Créhange

Créhange
Créhange (Frankreich)
Créhange (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Forbach-Boulay-Moselle
Kanton Faulquemont
Gemeindeverband District Urbain de Faulquemont
Koordinaten 49° 4′ N, 6° 35′ OKoordinaten: 49° 4′ N, 6° 35′ O
Höhe 232–388 m
Fläche 10,46 km²
Einwohner 3.799 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 363 Einw./km²
Postleitzahl 57690
INSEE-Code
Website http://www.ville-crehange.fr/

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Créhange (deutsch Kriechingen, lothringisch Krischingen) ist eine französische Stadt mit 3799 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).

Geographie

Die Gemeinde liegt an beiden Ufern der Deutschen Nied, etwa 34 Kilometer südsüdöstlich von Metz, 22 Kilometer südlich von Boulay-Moselle (Bolchen), zwei Kilometer westlich von Faulquemont (Falkenberg) und etwa zehn Kilometer südwestlich von Saint-Avold (Sankt Avold).

Geschichte

Der Ort wurde 1121 erstmals als Krichinga erwähnt[1] und war später Hauptort der Grafschaft Kriechingen im Heiligen Römischen Reich.[2] Von der Burg der Grafen von Kriechingen sind bis heute Ruinen im Ort erhalten.

Der Barockautor Johann Michael Moscherosch (1601–1669) war 1631–1634 Amtmann der Grafen von Kriechingen.

Ab dem 17. Jahrhundert ist eine jüdische Gemeinde nachgewiesen, der letzte Überrest ist der jüdische Friedhof.

Zum Zeitpunkt der Annexion Lothringens durch Frankreich 1766 trat der französische König die Lehenshoheit über Kriechingen (und Püttlingen) an Nassau-Saarbrücken ab.[3] 1793 wurde Kriechingen jedoch erneut von Frankreich besetzt und annektiert, was 1801 im Friede von Lunéville anerkannt werden musste.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Bolchen im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreidebau und Viehzucht.[2]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Demographie

Im Jahr 1871 hatte Kriechingen 570 meist römisch-katholische Einwohner, die in 124 Häusern und 138 Familien lebten und unter denen sich ein Evangelischer und 110 Juden befanden.[2] Im Jahr 1910 wurden 370 Einwohner gezählt.

Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019
Einwohner 3750 3569 3355 4017 3854 3891 3974 3871

Sehenswürdigkeiten

  • Burg Créhange
  • Kirche St. Michel
  • Kirche St. Joseph in der Bergarbeitersiedlung (Cité)
  • Jüdischer Friedhof
  • Protestantische Kirche in der Bergarbeitersiedlung (Cité)

Partnerstadt

Seit 1970 pflegt Créhange eine Partnerschaft mit Püttlingen im Saarland.

Literatur

  • Kriechingen, Kreis Bolchen, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Kriechingen (meyersgaz.org).
  • Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 368 (google-books.com).
  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 126–127 (google-books.com).
  • Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 251–253 (google-books.com).
Commons: Créhange – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 251–253 (google-books.com).
  2. a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 368 (google-books.com).
  3. Heinrich Leo: Die Territorien des deutschen Reiches im Mittelalter seit dem 13ten Jahrhundert Erster Band, Eduard Anton, Halle 1865, S. 751 (google.books.de).