Großpold
Apoldu de Sus Großpold Nagyapold | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Sibiu | |||
Gemeinde: | Miercurea Sibiului | |||
Koordinaten: | 45° 51′ N, 23° 50′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 367 m | |||
Einwohner: | 1.290 (2021[1]) | |||
Postleitzahl: | 557151 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 69 | |||
Kfz-Kennzeichen: | SB | |||
Struktur und Verwaltung | ||||
Gemeindeart: | Dorf |
Großpold[2] (veraltet Apoldu Mare oder Polda Mare; rumänisch Apoldu de Sus, siebenbürgisch-sächsisch Grißpuln, landlerisch Großpoln, ungarisch Nagyapold) ist ein Ort im Kreis Sibiu in Siebenbürgen, Rumänien.
Lage
Die Ortschaft liegt im Unterwald. Sie befindet sich an der Nationalstraße Drum național 1 – hier Teil der Europastraße 60 – zwischen Mühlbach und Hermannstadt im Westen des Kreises Sibiu und ist von Wein- und Obstgärten umgeben.
Geschichte
Der Ort wurde 1288 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Zweihundert Jahre später war Großpold die größte Siedlung auf dem Gebiet des Reußmarkter Stuhles, zu dem es bis ins 19. Jahrhundert politisch gehörte. In kirchlichen Belangen zählte Großpold zum Unterwälder Kapitel.
Im Lauf des 18. Jahrhunderts dezimierten die Kurutzenkriege und die Pest die Bevölkerung des Ortes, so dass viele Höfe unbewohnt blieben. So wie in Großau und Neppendorf wurden daher auch in Großpold aus dem Salzkammergut und Kärnten vertriebene, protestantische Landler angesiedelt, deren Mundart und Tracht sich neben jenen der Siebenbürger Sachsen bis in die Gegenwart erhalten haben.
Gegenwart
Politisch-administrativ gehört Großpold heute zur Kleinstadt Miercurea Sibiului (Reußmarkt). Von überregionaler Bedeutung ist die deutsche Abteilung der Schule, die auch ein Internat betreibt.[3]
Persönlichkeiten
- Martin Bottesch (* 1953), Wissenschaftler und Politiker
- Hans Liebhardt (1934–2017), Journalist und Schriftsteller
- Andreas Möckel (1927–2019), Sonderpädagoge
- Andreas Rieger (1839–1918), Industrieller in Hermannstadt
Sehenswürdigkeiten
- Evangelische Kirche, im 19. Jahrhundert neu gebaut
- Orthodoxe Kirche, im 18. Jahrhundert errichtet, mit Fresken und Hinterglasikonen
- Bemerkenswerte Eisenbahnbrücke südlich der Ortschaft
- Heimatmuseum Bei meinen Nachbarn in Großpold[4]
- Der Ort von Osten betrachtet
- Evangelische Kirche
- Denkmal für die Großpolder Opfer von Krieg und Deportation
- Die Europastraße E68 im Ort
- Orthodoxe Kirche
Literatur
- Roland Girtler (Hrsg.): Die Letzten der Verbannten. Der Untergang der altösterreichischen Landler in Siebenbürgen/Rumänien. Böhlau, Wien u. a. 1997, ISBN 3-205-98679-2.
- Roland Girtler: Die Landler in Rumänien, Lit-Verlag, Münster, Wien, Berlin 2013, ISBN 978-3-643-50558-3.
- Marlene Petritsch: Großpold. Alltagsleben in einem siebenbürgisch-deutschen Dorf, Lit-Verlag, Wien 2017, ISBN 978-3-643-50782-2.
- Martin Bottesch, Ulrich A. Wien: Großpold: Ein Dorf in Siebenbürgen, Verlag Janos Stekovics, 2011, ISBN 978-3899232806
- David Krasser: Geschichte des sächsischen Dorfes Großpold in Siebenbürgen, opus-magnum, Stuttgart 2022, ISBN 978-3956121173
Weblinks
- Grosspold-Online – Ortsinfo und Fotos über Großpold
- Großpold bei siebenbuerger.de
- Die Landlersiedlung Großpold bei landler.com
- Christa Wandschneider und Martin Bottesch: Großpold, in der Siebenbürgischen Zeitung, 15. August 1996
Einzelnachweise
- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien bei citypopulation.de.
- ↑ Amtlicher deutschsprachiger Name laut rumänischem Regierungsbeschluß 1415 vom 6. Dezember 2002 (Amtsblatt ( vom 5. September 2018 im Internet Archive))
- ↑ Bilder der Schule in Apoldu de Sus bei adevarul.ro
- ↑ Das Museum auf der Website des Betreibervereins, aufgerufen am 11. März 2016