Deutscher Chorverband
Deutscher Chorverband e. V. (DCV) | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 28. Februar 2005 |
Sitz | Berlin |
Geschäftsstelle | Karl-Marx-Straße 145, 12043 Berlin |
Vorläufer | Deutscher Sängerbund, Deutscher Allgemeiner Sängerbund |
Zweck | bundesweiter Dachverband von Chören |
Vorsitz | Christian Wulff (Präsident) |
Geschäftsführung | Veronika Petzold |
Personen | Petra Merkel, Kai Habermehl, Jörg Schmidt, Andreas Hauffe (VizepräsidentInnen) |
Mitglieder | 21 Mitgliedsverbände |
Website | www.deutscher-chorverband.de |
Der Deutsche Chorverband (DCV) wurde am 28. Februar 2005 als Zusammenschluss der Verbände Deutscher Sängerbund und Deutscher Allgemeiner Sängerbund gegründet. Er vereinigt 750.000 singende und fördernde Mitglieder in etwa 13.000 Chören[1] sowie an Chören angeschlossene Instrumental- und Tanzgruppen in Deutschland und im Ausland und ist damit der weltgrößte Laienchorverband.
Geschichte
Nachdem der Deutsche Sängerbund (DSB) und der Deutsche Allgemeine Sängerbund (DAS) auf ihren Sängertagen am 26. und 27. Februar 2005 ihre Verschmelzung beschlossen hatten, folgte die Gründung des neuen Verbandes am 28. Februar. Auf der konstituierenden Verbandsversammlung am 7. Mai in Magdeburg wurde Henning Scherf, damals Bremer Bürgermeister, als neuer Präsident gewählt.
Seit 1995 gibt es die Deutsche Chorjugend, die eigenständige Jugendorganisation im Deutschen Chorverband. Die große Anzahl an Mitgliedsverbänden, die in der Mehrzahl Landesverbände sind, hängt mit der 2005 durchgeführten Vereinigung von Deutschem Sängerbund und Deutschem Allgemeinem Sängerbund zusammen, wobei die einzelnen Mitgliederverbände bestehen blieben. Insbesondere existieren seither viele Landesverbände nebeneinander, die für gleiche Gebiete zuständig sind, wie z. B. Hessischer Chorverband und Hessischer Sängerbund.
Am 24. Februar 2018 wurde Christian Wulff zum Präsidenten des Deutschen Chorverbandes DCV gewählt; er trat die Nachfolge von Henning Scherf an.[2] Bei der Mitgliederversammlung in Braunschweig am 5. November 2022 wurde Wulff einstimmig für weitere vier Jahre an die Spitze des Verbandes gewählt.
Deutsches Chorfest
Seit 2008 wird vom Verband alle vier Jahre das mehrtägige nationale Deutsche Chorfest in wechselnden Großstädten veranstaltet. Das Motto ist jeweils der Stadtname in Verbindung mit „ist ganz Chor“.
Erstmals fand das Chorfest vom 22. bis zum 25. Mai 2008 in Bremen mit mehr als 200 deutschen und internationalen Chören aller Genres sowie mehr als 7000 Mitwirkenden statt. Neben einem Chorwettbewerb wurden u. a. eine Nacht der Chöre, 400 Konzerte mit den anwesenden Chören sowie ein Mitsingkonzert, an dem Bundespräsident Horst Köhler teilnahm, durchgeführt.
Das Chorfest 2012 fand vom 7. bis zum 10. Juni 2012 in Frankfurt am Main statt. Es trafen sich nach Angaben des Deutschen Chorverbands fast 500 Chöre mit über 20.000 Sängerinnen und Sängern.[3] Als Höhepunkt der Eröffnungsfeier galt die Teilnahme der A-cappella-Band Wise Guys. Dem Beispiel von 2008 folgend, gab es wieder einen internationalen Chorwettbewerb, der im Mittelpunkt der Veranstaltung stand. Auch eine Nacht der Chöre sowie ein Mitsingkonzert fanden statt. Um das soziale Engagement zu fördern, wurden 2012 die teilnehmenden Chöre ermuntert, in sozialen Einrichtungen zu singen.
Vom 26. bis 29. Mai 2016 fand in Stuttgart das Deutsche Chorfest zum dritten Mal statt. Es traten über 400 Ensembles mit mehr als 15.000 Sängerinnen und Sängern auf.[4] Bei der Auftaktveranstaltung trat die A-cappella-Band Füenf auf.
Das für Frühjahr 2020 geplante Chorfest in Leipzig wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt und um zwei Jahre verschoben.[5] Es fand vom 26. bis zum 29. Mai 2022 statt.[6] In der Musikstadt Leipzig trafen sich an diesen vier Tagen 350 Chöre mit rund 9.500 Sängerinnen und Sängern und setzten in 539 Konzerten ein Zeichen für den kulturellen Neustart. Das nächste Chorfest wird vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 in Nürnberg gefeiert.
Branchentreff chor.com
Seit dem Jahr 2011 veranstaltet der Verband zweijährlich den Branchentreff chor.com.[7] Neben einer Fachmesse zum Thema Chor werden Workshops für Chorleiter und Konzerte angeboten. Bis 2017 wurde die Veranstaltung im Kongresszentrum Westfalenhallen und anderen Veranstaltungsorten in Dortmund ausgerichtet. Vom 12. bis zum 15. September 2019 fand die Veranstaltung erstmals in der UNESCO City of Music Hannover statt.[8] Die sechste chor.com fand vom 23. bis 26. September 2021 in Hannover statt. Hannover wird auch 2024 Gastgeber der chor.com sein.
Gütesiegel
Der Verband verlieh das Gütesiegel „FELIX“ als Auszeichnung an Kindertagesstätten, vor allem Kindergärten, in denen Kinder viel musizieren und singen. 2012 wurde das Konzept als Die Carusos[9] neu aufgestellt. Mit der Initiative setzt sich der DCV dafür ein, das Singen im Kinderalltag fest zu etablieren.
Weblinks
- deutscher-chorverband.de – Offizielle Website
- Website zum chorfest.de
- Homepage chor.com
- Werke von und über den Deutscher Chorverband im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag im Lobbyregister des Deutschen Bundestages
Einzelnachweise
- ↑ Über uns. Deutscher Chorverband, abgerufen am 4. März 2021.
- ↑ „Christian Wulff neuer Präsident des Deutschen Chorverbands“ auf nmz.de vom 25. Februar 2018
- ↑ Das Deutsche Chorfest 2012 – Frankfurt war ganz Chor! In: neue musikzeitung. 3. September 2012, abgerufen am 4. September 2021.
- ↑ Rückblick Deutsches Chorfest 2016 Stuttgart. chorfest.de
- ↑ Nachhaltigkeit trotz Absage. Das Deutsche Chorfest 2020 und seine langfristige Ausstrahlung. In: Deutschlandfunk. 13. Mai 2020, abgerufen am 4. September 2021.
- ↑ Deutsches Chorfest in Leipzig 26. bis 29. Mai 2022. ( des vom 16. Mai 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Mitteilung des DCV auf der Website des baden-württembergischen Sängerbundes, abgerufen am 27. Mai 2022.
- ↑ Deutscher Chorverband: Projekte. Abgerufen am 27. April 2022.
- ↑ Miriam Stolzenwal: Knotenpunkt einer vitalen Szene. In: neue musikzeitung. Oktober 2019, abgerufen am 4. September 2021.
- ↑ Die Carusos: Homepage. Abgerufen am 8. November 2019.