Corps Guestphalia Berlin

Guestphalias Wappen

Das Corps Guestphalia Berlin ist eine farbentragende und pflichtschlagende Studentenverbindung im Kösener Senioren-Convents-Verband.

Geschichte

Eine Guestphalia I mit den Farben grün-schwarz-weiß mit silberner Perkussion ist in Berlin schon 1811, kurz nach Gründung der Universität, bezeugt. Sie bestand bis 1821. Zu ihren prominentesten Mitgliedern gehörte Theodor Körner, der Dichter der Befreiungskriege, der nach seiner Relegation von der Universität Leipzig nach Berlin gewechselt war.[1]

Die heutige Guestphalia wurde am 19. Juni 1845[2] an der Friedrich-Wilhelms-Universität gegründet. Wie bei fast allen Westfalencorps sind die Farben grün-weiß-schwarz auf silberner Perkussion. Der Wahlspruch ist Eintracht hält Macht! Guestphalia schloss wenige Tage nach ihrer Stiftung mit dem Corps Pomerania ein „Exkartellverhältnis“ gegen den Senioren-Convent der Corps Neoborussia und Hansea.

1863 und 1882 stellte das Corps mit Rudolf Windelband I (später Ehrenmitglied) und Karl Piest die Vorsitzenden des Kösener Congresses. 1912 wurde auf einem Eckgrundstück an der Bettina- und Douglasstraße in Berlin-Grunewald ein eigenes Corpshaus eingeweiht. Im Ersten Weltkrieg diente es ab 1914 als Genesungsheim für verwundete Soldaten.[3]

Im Nationalsozialismus musste Guestphalia am 30. Oktober 1935 wie alle Corps suspendieren. Sie rekonstituierte sich am 11. November 1950 in Mainz und wurde Mitglied des dort neugegründeten SC. Am 30. Oktober 1955 verlegte sie zurück nach Berlin.

Verhältnisse

Guestphalia gehört zum grünen Kreis im KSCV. Befreundete Verhältnisse bestanden mit Masovia (1880–1882) und Tigurinia I und bestehen mit Franconia München (1870), Holsatia, Franconia Jena, Borussia Breslau (1964) und Albertina.

Berliner Westfalen

Bundeszeichen der Guestphalia I (1819)
Körners Tod, aus der Gartenlaube 1863

Literatur

  • Horst Gärtner, A. Barth: Geschichte des Corps Guestphalia Berlin 1845–1970. 1970
Commons: Corps Guestphalia Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erich Bauer: Zur Geschichte und zum Bestand der Guestphalia I in Berlin (21. 5. 1810 – 1821). Einst und Jetzt, Bd. 9 (1964), S. 104 ff.
  2. Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 11.
  3. Walter von Hirschfeld: Nachruf auf EM Karl Pingel. Corpszeitung der Guestphalia Berlin, April/Mai 1931