Chinesische Musik

Instrumental: Zwei Erhu- und ein Yueqin-Spieler; Guangzhou
Vokal: Öffentliches Singen in einem Park in Guangzhou

Chinesische Musik (chinesisch äž­ćœ‹æ°‘æš‚ / äž­ć›œæ°‘äč, Pinyin ZhƍngguĂł MĂ­nyuĂš â€“ â€žchinesische Volksmusik“) ist die in China oder von Chinesen geschaffene und aufgefĂŒhrte Musik. Sie ist damit ein Ausdruck der chinesischen Kultur.

Allgemeines

Die chinesische Musik zĂ€hlt zu den Ă€ltesten Musiktraditionen der Welt. Zwar ist vieles der traditionellen chinesischen Musik in den letzten hundert Jahren verloren gegangen, doch dank der Beliebtheit einiger klassischer Instrumente, darunter die Wölbbrettzither guzheng und die Röhrenspießgeige erhu, ist auch das Interesse an der damit verbundenen Historie wieder geweckt worden und die hiermit verbundene Musiktradition erlebt eine Renaissance.

Im engeren Sinne gehört zur chinesischen Musik nur die Tradition der Han-Chinesen. Bei weiterer Auslegung ist auch die Musik der Minderheitenvölker mit einzubeziehen, die jedoch trotz vielfacher gegenseitiger Durchdringungen meist als etwas EigenstÀndiges betrachtet wird.

Klassische Musik

Geschichte

In frĂŒhester Zeit diente die Musik in China vor allem kultischen Zwecken. Gemeinsam mit Dichtung und Tanz sollte sie einerseits die Beherrschung der Kulturgewalten ermöglichen, andererseits aber auch den Menschen in Harmonie mit dem Kosmos bringen. Von jeher wurde Musik als etwas Positives, GlĂŒckbringendes betrachtet – wovon sich auch die graphische IdentitĂ€t des jeweils zweiten Zeichens der Wörter „Musik“ (éŸłæš‚ / éŸłäč, yÄ«nyuĂš) und „Freude“ (ćż«æš‚ / ćż«äč, kuĂ ilĂš) erklĂ€rt.

Eines der Ă€ltesten Zeugnisse chinesischer Musik ist das Buch der Lieder (詩經 / èŻ—经, ShÄ«jÄ«ng). Das zwischen 1000 und 600 v. Chr. verfasste Werk enthĂ€lt Volksweisen, religiöse WeihegesĂ€nge und Staatshymnen, aber auch Kriegs-, Fasten- und Klagelieder aller Art. Insbesondere die Liebeslieder bestechen durch die Frische und Unschuld ihrer Sprache.

FĂŒr Konfuzius (551–479 v. Chr.) und die auf ihm aufgebaute Lehre des Konfuzianismus gilt die Musik als Instrument zur Erzielung kosmischer Harmonie, die durch sittliche Vervollkommnung des Menschen und BesĂ€nftigung seiner Leidenschaften erreicht wird. Das dem Meister zugeschriebene Lied Youlan (ćčœè˜­ / ćčœć…° â€“ â€žEinsame Orchidee“) gilt als Ă€ltestes erhaltenes MusikstĂŒck Chinas. Auch sonst ist fĂŒr die Zhou-Dynastie (1122–256 v. Chr.) bereits eine reichhaltige musikalische Produktion belegt. Damals herrschten vor allem Blas- und Schlaginstrumente vor. Ältestes FundstĂŒck ist eine ca. achttausend Jahre alte Knochenflöte. Mozi (Ende 5. Jh. v. Chr.), ein Gegenspieler des Konfuzianismus, betrachtete Musik indes als rein Ă€sthetische Kategorie und damit als nutzlose Zeitverschwendung.

In der Qin-Dynastie wurde das kaiserliche Musikamt gegrĂŒndet. Han-Kaiser Wudi baute es erheblich aus und beauftragte seine Beamten mit der Überwachung der Hof- wie MilitĂ€rmusik sowie der offiziellen Anerkennung volkstĂŒmlichen Liedguts.

Pipa-Spielerin; Tang-Dynastie

In spĂ€teren Dynastien unterlag die chinesische Musik erheblichen EinflĂŒssen aus dem Ausland, insbesondere aus Zentralasien. Von dort stammen vor allem die Zithern, Lauten und Streichinstrumente, welche die chinesische Musik bis heute prĂ€gen. Einen Höhepunkt erreichte diese Entwicklung wĂ€hrend der Tang-Dynastie: Kaiser Taizong unterhielt zehn Orchester, von denen acht aus fremdlĂ€ndischen Musikern bestanden. Auch praktizierten zu dieser Zeit zahlreiche chinesische Musiker im Ausland. Ebenfalls in der Tang-Zeit emanzipierte sich die SĂ€kularmusik endgĂŒltig von den religiös-kultischen Wurzeln und erlangte eigenstĂ€ndige Bedeutung. Eine HochblĂŒte erlebte in dieser Periode auch die Qin, die chinesische Zither, wenngleich das Instrument auch bereits seit der Han-Zeit gebrĂ€uchlich war. Schließlich reichen in die Tang-Zeit die ersten AnfĂ€nge der chinesischen Oper zurĂŒck: Kaiser Tang Xuanzong (712–755) grĂŒndete den Birnengarten (æąšćœ’ / æąšć›­, lĂ­yuĂĄn), die erste bekannte Operngruppe Chinas.[1]

Erheblich weiterentwickelt wurde das Opern-Genre wĂ€hrend der mongolischen Yuan-Zeit. Damals bildeten sich die meisten chinesischen Operntypen heraus. Auch fand das ZĂĄjĂč (雜抇 / æ‚执 â€“ â€žVarietĂ©â€œ) Eingang in die Oper, das auf bestimmten Reimschemen sowie den neu eingefĂŒhrten spezialisierten Rollen wie „DĂ n“ (æ—Š, weiblich), „Shēng“ (生, mĂ€nnlich) und „Chǒu“ (侑, Clown) basiert. Die Oper der Yuan-Dynastie lebt heute als Kanton-Oper fort.

In der Qing-Dynastie schließlich entstand die berĂŒhmteste aller chinesischen Opernformen, die Peking-Oper. Sie beruht auf einer Synthese verschiedener lokaler Opern- und Gesangstraditionen. Die Besonderheit der Peking-Oper ist die Verwendung der Gesichtsmasken, durch deren Farben das Publikum den Charakter der jeweiligen Rollen erkennen kann.[2] Auch öffneten sich die Qing-Kaiser verstĂ€rkt den EinflĂŒssen europĂ€ischer Musik, Qianlong unterhielt fĂŒr diesen Zweck gar ein eigenes, stilgerecht nach der Mode des europĂ€ischen Barock gekleidetes Orchester.

Obwohl im alten China der Musik große Bedeutung fĂŒr die Harmonie und Langlebigkeit des Staates zugeschrieben wurde, hatten Musiker eine erheblich geringere soziale Position inne als etwa Maler. Dementsprechend fand auch eine theoretisch-wissenschaftliche Befassung mit der Musik in wesentlich geringerem Umfange statt. Gleichwohl nahmen sich die meisten Kaiser des volkstĂŒmlichen Liedguts an und sandten etwa Beamte aus, um Lieder zu sammeln und dadurch die Verfassung des Volkes zu studieren. Das Shi Jing, einer der konfuzianischen Klassiker, enthĂ€lt eine ganze Reihe populĂ€rer Lieder aus der Zeit zwischen 800 und 300 v. Chr.[3]

Musikalische Merkmale

Zu den wichtigsten Ausdrucksmerkmalen der chinesischen Musik zĂ€hlen Klangfarbe und Melodie. Die Tonleiter besteht grundsĂ€tzlich aus zwölf Tönen; gleichwohl kommen die meisten Melodien mit einem fĂŒnftönigen Skalensystem ohne Halbtonschritte aus.

Tonsystem

Chinesisches System der 12 LĂŒ mit den 5 Modi des Quintraums von C bis E (Hörbeispielⓘ/?)

In vielen Schriften wird seit frĂŒhester Zeit ĂŒber das Tonsystem geschrieben. ZunĂ€chst geschieht dieses in zahlensymbolischer Form, spĂ€ter jedoch auch mathematisch exakter. Auf den mythischen „Gelben Kaiser“ Huangdi wird die Erfindung von Schrift und Musik zurĂŒckgefĂŒhrt, wobei der Herrscher eher als Auftraggeber erscheint und die Musik von seinem Gelehrten Ling Lun begrĂŒndet worden sein soll.

Von Konfuzius stammt eine systematische Musiktheorie samt ethischer Abhandlungen ĂŒber alte und neue Musik. Das chinesische Tonsystem basiert auf starken EinflĂŒssen indischer und mesopotamischer Herkunft.

Es beruht dabei auf der Abfolge von zwölf Quinten, welche annĂ€hernd den Grundton bzw. eine Oktavierung des Grundtons erreichen. Die sich dabei ergebende Ungenauigkeit des pythagoreischen Kommas war ebenfalls bekannt, was aber angesichts des primĂ€r monophonen bzw. homophonen Charakters der Musik eher eine untergeordnete Bedeutung hatte. Die sich daraus ergebenden zwölf Töne, LĂŒ genannt, bildeten den Tonvorrat verschiedener Skalensysteme.

Das beherrschende System ist dabei die Pentatonik.[4] Ein Ausschnitt von fĂŒnf der zwölf Quinten bildet eine Leiter. Innerhalb einer Leiter kann jedem Ton die Funktion des Grundtones zukommen. Diese fĂŒnf Modi können aufbauend auf jedem der 12 LĂŒ konstruiert werden, was somit 60 Tonarten ergibt. In der praktischen MusikausĂŒbung wurden jedoch im Gegensatz zu den fĂŒnf Modi nicht alle 12 Tongeschlechter angewendet (s. auch den Artikel Chinesische Tonleitern). Die fĂŒnf Töne werden entsprechend der chinesischen FĂŒnf-Elemente-Lehre mit einer Vielzahl kosmologischer sowie die Umwelt und das seelische Innenleben des Menschen betreffenden Begriffe in Verbindung gebracht. Dabei steht der jeweilige Grundton (Gong) jeweils fĂŒr das Ganze, und die Folgetöne reprĂ€sentieren Einzelaspekte. Der Schritt der kleinen Terz wurde oft durch einen zusĂ€tzlichen Zwischenton, den Bian, erweitert. Ab circa 300 v. Chr. wurde die Pentatonik, wohl durch EinflĂŒsse aus dem Norden, durch den Einbau zweier zusĂ€tzlicher Töne (bian Zhi und bian Gong) nach der dritten und fĂŒnften Stufe erweitert. Es ergaben sich somit 84 heptatonische Leitern, die sich in der Praxis jedoch nur teilweise etablieren konnten. Die einzelnen Stufen werden wie folgt bezeichnet: Gong - Shang - Jue (Jiao) - bian Zhi - Zhi - Yu - bian Gong.

Tonposition: ćźź Gong 敆 Shang 角 Jue ćŸŽ Zhi 矜 Yu
Himmelsrichtung: Mitte Westen Osten SĂŒden Norden
Jahreszeit: Jahr Herbst FrĂŒhling Sommer Winter
Element: 期 Erde 金 Metall 朚 Holz 火 Feuer æ°Ž Wasser
Planet: Saturn Venus Jupiter Mars Merkur
Emotion: GemĂŒt Sorge Zorn Freude Furcht

Die Zusammensetzung der pentatonischen Leiter aus Ganzton und kleiner Terz ohne spannungsbildende Halbtöne hat einen eher statischen Charakter der chinesischen Musik zur Folge.

Melodik und Harmonik

Trotz der pentatonischen Leitern mit ihren (im Gegensatz zu westlichen Leitern) großen Intervallen ist die Melodik der chinesischen Musik nicht sprunghaft. Sie wirkt mit dem bevorzugten Fortschreiten der Melodie auf benachbarten Tonstufen eher wellenförmig. Vereinzelte grĂ¶ĂŸere SprĂŒnge sind dennoch anzutreffen. Diese werden unter anderem auch aus praktischen GrĂŒnden eingesetzt, wenn eine Stimme oder ein Instrument wegen der Grenzen seines Tonumfangs die Melodie in einer höheren oder tieferen Oktave fortfĂŒhrt.

Einzugsmarsch des Kaisers in den Tempel nach Laurence Picken: Chinese Music. In: Grove's Dictionary of Music and Musicians. London 1966 (Hörbeispielⓘ/?)

Ein Beispiel dafĂŒr ist der Einzugsmarsch des Kaisers aus dem Buch der Lieder von Konfuzius. Die Melodie ist streng pentatonisch gehalten und verlĂ€uft in einem gerade schreitenden Rhythmus, der sich in klare Vierer- und Sechsergruppen gliedern lĂ€sst. SprĂŒnge ĂŒber Quarte und Quinte bis in den Abstand der Sexte sind hier dennoch hĂ€ufig.

Formen der Mehrstimmigkeit im westlichen Sinne sind heute eher selten. FĂŒr frĂŒhere Zeiten ist jedoch von einer stĂ€rkeren Tendenz in Richtung Mehrstimmigkeit auszugehen. Dies legen Untersuchungen zu besser erforschten altjapanischen, aus dem chinesischen Raum ĂŒbernommenen Formen nahe.

Beim solistischen Vortrag auf Saiteninstrumenten erklingen, analog einer fast weltweit verbreiteten Praxis, mitunter ZweiklĂ€nge (ĂŒberwiegend leere Quinten). Die Mundorgeln (z. B. Sheng und Hulusi, deren meist im Quint- und Oktavabstand fixierte Begleittöne permanent durchklingen) werden zum Teil intervallisch-parallel oder gar in Akkorden gefĂŒhrt.

Einzugsmarsch des Kaisers in den Tempel in heterophoner Ensemblespielweise (Hörbeispielⓘ/?)

Im Zusammenspiel eines Ensembles werden die ĂŒber die Monophonie hinausgehenden Möglichkeiten natĂŒrlich mehr genutzt. Beliebt ist hier die ParallelfĂŒhrung im Quartabstand. Ferner wird das heterophone Spiel in einer Art von freiem Unisono genutzt, wie es auch in Teilen SĂŒdostasiens und des Nahen Ostens gepflegt wird. Dabei wird eine fĂŒhrende Melodie von mehreren Instrumenten gleichzeitig verziert, indem zwei oder mehr Stimmen das Thema tonlich und rhythmisch selbstĂ€ndig variieren, es ornamental umspielen, stellvertretende Töne einbauen, Töne weglassen, oder mehr oder minder starke rhythmische VerĂ€nderungen und Verschiebungen realisieren.

Instrumentalmusik

Instrumentalmusik wird in China auf Soloinstrumenten oder in kleineren Ensembles aus Saiteninstrumenten, Flöten, Zimbeln, Gongs und Trommeln gespielt. In China werden die Musikinstrumente nach dem zu ihrer Herstellung verwendeten Material in acht Klassen (ć…«éŸł „Acht KlĂ€nge“) eingeteilt. Man spricht von Seiden-, Bambus-, Holz-, Stein-, Metall-, Ton-, KĂŒrbis- und Tierhautinstrumenten.

Seide (ç”Č)

Als erstes sind die sogenannten Seideninstrumente (ç”Č / äž) zu nennen. Es handelt sich um Saiteninstrumente; ihren Namen verdanken sie dem Umstand, dass frĂŒher Saiten nicht wie heute aus Metall, Nylon oder Darm, sondern aus Seide gefertigt wurden. Zu unterscheiden sind drei Untergruppen:

Guzheng-Spielerin, nahe Luoyang

Zu den Zupfinstrumenten gehören einmal die Zithern, darunter die Guqin (ć€çŽ; hĂ€ufig einfach Qin genannt) mit 7 Saiten, die Se (瑟) mit 25 Saiten sowie die Wölbebrettzither Guzheng (ć€çź; hĂ€ufig einfach Zheng genannt) mit 16–26 Saiten. Die beiden letztgenannten verfĂŒgen ĂŒber bewegliche Stege. Die Duxianqin-Zither (ç‹ŹćŒŠçŽ) schließlich besitzt nur eine einzige Saite. Daneben gibt es verschiedene Lauten: Birnenform weisen etwa die 4- oder 5-saitige, im 6. Jahrhundert aus Arabien eingefĂŒhrte Pipa (琔琶) sowie die 4-saitige Liuqin (æŸłçŽ) auf. Einen kreisrunden Korpus haben dagegen die in fĂŒnf GrĂ¶ĂŸen erhĂ€ltliche Ruan (队) sowie die berĂŒhmte viersaitige „Mondgitarre“ Yueqin (月琎). Daneben existieren die Lautentypen Sanxian (äž‰ćŒŠ) und Qinqin (秊琎). Die chinesische Harfe Ă€hnelte weitgehend ihrem westlichen Pendant und wird Konghou (缜篌) genannt.

Bei den Streichinstrumenten sind zunĂ€chst die meist zweisaitigen Fiedeln (Huqin èƒĄçŽ) zu nennen. Grundform ist die Erhu (äșŒèƒĄ), die in der chinesischen Oper das wichtigste Instrument darstellt; tiefer gestimmt sind die Zhonghu (äž­èƒĄ) und die Dihu (äœŽèƒĄ). Letztere gibt es in drei GrĂ¶ĂŸen, als Xiaodihu (ć°äœŽèƒĄ; auch: Dahu (ć€§èƒĄ) oder Cizhonghu; eine Oktave tiefer als die Erhu), als Zhongdihu (äž­äœŽèƒĄ, eine Oktave tiefer als die Zhonghu) sowie als Dadihu (ć€§äœŽèƒĄ; zwei Oktaven tiefer als die Erhu). Höher gestimmt als die Erhu ist dagegen die Gaohu (é«˜èƒĄ), noch höher die hauptsĂ€chlich fĂŒr die Pekingoper verwendete Jinghu (äșŹèƒĄ). Resonanzkörper aus Kokosnuss haben die Banhu (æżèƒĄ) und die Yehu (æ€°èƒĄ), einen aus KĂŒrbis die Huluhu (è‘«èŠŠèƒĄ), einen aus Pferdeknochen die Maguhu (銏éȘšèƒĄ / é©ŹéȘšèƒĄ). Über ein Griffbrett verfĂŒgen die Zhuihu (ć èƒĄ) und die im 20. Jahrhundert entwickelte Leiqin (擂琎 / æ“‚琎). Vier statt zwei Saiten haben die Sihu (ć››èƒĄ), die Ă€hnlich einem Cello gestimmte Gehu (é©èƒĄ) sowie die an den Kontrabass erinnernde Diyingehu (äœŽéŸłé©èƒĄ). Vorwiegend im Ă€ußersten SĂŒden sind schließlich die Erxian (äșŒćŒŠ), die Tuhu (ćœŸèƒĄ) und die Jiaohu (è§’èƒĄ) anzutreffen; aus der Mongolei stammt die „Pferdekopffiedel“ Matouqin (銏頭琎 / é©Źć€ŽçŽ). Eine mit dem Streichbogen gespielte Zither ist die Yazheng (牙缏).

Daneben gibt es auch Instrumente, deren Saiten angeschlagen werden: das mit zwei BambushĂ€mmerchen gespielte chinesische Hackbrett Yangqin (揚琎 / æ‰ŹçŽ), die teilweise gezupfte, aber auch mit einem Stöckchen geschlagene Zhu-Zitter (筑) und die Jiaoweiqin (ç„Šć°ŸçŽ).

Bambus (ç«č)

Zwei Suonas; Berlin

Aus Bambus werden vor allem Blasinstrumente gefertigt.

Bei den Flöten sind die Querflöten Dizi (笛歐; mit Membran); Xindi (æ–°çŹ›; modern, 21 Löcher) und die sehr kleine Koudi (揣笛) zu nennen, daneben die Langflöten Xiao (ç°« / çź«), Chi (çŻȘ) und Dongdi (äŸ—çŹ›) sowie die chinesische Panflöte Paixiao (排簫 / æŽ’çź«).

Zu den Oboen werden die zylindrische Guan (知) und die konische Suona (攱摐) gerechnet, fĂŒr letztere ist der metallene Schallkörper charakteristisch. Beides sind Doppelrohrblattinstrumente.

Hinzu kommen schließlich die Rohrflöten Bawu (ć·Žçƒ / ć·ŽäčŒ; quer gespielt) und Mangtong (芒筒, lĂ€ngsgespielt).

Holz (朚)

Aus Holz werden meist Schlaginstrumente hergestellt. Den Beginn und das Ende eines MusikstĂŒcks markieren etwa das Zhu (柷) und das Yu (敔), hölzerne Klangkörper, die mit einem Stab angeschlagen werden. FĂŒr buddhistische Zeremonien wird dagegen der „Holzfisch“ Muyu (朚魚 / æœšé±Œ) verwendet.

Stein (石)

Aus Stein bestehen etwa die in einem Holzrahmen aufgehĂ€ngten Platten des Lithophons Bianqing (çŒ–çŁŹ / çŒ–磏), die mit einem HolzhĂ€mmerchen angeschlagen werden. Ebenfalls aus diesem Material ist das Klangsteinspiel im Grab des Markgrafen Yi von Zeng (æ›ŸäŸŻäč™) gefertigt.

Metall (金)

Metall wird insbesondere fĂŒr Glocken und Gongs verwendet. Das Chuzeng Baizhong (愚曟癟鐘) und das Bianzhong (線鐘 / çŒ–é’Ÿ) etwa bestehen aus 100 bzw. 65 in einem Holzrahmen aufgehĂ€ngten und mit einem Klöppel zum Klingen gebrachten Bronzeglocken. Als chinesisches Äquivalent zum Metallophon kann das Fangxiang (æ–č操) angesehen werden. Beim Bo handelt es sich indes um eine einzelne flache Metallplatte, die mit dem Hammer geschlagen wird. Der klassische chinesische Gong wird Luo (é‘Œ / é”Ł) genannt. Der „Wolkengong“ Yunluo (é›Čé‘Œ / äș‘锣) sowie der Ă€hnlich konstruierte Shimianluo bestehen aus jeweils 10 kleinen Einzelgongs in einem Rahmen. Ein Beispiel fĂŒr chinesische Blechblasinstrumente ist die lange, gerade Trompete Laba (文揭).

Sheng-Spieler; London

Ton (期)

Aus Ton werden die GefĂ€ĂŸflöte Xun (楀) und das topfförmige Schlaginstrument Fou (猶) hergestellt.

KĂŒrbis (挏)

Die KĂŒrbispflanze liefert den Resonanzkörper fĂŒr verschiedene Mundorgeln. Zu nennen sind insbesondere die Sheng (笙) – und der grĂ¶ĂŸere Schraptiger (Yu, ç«œ). In SĂŒdwestchina und insbesondere der Provinz Yunnan sind die Varianten Lusheng (èŠŠçŹ™), Hulusi (葫蘆ç”Č / è‘«èŠŠäž) und Hulusheng (è‘«è˜†çŹ™ / è‘«èŠŠçŹ™) verbreitet.

Tierhaut (革)

Aus den HĂ€uten verschiedener Tiere werden insbesondere Trommeln gemacht, so die große Dagu - (ć€§éŒ“) sowie Huzuo Dagu (虎ćș§ć€§éŒ“), Huzuo Wujia Gu (虎ćș§éł„架錓), Jiangu (ć»ș錓) und Paigu (排錓).

Vokalmusik

Chinesische Vokalmusik wurde ĂŒblicherweise in einer dĂŒnnen, resonanzschwachen Stimme oder im Falsett gesungen, wobei Sologesang gegenĂŒber dem Chor vorherrschte. Traditioneller chinesischer Gesang ist eher als melodisch denn als harmonisch zu bezeichnen. Wahrscheinlich entwickelte er sich aus vertonten Gedichten der Song-Zeit.

Volkslied

Das chinesische Volkslied lĂ€sst sich in drei Gruppen unterteilen: Die Arbeitslieder (Haozi) wurden traditionell gemeinsam bei der Arbeit unter Leitung eines VorsĂ€ngers gesungen. Von ihrer musikalischen Struktur sind sie meist weniger anspruchsvoll, von ihrem Charakter krĂ€ftig und oft heroisch. Die meist recht kurzen und rhythmisch freien Berglieder (Shange) werden mit hoher Stimme in zahlreichen Variationen gesungen. Ähnlich dem alpenlĂ€ndischen Jodeln dienten sie ursprĂŒnglich der VerstĂ€ndigung ĂŒber grĂ¶ĂŸere Entfernungen. Am weitesten verbreitet sind schließlich die formell relativ festgefĂŒgten, gleichwohl aber rhythmisch und melodisch sehr lebendigen Volksweisen (Xiaodiao). Sie umrahmen hĂ€ufig Feste, Ruhepausen oder Unterhaltungsveranstaltungen. Im Norden herrschen eher leidenschaftliche, bewegte GesĂ€nge vor. Die Lieder des SĂŒdens gelten indes eher als sanft und fein. Bis heute wird Gesang von breitesten Volksschichten ausgeĂŒbt. HĂ€ufig finden sich etwa in großstĂ€dtischen Parks morgens spontan kleinere Chöre zusammen, die klassisches Liedgut zum Besten geben.

Sprechgesang

Eine weitere wichtige Form chinesischer Vokalmusik ist der von (semi)professionellen KĂŒnstlern aufgefĂŒhrte Sprechgesang Quyi bzw. Shuochang. Insgesamt ist er in ĂŒber 200 Arten verbreitet. Unterschieden werden ĂŒblicherweise drei Gattungen: reiner Gesang (z. B. Danxuan Paizi, Sichuan Qingyin), ErzĂ€hlung mit Gesang (Shanbei Shuo, Suzhou Tanci) und gesangslose Rezitation (Xiangcheng, Kuaiban). Bisweilen begleiten sich die Vortragenden selbst auf einem Instrument oder untermalen ihre GesĂ€nge mit Tanzdarbietungen.

Oper

Hauptartikel: Chinesische Oper

Die chinesische Oper verbindet in einzigartiger Weise unterschiedliche Kunstformen wie Musik, Sprache, Spiel, Tanz, Masken und auch Kampfkunst. Bis heute erfreut sie sich großer Beliebtheit.

Die Kanton-Oper verarbeitet hĂ€ufig traditionelle Stoffe aus der Yuan-Dynastie, wie etwa Die Purpur-Haarnadel und VerjĂŒngung der roten PflaumenblĂŒte. Die Sprache ist traditionell Kantonesisch. Bis zum 20. Jahrhundert wurden auch Frauenrollen traditionell von MĂ€nnern gespielt.

Besonders bekannt geworden ist die Peking-Oper. Ihr von in hoher Tonlage gesungenen Gutturallauten geprÀgter Gesang wird gewöhnlich von der Suona, der Jinghu, anderen Streichinstrumenten und Perkussionsinstrumenten begleitet.

Daneben existieren insgesamt etwa 360 lokale Operntypen, zu deren wichtigsten die Klapperoper, die Pingju, die Kanton-Oper, die Puppenoper, das Kunqu, die Sichuan-Oper, das Qinqiang und das Huangmei xi zĂ€hlen. Sie unterscheiden sich einerseits in den von den verschiedenen Dialekten geprĂ€gten Gesangsarten, aber auch in der Gewichtung der einzelnen Saiten- und Blasinstrumente; durchweg von zentraler Bedeutung sind jedoch die Schlagzeuggruppen. Gemeinsam ist den meisten Operntypen die extreme Stilisierung der Rollentypen, die sich nicht nur in genau festgelegten Masken- und KostĂŒmikonographien Ă€ußert, sondern auch in den Stimmlagen, die von nasalen Kopfstimmen bis zu tiefen Brusttönen reichen.

Unter Druck geriet das Opergenre insbesondere in der Mao-Zeit, als klassische Formen der Zensur unterlagen und teilweise durch kĂŒnstlich geschaffene, „revolutionĂ€r“ ausgerichtete „Modellopern“ ersetzt wurden.

Heutige Bedeutung

Die traditionelle chinesische Musik wird auch noch in einem reichhaltigen Repertoire aufgefĂŒhrt, das heitere wie ernste StĂŒcke miteinschließt und bisweilen auf westlichen EinflĂŒssen beruht. Verwendung findet sie insbesondere auch bei Festlichkeiten wie Hochzeiten und Beerdigungen. HĂ€ufig kommt dabei ein Chuigushou genanntes Ensemble aus dem Doppelrohrblattinstrument Suona und Trommeln zum Einsatz. Daneben ist aber auch das gesamte alltĂ€gliche Leben eines Chinesen mit Musik erfĂŒllt, sei es bei der Arbeit auf dem Reisfeld, auf dem Weg nach Hause oder frĂŒhmorgens in den stĂ€dtischen Parks. Es wird viel und gerne gesungen, der traditionelle Liedschatz ist unĂŒberblickbar groß.

Regionale Verbreitung

Instrumentierung und Liedgut differieren auch innerhalb der Musik der Han-Chinesen; vielfach haben sich regionale Schwerpunkte herausgebildet:

In den lĂ€ndlichen Gebieten des Nordens schĂ€tzt man Ensembles aus Mundorgeln, Schalmeien, Flöten, Dizi und Schlaginstrumenten (speziell den Yunluo-Gongs), die unmittelbar auf die alte kaiserliche Tempelmusik zurĂŒckgehen. In Xi’an wird eine bestimmte Art der Trommelmusik (Xi’an guyue) praktiziert, bei der neben den namensgebenden Schlaginstrumenten noch BlĂ€ser zum Einsatz kommen; sie hat in sehr kommerzialisierter Form auch außerhalb Chinas Verbreitung gefunden. Die Rohrflöte Sheng gilt als VorlĂ€ufer aller westlichen Rohrinstrumente.

In den SĂŒdprovinzen um Fujian und in Taiwan sind Musikballaden sehr populĂ€r. AufgefĂŒhrt werden sie in der Regel von einer von Flöten- und Lautenspielern begleiteten SĂ€ngerin. Üblicherweise sind sie von Schwermut und Melancholie gezeichnet und handeln hĂ€ufig von in unglĂŒckliche Liebe verstrickten Frauen. Noch weiter im SĂŒden, in Shantou und Chaozhou sind Erxian- und Guzheng-Ensembles verbreitet.

Die StĂ€dte Nanjing und Hangzhou sind fĂŒr ihre Sizhu-Gruppen (Seiden und Bambus) bekannt, die mit Flöten und Saiteninstrumenten harmonisch-melodiöse StĂŒcke auffĂŒhren, die auch im Westen hĂ€ufig großen Anklang finden. In den TeehĂ€usern Shanghais wird schließlich die Sonderform des Jiangnan Sizhu zu Gehör gebracht.

Die in Guangdong verbreitete kantonesische Musik schließlich basiert auf der Kanton-Oper (Yueju), hat aber seit den 1920er Jahren auch zahlreiche westliche EinflĂŒsse etwas aus dem Bereich des Jazz aufgenommen.

Moderne

EuropĂ€ische EinflĂŒsse

Der Kulturelle Aufbruch der 1910er und 1920er Jahre rief in China großes Interesse an westlicher Musik hervor. Grund hierfĂŒr war nicht zuletzt die RĂŒckkehr zahlreicher Auslandsstudenten aus Europa und den USA. In zahlreichen grĂ¶ĂŸeren StĂ€dten wurden Sinfonieorchester gegrĂŒndet, deren Konzerte insbesondere ĂŒber den Rundfunk einem großen Publikum zugĂ€nglich waren. Zu verzeichnen war weiter die Rezeption von Elementen des Jazz. Zu den bedeutendsten Musikern dieser Epoche zĂ€hlten u. a. Lu Wencheng, Li Jinhui, Zhou Xuan, Yin Zizhong und He Dasha.

Maoismus

Die Maoisten standen dieser Entwicklung kritisch gegenĂŒber und diffamierten sie, vor allem Zhou Xuan, als dekadent und pornographisch. Im Gegenzug starteten diese ab 1942 im Rahmen des sog. Yan’an-Forums ĂŒber Literatur und Kunst eine groß angelegte Kampagne, um traditionelles Volksliedgut fĂŒr die Schaffung revolutionĂ€rer Lieder zu nutzen und dadurch die noch weitgehend analphabetischen Volksmassen fĂŒr die Ziele der Kommunistischen Partei zu gewinnen. Ein Beispiel hierfĂŒr ist das Kampflied Der Osten ist rot, das auf einem Volkslied aus der Provinz Shaanxi beruht. ErwĂ€hnenswert ist in diesem Zusammenhang auch der Komponist Xian Xinghai (1905–1945), der unter anderem die Kantate vom Gelben Fluss schuf, die als berĂŒhmtestes Werk des Genres gilt. 1969 wurde sie von Yin Chengzong als Klavierkonzert Der Gelbe Fluss umgesetzt und wird bis heute aufgefĂŒhrt.

Nach GrĂŒndung der Volksrepublik China erlebten revolutionĂ€re Kampflieder einen weiteren Aufschwung; viele wurden auch – mit neuem Text – aus der Sowjetunion ĂŒbernommen. Gleichzeitig setzte sich die BlĂŒte der westliche wie neue chinesische Musik spielenden Sinfonieorchester fort. Im ganzen Land entstanden Konservatorien und andere musikalische AusbildungsstĂ€tten. Daneben traten osteuropĂ€ische Orchester in China auf, wĂ€hrend chinesische Musiker und Musikgruppen in großer Zahl an internationalen Veranstaltungen teilnahmen.

Auf dem Höhepunkt der Kulturrevolution unterlagen Komposition und AuffĂŒhrung von Musik großen Restriktionen. Stattdessen schuf man auf dem Reißbrett eine leichte, harmonische, eingĂ€ngige, „pan-chinesische“ Musikrichtung namens Guoyue, die insbesondere an Konservatorien aufgefĂŒhrt wurde. Nach der Kulturrevolution wurden die alten Strukturen weitgehend wiederhergestellt.

Neueste Entwicklungen

In den 1970er Jahren entwickelte sich in Hongkong der Cantopop, der insbesondere als Reaktion auf das traditionelle Shidaiqu sowie den beliebten amerikanischen Softrock gedacht war. Besonders berĂŒhmt wurden Joseph Koo, Lisa Wang, Adam Cheng, Lotus, Wynners und James Wong Jim. Seit den 1980er Jahren wird anstelle des bisher vorherrschenden Englischen zunehmend die kantonesische Sprache benutzt; diese zweiten Generation gehören u. a. Sam Hui, Danny Chan, Kenny Bee, Anita Mui, Aaron Kwok, Leon Lai, Andy Lau und Jacky Cheung an; die letzteren vier werden auch als die „vier Götter des Cantopop“ bezeichnet. SpĂ€ter etablierten sich Sammi Cheng, Karen Mok und Eason Chan.

Konzert der Band Tang Chao in Xi'an, 2004

Parallel zum Aufstieg des Cantopop entwickelte sich auch der Chinesische Rock, als dessen Stammvater Cui Jian gilt. Weitere bedeutende Vertreter sind Tang Chao, Dadawa, Cobra, Dou Wei, Zhang Chu, He Yong, Zhinanzhen, Lingdian und Heibao. Musikalisch bewegen sie sich im Spektrum zwischen New Wave (Lingdian) und Heavy Metal (Heibao). Die Punkmusik wird u. a. von Bands wie Catcher in the Rye und Dixiayinger vertreten. Wie in ganz Asien ist auch hier Karaoke ein weit verbreitetes PhĂ€nomen. Sender wie MTV sind beliebt, in Diskotheken lĂ€uft der neueste Techno und riesige Rockkonzerte werden zum Massenspektakel. Daneben gibt es aber auch Gruppen, die auf Elemente der Volksmusik zurĂŒckgreifen wie Hanggai, Ajinai und Ye haizi.

Mandarin-Rap-Musik ist inzwischen auf dem chinesischen Festland populĂ€r, besonders in Shanghai, Peking, Chongqing und Sichuan, wo die Popkultur sehr vielfĂ€ltig und modern ist. Obwohl Chinesen Rap in verschiedenen Dialekten und Sprachen vortragen, treten die meisten chinesischen Hip-Hop-KĂŒnstler in der populĂ€rsten Sprache Chinas auf: Mandarin.

Auch kantonesischer Rap ist in StÀdten wie Guangzhou, Shenzhen und Hongkong stark vertreten.

Die deutschen Filmemacher George Lindt und Susanne Messmer drehten den Dokumentarfilm Beijing Bubbles, der weltweit auf Festivals, im Museum of Modern Art in New York und in europĂ€ischen Kinos gezeigt wurde. Der Film beschreibt das Leben junger Punker, Rocker und Bluesmusiker in China. Es ist der erste Dokumentarfilm ĂŒber die junge Musikszene Chinas.

1980 wurde die Chinese Musicians’ Association formell in die International Musicological Society gewĂ€hlt. Chinesische Musikgruppen unternahmen Auslandstourneen, wĂ€hrend auslĂ€ndische KĂŒnstler in China auftraten. Mitte der 1980er Jahre zogen volkstĂŒmliche Balladen, westlicher Folk sowie die europĂ€ische Klassik immer noch die meisten Zuhörer an. Gleichwohl erfuhren auch der lange Zeit verbannte Jazz – z. B. mit dem chinesisch-deutschen Jazz Improvise Meeting Festival – sowie der Rock ’n’ Roll zunehmende Rezeption, insbesondere unter den jĂŒngeren Chinesen. Weiterhin ist die moderne chinesische Musik dem kritischen Auge der Regierung ausgesetzt, die eine westliche Unterwanderung chinesischer Werte befĂŒrchtet und MilitĂ€rmusik einsetzt, um ganze Dörfer per Lautsprecher mit eigener Propaganda zu beschallen.

Seit der Berufung von Xi Jinping zum Staats- und Parteichef Chinas gehen die Staatssicherheitsbehörden deutlich schĂ€rfer gegen vermeintlich kritische Musik im öffentlichen Raum vor.[5] Musiker und Bands in China mĂŒssen vor AuffĂŒhrungen ihre geplanten Liedtexte in der Regel vorab vorlegen und genehmigen lassen.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Liu Dongsheng, Yuan Quanyou (Hrsg.), Ilse Reuter, Martin Gimm (Übers.): Die Geschichte der chinesischen Musik. Schott, Mainz 2009 (Bildband)
  • Martin Gimm: China. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine EnzyklopĂ€die der Musik. Sachteil 2. BĂ€renreiter, Kassel 1995, S. 695–755, ISBN 3-7618-1627-8
  • Herbert Hopfgartner: Der Klang des Dao – Das PhĂ€nomen einer 'stillen Musik' in der daoistischen Philosophie sowie ihre Korrespondenzen in der abendlĂ€ndischen MusikĂ€sthetik. (Westöstliche Denkwege, hrsg. v. Walter Schweidler, Band 14) Academia Verlag, St. Augustin 2008, ISBN 978-3-89665-463-2
  • Yuan Jingfang (Hrsg.): Comprehensive Introduction to Chinese Traditional Music. Hollitzer Verlag, Wien 2023, ISBN 978-3-99094-096-9 (chinesisches Original: Shanghai 2000).
  • Steven Jones: The East Is Red
 And White. In: Simon Broughton, Mark Ellingham (Hrsg.): World Music, Vol. 2: Latin & North America, Caribbean, India, Asia and Pacific. Rough Guides, London 2000, S. 34–43, ISBN 1-85828-636-0
  • GĂŒnter Kleinen: Chinesische Musik und der kulturelle Transfer auf der Seidenstraße. epOs-Music, OsnabrĂŒck 2011, ISBN 978-3-940255-18-1
  • Joanna Lee: Cantopop and Protest Singers. In: Simon Broughton, Mark Ellingham (Hrsg.): World Music. Vol. 2: Latin & North America, Caribbean, India, Asia and Pacific. Rough Guides, London 2000, S. 49–59, ISBN 1-85828-636-0
  • Helen Rees, Zhang Zingrong, Li Wei: Sounds of the Frontiers. In: Simon Broughton, Mark Ellingham (Hrsg.): World Music, Vol. 2: Latin & North America, Caribbean, India, Asia and Pacific. Rough Guides, London 2000, S. 44–48, ISBN 1-85828-636-0
  • Alan R. Thrasher, Joseph S. C. Lam, Jonathan P. J. Stock, Colin Mackerras, Francesca Rebollo-Sborgi, Frank Kouwenhoven, A. Schimmelpenninck, Stephen Jones, Han Mei, Wu Ben, Helen Rees, Sabine Trebinjac, Joanna C. Lee: China, People’s Republic of. In: Grove Music Online, 31. Januar 2014
  • Mark Trewin: Raising the Roof. In: Simon Broughton, Mark Ellingham (Hrsg.): World Music. Vol. 2: Latin & North America, Caribbean, India, Asia and Pacific. Rough Guides, London 2000, S. 254–261, ISBN 1-85828-636-0
Commons: Chinesische Musik â€“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ Chinesische Oper Artelino. Abgerufen am 11. September 2018.
  2. ↑ Traditionelle chinesische Opern China Rundreisen. Abgerufen am 11. September 2018.
  3. ↑ Shijing 詩經 or Maoshi æŻ›è©© ChinaKnowledge.de. Abgerufen am 24. September 2018.
  4. ↑ 5 Elemente, Töne, Organe Epoch Times. Abgerufen am 24. September 2018.
  5. ↑ Minh An SzabĂł de Bucs, Tina von Löhneysen, Steffen Wurzel: Kreativ in der Diktatur: Wie frei ist Kunst in China? In: ARD Audiothek. 22. August 2023, abgerufen am 11. September 2023.
  6. ↑ Eva Lamby-Schmitt, Katja Bigalke: Punk und Kunst in China: Sogar „Shut Up“ wird zensiert. In: Deutschlandfunk Kultur. 12. Juli 2023, abgerufen am 11. September 2023.