Konstitutionelle Monarchie in Frankreich (1791–1792)
Königreich Frankreich | |||||
Royaume de France | |||||
1791–1792 | |||||
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Wahlspruch: La nation, la loi, le roi | |||||
Amtssprache | Französisch | ||||
Hauptstadt | Paris | ||||
Staats- und Regierungsform | Konstitutionelle Monarchie | ||||
Verfassung | Französische Verfassung von 1791 | ||||
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef | König Ludwig XVI. | ||||
Währung | Assignat | ||||
Errichtung | 3. September 1791 | ||||
Vorgängergebilde | Königreich Frankreich | ||||
Endpunkt | 21. September 1792 | ||||
Abgelöst von | Erste Französische Republik | ||||
Territoriale Entwicklung des Königreichs Frankreich ab 1552 |
Das Königreich Frankreich als eine konstitutionelle Monarchie bestand von 1791 bis 1792 während der Französischen Revolution.
Geschichte
Im Zuge der Französischen Revolution machte die von der Verfassunggebenden Nationalversammlung (Konstituante) erarbeitete Verfassung vom 3. September 1791 aus der absoluten Monarchie des Königreichs eine konstitutionelle Monarchie. Äußeres Zeichen war hierfür, dass König Ludwig XVI. nun den Titel König der Franzosen trug.[1] Ludwigs XVI. legte zudem einen Eid auf die Verfassung ab.
Am 20. April 1792 stellte der König in der Nationalversammlung den Antrag, dem „König von Böhmen und Ungarn“ den Krieg zu erklären. Die Kriegserklärung wurde mit überwältigender Mehrheit angenommen, lediglich sieben Abgeordnete stimmten dagegen. Die Kriegswirklichkeit im Ersten Koalitionskrieg zeigte sich dagegen schnell ernüchternd. Auch Preußen erklärte Frankreich sofort den Krieg.[2] Offiziere und Mannschaften der Armee setzten den verbündeten Österreichern und Preußen so wenig Widerstand entgegen, dass sehr bald Verrat gewittert wurde und eine Mobilisierung in den Pariser Sektionen[3] einsetzte, die die Lage in Paris eskalieren ließ. In Paris wurde zudem das Manifest des Herzogs von Braunschweig bekannt, des Oberbefehlshabers der preußischen und österreichischen Truppen, mit dem Ziel, die königliche Familie zu befreien und Ludwig XVI. in seine angestammten Rechte wiedereinzusetzen.[4]
Das faktische Ende des Königtums war in der Folge der 10. August 1792, als Ludwig XVI. sich und seine Familie nach dem Sturm auf die Tuilerien unter den Schutz der Gesetzgebenden Nationalversammlung stellte. Der König wurde mit seiner Familie am 13. August 1792 verhaftet und im Temple eingekerkert.
Der neu gewählte Nationalkonvent (convention nationale) schritt am 21. September 1792 zur Ausrufung der Ersten Französischen Republik. Die Hinrichtung des Königs erfolgte am 21. Januar 1793.
Literatur
- Peter Claus Hartmann: Geschichte Frankreichs. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart (= Beck’sche Reihe. Bd. 2124). 5., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Beck, München 2015, ISBN 978-3-406-67330-6.
Einzelnachweise
- ↑ Verfassung vom 3. September 1791. In: Karl Heinrich Ludwig Pölitz, Die europäischen Verfassungen seit dem Jahre 1789, 2. Band Leipzig 1833, S. 2, Digitalisat.
- ↑ Andreas Fahrmeir: Revolutionen und Reformen. Europa 1789–1850, München 2010, S. 64.
- ↑ Paris war ursprünglich für die Organisation der Wahlen in 48 Sektionen aufgeteilt; im Fortgang der Revolution waren diese Wahlbezirke aber auch zu Organisationseinheiten der politisch interessierten Bürger für die Abfassung von Forderungen und für die Koordination und Durchführung von Volksaktionen geworden.
- ↑ Andreas Fahrmeir: Revolutionen und Reformen. Europa 1789–1850 München 2010, S. 65.