Jeremias Deutschmann
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Jeremias Deutschmann (* 1. Juli 1634 in Jüterbog; † 28. Februar 1704 in Wittenberg) war ein deutscher lutherischer Theologe.
Leben
Jeremias wurde als Sohn des Jüterboger Gerichtsassessors Jeremias Deutschmann († 1655) und seiner Frau Anna[1] um 21 Uhr des ersten Julis 1634 geboren und erhielt am 4. Juli des gleichen Jahres seine Taufe. Somit ist der Theologe Johann Deutschmann sein Bruder. Seine Ausbildung erhielt er an der Jüterboger Stadtschule, welche damals durch die Rektoren Benedikt Teuptiz[2] und Thomas Scharno[3] geleitet wurde. Mit neunzehn Jahren bezog er die Universität Wittenberg, wo er am 11. März 1653 in die Matrikel der Hochschule eingeschrieben wurde. Anfänglich absolvierte er Studien an der philosophischen Fakultät, wo August Buchner, Johann Sperling, Johann Erich Ostermann, Christoph Notnagel, Michael Wendler, Andreas Sennert, Christian Trentsch und sein Bruder seine Ausbildung anleiteten. So zu einem profunden Wissen gelangt, erwarb er sich am 16. Oktober 1658 den akademischen Grad eines Magisters der philosophischen Wissenschaften.
Daraufhin wechselte er zum Studium der theologischen Wissenschaften. Hierbei wurden Johannes Scharff, Abraham Calov, Johannes Meisner und abermalig sein Bruder, seine Ausbilder. Seine theologische Ausbildung endete, als er am 12. Mai 1675 zum vierten Diakon an der Wittenberger Stadtkirche berufen wurde. Am 18. Mai desselben Jahres wurde er von Calov examiniert, am selben Tage vom Konsistorium konformiert und am 21. Mai ordiniert. Nach dem Tod von August Fleischhauer, erhielt er am 7. April 1677 die Vokation zur Stelle des dritten Diakons an der Wittenberger Stadtkirche, wozu er am 29. April vom Wittenberger Konsistorium konformiert wurde. 1679 stieg er zum 2. Diakon daselbst auf, bis er schließlich 1698 zum Archidiakonat ebenda gelangte.
Während seiner Dienstzeit entstanden zahlreiche Predigten, welche auch zum Teil im Druck erschienen sind. Nach seinem Tod hinterließ Deutschmann ein Vermögen von 262 Talern, aus deren Zinserlös eine Konvikte an bedürftige Studenten aus seiner Verwandtschaft oder an eine andere Person bezahlt werden sollte.[4] An der Universität Leipzig existiert ein in der Technik des Kupferstichs/Radierung hergestelltes Bildnis Deutschmanns.[5]
Familie
Deutschmann war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er am 2. Mai 1676 mit Anna Regina Sophia Buchholtz (* 1654 in Eilenburg; † 29. November 1688 in Wittenberg), die Tochter des Eilenburger Superintendenten Joachim Buchholtz (* 27. November 1608 in Brandenburg; † 20. August 1663 in Eilenburg) und dessen Frau Elisabeth (geb. Leyser (Lyser))[6]. Aus der Ehe stammen die Kinder Catharina Christina Deutschmann (* 1677; † 1682) und Abraham Deutschmann (* 15. Juni 1680; † Dezember 1682). Nachdem er zehn Jahre Witwer gewesen war, ging er am 21. Oktober 1698 eine zweite Eheverbindung mit Dorothea Magdalena Loss, die Tochter des medizinischen Professors, Doktors der Medizin und Magisters der Philosophie Jeremias Lossius (* 14. April 1643 in Borna; † 03(05). November 1684 in Wittenberg), ein. Die Ehe blieb kinderlos.
Literatur
- Caspar Löscher: Der Der Liebe Gottes gewiss versicherte Paulus, aus Rom. VIII, 38. 39. Bei ansehnlicher Begräbnis (S. T.) Hn. M. Jeremiæ Deutschmanns, Wohlverdienten Archi-Diaconi der Kirchen zu Wittenberg, Daselbst am 9. Martii, Anno 1704. in einer Predigt öffentlich vorgestellet. Martin Schultz, Wittenberg, 1704, Digitalisat
Weblinks und Werke
- Jeremias Deutschmann. In: Deutsche Biographie (Übersicht).
- Pyramis Wittebergensis, Seu Statua Honoris, Eorum Electorum Saxonicorum Heroum Laudatissimorum, Qui a Fundatione Academiae Wittebergensis, Anno 1502. d. 18. Octobr. Electoralem Ducatum Sax. tenuerunt & administrarunt, Academiam Wittebergensem condiderunt, fundarunt, & immunitatibus ac Privilegiis ditarunt, amplificarunt & locupletarunt; Et Lutheri doctrinam defenderunt & propagarunt ... ex diversis Matriculis publicis, ac Scriptoribus probatis ... Anno 1702. d. 18. Octobr. extructa, & in quatuor Partes divisa (Wittebergae : Schroedterus, 1702), abgerufen am 9. Oktober 2019.
- Manch arm Kind steht dahinden, Sucht sein Brodt für der Thür, Gott weis es wol zu finden, Zeugts aus dem Staub herfür, Und setzt es an die Seiten Dem Fürsten in dem Land, Dem Fürsten und viel Leuten Kömbt Heil durch seine Hand : So aus dem CXIII. Psalm entnommen, und in dieser Trost-Ode, Jm Thon Ach! Herr, mich armen Sünder, [et]c. Vor alle arme Kinder ... Wittenberg, 1703, (Digitalisat)
- De Deo et attributis divinis (Wittenbergae, 1663), abgerufen am 9. Oktober 2019.
Einzelnachweise
- ↑ Sie war die Tochter des Jüterboger Bürgermeisters Caspar Langen
- ↑ Benedikt Teupitz (* 19. Dezember 1617 in Zeitz (Jüterbog); † 19. Juli 1678 in Jüterbog, Er besuchte die Universität Wittenberg und erwarb sich den Magistergrad. 1643 wurde er Rektor in Jüterbog, war 1648 Hilfsprediger in Rohrbeck bei Jüterbog, übernahm 1648 die Stelle eines Diakons an der Nikolaikirche in Jüterbog und wurde 1660 Archidiakon ebenda. Schlussendlich wurde er 1663 Pfarrer an der Unserer lieben Frauenkirche und Mönchskirche in Jüterbog. (vgl. Pfarrerbuch Brandenburg II/2)
- ↑ Thomas Scharno (auch: Scharnow; * 23. Juli 1620 in Jüterbog; † 2. Oktober 1692 ebenda) Er war der Sohn des Ratsherrn, Stadtrichters und Bürgermeisters in Jüterbog Balthasar Scharno und dessen Frau Maria (geb. Schermann). Nach dem Besuch des Gymnasiums in Berlin, absolvierte er an der Universität Wittenberg (3 J.) ein Studium und erwarb sich den Magistergrad der Philosophie. 1644 wurde er Rektor in Jüterbog, 1663 Archidiakon an der Nikolaikirche ebenda. Dies blieb er bis zu seiner 1691 erfolgten Emeritierung. Scharno war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er 1650 mit Anna Berndt, der Tochter des Assessors am Schöppenstuhl in Jüterbog Michael Berndt. Seine zweite Ehe ging er am 22. April 1667 mit Anna Katharina Wächtler, der Tochter des Jüterboger Stadtschreibers Paul Jakob Wächtler ein. (vgl. Braunschweigische Leichenpredigten Bd. 7.)
- ↑ A.M.Meyner: Geschichte der Stadt Wittenberg, Neubürger: 1845, S. 41
- ↑ Eintrag auf der Website der Deutschen Digitalen Bibliothek (Abgerufen am 23. Juni 2021)
- ↑ verheiratet am 16. November 1645 in Eilenburg, Sie war die Tochter des Eilenburger Superintendenten Friedrich Leyser und schloss eine zweite Ehe mit Johann Friedrich Schwalbe.
Personendaten | |
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NAME | Deutschmann, Jeremias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher lutherischer Geistlicher |
GEBURTSDATUM | 1. Juli 1634 |
GEBURTSORT | Jüterbog |
STERBEDATUM | 28. Februar 1704 |
STERBEORT | Wittenberg |