Ifta (Fluss)
Ifta | ||
Am Klingborn, der Hauptquelle der Ifta | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 4172 | |
Lage | Thüringen und Hessen (Lüderbach), Deutschland | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Werra → Weser → Nordsee | |
Quelle | Klingborn 51° 4′ 21″ N, 10° 10′ 7″ O | |
Quellhöhe | 255 m ü. NN [1] | |
Mündung | Bei CreuzburgKoordinaten: 51° 2′ 40″ N, 10° 13′ 18″ O 51° 2′ 40″ N, 10° 13′ 18″ O | |
Mündungshöhe | 190 m ü. NN [1] | |
Höhenunterschied | 65 m | |
Sohlgefälle | 12 ‰ | |
Länge | 5,5 km[2][3] | |
Einzugsgebiet | 30,7 km²[4] | |
Rechte Nebenflüsse | Lüderbach, Sommerbach, Augraben, Rössebach | |
Kleinstädte | Treffurt |
Die Ifta ist ein über die Klingenborn 5,5 km, über den Lüderbach 8,9 km und über den Augraben (Mittellauf: Ölbach) sogar 11,1 km[2][3] langer, orografisch linker Zufluss der Werra in Thüringen in Deutschland.
Verlauf
Der Klingborn ist ein stark schüttender Karstquell am Ortsrand von Ifta[5] Nur 100 m südwestlich von dieser Quelle fließt die Ifta von links mit dem von Lüderbach kommenden Lüderbach zusammen, über den die Gewässerstationierung der Ifta geführt wird. 500 weitere Meter südöstlich befand sich die Klingbornmühle als erste Getreidemühle am Flusslauf. In der Ortslage trifft noch der Augraben (auch Ölbach) von Süden auf die Ifta. Etwa 200 m östlich der Ortslage befindet sich die Wehrecke, wo ein im Hochmittelalter angelegter Mühlgraben zu den Getreidemühlen von Creuzburg abgezweigt wurde. Dicht unterhalb der Wehrecke folgt schließlich der Rösselbach.
Name
Der Name setzte sich ursprünglich aus dem mittelhochdeutschen Wort iffa für 'Ulme, Effe' und dem Kollektivsuffix -ida zusammen.[6]
Der Ort Ifta ist nach der dort vorbeifließenden Ifta benannt.
Wirtschaftshistorie
Mit dem Wasser der Ifta wurde bereits im Hochmittelalter die Creuzburger Mühlen-Kaskade versorgt. In Ifta selbst war die Klingbornmühle bedeutend sowie die am Mittellauf des Ölbach (Augraben) gelegene Ölmühle. Bei der Mündung der Ifta in die Werra befand sich die zu Creuzburg gehörige mittelalterliche Fischer-Siedlung Kollendorf. Nach 1990 entstand am Pferdsdorfer Weg das Massivholzwerk der Pollmeier GmbH & Co. KG. Das Werksgelände wurde mehrfach erweitert und reicht bis an den Unterlauf der Ifta. Dort wurde auch ein Gästehaus und ein etwa 3 Hektar großer Landschaftspark errichtet.
Naturschutz
Der Bereich der Klingbornquelle ist 1992, auch für den ihn umgebenden Kalkmagerrasen als Naturschutzgebiet (Größe: 1,9 Hektar) ausgewiesen worden. Der Arbeitskreis Heimische Orchideen im Wartburgkreis verweist in seiner Standortdokumentation auf mehrere botanische Kostbarkeiten, hierzu zählen Große Händelwurz, Fuchssches Knabenkraut und Großes Zweiblatt. Das Feuchtgebiet um die Quelle ist Lebensraum zahlreicher seltener Amphibien und Insekten. Eine Schautafel am Hauptzugangsweg informiert über weitere Besonderheiten. Der BUND, Kreisverband Wartburgkreis wies den Klingborn als Biotop des Monats März 2001 aus.[7]
Literatur
- Geyer, Jahne, Storch: Geologische Sehenswürdigkeiten des Wartburgkreises und der kreisfreien Stadt Eisenach. In: Landratsamt Wartburgkreis, Untere Naturschutzbehörde (Hrsg.): Naturschutz im Wartburgkreis. Heft 8. Druck- und Verlagshaus Frisch, Eisenach und Bad Salzungen 1999, ISBN 3-9806811-1-4, S. 32–33.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Topografische Karte 1:25.000
- ↑ a b Karte und Legende zu den Naturräumen Hessens (Internet Archive der Online-Kopie von Die Naturräume Hessens, Otto Klausing 1988) im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie
- ↑ a b In der Gewässerstationierung wird die Ifta über den Lüderbach gemessen, wodurch sich eine gegenüber der Klingenborn auf 8,9 km erhöhte Länge ergibt. Misst man über den 6,9 km langen rechten Nebenfluss Augraben, der 4,2 km oberhalb der Ifta-Mündung in diese fließt, kommt man auf 11,1 km.
- ↑ Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen Verzeichnis und Karte. Jena 1998; 26 S.
- ↑ Man ermittelte in niederschlagsreicher Zeit bis zu 50 Liter pro Sekunde.
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 237, „Ifta, die“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ N.N.: Der Klingborn bei Ifta. Biotop des Monats März 2001. In: MFB Verlagsgesellschaft mbH Eisenach (Hrsg.): StadtZeit. Stadtjournal mit Informationen aus dem Wartburgkreis. Aprilheft. Druck- und Verlagshaus Frisch, Eisenach 2001, S. 38–39.