnhöfe. Der Hauptbahnhof, der beide Strecken bedient, heißt Ljuberzy-1. Von dort bestehen regelmäßige Verbindungen mit Nahverkehrszügen (auch Elektritschki genannt) nach Moskau.

Söhne und Töchter der Stadt

Denkmal für Juri Gagarin vor der Berufsschule in Ljuberzy, die er 1949–1951 besuchte

Außerdem ist Ljuberzy der Heimatort der bekannten russischen Band Ljube.

Commons: Ljuberzy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)