Herzo Base

Herzo Base
Koordinaten: 49° 35′ N, 10° 55′ OKoordinaten: 49° 34′ 53″ N, 10° 54′ 34″ O
Höhe: 328 m ü. NHN
Einwohner: 2147 (Jan. 2024)[1]
Postleitzahl: 91074
Vorwahl: 09132
Karte
Lage der Herzo Base im Stadtgebiet von Herzogenaurach
Der Gemeindeteil Herzo Base (links) und Gebäude von Adidas (rechts).
Der Gemeindeteil Herzo Base (links) und Gebäude von Adidas (rechts).

Die Herzo Base (früher Herbers-Acker) ist ein Gemeindeteil der Stadt Herzogenaurach im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2]

Lage

Das 114 Hektar große ehemalige Kasernengelände, das seit der amerikanischen Besatzung in den Nachkriegsjahren Herzo Base genannt wird, liegt etwa zwei Kilometer nordöstlich des Kernortes von Herzogenaurach. Unmittelbar nördlich des Gemeindeteiles fließt der Bimbach, der dort 19 fischwirtschaftlich genutzte Weiher speist. Im benachbarten Haundorf fließt ihm von Nordwesten der Bimbachgraben zu.[3] Die Herzo Base liegt teils in der Gemarkung Herzogenaurach, teils Niederndorf, teils Haundorf.[4]

Durch ihre leicht exponierte Lage auf einer markanten Anhöhe, die das Tal des Bimbaches von dem der Mittleren Aurach trennt, ist die Herzo Base der weithin sichtbare, prägende Anblick der östlichen Ortszufahrten. Mehrere südliche Aussichtspunkte ermöglichen einen Blick auf Herzogenaurach und die gesamte Region.[5]

Geschichte

Das Gelände war bis in die 1930er Jahre ausschließlich landwirtschaftlich genutzt und umfasste mehrere Fluren, darunter den Herbertsacker oder Herbers-Acker, den Wolfsleiten-Acker und den Floch-Acker. Auch damalige Wege von Herzogenaurach nach Haundorf und Steudach lagen auf dem heutigen Gebiet der Herzo Base.[6] 1935 wurde dort die zum Fliegerhorst Herzogenaurach gehörige Kaserne der deutschen Luftwaffe gebaut. Durch die, nur aus der Luft sichtbare, markante Anordnung der Gebäude zueinander, wurden sie damals Kammbau genannt.[7] Im Zweiten Weltkrieg blieben die Einrichtungen nahezu völlig intakt. Am 16. April 1945 übernahmen Amerikanische Einheiten die Kaserne und auch den nahen Fliegerhorst. Von der Nachkriegszeit bis zum Ende des Kalten Krieges waren dort unterschiedliche US-Truppen stationiert und der Name Herzo Base bürgerte sich im gesamten Großraum ein. Im Jahre 1992 wurde das Gelände an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben[8] und in den Folgejahren zu einem Gewerbestandort umgewidmet.[9]

Auf der Herzo Base ist auch ein Wohngebiet entstanden. Die Einzel-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser auf einer Fläche von 30 Hektar sind in drei Bauabschnitte aufgeteilt, die sich optisch unterscheiden. Außerhalb des Stadtgebiets bildet der Gemeindeteil nach Niederndorf den zweitgrößten Ortsteil Herzogenaurachs.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Nördlich und westlich verläuft die Kreisstraße ERH 3 und östlich die ERH 25. Etwa 1,5 km im Osten führt die A 3 vorbei (Anschlussstelle 82 Erlangen-Herzogenaurach). Südlich verläuft die Ortsumgehung von Herzogenaurach. Der ÖPNV erschließt die Herzo Base mit verschiedenen Buslinien. Der Flugplatz Herzogenaurach (Verkehrslandeplatz, ICAO-Code EDQH) befindet sich 2 km westlich. Die geplante Stadtumlandbahn Erlangen Nürnberg soll ebenfalls die Herzo Base anbinden.

Ansässige Unternehmen

Der Hauptsitz des Sportartikelherstellers Adidas liegt auf der Herzo Base, ebenso weitere Unternehmensgebäude und der Home Ground – hier bereitete sich die deutsche Fußballnationalmannschaft auf die Fußball-Europameisterschaften 2021 und 2024 vor.[10] Mehrere Fabrikverkäufe liegen auf dem Gebiet, ein Erweiterungsbau des Puma-Sitzes grenzt südlich an die Herzo Base.[11]

Siehe auch

Commons: Herzo Base (Herzogenaurach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Herzogenaurach in Zahlen > Einwohnerzahlen nach Ortsteil. In: herzogenaurach.de. Abgerufen am 6. Juni 2024.
  2. Gemeinde Herzogenaurach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
  3. Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  5. a b Herzogenaurachs jüngster Stadtteil. (PDF) Abgerufen am 2. Juli 2024.
  6. [1] Nach der historischen Flurkarte im BayernAtlas lag der Herbers-Acker nicht mehr in der Gemarkung Niederndorf, sondern bereits in der nördlich angrenzenden Gemarkung Haundorf.
  7. 1935 -1945 (Memento des Originals vom 23. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.herzogenaurach.de
  8. US Army at Herzo Base (Memento des Originals vom 23. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.herzogenaurach.de
  9. Kammgebäude, Gewerbeansiedlung, Luftbild (Memento des Originals vom 23. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.herzogenaurach.de
  10. Adidas Homeground, die Heimat für Die Mannschaft. Abgerufen am 19. Oktober 2024.
  11. Einweihung der Puma-Bridge. Abgerufen am 19. Oktober 2024.