Gottsfeld
Gottsfeld Stadt Creußen | |
---|---|
Koordinaten: | 49° 50′ N, 11° 35′ O |
Höhe: | 479 m ü. NHN |
Einwohner: | 247 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 95473 |
Vorwahl: | 09270 |
Dorfstraße (rechts) und abzweigende Straße Am Kaibach in Gottsfeld |
Gottsfeld (oberfränkisch: Gutzfeld[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Creußen im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Gottsfeld hat eine Fläche von 16,132 km². Sie ist in 1367 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 11801,33 m² haben.[4] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Großweiglareuth, Hörlasreuth, Kleinweiglareuth, Oberneueben, Schwürz, Unterneueben und Wasserkraut.[5]
Lage
Das Dorf liegt auf freier Flur am Kaigraben (im Unterlauf Kupfergraben genannt), einem linken Zufluss des Roten Mains. Die Staatsstraße 2184 führt nach Bühl (1,9 km östlich) bzw. nach Schwürz (1,4 km westlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen an der Neumühle vorbei zur Bundesstraße 2 (2,2 km südlich) und nach Kleinweiglareuth (1,6 km nördlich).[6]
Geschichte
Der Ort wurde 1376 als „Goczfelt“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Namen nach zu schließen gehörte das Grundstück ursprünglich der Kirche.[7] Das Ortsadelsgeschlecht der Familie von Gottsfeld lebte auf einer abgegangenen Burg im Südosten des Ortes oberhalb des Kaigrabens.[8]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Gottsfeld gebildet, zu dem Großweiglareuth, Hörlasreuth, Kleinweiglareuth, Oberneueben, Schwürz, Unterneueben und Wasserkraut gehörten. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Gottsfeld, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Schnabelwaid.[9]
Nach der Einnahme Creußens durch die US-Armee am 14. April 1945 stieß die Kampfgruppe Grafenwöhr der Wehrmacht in Richtung Creußen vor, um die Autobahn Bayreuth–Nürnberg zurückzuerobern. Bei Gottsfeld kam es zur letzten größeren Panzerschlacht in der Region, die viele Menschenleben forderte und zahlreiche Gebäude zerstörte.[10]
Die Gemeinde Gottesfeld hatte 1961 eine Fläche von 1612,48 ha.[11] Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde am 1. Mai 1978 in die Stadt Creußen eingegliedert.[12][13]
Baudenkmäler
- Dorfstraße 6: Rest einer Inschrifttafel
Persönlichkeiten
Der Mundartforscher Eberhard Wagner ist mit Gottsfeld verbunden, da er nach der kriegsbedingten Flucht seiner Familie von Weimar nach Gottsfeld ab 1945 dort die Volksschule besuchte.[14]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Gottesfeld. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 367 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Gottesfeld. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 252 (Digitalisat).
- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 16.
- Alfred Schädler: Landkreis Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Oberfranken 2). R. Oldenburg, München 1961, DNB 457322586, S. 271–272.
Weblinks
- Gottsfeld in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. Oktober 2021.
- Gottsfeld in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 29. November 2024.
- Gottsfeld im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 29. November 2024.
Fußnoten
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 293 (Digitalisat).
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 16. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „guttsfeld“.
- ↑ Stadt Creußen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2024.
- ↑ Gemarkung Gottsfeld (092491). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 29. November 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. November 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 16.
- ↑ G. P. Hönn: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises, S. 252.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 37 (Digitalisat).
- ↑ Peter Engelbrecht: Ende und Neubeginn. Bayreuth: Im April 1945 herrscht Frieden. Späthling, Weißenstadt 2022, ISBN 978-3-942668-87-3, S. 79.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 720 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Creußen > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 29. November 2024.
- ↑ Thomas Erbe: Wissenschaft, Theater, Autos. Der fränkische Mundartwächter aus Thüringen: Dr. Eberhard Wagner. In: Fränkische Zeitung. Neue Bayreuther Anzeigenblatt Verlags GmbH, 15. Dezember 2010, S. 11, abgerufen am 6. Mai 2024.