Liste der Truppenteile der Fernmeldetruppe des Heeres der Bundeswehr
Die Liste der Truppenteile der Fernmeldetruppe des Heeres der Bundeswehr enthält alle aufgelösten, aktiven und nicht aktiven (Geräteeinheiten, gekaderte Bataillone) Verbände und Großverbände der Fernmeldetruppe des Heeres der Bundeswehr sowie eine kurze Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, Stationierungsorte, Unterstellung und über ihre Auflösung oder Umbenennung. Die Liste umfasst auch Verbände die nicht vollständig aber zu bedeutenden Anteilen aus Soldaten der Fernmeldetruppe bestehen, sowie die verwandten Truppenteile der EloKa-Truppe und der Truppe für Operative Kommunikation (bzw. dessen Vorgängern).
Seit der Heeresstruktur II bis etwa 1990 erfolgte die Nummerierung der Fernmeldeverbände anhand einer stringenten Nummerierungskonvention. In dieser Zeit konnte man der Bezeichnung meist direkt die Unterstellung des Bataillons oder des Regiments entnehmen. Bei Unterstellungswechseln, Umgliederungen etc. wurde die Nummer bis auf Ausnahmefälle in der Regel jeweils konsequent angepasst. In dieser Zeit gilt umgekehrt aber auch, dass Verbände gleicher Nummer nicht immer in derselben Traditionslinie gesehen werden können. Nach 1990 und Eingliederung von Teilen der aufgelösten Nationalen Volksarmee und den erheblichen Umgliederungen in den Jahren nach Ende des Kalten Krieges wurde diese Anpassung oft nicht mehr vorgenommen; die Verbände behielten aus Tradition oft ihre Bezeichnung. Ihre Unterstellung lässt sich damit aus ihrer Nummer meist nicht mehr ableiten. Gewisse Rückschlüsse ergeben sich aber in Bezug auf ihre Herkunft und Traditionslinie. Im Folgenden wird die Systematik geordnet nach Größenordnungen der Verbände vorgestellt. Die nachfolgenden Überlegungen zur Systematik der Bezeichnung bleiben aber auch für die Zeit vor 1990 stets nur als prinzipielles Konzept zu verstehen. Im Falle von Truppenversuchen, in der Aufstellungs- und Auflösungsphase etc. sind immer wieder Abweichungen von der Regel anzutreffen.
1994 aufgestellt aus Teilen FmBtl 840 und FmBtl 890, 2000 umgegliedert in FmBtl 990, 2002 umbenannt in FmBtl 284, 2003 verlegt nach Wesel, 2010 umgegliedert in 1st NSB Wesel
Führungsunterstützungsregimenter
Bezeichnung
Aufstellung
Standort
Verbleib
Unterstellung
Bemerkung
FüUstgRgt 10
01.10.1993
Kiel
31.12.2002 aufgelöst
FüUstgRgt 20
01.10.1993
Hannover
30.06.2004 aufgelöst
FüUstgRgt 30
1993
Düsseldorf
2003 aufgelöst
FüUstgRgt 40
01.10.1993
Mainz
30.06.2002 aufgelöst
FüUstgRgt 50
01.10.1993
Sigmaringen
13.01.2004 aufgelöst
FüUstgRgt 60
01.10.1993
München
30.06.2002 aufgelöst
FüUstgRgt 70
01.07.1994
Leipzig
30.06.2003 aufgelöst
FüUstgRgt 80
Neubrandenburg
Fernmelderegimenter (EloKa)
Bezeichnung
Aufstellung
Standort
Verbleib
Unterstellung
Bemerkung
FmRgt 120
01.10.1992
Rotenburg (Wümme)
30.06.1994 aufgelöst
1992 aufgestellt aus Teilen FmBtl 120
FmRgt 220
1992
Donauwörth
2002 umgegliedert
1992 aufgestellt aus Teilen FmBtl 220, 2002 umgegliedert in EloKaBtl 922
FmRgt 320
01.10.1992
Frankenberg (Eder)
2003 umgegliedert
1992 aufgestellt aus Teilen FmBtl 320, 2003 umgegliedert in EloKaBtl 932
Bataillone
Aktive Fernmeldebataillone im Heer
Bezeichnung
Aufstellung
Standort
Verbleib
Unterstellung
Bemerkung
FmBtl 610
01.04.1960
Prenzlau
aktiv
1. PzDiv / MNC NE
1960 aufgestellt in Rendsburg, 2007 verlegt nach Prenzlau, im Bedarfsfall MNC NE unterstellt
FmBtl 10
01.04.2021
Veitshöchheim
aktiv
10. PzDiv
Fernmeldebataillone der Korps im Feldheer
Bezeichnungen
Aufstellung
Standort
Verbleib
Unterstellung
Bemerkung
FmBtl 110
01.09.1959
Coesfeld
1993 umgegliedert
I. Korps
1959 aufgestellt in Borken, 1973 verlegt nach Coesfeld, 1993 umgegliedert in St/FmRgt 110
FmBtl 120 (EloKa)
01.08.1959
Rotenburg (Wümme)
30.09.1992 aufgelöst
I. Korps
1992 umgegliedert in FmRgt 120
FmBtl 130
01.03.1965
Coesfeld
31.03.1995 aufgelöst
I. Korps
1965 aufgestellt in Borken, 1971 verlegt nach Coesfeld
FmBtl 210
01.09.1959
Dillingen an der Donau
31.12.2014 aufgelöst
II. Korps
1993 verlegt nach Ulm, 1994 umgegliedert zu St/FmRgt 210, 2002 umgegliedert in FmBtl 210, 2007 umgegliedert in GebFmBtl 210, 2010 verlegt nach Bad Reichenhall
FmBtl 220 (EloKa)
01.07.1960
Donauwörth
1992 aufgelöst
II. Korps
1960 aufgestellt in Ansbach, 1968 verlegt nach Donauwörth, 1992 umgegliedert in FmRgt 220
FmBtl 230
16.10.1964
Dillingen an der Donau
aktiv, als ITBtl 292
II. Korps
2005 umgegliedert in FüUstgBtl 292, 2017 umbenannt in ITBtl 292
1964 aufgestellt in Mittenwald aus GebFmKp 8, 1966 verlegt nach Murnau, 1994 umbenannt in GebSt/FmLehrBtl 8 und übernahm den Auftrag als Lehrtruppenteil vom LLFmLehrBtl 9,
2005 umbenannt in FüUstgBtl 293, 2017 umbenannt in IT-Btl 293
Im Frieden FmKdo 850 unterstellt, im Verteidigungsfall CENTAG, 1971 aufgestellt in Mannheim, 1986 verlegt nach Philippsburg, 1994 verlegt nach Essen und umgegliedert zu FmRgt 990
2006 umbenannt in FüUstgSBw, 2017 umbenannt in ITSBw
Lehrtruppenteile
Bezeichnung
Aufstellung
Standort
Verbleib
Unterstellung
Bemerkung
FmLehrBtl
1956
Pöcking
1979 umbenannt
1956 aufgestellt in Sonthofen, 1959 verlegt nach Pöcking, 1979 umbenannt in LLFmLehrBtl 9
LLFmLehrBtl 9
25.09.1979
Pöcking
1994 aufgelöst
1. LLDiv
1994 ging der Lehrauftrag auf das GebSt/FmLehrBtl 8 über
GebSt/FmLehrBtl 8
1964
Murnau a. Staffelsee
aktiv, als ITBtl 293
1. GebDiv
1964 aufgestellt als GebFmBtl 8 in Mittenwald, 1966 verlegt nach Murnau, 1994 umbenannt in GebSt/FmLehrBtl 8 und übernahm den Auftrag als Lehrtruppenteil vom LLFmLehrBtl 9,
2005 umbenannt in FüUstgBtl 293, 2017 umbenannt in ITBtl 293
FmLehrBtl 776
1962
München
30.09.1970 umgegliedert
1970 umgegliedert in FmLehrKp 776
FmLehrKp 776
01.10.1970
München
01.04.1974 umbenannt
1970 entstanden aus FmLehrBtl 776, 1974 umbenannt in FmKp 776
aufgestellt in Andernach, ehemals Teil von PSV-Sende(r)Btl 1, ehemals Teil von PSVBtl 1, ehemals Teil von PSVBtl 850, ehemals 2./OpInfoBtl 950, 2001 verlegt nach Mayen
Hans-Jürgen Schraut: Die Streitkräftestruktur der Bundeswehr 1956–1990. Eine Dokumentation im Rahmen des Nuclear History Programm. Stiftung Wissenschaft und Politik, Ebenhausen 1993.
Herbert Seifert: Die Strukturen des Heeres. In: Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab des Heeres I 5 (Hrsg.): Europäische Sicherheit. Bonn (1999/2000).
Helmut Hammerich, Michael Poppe: Das Heer 1950 bis 1970: Konzeption, Organisation und Aufstellung (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Band3). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 3-486-57974-6, S.821.
Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. In: Führung und Truppe. Band5. Patzwall, 1996, ISBN 3-931533-03-4.
Weblinks
O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Heeresamt. I. Korps. II. Korps. III. Korps. 4. Auflage. 2.1 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 3. Juli 2018]).
O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 10. Juli 2018]).