Dimetrodon
Dimetrodon | ||||||||||||
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Skelettmontage von D. incisivus im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Unterperm | ||||||||||||
300 bis 272,5 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dimetrodon | ||||||||||||
Cope, 1878 |
Dimetrodon (griech. für „zwei Maße von Zähnen“) ist eine Gattung fleischfressender Pelycosaurier (Pelycosauria), eines paraphyletischen Taxons ausgestorbener Synapsiden (früher als „säugetierähnliche Reptilien“ bezeichnet), die vor etwa 299 bis 272,5 Millionen Jahren[1] im Cisuralium (frühes Perm) lebten. Namensgebend ist das Vorhandensein zweier unterschiedlich geformter Zahntypen. Der amerikanische Zoologe Edward Drinker Cope stellte die Gattung im Jahre 1878 auf.[2] Aus den Pelycosauriern gingen die Therapsiden (Therapsida) hervor, von denen die Säugetiere (Mammalia) abstammen.
Beschreibung
Dimetrodon wurde etwa 3,2 Meter lang und 1 Meter hoch. Er besaß einen langen Schwanz, Krallen an den Füßen, bewegte sich auf vier Beinen (quadruped) fort und könnte etwa 250 Kilogramm gewogen haben. Ein auffallendes Merkmal war ein vermutlich mit Haut überspanntes, aus verlängerten Dornfortsätzen der Wirbel der Rumpf- und Halswirbelsäule gebildetes großes Rückensegel, das der älteren Lehrmeinung nach wahrscheinlich zur Regulierung der Körpertemperatur diente und auch bei einigen anderen Pelycosauriern wie etwa Edaphosaurus ausgebildet war. Um den Körper rascher zu erwärmen, drehte Dimetrodon nach dieser Meinung der Sonne die Flanke zu, wodurch das wechselwarme (poikilotherme) Tier schneller aktiv werden konnte. Um sich abzukühlen, richtete er seinen Körper parallel zu den einfallenden Sonnenstrahlen aus.
Gegen diese These spricht, dass Dimetrodons naher Verwandter Sphenacodon kein Rückensegel ausbildete, sondern lediglich einen niedrigen Rückenkamm aufwies, der zur Thermoregulation ungeeignet war.[3]
Das Segel könnte auch dazu gedient haben, Partner anzulocken.
Fossilien
Fossilien von Dimetrodon wurden in den US-Bundesstaaten Texas und Oklahoma sowie in Europa gefunden. Sehr gut erhaltene Exemplare von D. teutonis stammen aus der Bromacker-Fundstelle in Thüringen.[4] Bromacker ist ein bedeutender Fundort für fossile Landwirbeltiere (Tetrapoda) des frühen Perms. Neben Dimetrodon wurden hier u. a. auch sehr gute Fossilien von Diadectes und Seymouria geborgen.
Beschriebene Arten
- D. angelensis Olson
- D. booneorum Romer, 1937
- D. dollovianus (Cope, 1888)
- D. gigas (Cope, 1878)
- D. gigashomogenes Case
- D. grandis (Case, 1907)
- D. incisivus Cope, 1878
- D. kempae Romer, 1937
- D. limbatus Romer and Price, 1940
- D. longiramus Case, 1907
- D. loomisi Romer, 1937
- D. macrospondylus (Cope, 1885)
- D. milleri Romer, 1937
- D. natalis (Cope, 1878)
- D. obtusidens (Cope, 1880)
- D. occidentalis Berman, 1977
- D. platycentrus Case, 1907
- D. rectiformis Cope, 1878
- D. semiradicatus Cope, 1881
- D. teutonis Berman et al., 2001[1]
Literatur
- Robert L. Carroll: Vertebrate Paleontology and Evolution, WH Freeman & Co., New York 1988, ISBN 0-7167-1822-7.
- Michael J. Benton: Paläontologie der Wirbeltiere. Verlag Dr. Friedrich Pfeil. München, 2007, ISBN 3-89937-072-4.
- Barry A. Thomas, Jennifer Clack, Christopher Duffin & 26 weitere: Dinosaurier und andere Lebewesen der Urzeit, DK Verlag Dorling Kindersley, 2020, ISBN 978-3-8310-4030-8.
Weblinks
- Early Permian Bromacker Project
- The Bromacker Fossil Project Part XI: Dimetrodon teutonis, an apex predator. Amy Henrici, Carnegie Museum of Natural History.
Einzelnachweise
- ↑ a b Dimetrodon Cope 1878 bei fossilworks.org (früher: The Paleobiology Database). Zuletzt abgerufen am 2. Februar 2022
- ↑ E. D. Cope. 1878. „Descriptions of extinct Batrachia and Reptilia from the Permian formations of Texas.“ Proceedings of the American Philosophical Society 17:505-530.
- ↑ Huttenlocker et al. (2010): Comparative Anatomy and Osteohistology of Hyperelongate Neural Spines in the Sphenacodontids Sphenacodon and Dimetrodon (Amniota: Synapsida), in: Journal of Morphology 271:1407–1421, PMID 20886514.
- ↑ David S. Berman et al. (2001): A new species of Dimetrodon (Synapsida: Sphenacodontidae) from the Lower Permian of Germany records first occurrence of genus outside of North America. In: Canadian Journal of Earth Sciences 38, S. 803–812. Volltext (PDF) über researchgate.net.