Berliet VDA

Berliet VDA und VDAC
Basisinformation
Hersteller Berliet
Modell Berliet VDA
Produktionszeit 1933–1937
Varianten siehe Text
Karosseriebauform Hauben-LKW
Technische Daten
Eigengewicht siehe Text
Nutzlast VDA: 2to, VDAC: 2,5to
Gesamtgewicht siehe Text
Breite 2,05 m
Radstand siehe Text
Spurweite 1,58 m vo., 1,68 m hi.
Motor siehe Text
Bohrung × Hub siehe Text
Hubraum siehe Text
Getriebe 4 + R
Antriebsformel 4×2

Unter der Typenbezeichnung Berliet VDA und Berliet VDAC liefen leichte Lastkraftwagen des französischen Kraftfahrzeugherstellers Berliet in Lyon, gebaut ab 1933 bis 1938 in etlichen Varianten.

Geschichte und Technik

Der Berliet VDA war ein leichter Hauben-LKW, der in verschiedenen Motorvarianten ab 1933 bis 1938 gebaut wurde. Der Kunde konnte zwischen einem kurzen (3,68 m) und einem langen (4,27 m) Radstand wählen. Die Spur maß einheitlich vorne 1,58 und hinten 1,65 m. Der Berliet VDA hatte grundsätzlich etwa zwei Tonnen Nutzlast. Ab Februar 1934 wurde der Typ auch mit 2,5 Tonnen Nutzlast angeboten (im Übrigen alle technischen Daten identisch mit dem Berliet VDA) und hieß in dieser Variante Berliet VDAC.

Motorvarianten

Im Übrigen unterschieden sich die Varianten, deren technische Daten der folgenden Übersicht entnommen werden können, vor allen im jeweils verwendeten Motor (und daraus folgenden Gewichtsschwankungen):

Typ Betriebserl. Motor Zyl. Bohrg. Hub Hubr. /min CV PS Chassis max. Bem.,
Mon./Jahr Typ Zahl mm mm cm³ max fisc. reell kg kg Quelle
VDA4 4.1933 MDG 4 100 140 4398 1800 15 2150 4950 [1]
VDAC4 2.1934 MDG 4 100 140 4398 1800 15 2150 5700 [2]
VDA6 8.1933 MDF 4 110 150 5702 1800 15 2300 4990 [3]
VDAC6 2.1934 MDF 4 110 150 5702 1800 15 2660 5850 [4]
VDA12 8.1933 MKX15 4 80 130 2614 2200 12 1900 4950 [5]
VDAC12 2.1934 MKX15 4 80 130 2614 2200 12 5600 [6]
VDA16 6.1933 MKX19 4 90 130 3308 2200 16 1950 4950 [7]
VDAC16 2.1934 MKX19 4 90 130 3308 2200 16 3400 5600 [8]
VDA18 MKO 4 100 130 4084 2000 18 3400
VDAC18 8.1935 MKO 4 100 130 4084 2000 18 2040 5700 [9]

VDA4, VDAC4, VDA6 und VDAC6 hatten Dieselmotoren, wobei die letzte Ziffer der Typenbezeichnung die ungefähre Hubraumgröße in Litern andeutet. VDA12, VDAC12, VDA16, VDAC16, VDA18 und VDAC18 hatten Ottomotoren, hier bezieht sich die Zahl am Ende der Typenbezeichnung auf die jeweiligen Steuer-CV.

Varianten mit Holzgasmotor

Am 17. November 1934 erhielt der Berliet VDAG seine allgemeine Betriebserlaubnis. Er hatte einen Vierzylinder-Holzgas-Motor, Bohrung × Hub 100 × 140 mm, 4398 cm³ Hubraum, Gewicht des nackten Chassis ohne Aufbauten 2745 kg, maximales Gesamtgewicht 5500 kg[10]. Sein Pendant mit 2,5 t Nutzlast, der Berliet VDACG11, folgte am 30. September 1935: Gleicher Motor, Gewicht des Chassis 2300 kg, höchstzulässiges Gesamtgewicht 5700 kg.

Stückzahlen

Es gab von den hier behandelten Typen folgende Stückzahlen, wobei zwischen dem Zweitonner VDA und dem 2,5-Tonner VDAC in der Statistik nicht unterschieden wird[11]:

Typ 1933 1934 1935 1936 1937 1938 Summe
VDA4, VDAC4 44 41 69 154
VDA12, VDAC12 55 4 17 6 1 83
VDA16, VDAC16 192 470 327 7 996
VDA18, VDAC18 1 14 55 70
VDAG, VDACG 2 28 10 8 48

Von VDA6 und VDAC6 tauchen Stückzahlen nicht auf, offenbar blieben es Prototypen, oder sie sind in der Stückzahl der VDA4 mit enthalten. Es spricht einiges dafür, dass auch der VADG ein Prototyp blieb und alle Holzgas-Varianten vom 2,5-Tonner VADG waren.

Literatur

Originalquellen

Eine Publikation, in der alle vor 1945 gebauten Berliet-Typen individuell abgehandelt wären, gibt es nicht. Neben der unten erwähnten Literatur wurde auf folgende in der Fondation Berliet verwahrte Originalunterlagen zurückgegriffen:

  • "Fiches des Mines": Es handelt sich um die Unterlagen zur Erteilung einer allgemeinen Betriebserlaubnis, hierfür ist in Frankreich der "Inspecteur des mines" sachlich zuständig. Diese Unterlagen sind chronologisch geordnet und nummeriert. Nicht zu jedem Typ bzw. Variante gibt es entsprechende Unterlagen, teils, weil sie wohl als Untervarianten eines Typs verstanden wurden, für den eine gesonderte Erlaubnis nicht erforderlich war, teils wohl, weil diese Unterlagen im Laufe der letzten 100 Jahre verlorengegangen sind. Bei Militärtypen gibt es Hinweise, dass eine Betriebserlaubnis direkt durch militärische Dienststellen erfolgte, was entsprechende "fiches des mines" überflüssig machte. Die Quellenbezeichnung lautet: "Fiches No...."
  • "Etat des véhicules utilitaires et autobus declares aux mines depuis 1920", eine 15-seitige Zusammenstellung vom 1. Dezember 1941, enthält insbesondere die reservierten Chassisnummernbänder, die jedoch vielfach nicht vollständig ausgeschöpft wurden, einige Typen bzw. Varianten werden nicht erwähnt, Quellenbezeichnung lautet: "Etat S..."
  • "Nombre de véhicules construits de 1930 à 1942", siebenseitige Zusammenstellung der zwischen 1930 und 1942 gebauten Stückzahlen an Nutzfahrzeugen, erstellt wohl 1943, erste Seite teilweise irreparabel verderbt, teilweise werden mehrere Typen bzw. Varianten zusammengefasst, Quellenbezeichnung lautet: "Nombre S...."

Sonstige Literatur

  • Monique Chapelle: Berliet. 1. Auflage. EMCE, Saint-Chamond 2016, ISBN 978-2-35740-049-8.
  • Christophe Puvilland: Berliet 1905–1978, toute la gamme omnibus, autocars, autobus et trolleybus. 1. Auflage. histoire&collections, Paris 2008, ISBN 978-2-35250-059-9.
  • François Vauvillier: Tous les Berliet militaires 1914–1940, vol.1: les camions. histoire&collections, Paris 2019, ISBN 978-2-35250-496-2.
Commons: Berliet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fiche N° 322
  2. Fiche N° 355
  3. Fiche N° 339
  4. fiche no.365
  5. fiche no.338
  6. fiche no.372
  7. fiche no.329
  8. fiche no.366
  9. fiche no.434
  10. fiche no.438
  11. Nombre, S. 2, S. 4