Das Buch des Gehorsams ist ein in mittelhochdeutscher Sprache vor 1430 verfasster, anonymer mystischer Traktat über den Gehorsam.

Eine Handschrift, früher als Codex 932 fol. 1–157 im Bayerischen Nationalmuseum in München aufbewahrt, befindet sich heute in der Staatsbibliothek Bamberg (Signatur Msc.Lit.191, 160 Blätter). Sie stammt aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in Nürnberg.^[1]

Die andere wird in der Nationalbibliothek in Prag aufbewahrt (Codex XVI.G.27, 165 Blätter). Sie stammt wahrscheinlich aus dem Klarissenkloster in Eger.^[2]

Eine kritische Ausgabe ist in Vorbereitung.^[3][4]

Das Traktat ist in Prosa als Brief an eine Nonne verfasst. Es beschreibt den widerspruchslosen und freudigen Gehorsam als zentrale Tugend des monastischen Lebens. Der Aufbau der Schrift ist durch die Fünfzahl der Wundmale Christi bestimmt.^[5]

• Buch des Gehorsams (Staatsbibliothek Bamberg, Msc.Lit.191).

• Antje Willing (Hrsg.): Die Bibliothek des Klosters St. Katharina zu Nürnberg: Synoptische Darstellung der Bücherverzeichnisse. Band 1, Akademie-Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-05-005546-6, S. 816-817, mit Transkription der ersten und der letzten Sätze des Buches.
• Helmut Riedlinger: Buch des Gehorsams. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994, Sp. 747. 
• Sabina Foidl: Buch des Gehorsams. In: Wolfgang Achnitz (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. 2: Das geistliche Schrifttum des Spätmittelalters. de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-598-44143-1, S. 731. 

1. ↑ Abschnitt nach: Helmut Riedlinger: Buch des Gehorsams. In: Lexikon für Theologie und Kirche. Band 2 und 3.
2. ↑ Prag, Nationalbibl., Cod. XVI.G.27. In: Handschriftencensus. Abgerufen am 9. März 2024. 
3. ↑ Dissertations- und Habilitationsprojekte. In: Universität Duisburg-Essen. Abgerufen am 9. März 2024. 
4. ↑ 'Buch des Gehorsams'. Edition, Untersuchung, Kontext. In: Editionsbericht. Abgerufen am 9. März 2024. 
5. ↑ Sabina Foidl: Buch des Gehorsams. In: Wolfgang Achnitz (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. 2: Das geistliche Schrifttum des Spätmittelalters. de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-598-44143-1, S. 731.