Krattigen
Krattigen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Frutigen-Niedersimmental |
BFS-Nr.: | 0566 |
Postleitzahl: | 3704 |
Koordinaten: | 621284 / 166567 |
Höhe: | 712 m ü. M. |
Höhenbereich: | 557–1585 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,00 km²[2] |
Einwohner: | 1155 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 165 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
9,8 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Stephan Luginbühl |
Website: | www.krattigen.ch |
Krattigen | |
Lage der Gemeinde | |
Krattigen ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental des Kantons Bern in der Schweiz.
Unter dem Namen Krattigen existiert neben der Einwohnergemeinde auch eine Burgergemeinde. Die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde wird zusammen mit Aeschi bei Spiez geführt, beide besitzen jedoch eine eigene Kirche.
Zum Gemeindegebiet gehören die Ortschaft Krattigen sowie die Weiler Stuhlegg und Örtlimatt und viele Einzelhöfe.
Geographie
Die Gemeinde liegt auf einer Anhöhe über dem Thunersee. Krattigen liegt 750 m ü. M. auf einer Gipsmoräne. Im Südosten steigt die Gemeinde bis zur Spitze der Greberegg bis auf eine Höhe von 1595 Meter an. Die Nachbargemeinden von Osten beginnend im Uhrzeigersinn sind Leissigen, Aeschi bei Spiez und Spiez sowie am anderen Ufer des Thunersees Sigriswil und Beatenberg.
Geschichte
Das Dorf Krattigen wurde urkundlich erstmals am 4. Januar 1297 erwähnt und war damals Eigentum der Edlen von Eschenbach, befand sich aber tatsächlich noch in der Gewalt der Habsburger. Im Jahre 1483 ging die Herrschaft Krattigen ganz auf die in Bern verbürgerten von Scharnachtal über. Im Jahre 1513 gingen ganzer Twing, Bann und die grundherrlichen Rechte zu Krattigen für den Kaufpreis von 1400 Pfund an die Stadt Bern über und bildete so die Kastlanei Frutigen. Im Krattiger Freiheitsbrief vom 6. Mai 1476 wurde dem Gericht Krattigen ein Landrecht verliehen, welches noch in Kraft blieb, als Bern unmittelbarer Herrschaftsherr geworden war. Dieses Landrecht hielt sich sogar bis zur Französischen Revolution und wurde formell erst durch den Grossratsbeschluss vom 2. Dezember 1840 als erloschen erklärt.
Während des Zweiten Weltkriegs erstellte die 3. Division von 1941 bis 1942 das Artilleriewerk Krattigen.[5]
Zur Reinigung des Abwassers wurde die Gemeinde an die ARA Thunersee in der Uetendorfer Allmend angeschlossen.[6]
Politik
Gemeinde- und Gemeinderatspräsident ist Stephan Luginbühl (Stand 2024).
Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Krattigen (in Klammern die Veränderung im Vergleich zu den Wahlen 2019 in Prozentpunkten): SVP 33,88 % (+1,99), Mitte 14,70 % (−4,41), SP 10,40 % (−0,72), EDU 9,33 % (+5,09), glp 8,76 % (−0,78), Grüne 7,43 % (−2,03), EVP 5,54 % (+0,39), FDP 3,51 % (−0,17), SD 0,98 % (+0,58).[7]
Wirtschaft
Neben der Kirche gibt es in Krattigen sechs Postautohaltestellen, eine Bäckerei mit einem gut sortierten Lebensmittelsortiment und Frischprodukten und zwei Hotels.
Obwohl die Bahnlinie Spiez–Interlaken dem See entlangführt, gibt es keinen Bahnhof.
Persönlichkeiten
- Emil Grünig (1915–1994), Sportschütze, Weltmeister und Olympiasieger
- Walter J. Hollenweger (1927–2016), evangelisch-reformierter Theologe, lebte bis zu seinem Tod in Krattigen
- Ernst Ramseier (1936–2020), Kunstmaler, Grafiker
- Werner Luginbühl (* 1958), Politiker, Gemeindepräsident
- Gian Simmen (* 1977), Olympiasieger in der Halfpipe '98
Sehenswürdigkeiten
- Liste der Kulturgüter in Krattigen
- Die Einwohnergemeinde Krattigen bietet fünf Rundwanderungen zu lokalen Sehenswürdigkeiten an und die Mehrtageswanderung «Panorama Rundweg Thunersee» führt hier durch.[8][9]
- Heidenplatte, Halbdolmen, Stockewald[10][11]
- Gurrenstein, Aaregletscherfindling, Buechwald
- Artilleriewerk Krattigen
Literatur
- Horst Gradinger: Chronik des Stammes Kratti(n)ger / Gradinger, im Rahmen der historischen territorialen Ereignisse mit genealogischen Tafeln und zahlreichen Verzeichnissen. Krefeld 2980
- Daniel Miescher (Hrsg.): Das Artilleriewerk Krattigen A1952[12]
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Krattigen
- Anne-Marie Dubler: Krattigen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Daniel Miescher (Hrsg.): Das Artilleriewerk Krattigen A1952
- ↑ Das Einzugsgebiet der ARA Thunersee. In: arathunersee.ch. Abgerufen am 16. Juli 2022.
- ↑ Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Krattigen: Rundwanderungen
- ↑ Panorama Rundweg Thunersee
- ↑ Ausrichtung der Thunerseekirchen
- ↑ Inventar der Kulturgütergruppe Steindenkmäler der Schweiz
- ↑ Artillerie-Fort Spiez Krattigen. In: afosk.ch. Abgerufen am 13. November 2013.