Zentrale Darstellung ist die Kreuzigungsgruppe mit Christus am Kreuz flankiert von Maria und dem Jünger Johannes. Auf dem Saum des Mantels der Jungfrau befindet sich eine Inschrift in gotischen Majuskeln, die den Text des fast vollständigen Salve Regina und des Gloria Patri wiedergibt. Die rechte Tafel stellt den hl. Bernardin von Siena und den hl. Antonius von Padua dar. Zu Füßen des hl. Bernardin liegen drei Mitren und drei Bischofsstäbe, welche an die verweigerten kirchlichen Würden erinnern. Auf der linken Tafel stehen der heilige Franz von Assisi mit dem Wappen des Stifters Jean Favre. Neben ihm steht der hl. Ludwig, Bischof von Toulouse, mit dem Wappen des Vaters und der Mutter des Stifters. Die vier Heiligen sind Franziskaner, die stehend und im Dreiviertelprofil dargestellt sind, außer Franz von Assisi, der frontal auf einem Streifen Blumenrasen vor einem goldenen Hintergrund mit Damastmuster steht. Der offiziell beauftragte Maler Albrecht Nentz aus Rottweil, tätig in Solothurn, starb Ende Juli 1479, als er gerade mal die Grundierung der Tafeln aufgetragen hatte. Darauf übernahm der Basler Künstler Barthelemy Rutenzweig den Auftrag. Dieser delegierte einen Teil der Arbeit an einen oder mehrere Gesellen, darunter Palus de Strasbourg, bei dem es sich möglicherweise um Paul Löwensprung handelt. Sie signierten mit einer roten und einer weißen Nelke, daher der behelfsmäßge Notname des Nelkenmeisters für die Künstler dieses Werks. Der Stil entspricht dem des Hochrheins mit mehr oder weniger direktem Einfluss von Roger van der Weyden.

Marcel Strub bezeichnet diesen Altar als das Meisterwerk der Schweizer Malerei in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Es sei zusammen mit den hier nicht wiedergegebenen Flügeln das größte Altarbild, das aus dieser Zeit in der Schweiz erhalten geblieben sei.

Dies ist ein Bild von einem Kulturgut von nationaler Bedeutung in der Schweiz mit KGS-Nummer 02074