Hybridkraftwerk Prenzlau
Hybridkraftwerk Prenzlau | |||
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Hybridkraftwerk Prenzlau (2014) | |||
Lage
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Koordinaten | 53° 20′ 19″ N, 13° 53′ 35″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Daten
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Typ | Hybridkraftwerk | ||
Primärenergie | Windenergie, Biomasse | ||
Brennstoff | Biogas, Wasserstoff | ||
Betreiber | Enertrag | ||
Projektbeginn | 2009 (Grundsteinlegung) | ||
Betriebsaufnahme | 2011 | ||
Turbine | 3 × Enercon E-82 E2 | ||
Feuerung | 2 × Blockheizkraftwerke |
Das Hybridkraftwerk Prenzlau (auch Kraftwerk Prenzlau) ist ein Teil des Verbundkraftwerks Uckermark. Es wurde 2011 als weltweit erstes Wasserstoff-Wind-Biogas-Hybridkraftwerk in Betrieb genommen. Projektpartner waren neben der Enertrag AG auch die mittlerweile aus dem Konsortium ausgeschiedenen Unternehmen Vattenfall Europe, Total und DB Energie.[1] Als Standort dient das nordöstliche Prenzlauer Ortsgebiet an der Straße nach Schenkenberg.
Geschichte
Am 21. April 2009 legte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Anwesenheit von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und Landeswirtschaftsminister Ulrich Junghanns den Grundstein für das Kraftwerk.[2] Die Inbetriebnahme erfolgte nach zweieinhalb Jahren Bauzeit am 25. Oktober 2011.[3] Nach seiner Fertigstellung bildete es das weltweit erste Hybridkraftwerk, das mit Wasserstoff arbeitet.[4] Für den Bau kooperierte Enertrag unter anderem mit dem Mineralölkonzern Total, dem Energieunternehmen Vattenfall und der Deutschen Bahn, wissenschaftliche Partner in der Entwicklung waren unter anderem die Hochschulen in Stralsund, Braunschweig und Cottbus.[5]
Funktionsweise
Das Kraftwerk besteht im Wesentlichen aus drei Windkraftanlagen des Typs Enercon E-82 E2 mit einer Nennleistung von jeweils 2,3 MW[6] und einer 560-kW-Elektrolyseanlage.[7] Zwei Blockheizkraftwerke können mit einem Gemisch aus Wasserstoff und Biogas betrieben werden.[4] Sowohl die Blockheizkraftwerke als auch die Windkraftanlagen liefern elektrischen Strom, der in das Versorgungsnetz eingespeist werden kann. Bei einem Überangebot von Strom kann dieser zur Elektrolyse eingesetzt werden, um aus Wasser Wasserstoff zu erzeugen, der unter Hochdruck in Tanks gespeichert wird. In den Tanks kann zu windarmen Zeiten grüner Wasserstoff entnommen werden, der dann den Energieverbrauch in Form von EE-Gas decken kann.[8]
Der bilanzielle Vertrieb an Endkunden erfolgt durch Greenpeace Energy.[9] Der grüne Wasserstoff kann zu Heizzwecken, als Treibstoff und in industriellen Prozessen genutzt werden.[4]
Weblinks
- Thomas Gith: Forschung Aktuell: Aus Windenergie wird Wasserstoff: Das Hybridkraftwerk in Prenzlau, deutschlandfunk.de
- Sarah Wagner: Hybridkraftwerk in Prenzlau: Aus Wind wird Wasserstoff wird Strom, focus.de
- Hybridkraftwerk Prenzlau auf der Website der Deutschen Energie-Agentur
- Offizielle Website der Enertrag AG
Einzelnachweise
- ↑ Erstes Wasserstoff-Hybridkraftwerk steht in Brandenburg. In: energate-messenger.de. 25. Oktober 2011, abgerufen am 16. November 2019.
- ↑ Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bei der Grundsteinlegung für das Hybridkraftwerk der ENERTRAG AG am 21. April 2009 in Prenzlau. Pressemitteilung der Bundesregierung; Bulletin 46-1. In: bundesregierung.de. 21. April 2009, abgerufen am 3. November 2020.
- ↑ Holger Dambek: Energiewende dank Wasserstoff – Wind im Tank. In: Spiegel Online. 25. Oktober 2011, abgerufen am 17. August 2021.
- ↑ a b c 25. Oktober 2011 – Weltweit erstes Wasserstoff-Hybridkraftwerk geht in Betrieb. In: wdr.de. 25. Oktober 2016, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ Erstes Wind-Wasserstoff-Hybridkraftwerk am Netz. In: sueddeutsche.de. 26. Oktober 2011, abgerufen am 10. März 2021.
- ↑ Fragen und Antworten – ENERTRAG Hybridkraftwerk. (PDF; 120 KB) In: enertrag.com. S. 3, abgerufen am 28. Mai 2019.
- ↑ Wasserstoff-Hybridkraftwerk in Prenzlau geht in Betrieb ( vom 14. November 2012 im Internet Archive), Deutsche Bahn, 25. Oktober 2011
- ↑ Umweltbroschüre 2014 ( vom 20. September 2016 im Internet Archive), Website der Deutschen Bahn (PDF-Datei; 10,83 MB), abgerufen am 24. Oktober 2012
- ↑ Erster Spatenstich für Einspeisung von Windgas. Website von Greenpeace Energy. 28. Oktober 2013, abgerufen am 10. März 2021.