Basilika St. Peter (Dillingen)
Die Basilika St. Peter ist eine katholische Pfarrkirche[1] im Zentrum von Dillingen an der Donau. Neben dem Augsburger Dom ist St. Peter die Konkathedrale des Bistums Augsburg und damit auch Weihe- und Grabkirche für die Augsburger Bischöfe.
Geschichte
Im Jahr 1498 ließ Friedrich II. von Zollern, Bischof von Augsburg, an dem Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche ein Kollegiatstift errichten; es wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die Stiftskirche wurde wieder eine Stadtpfarrkirche.
Papst Johannes Paul II. erhob die Kirche 1979 zur Basilica minor.[2]
Kirchenbau
Die dreischiffige Hallenkirche wurde von 1619 bis 1628 durch den Hofbaumeister Hans Alberthal auf den Fundamenten von Vorgängerkirchen aus dem 13. und 15. Jahrhundert errichtet. Die Kirche hat kathedralartige Maße; sie ist 54,8 Meter lang, 22,3 Meter hoch und 22 Meter breit. Nach Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg bei der Besetzung Dillingens durch die Schweden wurde die Kirche 1643 saniert. 1669 wurde der noch von der Vorgängerkirche stammende gotische Turm durch David Mozart, Ururgroßvater von Wolfgang Amadeus Mozart, auf 49 Meter erhöht. 1733 wurde die Erasmuskapelle an der Nordseite angebaut, 1733 und 1734 erfolgte die Stuckierung und Ausmalung in ihrer heutigen Form. Vom August 2015 bis April 2019 erfolgte die statische Instandsetzung mit Außen- und Innenrestaurierung.
An die Südostecke der Basilika grenzt die Klosterkirche der Dillinger Franziskanerinnen an, an der Südwestecke befindet sich eine Lourdes-Grotte.
Orgel
1978 baute die Orgelbaufirma Hubert Sandtner (Dillingen) die Orgel der Basilika mit 47 Registern, wobei einige Register der Vorgängerorgel von G. F. Steinmeyer (Oettingen) aus dem Jahre 1889 wiederverwendet wurden. Im Jahre 2006 wurde die Disposition geändert und auf 53 Register auf drei Manualen und Pedal erweitert.[3]
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- Koppeln:
- Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
- Superoktavkoppeln: III/P
- Suboktavkoppeln: III/III, III/I
- Chamadenkoppeln: Ch/I, Ch/II, Ch/III, Ch/P
- Nebenregister (2006): Cymbelstern, Cucculus
- Spielhilfen: u. a. achttausendfache elektronische Setzeranlage
- Anmerkungen
- H = Historisches Register von Steinmeyer (1889)
- S = Register aus der Ergänzung im Jahre 2006
Glocken
Im Glockenstuhl der Basilika St. Peter hängt ein wertvolles Dreiergeläut aus dem Jahr 1724. Es wurde im Auftrag von Alexander Sigmund von Pfalz-Neuburg, Bischof von Augsburg, gegossen. Im Jahre 1981 kamen zwei moderne Glocken hinzu. Ferner besitzt die Kirche ein 1716 gegossenes Totenglöckchen.
Nr. | Name | Gussjahr | Gießer, Gussort | Durchmesser | Gewicht | Nominal (16tel) |
Inschrift |
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1 | Christusglocke | 1981 | Gebr. Bachert, Bad Friedrichshall |
1510 mm | 1932 kg | des1 –5 | Jesus Christus est modellum nostrum |
2 | Heiligste-Dreifaltigkeits-Glocke | 1724 | Nikolaus (I) & Alexander Arnoldt |
1334 mm | ca. 1500 kg | es1 –4 | In Honorem unius trinique Dei ter Opt: Max: in nomine ejusdem Ss, increatae et individuae Trinitatis, Patris et Filii et Spiritus Sancti. ...Tres sunt, qui testimonium daut, Pater, Verbum et Spiritus S. et hi tres unum sunt. Arnold 2 Brueder Niclas und Alexander.[4] |
3 | Petrus- und Paulus-Glocke | 1085 mm | ca. 800 kg | ges1 –6 | In Honorem Verbi, pro humana salute incarnati, et Ss. Apost: Petri et Pauli in nomine ejusdem. Magei Dei et Domini nextri salvatoris Iesu Christi, ipsi gloria nunc et in diem aeternitatis Amen. ... S. Petrus Patr. Diling. S. Paulus Compatronus. Et verbum earo factum es, et habitavis in nobis.[5] | ||
4 | Heilige-Familie-Glocke | 880 mm | ca. 400 kg | b1 –4 | In Honore crucifixi D. N. Jesu Christi ejus virgineae matris ac patris nutrit: Ejusdem S. et ireatae Trinitatis, cui honor et gloria in saegula saeculorum. Amen... Jesus. Maria. Joseph. Anno 1724.[6] | ||
5 | – | 1981 | Gebr. Bachert, Bad Friedrichshall |
775 mm | 297 kg | des2 –4 | Ihr heiligen Patrone bittet für uns! |
6 | Zügenglöckchen (Sterbeglocke) |
1710 | Franz Kern (I), Augsburg |
475 mm | as2 | Tristis est anima mea usque ad mortem. Vigilate et orate ... possibile est, transeat hic calix... Jesus autem genibus flexis orabat... Anno 1710... S. Wolfgangi S. Hienrici et S. Annae[7] |
Literatur
- Ludwig Häring: 375 Jahre St. Peter in Dillingen/Donau. 1628–2003. Fink, Lindenberg 2003, ISBN 3-89870-139-5.
Weblinks
- Informationen zur Basilika auf der Pfarrgemeindeseite
- Kloster St. Peter Dillingen auf der Website Klöster in Bayern
Einzelnachweise
- ↑ Bistum Augsburg
- ↑ Eintrag zu Basilika SS. Peter und Paul auf gcatholic.org (englisch)
- ↑ Informationen zur Basilika-Orgel auf der Internetseite des Orgelbauers
- ↑ Wilhelm Weiß: Chronik von Dillingen im Regierungsbezirke Schwaben und Neuburg des Königreichs Bayern. Kränzle, 1861 (google.de [abgerufen am 11. Dezember 2023]).
- ↑ Wilhelm Weiß: Chronik von Dillingen im Regierungsbezirke Schwaben und Neuburg des Königreichs Bayern. Kränzle, 1861 (google.de [abgerufen am 11. Dezember 2023]).
- ↑ Wilhelm Weiß: Chronik von Dillingen im Regierungsbezirke Schwaben und Neuburg des Königreichs Bayern. Kränzle, 1861 (google.de [abgerufen am 11. Dezember 2023]).
- ↑ Wilhelm Weiß: Chronik von Dillingen im Regierungsbezirke Schwaben und Neuburg des Königreichs Bayern. Kränzle, 1861 (google.de [abgerufen am 11. Dezember 2023]).
Koordinaten: 48° 34′ 41″ N, 10° 29′ 38,2″ O