Baustert
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 59′ N, 6° 23′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 300 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,48 km2 | |
Einwohner: | 454 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 101 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54636 | |
Vorwahl: | 06527 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 009 | |
LOCODE: | DE B5A | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | baustert.de | |
Ortsbürgermeister: | Johannes Valentin | |
Lage der Ortsgemeinde Baustert im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Baustert ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.
Geographie
Die Ortsgemeinde liegt in der Eifel am Rande des Naturparks Südeifel. Sie wird von den Bächen Mühlbach, Watzbach und Eschbach durchflossen.
Zur Gemeinde Baustert gehören neben dem namensgebenden Ort die Ortsteile Baustertgraben und Berghausen sowie die Wohnplätze Auf Kinnscheid und Hofenberg. [2]
Nachbargemeinden sind Hütterscheid im Norden, Feilsdorf im Nordosten, Oberweis und Mülbach im Südosten, Brimingen im Südwesten sowie das bereits zur Verbandsgemeinde Südeifel gehörende Utscheid im Nordwesten.
Geschichte
Baustert wurde im Jahre 893 als Bustatt erstmals urkundlich erwähnt.[3] Aufgrund des Namens vermutet man eine Entstehung des Ortes in karolingischer Zeit. In einer Abgabenliste von 1330 wurde der Ort unter dem Namen Boistert ebenfalls urkundlich erwähnt.[4]
Ebenfalls zum Ort Baustert gehörte das Anwesen Baustert-Waldburg, welches im Mittelalter erbaut wurde. Es befand sich auf der Gemarkung der heutigen Ortsgemeinde Utscheid.
Seit dem späten Mittelalter gehörte der nun luxemburgische Ort teilweise zur Herrschaft Bettingen und teilweise zur Herrschaft Neuerburg. Im Jahr 1794 besetzten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg gehörte, im Oktober 1795 wurde sie annektiert. Von 1795 bis 1814 gehörte Baustert zum Kanton Neuerburg im Arrondissement Bitburg des Departements der Wälder. Baustert wurde Hauptort einer Mairie. Nach der Niederlage Napoleons und der Übernahme der Region durch das Königreich Preußen aufgrund der Vereinbarungen auf dem Wiener Kongress (1815) wurde Baustert Verwaltungssitz der gleichnamigen Bürgermeisterei im Kreis Bitburg des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der preußischen Rheinprovinz wurde. Die Bürgermeisterei Baustert und weitere Bürgermeistereien gingen noch im Verlauf des 19. Jahrhunderts in die Bürgermeisterei (ab 1927 Amt) Oberweis auf.[5][6]
Nach dem Ersten Weltkrieg zeitweise französisch besetzt und nach dem Zweiten Weltkrieg der französischen Besatzungszone zugeordnet, ist der Ort seit 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Bei der Auflösung der Ämter im Rahmen einer Verwaltungsreform kam Baustert 1970 zur Verbandsgemeinde Bitburg-Land, die 2014 in die Verbandsgemeinde Bitburger Land aufging.[6][5]
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Baustert, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Baustert besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8] Bis 2014 gehörten dem Gemeinderat zwölf Ratsmitglieder an.
Ortsbürgermeister
Johannes Valentin wurde am 1. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Baustert.[9] Da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat,[10] der sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Johannes Valentin entschied.[9]
Liste der Bürgermeister, seit 1970 Ortsbürgermeister, von Baustert:[11]
- Johannes Valentin (seit 2024)
- Udo Brück (von 2009 bis 2024[9])
- Egon Kirchen † (von 1998 bis 2009)
- Klaus Banz † (von 1989 bis 1998)
- Josef Scholtes † (von 1986 bis 1989)
- Peter Müller † (von 1974 bis 1986)
- Peter Weinandy † (von 1969 bis 1974)
- Baptist Sonnen † (von 1949 bis 1969)
- Peter Grommes † (von 1947 bis 1949)
- Nikolaus Thielen † (von 1946 bis 1947)
- Anton Scholtes † (von 1934 bis 1946)
- Johann Dunkel † (von 1924 bis 1934)
- Johann Müller I. † (von 1920 bis 1924)
Wappen
Blasonierung: „Schild mittig geteilt, obere Hälfte in Blau mit goldener Krone, untere Hälfte in Silber mit schwarzem Stern.“[12] | |
Wappenbegründung: Die Farben Silber und Blau sowie die goldene Grafenkrone (Adelskrone) stehen für die Zugehörigkeit des Ortes ab dem 12. Jahrhundert zu Luxemburg, während der 6-strahlige Stern auf die ursprüngliche Zugehörigkeit zur Trierer Abtei St. Maximin hindeutet.
Wappenentwurf: Karl E. Becker, Malberg. Der Ortsgemeinderat hatte die Zustimmung für das Wappen am 6. Mai 1977 beschlossen. |
- Eingangsportal von 1847, Hofstraße 1
- Wegekreuz von 1887, Auf dem Kreuzberg
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Pfarrkirche St. Maximin mit neuromanischem Turm von 1900–1910 des Architekten Josef Kleesattel
- Sehenswerte Votivkapelle im Ortsteil Berghausen aus dem 18. Jahrhundert
- Mehrere alte Bauernhöfe im Ort
- Über das Gemeindegebiet sind einige – teils sehr alte – Wegekreuze verteilt.
- Es besteht eine Partnerschaft mit der südfranzösischen Gemeinde Charmé. Es gibt zudem zwei der Partnerschaft gewidmete Steine; zum einen vor dem ehemaligen Schulgebäude an der Ecke Schulstraße / Kobenborn und zum anderen neben dem Dorfplatz.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Baustert
Grünflächen und Naherholung
- Themenweg Denkmäler Baustert-Brimingen: Rundwanderweg entlang von Wegekreuzen und denkmalgeschützten Gebäuden der Ortsgemeinden Baustert und Brimingen. Dieser Wanderweg verläuft analog zum W78 des Naturpark Südeifel, greift jedoch die oben genannte Thematik auf. Der Wanderweg ist hierzu mit 13 Informationstafeln ausgestattet und beginnt am Dorfplatz in Baustert.[13]
- Rundwanderweg 78 des Naturpark Südeifel durch Baustert und Brimingen[14]
- Wanderrouten z. B. Mühlbachtal, Läschbachtal oder Baustertgraben[15][16]
- Begehbares Waldkrokodil von Baustert („Krokodil“ ⊙ )
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest St. Maximin am 2. Septemberwochenende
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag) auf dem Kreuzberg[17][18]
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Im Ort existiert eine Metzgerei,[19] mehrere Ferienwohnungen, der Eschbachhof für Kunsthandwerk,[20] ein Busunternehmen[21], eine Gaststätte auf dem Golfplatz und ein Landwirtschaftsbetrieb.
Ein großer Teil der Bevölkerung pendelt nach Bitburg, Trier oder Luxemburg, eine regelmäßige Linienbusverbindung besteht Montag bis Freitag im Zweistundentakt nach Bitburg.
Baustert verfügt über einen Golfplatz vom Platz-Typ „hügelig“. Die 9-Loch-Anlage mit Par 68 wurde 1993 eröffnet.[22]
Bildung
Schulen und Kindertageseinrichtungen im Umkreis sind:
- Katholische Kindertagesstätte St. Maximin Baustert[23]
- Prümtal-Grundschule Bettingen (ca. 6 km)[24]
- Förderschule St. Martin-Schule Bitburg (ca. 14 km)[25]
- Maximin-Schule Bitburg (ca. 14 km)[26]
- Sankt Matthias Gesamtschule Bitburg (ca. 14 km)[27]
- Otto-Hahn-Realschule plus Bitburg (ca. 14 km)[28]
- Berufsschule Theobald-Simon-Schule Bitburg (ca. 14 km)[29]
- Sankt-Josef-Gymnasium Biesdorf (ca. 16 km)[30]
- Grund- und Realschule plus Neuerburg (ca. 13 km)[31]
- Hildegardis-Grundschule Mettendorf (ca. 7 km)[32]
- St.-Willibrord-Gymnasium Bitburg (ca. 14 km).[33]
Verkehr
Die Gemeinde ist durch die Kreisstraßen K 9, K 10 und K 64 erschlossen.
Literatur
- Wackenroder, Ernst: Rheinprovinz. - Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg. Bd. 12/I. Düsseldorf 1927. 4to. X, 315 S. Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Seiten 28–29, 306. ISBN 978-3-88915-006-6.
- Adolf Valentin: Die Madonnenbildnisse der Luxemburger Madonna in der Pfarrkirche Baustert von 1790. In: Heimatkalender Kreis Bitburg-Prüm. 1977, S. 202.
- Pfarrgemeinde St. Maximin (Hrsg.): 1000 Jahre Kirche Baustert 978–1978. Baustert 1978.
- Bernd Altmann, Hans Caspary: Kreis Bitburg-Prüm. Stadt Bitburg, Verbandsgemeinden Bitburg-Land und Irrel (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 9.2). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1997, ISBN 3-88462-132-7.
- Geschichtlicher Arbeitskreis der Pfarrei (Hrsg.): Heimatbuch Ous der Bouster Poar. Bd. 1, Baustert 2002.
- Geschichtlicher Arbeitskreis der Pfarrei (Hrsg.): Heimatbuch Ous der Bouster Poar. Bd. 2, Schwerpunktthema: Drittes Reich 1933–1945. Baustert 2004.
- Geschichtlicher Arbeitskreis der Pfarrei (Hrsg.): Heimatbuch Ous der Bouster Poar. Bd. 3, Schwerpunktthemen: Vogtei- und Stockhäuser, Nachkriegsgeschichte 1945–1960. Baustert 2007.
- Geschichtlicher Arbeitskreis der Pfarrei (Hrsg.): Heimatbuch Ous der Bouster Poar. Bd. 4, Schwerpunktthemen: Bouster Platt und Vereine der Pfarrei. Baustert 2010.
- Michael Berens: Baustert – Pfarrkirche St. Maximin. In: Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land (Hrsg.): Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. S. 27 (online [PDF; abgerufen am 24. Mai 2017]).
- Geschichtlicher Arbeitskreis der Pfarrei (Hrsg.): Heimatbuch Ous der Bouster Poar. Bd. 5, Schwerpunktthema: Mehr als 1000 Jahre Pfarrkirche Baustert. Baustert 2014.
Weblinks
- Offizielle Homepage der Ortsgemeinde Baustert
- Ortsgemeinde Baustert auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Ortsporträt Baustert
- Zur Ortsgemeinde Baustert gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Baustert in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 100 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Bd. 1: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169, PDF-Datei Seite 150. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Taxa generalis subsidiorum cleri Trevirensis. Abgerufen am 25. Juni 2018.
- ↑ a b Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF; 627 KB) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 2, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ a b Amt Oberweis. In: Geschichte der ehemaligen Ämter. Verbandsgemeinde Bitburger Land, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
- ↑ Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat der Gemeinde Baustert am 09.06.2024. (PDF; 2,5 MB) In: Ergebnisse der Europa- und Kommunalwahlen am 09.06.2024: Gemeinderäte (Mehrheitswahlen). Verbandsgemeinde Bitburger Land, 9. Juni 2024, S. 2, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ a b c Gemeinderat Baustert konstituiert sich. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 29/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 27. August 2024.
- ↑ Baustert, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 14. Juli 2024.
- ↑ Geschichtlicher Arbeitskreis der Pfarrei Baustert (Hrsg.): Ous der Bouster Poar. Band 4.
- ↑ Eintrag zu Wappen der Gemeinde Baustert in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 8. Juli 2016.
- ↑ Themenweg Denkmäler Baustert-Brimingen. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ Naturpark Südeifel Wanderweg Nr. 78 – Baustert. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
- ↑ Wanderroute Baustert-Niederweidingen-Fischbach-Utscheid in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Rundweg Bitburger Land Oberweis-Baustert-Oberweis. Abgerufen am 28. November 2017.
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. In: volksfreund.de. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, Trier, 10. Februar 2016, abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttensonntag in der Eifel. In: katholisch.de – Das Nachrichtenportal der katholischen Kirche in Deutschland. 6. Januar 2015, abgerufen am 10. August 2017.
- ↑ Metzgerei Schares. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Kunsthandwerk Eschbachhof. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Theis Busreisen. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Kreis Bitburg-Prüm (Hrsg.): Golfodrom und Golfplatz in Baustert eingeweiht (= Beiträge im Heimatkalender). Paulinus-Druckerei GmbH, Trier 1994, S. 31.
- ↑ Katholische Kindertagesstätte St. Maximin Baustert. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Grundschule Bettingen. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Förderschule St. Martin-Schule in Bitburg. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ maximin-schule-bitburg.de. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
- ↑ Startseite. In: St. Matthias-Schule. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
- ↑ Otto-Hahn-Realschule plus Bitburg. Abgerufen am 12. Dezember 2020.
- ↑ Berufsschule Theobald-Simon-Schule. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Sankt-Josef-Gymnasium Biesdorf. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Grund- und Realschule plus Neuerburg. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Hildegardis-Grundschule Mettendorf. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ St.-Willibrord-Gymnasium Bitburg. Abgerufen am 29. November 2017.