Januszkowo (Kozłowo)
Januszkowo | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |
Powiat: | Nidzica | |
Gmina: | Kozłowo | |
Geographische Lage: | 53° 26′ N, 20° 17′ O | |
Einwohner: | 331 (2011[1]) | |
Postleitzahl: | 13-124[2] | |
Telefonvorwahl: | (+48) 89 | |
Kfz-Kennzeichen: | NNI | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Rączki/S7 (E 77)–Michałki ↔ Sitno–Tymawa–Mielno/DW 537 | |
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Januszkowo (deutsch Januschkau, 1938 bis 1945 Osterschau) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Kozłowo (Landgemeinde Groß Koslau, 1938 bis 1945 Großkosel) im Powiat Nidzicki (Kreis Neidenburg).
Geographische Lage
Januszkowo liegt im Südwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 36 Kilometer südöstlich der früheren Kreisstadt Osterode (Ostpreußen) (polnisch Ostróda) bzw. zwölf Kilometer nordwestlich der heutigen Kreismetropole Nidzica (deutsch Neidenburg).
Geschichte
Das einstige Dorf und Gut Januschkau – vor 1574 Januscha, nach 1820 Januskau genannt – wurde 1433 erstmals erwähnt.[3] Die Landgemeinde Januschkau und der gleichnamige Gutsbezirk wurden 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Wittmannsdorf (polnisch Witmanowo) im Kreis Osterode in Ostpreußen eingegliedert,[4] und 1892 in den Amtsbezirk Seythen (polnisch Sitno) umgegliedert.[5]
Im Jahre 1910 zählte Januschkau 400 Einwohner, von denen 210 zur Landgemeinde und 190 zum Gutsbezirk gehörten.[6] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Januschkau in die Landgemeinde Januschkau eingegliedert.[5]
Die Einwohnerzahl der Gemeinde Januschkau belief sich 1933 auf 372.[7] Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – 1938 wurde Januschkau aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Osterschau“ umbenannt.[5] Die Zahl der Einwohner ging bis 1939 auf 337 zurück.[7]
In Kriegsfolge wurde das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen an Polen überstellt. Osterschau erhielt die polnische Namensform „Januszkowo“ und bildet mit Michałki (Michalken, 1938 bis 1945 Michelsau) ein Schulzenamt[8] (polnisch Sołectwo) im Verbund der Gmina Kozłowo (Landgemeinde Groß Koslau, 1938 bis 1945 Großkosel) im Powiat Nidzicki (Kreis Neidenburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 zählte Januszkowo 331 Einwohner.[1]
Kirche
Bis vor 1721 stand in Januschkau eine Kirche, die als Filialkirche zur evangelischen Kirche Lahna (polnisch Łyna) gehörte. Der Ort lag in der Zeit wüst.[9] Noch in den 1720er Jahren konnte Januschkau wieder aufleben, wurde kirchlich bis 1738 von Skottau (polnisch Szkotowo) aus mitversorgt,[10] danach bis 1945 von Waplitz (polnisch Waplewo) aus. Bis zu dem Zeitpunkt gehörten die römisch-katholischen Einwohner zur Kirche in Thurau (polnisch Turowo).[11]
Heute ist die Kirche in Januszkowo eine Filialkirche der römisch-katholischen Pfarrei in Szkotowo (Skottau).[12] Die evangelischen Einwohner sind jetzt zur Heilig-Kreuz-Kirche Nidzica hin orientiert.
Verkehr
Januszkowo liegt an einer Nebenstraße, die bei Rączki (Rontzken, 1938 bis 1945 Hornheim) von der Schnellstraße 7 (auch: Europastraße 77) abzweigt und über Michałki (Michalken, 1938 bis 1945 Michelsau) und Sitno (Seythen) nach Mielno (Mühlen) zur Woiwodschaftsstraße 537 führt.
Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht.
Persönlichkeiten
- Rudolf Hahn (1863–1934), Dermatologe und Politiker in Hamburg
- Kurt Hahn (1901–1944), Oberst i. G., als Widerstandskämpfer in Plötzensee gehenkt
Weblinks
- Bildarchiv Ostpreußen: Januschkau/Osterschau
Einzelnachweise
- ↑ a b Wieś Januszkowo w liczbach (polnisch)
- ↑ Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych, 2013, S. 369 (polnisch)
- ↑ Dietrich Lange: Osterschau, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
- ↑ Rolf Jehke: Amtsbezirk Wittmannsdorf
- ↑ a b c Rolf Jehke: Amtsbezirk Seythen
- ↑ Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Osterode in Ostpreußen
- ↑ a b Michael Rademacher: Michael Rademacher: Ortsbuch, Landkreis Osterode in Ostpreußen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ Gmina Kozłowo: Wykaz sołtysów w Gminie Kozłowo (polnisch)
- ↑ Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 1, Göttingen 1968, S. 207
- ↑ Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg 1968, S. 128–129.
- ↑ AGOFF: Kreis Osterode i. Ostpr.
- ↑ Parafia Szkotowo im Erzbistum Ermland (polnisch)