Echidna (Mythologie)
Echidna (altgriechisch Ἔχιδνα Échidna) ist eine Gestalt der griechischen Mythologie, die zur Mutter zahlreicher Monster wurde.
Es gibt unterschiedliche Erzählungen über ihre Abstammung. Dementsprechend war sie die Tochter des Phorkys, eines Alten des Meeres, und der Keto, eines Meeresungeheuers, oder aber der Kallirrhoë und des Chrysaor, der dem Leib seiner Mutter Medusa entsprungen war, als Perseus diese enthauptete, oder auch der Gaia und des Uranos.
Als „ein unsagbares Scheusal, halb schönäugiges Mädchen, halb grausige Schlange, riesig, buntgefleckt und gefräßig“[1] war sie ein anscheinend nicht nur furchtbares, sondern auch fruchtbares Ungeheuer. Typhon – den Gaia von Tartaros empfangen hatte, um sich an Zeus zu rächen, so dass hier, falls es sich um dasselbe Ungeheuer handelt, womöglich eine Geschwisterehe geschlossen wurde – zeugte mit ihr den zweiköpfigen Orthos, den dreiköpfigen Kerberos und die Hydra, die auch als die „Lernäische Schlange“ bezeichnet wird.
Außerdem zeugte Typhon mit ihr die Chimaira, die Sphinx, den Nemeischen Löwen und die Phaia sowie Aithon, einen riesigen Adler.
Herakles zeugte mit ihr nach Herodot[2] Gelonos, Agathyrsos und Skythes.
Im Englischen sind Ameisenigel nach Echidna benannt.
Literatur
- Ludwig von Sybel: Echidna. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 1212 f. (Digitalisat).
- Michael Grant, John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. dtv, München 1980, ISBN 3-423-32508-9.
- Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2003, ISBN 3-499-55404-6.
- Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen. Die Heroen-Geschichten. dtv, München 1992, ISBN 3-423-30031-0.