Erta Ale
Erta Ale | ||
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Höhe | 613 m | |
Lage | Äthiopien, Ostafrika | |
Koordinaten | 13° 36′ 11″ N, 40° 39′ 50″ O | |
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Typ | Schildvulkan | |
Gestein | Basalt, Andesit | |
Letzte Eruption | 2009 (anhaltend) |
Der Erta Ale (Afar ’Ertá’alé oder ’Irtá’alé „Berg, der raucht“) ist ein basaltischer Schildvulkan im Afar-Dreieck (Danakil) im Nordosten Äthiopiens, der sich auf 613 m erhebt.
Beschreibung
Er liegt auf der Riftzone des Ostafrikanischen Grabenbruchs, einer kontinentalen Nahtstelle, die Ostafrika auf einer Länge von 6000 km bis nach Mosambik durchzieht. Der Vulkan erhebt sich über dem Boden eines trockengefallenen Meeres, das entstanden war, als der Danakil-Block durch die Plattentektonik angehoben wurde und dadurch das Afar-Dreieck vom Roten Meer trennte.
Sein Krater auf dem Gipfel hat Maße von 700 m × 1600 m. Eine andere zum Erta Ale gehörige Vertiefung befindet sich südöstlich des Hauptgipfels, ist durch Steilhänge begrenzt und hat Maße von 1800 m × 3100 m.[1]
Der Erta Ale ist Bestandteil der nach ihm benannten Erta-Ale-Vulkankette, deren höchster Vulkan mit 1031 m der Ale Bagu ist.
- Lavasee in der Caldera des Erta Ale
- Aktive Lavaströme im Krater, Nachtaufnahme
- Trockenes Lavafeld in der Nähe des Kraters
- Vulkan Erta Ale (EA), aufgenommen aus einem Space Shuttle
Lavasee
Der Erta Ale ist einer von nur wenigen Vulkanen weltweit, in dessen Caldera sich ein aktiver Lavasee befindet. Der Krater hat einen Durchmesser von 50 m und ist 85 m tief, auf halber Höhe befindet sich eine Terrasse, die aus erstarrter Lava entstanden ist. Die Lava des Sees ist ebenfalls oberflächlich erstarrt, durch die Konvektion zerbricht sie in dünne Platten, die über den See treiben. Die Prozesse, die die Entstehung und die Bewegung dieser Platten steuern, entsprechen in ganz kleinem Maßstab denen der Kontinentaldrift und der Plattentektonik.
Im Januar 2017 wurden starke Aktivitäten innerhalb dieses Lavasees beobachtet, die zu einer starken Änderung der Menge an Lava, sogar zu einem Überlaufen des Sees führten.[2] Seit Oktober 2020 ist der Lavasee meistens erstarrt.[3]
Literatur
- Axel Bojanowski: Afrika bricht entzwei. Im Ostafrikanischen Graben bildet sich bereits der Boden eines künftigen Ozeans. In: der Standard. 17. Februar 2009 (derstandard.at – auch in: Süddeutsche Zeitung Nr. 28, 4. Februar 2009, S. 22 (Wissen)).
- Didier Morin: ’Ertá’alé, in: Dictionnaire historique afar (1288–1982); Karthala Editions 2004; ISBN 978-2-84586-492-4; S. 95
Weblinks
- Erta Ale im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- Rolf Cosar: Fotos:Faszination Vulkane-Jan.2008
- Seite einer Expedition
- Florian Wizorek: Kontinentaldrift en miniature – Der Lavasee des Erta Ale, xflo.net, April 2010 (Sehr schöne und viele Bilder sowie einem Video des Vulkans mit seinem Lavasee (Überlauf und hoher Lavastand))
- vulkane.net: Ausführliche Seite mit Fotos und Videos zum Erta Alé
- Axel Bojanowski: Vulkanisches Inferno schafft neuen Ozean in Afrika. In: Spiegel. 19. Januar 2011 (spiegel.de).
- Volcanoes of the World: Fotos und Videos von Erta Ale
- Michael Poliza: „The World“: So haben Sie Landschaften noch nie gesehen: Der Vulkan Erta Ale in der Danakil-Senke. In: stern.de. 1. April 2021 .
Einzelnachweise
- ↑ Global Volcanism Program | Erta Ale. Abgerufen am 5. Juli 2019 (englisch).
- ↑ Fissure Eruptions on Erta Ale. 28. Januar 2017, abgerufen am 5. Juli 2019 (englisch).
- ↑ Erta Ale bei VULKANE.NET