Christoph Thüringen

Christoph Thüringen

Christoph Thüringen auf dem Hubschrauberlandeplatz des Alfried Krupp Krankenhauses in Essen
Christoph Thüringen auf dem Hubschrauberlandeplatz des Alfried Krupp Krankenhauses in Essen

Luftrettungszentrum
Betreiber DRF Luftrettung, Filderstadt
Hubschraubertyp Airbus Helicopters H145 D-3
Inbetriebnahme 1. Februar 1992
Standort Zentralklinik Bad Berka
Einsatzbereitschaft 24 Stunden
Besonderheiten Wetterradar
Koordinaten 50° 53′ 22,9″ N, 11° 15′ 51,2″ OKoordinaten: 50° 53′ 22,9″ N, 11° 15′ 51,2″ O
Besatzung
Pilot DRF Luftrettung
Arzt Zentralklinik Bad Berka
HEMS Technical Crew Member Arbeiter-Samariter-Bund Erfurt

Christoph Thüringen ist der Funkrufname des einzigen Intensivtransporthubschraubers (ITH) in Thüringen. Er wird von der DRF Luftrettung betrieben und ist im Gegensatz zu den 3 Thüringer Rettungshubschraubern rund um die Uhr einsatzbereit.

Geschichte

Im Dezember 1989 stellte die NVA am damaligen Flughafen Erfurt-Bindersleben einen Hubschrauber für die Luftrettung bereit, der durch die Erfurter Schnelle Medizinische Hilfe zum ersten ostdeutschen Rettungshubschrauber ausgebaut wurde. Zum Einsatz kam eine Mil Mi-8, die bis zu 4 liegende Patienten aufnehmen konnte.[1]

Bedingt durch verschiedene große Kliniken in Erfurt und Umgebung kam zusätzlich der Wunsch nach einem speziellen Hubschrauber für Intensivverlegungen auf. Ab 1. April 1992 wurde dafür mit Christoph 50/2 am Erfurter Flughafen der erste Intensivtransporthubschrauber der neuen Bundesländer stationiert. Betrieben wurde er durch den HDM Flugservice mit einer modernen Bell 412 HP. Die Krankenpfleger bzw. Rettungsassistenten stellte der ASB Erfurt, der sich dafür aus dem Betrieb des Bundeswehr-Rettungshubschraubers SAR 89 (der mittlerweile parallel den zivilen Funkrufnamen Christoph 50 trug) zurückzog.[1] Die Bundeswehr stellte anschließend ihre Beteiligung an der regulären Luftrettung ein und führte in Erfurt bis zur Einstellung im Jahr 2010 einen reinen SAR-Standort weiter.[2] Der ITH Christoph 50/2 erhielt daraufhin den Funkrufnamen Sama Erfurt 1-84-1.[1]

Am 1. Februar 1996 zog Sama Erfurt 1-84-1 an die Zentralklinik Bad Berka um und erhielt den Funkrufnamen Sama Thüringen 1-84-1. Am neuen Standort wurden in den folgenden Jahren Hangar, Tankanlage und Stationsgebäude neu errichtet und konnten 2002 feierlich eingeweiht werden.[3][4] Kurz danach erhielt er seinen heutigen Funkrufnamen Christoph Thüringen.[3]

Station, Einsatz und Besetzung

Christoph Thüringen wird von der DRF Luftrettung betrieben. Er ist täglich rund um die Uhr einsatzbereit und wird über die Zentrale Leitstelle Jena alarmiert.

Bei seinen Einsätzen ist er mit einem Piloten der DRF Luftrettung, einem Notarzt aus der Zentralklinik Bad Berka und einem Notfallsanitäter des ASB Regionalverband Mittelthüringen e. V. besetzt. Bei schlechten Wetterverhältnissen oder Flug bei Dunkelheit sind in der Regel aus Sicherheitsgründen zwei Piloten im Einsatz. Die Notfallsanitäter gehören zur Hubschrauberbesatzung und unterstützen den Piloten.

Hubschraubertyp

Seit dem 10. September 2022 wird an der Station eine H145 mit Fünfblattrotor eingesetzt. Vorteile gegenüber der H145 mit Vierblattrotor sind eine etwas geringere Leermasse, ein gesteigerter Auftrieb sowie ein ruhigeres Flugverhalten. Die Maschine bietet damit bei gleicher Leistung eine um 150 kg höhere mögliche Nutzlast.[5]

Einsatzstatistik

Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
Einsätze 607 576 677 737 695 805 809 938 936 952 909 1102 1146 1061 1016 1142 1073 1189 1186 1178 1045 1062 1079 1059

Quelle [6]

Sonstiges

Der Name Christoph Thüringen geht auf den heiligen Christophorus zurück, den Schutzpatron der Autofahrer. Nach ihm tragen alle deutschen Rettungshubschrauber den BOS-Funk-Rufnamen Christoph, gefolgt von einer Nummer bei Rettungshubschraubern und einer Bezeichnung zum Standort bei Intensivtransporthubschraubern.

Einzelnachweise

  1. a b c Alan Lathan: Thüringer Luftrettung im Wandel (Teil 1). rth.info, 25. November 2008, abgerufen am 10. Dezember 2023.
  2. Patrick Permien: Thüringer Allgemeine: Ende von SAR 89 ist offiziell. rth.info, 12. März 2010, abgerufen im Jahr 2023.
  3. a b Luftrettung in Thüringen im Wandel (Teil 2). rth.info, 12. Dezember 2008, abgerufen am 10. Dezember 2023.
  4. Sibylle Göbel: Die fliegende Intensivstation "Christoph Thüringen". Thüringische Landeszeitung, 3. September 2013, abgerufen am 10. Dezember 2023.
  5. Christoph Thüringen mit neuer Technologie im Einsatz. drf-luftrettung.de, 12. September 2022, abgerufen am 10. Dezember 2023.
  6. Team www.rth.info: rth.info | Christoph Thüringen. Abgerufen am 30. Juli 2024.