Ladislas Fodor

Ladislas Fodor (* 28. März 1898 in Budapest; † 1. September 1978 in Los Angeles; auch Ladislaus Fodor, Ladislaus Fedor, Ladislao Fodor, Laszlo Fodor, Lazlo Fodor oder László Fodor) war ein ungarischer Schriftsteller und Drehbuchautor.

Aufnahme von Wilhelm Willinger (1925)

Leben

Er arbeitete als Journalist in Budapest und schrieb seit Anfang der 1920er Jahre mehrere Komödien für die Bühne, die u. a. von Siegfried Geyer ins Deutsche übersetzt wurden. Erstmals wurde eines seiner Stücke namens A csodadoktor 1926 verfilmt. Seit Beginn der 1930er Jahre kamen verschiedene Filmadaptionen seiner Werke in die Kinos von Deutschland, Großbritannien, Frankreich und besonders die USA. Wiederholt legte Fodor für die Verfilmung bereits eine eigene Kurzfassung vor.

Er lebte inzwischen in Wien, das er im März 1938 nach dem „Anschluss Österreichs“ aber wegen seiner jüdischen Herkunft verlassen musste. Fodor emigrierte nach Frankreich und von dort in die USA. Dort beteiligte er sich in Hollywood als Co-Autor an einigen Drehbüchern.

In den 1950er Jahren kam er wieder nach Europa und ließ sich gegen Ende des Jahrzehnts in der Bundesrepublik Deutschland nieder. Besonders Produzent Artur Brauner setzte ihn immer wieder als Co-Drehbuchautor bei seinen Projekten ein, unter anderem bei den aufwändigen Zweiteilern Die Nibelungen und Kampf um Rom.

Werke

  • Arm wie eine Kirchenmaus, Lustspiel in drei Akten, Übersetzung von Siegfried Geyer, 1928
  • Roulette, Komödie in drei Akten, Übersetzung von Siegfried Geyer, 1931
  • Matura, Lustspiel in drei Akten, 1934
  • Die Hofloge (Operette) (Uraufführung 28. März 1936, Wiener Scala) unter Pseudonym C. M. Crawford
  • Gericht bei Nacht, Schauspiel in drei Akten, Übersetzung von Franz Josef Kollerics, 1950
  • Europa und der Stier, Komödie in drei Akten, Übersetzung von Peter Sandberg, 1952
  • Miau, Komödie in drei Akten, Übersetzung von Joseph Glücksmann, 1954
  • Teufelsstunde, Komödie in fünf Bildern, Übersetzung von Friedrich Kallina, 1965
  • Unter einer Decke, Lustspiel in drei Akten, Übersetzung von Astrid und Charles Grank, 1974

Filmografie

Literatur

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 32.
  • Kay Weniger: ‘Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …’. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 172 f.