Boris Bukowski, bürgerlich Fritz Bukowski (* 5. Februar 1946 in Fürstenfeld^[1]), ist ein österreichischer Musiker.

Bukowski ist Sohn eines Rechtsanwaltes^[2] und Halbbruder des Diplomaten Dietrich Bukowski. Er wuchs in Ilz auf und besuchte das Bundesgymnasium Fürstenfeld.^[3] Sein Vater, Dr. Fritz Bukowski, der im März 1929 eine Kanzlei in Güssing angemeldet hatte,^[4] hatte diese 1948 nach Ilz verlegt.^[5] Nach der Matura studierte er an der Karl-Franzens-Universität Graz^[6] Rechtswissenschaften und schloss dieses Studium 1974 mit dem Doktorat (Dr. iur.) ab.^[7] Während seiner Gymnasial- und Studienzeit war Bukowski Schlagzeuger in Rockbands wie Music Machine, ab 1972 bei Magic 69 (später MAGIC) und ab 1977 Sänger. 1971 trat er mit Music Machine auf dem steirischen Musikfestival Popendorf 71 auf.^[8] Es entstanden zwei Rockalben mit deutschen Texten, die bei der Kritik sehr gut ankamen, kommerziell aber nur ein Achtungserfolg waren. 1980 entstand das dritte Album, Sick, mit englischen Texten, danach löste sich die Band nach zahlreichen Konzerten auf.

Von 1979 bis 1991 betrieb Bukowski gemeinsam mit Andi Beit das Magic Sound Studio. Dort entstanden unter anderem die Aufnahmen für Cafe Passé der Ersten Allgemeinen Verunsicherung, Schwarze Energie von Peter Weibels „Hotel Morphila Orchester“, Alben von S.T.S. sowie Bukowskis erstes Soloalbum. Seine Single Trag meine Liebe wie einen Mantel war dreimal Nr. 1 in den Ö3-Charts. Das Album 100 Stunden am Tag wurde 1990 mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.^[9]

Seit 2001 ist Bukowski nach acht Jahren Abstinenz wieder zurück auf der Konzertbühne. Sein Buch Unter bunten Hunden, eine Autobiographie in Anekdoten, erschien 2013. Er war Protagonist in dem 90-minütigen Dokumentarfilm Fritze mit der Spritze von Markus Mörth, der im Frühjahr 2017 Premiere bei der Diagonale feierte.^[10]

Am 20. Oktober 2017 erschien das Studioalbum gibt’s ein Leben vor dem Tod? Es enthält Beiträge u. a. von Depeche-Mode-Drummer Christian Eigner, Niko Stoessl, I-Wolf und Ex-Sofa-Surfer Wolfgang Schloegl, Bukowskis Liveband Bunte Hunde, den Bläsern von Parov Stelar und Ernst Molden.

• 1977: Ich bin müde (Album) (mit Magic)
• 1978: Herzflimmern (Album) (mit Magic)
• 1980: Sick (Album: mit englischen Texten) (mit Magic)
• 1985: Boris Bukowski (Album: mit Euer Fritze mit der Spritze u. a.)
• 1987: Intensiv (Album: u. a. mit Kokain und Hart und weich zugleich)
• 1989: 100 Stunden am Tag (Album: mit Studiomusikern wie Drummer Curt Cress und Bassist Tony Levin)
• 1991: Ganz stark im Kommen (Album: am Bass Pino Palladino)
• 1992: Hart und weich zugleich (Remix-Album)
• 1993: Gott ist eine Frau (Album)
• 1999: 6 (Album, mit dem Bukowski sich durch Verwendung von Loops neu positioniert)
• 2000: Best Of (Album: erscheint bei EMI)
• 2002: striptease (Livealbum)
• 2005: Bukowski + Freunde (Album)
• 2017: Gibt’s ein Leben vor dem Tod? (Album, Duett mit Ernst Molden Im Namen Gottes Amen)

Jahr	Titel	Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[11][9] (Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)	Anmerkungen
		AT
1987	Intensiv	AT12 (14 Wo.)AT
1989	100 Stunden am Tag	AT8 Gold (21 Wo.)AT	Verkäufe: + 25.000
1991	Ganz stark im Kommen	AT22 (10 Wo.)AT
2017	Gibt’s ein Leben vor dem Tod?	AT25 (4 Wo.)AT

Jahr	Titel Album	Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[11][9] (Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)	Anmerkungen
		AT
1988	Kokain Intensiv	AT18 (6 Wo.)AT
1989	Trag meine Liebe wie einen Mantel 100 Stunden am Tag	AT6 (9 Wo.)AT
1990	Fandango 100 Stunden am Tag	AT10 (10 Wo.)AT
1991	Ich bin müde Ganz stark im Kommen	AT30 (2 Wo.)AT

Jahr	Titel Interpret	Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[11][9] (Jahr, Titel, Interpret, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)	Anmerkungen
		AT
1987	Romeo und Julia Carl Peyer	AT5 (8 Wo.)AT
	Du bist wie a Wunder Carl Peyer	AT23 (2 Wo.)AT

• 1993 spielte Boris Bukowski eine Hauptrolle in Peter Patzaks Spielfilm Das Glück liegt in Waikiki.

• 2022: Amadeus Austrian Music Award für das Lebenswerk^[12]
• 2022: Großer Josef-Krainer-Preis^[13]
• 2023: Großes Ehrenzeichen des Landes Steiermark^[14]

• Monika Kornberger, Georg Demcisin: Bukowski, Boris. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
• Unter bunten Hunden. Autobiografie, 2013.

Commons: Boris Bukowski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Tonträger von Boris Bukowski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Webpräsenz Boris Bukowski
• Boris Bukowski. In: SR-Archiv österreichischer Popularmusik
• Boris Bukowski bei IMDb
• Autorenbeteiligungen und Produktionen. austriancharts.at

1. ↑ Boris Bukowski. In: Rockarchiv Steiermark (Verein crew8020_music). Land Steiermark – Amt der Steiermärkischen Landesregierung, (Graz) 2020.
2. ↑ Marcus Stoimaier: Boris Bukowski – als Graz noch schnarchte. In: Meinbezirk.at. 14. Oktober 2015, abgerufen am 24. Mai 2022. 
3. ↑ Franz Brugner: Sommergespräch. „Hätte nicht in Österreich bleiben sollen“. In: Kleinezeitung.at. 24. August 2014, abgerufen am 24. Mai 2022. 
4. ↑ Ein neuer burgenländischer Rechtsanwalt. In: Tagblatt. Generalanzeiger für das Burgenland, 7. März 1929, S. 1. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tbb
5. ↑ 354/48. In: Amtsblatt der Wiener Zeitung, 17. August 1948, S. 6. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
6. ↑ „Videoportraits prominenter Alumni.“ (Memento vom 12. Juni 2017 im Internet Archive).
7. ↑ Bukowski.at/bio.html
8. ↑ Kultur. Das steirische „Woodstock“. In: Steiermark.ORF.at. 27. Juni 2019, abgerufen am 24. Mai 2022. 
9. ↑ ^{a b c d} Auszeichnungen: AT
10. ↑ Nina Müller: Heute bei der Diagonale. „Fritze mit der Spritze“: Ein Porträt über Boris Bukowski. In: Kleinezeitung.at. 1. April 2017, abgerufen am 24. Mai 2022. 
11. ↑ ^{a b c} Chartquellen: AT
12. ↑ Boris Bukowski erhält Amadeus für Lebenswerk. In: ORF.at. 12. April 2022, abgerufen am 24. Mai 2022. 
13. ↑ Kultur. Großer Josef Krainer-Preis für Boris Bukowski. In: Steiermark.ORF.at. 23. Mai 2022, abgerufen am 24. Mai 2022. 
14. ↑ Landeshauptmann Christopher Drexler überreichte Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark. In: steiermark.at. 8. Mai 2023, abgerufen am 9. Mai 2023.