Dorf Zechlin

Dorf Zechlin
Koordinaten: 53° 8′ N, 12° 47′ OKoordinaten: 53° 8′ 21″ N, 12° 46′ 48″ O
Höhe: 65 m ü. NHN
Einwohner: 368 (1. März 2023)[1]
Eingemeindung: 26. Oktober 2003
Postleitzahl: 16837
Dorf Zechlin (Brandenburg)
Dorf Zechlin (Brandenburg)
Lage von Dorf Zechlin in Brandenburg
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Dorfkirche Zechlin

Das Dorf Dorf Zechlin ist ein Ortsteil der Stadt Rheinsberg im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Norden Brandenburgs. Es hat etwa 370 Einwohner und gilt als Erholungsort.

Geographie

Die Ortschaft liegt etwa einhundert Kilometer nordwestlich von Berlin und rund zehn Kilometer vom Ortskern Rheinsbergs entfernt. 20 Kilometer westlich befindet sich die Stadt Wittstock, drei Kilometer nördlich das Dorf Flecken Zechlin. Dorf Zechlin hat eine Fläche von 16 Quadratkilometer und liegt in einer Höhe von rund 64 m ü. NN.

Dorf Zechlin liegt am Braminsee. In der Nähe liegt der Große Zechliner See.

Geschichte

Der Name des Ortes Zechlin leitet sich vermutlich vom slawischen Wort cêglu für einzig bzw. vom slawischen Lokator Cêgola ab.[2]

Zechlin wurde 1237 erstmals urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf stark zerstört.

Die Kirche des Dorfes wurde 1549 oder früher erbaut und im 19. Jahrhundert stark vergrößert.

Gedenktafel an Opfer des Todesmarschs 1945 durch das Dorf.

In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurden KZ-Häftlinge auf Todesmärsche gezwungen. Einer der Todesmärsche führte durch das Dorf Zechlin und Flecken Zechlin. Der Todesmärsche durch Brandenburg wird in der Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald gedacht. Im Dorf und im Flecken Zechlin gibt es dazu Gedenktafeln aus DDR-Zeiten.

Eingemeindungen

Am 26. Oktober 2003 wurde Dorf Zechlin nach Rheinsberg eingemeindet.[3]

Schienen- und Busverkehr

Von 1926 an wurde die Eisenbahnstrecke von Rheinsberg bis Flecken Zechlin verlängert und am 15. Mai 1928 eröffnet. Dorf Zechlin wurde an die Strecke mit dem Bahnhof Kagar-Dorf Zechlin angeschlossen. In den 1930er Jahren verkehrten circa fünf Züge am Tag von Zechlin Flecken über Rheinsberg nach Löwenberg (Mark) mit Anschluss nach Berlin und zurück. Am Wochenende im Sommer gab es direkte Züge von und nach Berlin.[4] Die Strecke wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgebaut und die Schienen als Reparationszahlung in die Sowjetunion geschafft. Das Bahnhofsgebäude existiert noch.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Hans Much (1880–1932), Arzt und Schriftsteller

Literatur

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – N–Z. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-033-3, S. 1026 ff.

Einzelnachweise

  1. Rheinsberg – aktuelle Einwohnerzahlen. Gemeinde Rheinsberg, abgerufen am 18. April 2023.
  2. Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 46, 1881, ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 156.
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  4. Amtliches Kursbuch für das Reich mit Fernverbindungen, Sommer 1934. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft, Oberbetriebsleitung Ost Berlin, Berlin 1934.